Mehrere Probleme nach Welpenkauf

  • Weil kein offizieller Auswerter involviert ist.


    Der "TA um die Ecke" kann ja ein sehr guter TA sein und einen tollen Job machen, aber solche Auwertungen müssen einfach einheitlich sein. Deswegen gibt es in seriösen Zuchtvereinen offizielle (entsprechend fortgebildete TÄ) die diese Röntgenaufnahmen auswerten.


    Ob die direkten Eltern HD- /ED-frei sind ist nur peripher wichtig, HD z.B. übersringt gerne mal eine Generatin, der Sinn der "Papiere" (Ahnennachweis) ist, dass man erkennen kann wie die Entwicklung in den letzten Generationen ausgesehen hat.


    Augen ohne Befund ist ja ganz nett, aber es gibt erbliche Erkrankungen, die man klinisch, also in der TA-Praxis durch eine Augenuntersuchung, erst ab 5 - 7 Jahren feststellen kann, auch, wenn sie schon im Uterus genetisch veranlagt sind. Dafür gibt es dann entsprechende Gentests, über die man weiß, ob der Hund hetero- oder homozygoter Träger dieser Erkrankung ist, was ein wesentlicher Faktor bei der Auswahl des Deckrüden ist.

  • Ich weiß nicht genau, wie das bei den Bordern im CfBrH geregelt ist (dem Rasseverein unter dem VDH). Ich habe zwar alles durchröntgen lassen, aber noch nicht eintragen lassen. Meine Aufnahmen müssen jedenfalls eingereicht werden und offiziell ausgewertet werden. Bin aber nicht sicher, wie viele Auswertungsstellen der CfBrH hat.


    Aber wie ist das im IRGJV? Wenn da jeder TA, der beim jeweiligen Züchter sitzt, die Auswertung vornimmt, hat der ja gar keinen Überblick? Werden die Ergebnisse irgendwo zusammengeführt? Wie viele Rassevertreter, die in die Zucht sollen, sieht denn dann der jeweilige TA? Nur die von den Züchtern in seiner Umgebung? Oder kann der Züchter es sich sogar aussuchen, zu welchem TA er geht?
    Das fände ich bedenklich. Ok, ist auch ein wenig off-topic. Aber @Schnaggel, so kommt es, dass Papiere eben weniger Aussagekraft haben. Wie häufig wird der Wurf überprüft (Anzahl der Welpen, Fitness...)? Wenn das immer der "TA des Vertrauens" machen kann, ist gar nix mehr sicher...!


    Grüßle und alles Gute
    Silvia

  • @Cattlefan


    Hmm, ok, so ganz verstehe ich es aber noch nicht:


    Was ist denn der IRJGV? Ist das kein offizieller Verein? Ich meine wenn ich da auf die Homepage schaue dann gibt es schon deutliche Vorschriften wann ein Hund Zuchttauglich geschrieben wird, und das sind ja beide Eltern.


    Die Ahnentafel geht ja bis zu den Urgroßeltern, habe es aus Bequemlichkeit nur abgekürzt. HD-/ED-frei bis zu den Urgroßeltern.


    Für die Eltern habe ich auch die Befundbögen für Röntgungen / Beurteilungen mitbekommen. Sieht alles hochoffiziell aus. Entweder steht IRJGV als Kopfzeile drauf oder auf der Auswertung ist ein IRJGV Stempel mit Unterschrift oder es steht ein VDH Logo mit drauf.


    Einen Gentest der Mutter habe ich auch dabei. Ich verstehe davon zu wenig aber da steht z.B. das das Tier reinerbig (homozygot) ist für das Wildtyp-Allel, es trägt nicht die ursächliche Mutation für HNPK im SUV39H2-Gen., Erbgang autosomal-rezessiv, keine ursächliche Mutation für EIC im DNM1-Gen, usw.


    Augenbefundberich hat auch einen "Stempel" vom VDH...


    Also ich bin da Laie auf dem Gebiet nur für mich sieht das alles ziemlich professionell aus. Ein bulgarischer "Kofferraum-Verkäufer" würde sich da wohl nicht so viel mühe geben.


    Ich will da nicht relativieren, vielleicht hab ich mich ja komplett übers Ohr hauen lassen...aber für einen "Familienhund" der möglichst lange gesund sein soll kommt mir das voll ok vor.


    Ich wollte nie Züchten, werde nie Züchten, gehe nicht auf irgendwelche Rassehundeschauen...ist das dafür wirklich so "Grütze"?


    Edit:
    @silvi-p
    War mit meinem Beitrag schon wieder schneller und habe deinen erst jetzt gelesen.


    Wie es aussieht kann jeder TA Untersuchungen durchführen und die werden beim IRJGV eingereicht und wenn die ok sind "abgestempelt und unterschrieben" und somit anerkannt.

