Wahl der Zuchtstätte - was ist euch wichtig? Puppyplan und Co.!

  • Ich finde es auch ziemlich ätzend von einem 30kg Hund angebombt zu werden, was ist das Problem?

    Das Problem liegt u.a. an "Köter".
    Wenn du das als absichtlich falsch verstehen empfindest - bitte. Ich sehe darin eine unterschiedliche Betrachtungsweise. Es gibt sogar Leute, die gewöhnen ihren 30 kg Hunden nie ab, sie aus Freude anzuspringen. Schon gar nicht einem Welpen, weil sie sich über einen sich freuenden Hund einfach freuen.

  • Für mich beeinflusst ganz ganz viel auch die Genetik, nicht ein puppyplan. Frustrationstoleranz, mutig, kritikfähig, neugierig, offen , lernbegierig usw. stimmt und passt die Genetik, das Umfeld, muss der Züchter keinen Plänen folgen und den Welpen eben einfach im Alltag dabei haben.


    Ist meine Erfahrung mit einigen Welpen.
    Hängt euch doch nicht am anspringen auf, wenn der Welpe zu mir kommt mit 8-10 Wochen kann ich dem anspringen immer noch abgewöhnen schnell und einfach. Damit muss der Züchter doch nicht vorher anfangen. Was will man denn noch in 2-3 kurze Wochen stopfen? Ich meine bis zur 4-5 Woche sind die Welpen doch mit ganz anderen Dingen beschäftigt und dann hat man je nachdem noch 2-4 Wochen Zeit ehe der Welpe woanders hinzieht.


    Und sagen wir mal man hat keine shelties, bei denen die Würfe ja meist Mini sind, sondern rassen bei denen wir eher von 6-8 Welpen im Durchschnitt sprechen, wie will man das schaffen? Ohne die Welpen zum Mittelpunkt des Universums zu erklären oder 24/7 um sie zu rotieren?


    Mir ist da eine robuste, bodenständige, naturnahe, Realitätsnähe, liebevolle Aufzucht ohne viel Schnickschnack und Gedöns lieber. Und passende Genetik bringt dann alles mit was der Welpe und ich brauchen.


    Lg

  • Dann wünsche ich dir dafür möglichst viele 80 kg Hunde.
    Es gibt da so Einiges, was ich ätzender finde. Ein Welpe, der nicht unausgelassen sein darf, sondern in Befehlsempfangsstellung geht, gehört auch dazu. Ich teile die Meinung, daß so etwas nicht Aufgabe eines Züchters ist.

    Soo völlig an den Haaren herbeigezogen ist das gar nicht. Ich kenne auch Neuhundebesitzer, die einen Welpen übernommen haben, der infolge "Deckentraining" echt mit 10 Wochen die Erkundung quasi eingestellt hat, stundenlang nach Kommando auf dem zugewiesenen Platz wie angepinnt liegen bleibt und ansonsten eben erlernte Hilflosigkeit zeigt. Spielen ist nicht. Der Züchter wirbt mit Bildern, auf denen jeder Welpe separiert auf seiner Decke liegt, als Vorbereitung zur Ausbildung als Therapiehund. Dieser Service schlägt sich natürlich im Preis nieder!


    Nix für mich! Ich suche nach "frechen Welpen", wie @Lockenwolf sie beschrieben hat.

  • Mir ist da eine robuste, bodenständige, naturnahe, Realitätsnähe, liebevolle Aufzucht ohne