  • Naja, es steht und fällt mit den Auswertern. Wenn der TA des Vertrauens auswerten darf und immer nur die Labbis des Züchters vor die Nase bekommt, wie repräsentativ, seriös, und vor allem "für die Zucht sinnvoll" ist dann die Auswertung? Der Auswerter muss doch maximal vergleichen können, der müsste idealerweise alle Labbis Deutschlands kennen, überspitzt gesagt.
    Und: wenn die Eintragung nicht irgendwo zusammengeführt wird, wann erkennt dann der IRGJV, dass möglicherweise Labbis irgendein Problem entwickeln? Irgendwer muss da sitzen, der sagt "hömma. Das sind mir zu viele braune Labbis mit Hautproblemen. Wir müssen für braune Labbis Test xy einführen, um die Hautprobleme erstmal zu erfassen und nächstes Jahr gucken wir, ob es zuviele sind, und ob wir nur noch braune Labbis mit Merkmal xy zulassen" (vereinfacht und überspitzt, wenn Merkmal xy eben für sicher gesunde Haut steht).


    Einen Verein kann jeder gründen, braucht nur 7 Mitglieder. Ich kann morgen ein paar Trainingskollegen zusammentrommeln und einen Internationalen Sporthundeverein gründen, der Border, Shelties und Malis betreut. Dann denke ich mir aus, dass die Border auf genetische Veranlagung für Stummelruten getestet werden müssen, die Malis schwarz sein müssen und deshalb alle farbgenetisch getestet werden müssen, schreibe vielleicht noch auf, dass alle mindestens HD-B sein müssen, und fertig ist der Lack. Logo ausgedacht, Papiere gedruckt, Zuchtbuch eröffnet, bums.


    Gentests sind toll, aber sind es überhaupt Tests, die speziell auf Labbis zugeschnitten sind? Manche Hundevereine sehen einfach mal Gentests für alles und jedes für alle betreuten Rassen vor, egal ob sinnvoll oder nicht. Der Augenbericht - sind überhaupt Augenkrankheiten beim Labbi typisch?
    Nein, vom bulgarischen Kofferraumverkäufer sind wir schon etwas weiter weg.
    Nur, ob das Vorgehen und die Regeln vom IRGJV für eine Zucht gesunder Labrador Retriever Sinn machen, steht in den Sternen. Dazu kenne ich mich bei Retrievern zuwenig aus.
    Grüßle,
    Silvia

  • Also ich finde die Diskussion zwar sehr interessant, kann da aber gar nichts zu beisteuern. Ich hab da echt zu wenig Ahnung von. Vielleicht werd ich ja ab jetzt Tag für Tag etwas schlauer mit dem Vierbeiner und die Beschäftigung mit und um Ihn.


    Der IRJGV sieht für mich jetzt auch relativ seriös aus. Aber hab da wie gesagt keine Ahnung.


    Aber viel mehr konnte ich doch nun auch nicht in Erfahrung bringen um zu ermöglichen, dass der Kleine möglichst lange gesund ist, oder?
    Jetzt, auch wenn ich es sehr interessant finde, bin ich noch mehr verunsichert.


    Aber der Labbi ist hier. Und für den tue ich alles damit er gesund bleibt. Er ist ja grad mal 10 Wochen auf der Welt :-)

  • Wahrscheinlich bin ich paranoid. Aber pauschal (und auf alle möglichen Dinge bezogen) täte ich das wohl nicht.

    Genau das dachte ich auch...
    Ich würde 50:50 vorschlagen - und zwar für alle noch anfallenden Kosten.
    Grundsätzlich gilt bei mir: "mein Tier, meine Kosten". Ab dem Tag der Übernahme.
    Aber in diesem Fall wäre das wohl mein Kompromiss.

  • Zu den Ausgangsfragen:
    Ich würde erstmal die vollen Behandlungskosten fordern, der Welpe hat offensichtlich einen Mangel und man hat das Recht auf Nachbesserung. Wenn die Züchterin darauf nicht eingeht, kann man immer noch überlegen ob man sich auf einen Kompromiss einlässt um einen Rechtsstreit zu vermeiden. Und das Herausgerede auf den TA finde ich auch schwach. Ein Züchter muss das erkennen.
    Auf keinen Fall würde ich etwas unterschreiben, dass auf weitergehende Vorderungen verzichtet wird. Man weiß ja nie was kommt, der Hund kann schwere HD bekommen oder an PRA erblinden oder sonstwas.
    Was das Futter angeht, klingt es ja gut, wenn er jetzt eine Sorte verträgt. Ich drück die Daumen, dass es dabei bleibt.


    Zur Sache mit den Gesundheitsauswertungen:
    Die Gentests klingen ja gut, aber mir würde PRA fehlen. In meinen Augen einer der wichtigsten Gentests überhaupt. Hat man einen Welpen aus ungetesteten Eltern, wärs mir das Geld wohl wert, den Hund testen zu lassen. Rettet zwar auch nichts mehr, aber man ist wenigstens beruhigt (oder wenn er betroffen sein sollte, wenigstens vorbereitet).
    Bei den Augenuntersuchungen wäre interessant von wann die sind und wer das gemacht hat. Steht irgendwo was von DOK? Dann ist es wenigstens ein vernünftiger Auswerter. Und der Test sollte maximal zwei Jahre her sein. Wirklich interessant sind erst die Untersuchungen im höheren Alter, aber in der Dissidenz habe ich schon erlebt, dass der Hund nur mit 2 Jahren untersucht wird und dann nie wieder.
    Die HD/ED-Bewertung kannst du wie schon mehrfach geschrieben, in die Tonne kloppen. Die Auswertung durch den Haustierarzt hat diverse Nachteile:
    1. Die Kompetenz des Gutachters. Ein normaler Tierarzt macht sowas nur selten und ist dafür nicht geschult (und bei dem TA, der den Gebissfehler nicht erkannt hat wär ich ja gleich doppelt skeptisch).
    2. Die Vergleichbarkeit fehlt. Beim VDH darf jeder Verein nur einen Gutachter benennen. Dieser bekommt die Bilder anonymisiert und wertet alle Hunde des Vereins aus. Dadurch ist sichergestellt, dass die Ergebnisse vergleichbar sind, bei zig tausend Haustierärzten bewertet eben jeder etwas anders.
    3. Die Abhängigkeit des Tierarztes. Ein bestellter Gutachter ist unabhängig, die Bilder sind anonymisiert und er bekommt sein Geld über einen bestehenden Vertrag vom Verein. Der Haustierarzt will seinen guten Kunden sicher nicht verlieren und wird es sich dreimal überlegen ob er einen Hund zuchtuntauglich bewertet (und dann könnte der Züchter ja einfach zum nächsten Tierarzt weiter ziehen und schauen ob der es besser bewertet).
    Insofern ist das, wie du es ausdrückst wirklich "Grütze" :smile: , denn auch ohne Zucht- und Ausstellungsambitionen will man doch möglichst einen HD-/ED-freien Hund, denn auch im Familienalltag muss er schmerzfrei laufen können. Da das Kind in der HInsicht ja in den Brunnen gefallen ist, würde ich den Welpen mit einem Jahr in einer größeren Klinik röntgen lassen um wenigstens ein Ergebnis "für den Hausgebrauch" zu bekommen, also ist der Hund belastbar oder evt. eingeschränkt.

  • Ohh man, da informiert man sich und will / denkt alles richtig gemacht zu haben und dann sowas...


    Danke für eure Meinungen. Bin ziemlich desillusioniert gerade aber bin froh das ihr sagt was Sache ist.

  • Also vom IRJGV habe ich eine Ahnentafel:


    Deckrüde HD-/ED-frei, Augen ohne Befund, Bewertung 1 = vorzüglich. (Ausgestellt von einer tierärztlichen Klinik)


    Mutter: HD-leicht, ED-frei, Augen ohne Befund, HNPK-N/N (frei), EIC-N/N (frei) (Ausgestellt von besagter Tierärztin die auch die Kieferfehlstellung nicht erkannt hat)


    Naja, in Anbetracht dessen, dass die Mutter ja nun noch in jüngerem Alter ist finde ich es schon bedenklich, dass sie bereits eine "leichte" HD aufweist und trotzdem mit ihr gezüchtet wurde.


    Labbis gibt es wie Sand am Meer, wenn man die züchten will kann man sich doch bitteschön eine vollständig gesunde Zuchthündin anschaffen.


    Gentest bringt nur was, wenn man dann im Genom nach bestimmten vererbten Krankheiten suchen lassen will bei denen der Erbgang bekannt ist oder wenn es wichtig ist, dass man mit dem Test die Abstammung verifiziert.

  • @Laurentide


    Ich habe mir jetzt nochmal die Unterlagen geschnappt und versuche mal alle Bedenken hier aus den unzähligen Dokumenten herauszufischen. Wie gesagt, die meisten Abkürzungen sagen mir gar nichts da für mich als Laie eigentlich am wichtigsten war das ein "vernünftiger" Club die Vorfahren zuchttauglich geschrieben hat.


    Also hier steht noch:


    Vater: HD frei, ED frei, OCD frei, Augen frei von erblichen Krankheiten


    Mutter: HD C1/A1, ED frei, OCD frei, Augen frei von erblichen Krankheiten, HNPK frei, EIC frei durch Gentest, PRA frei von Eltern.


    DOK steht sogar auch auf dem Augen-Befundbericht (Dortmunder Kreis DOK )
    Vom Papa: 15.1.15
    Von der Mama: 4.12.15


    Die HD Auswertebögen wurden von normalen TA gemacht und dem IRJGV eingereicht. Die Mama hat eine leichte HD wobei man wohl erst ab einer mittleren HD nicht mehr zuchttauglich ist. Wer das festgelegt hat weiss ich auch nicht. Habe ich so aber auch schon in einem unabhängigen Buch gelesen. Wie groß die Wahrscheinlichkeit ist das der Nachwuchs das bekommt weiss ich nicht. Muss aber ja einen Grund geben warum man mit einer leichten HD trotzdem zuchttauglich ist.

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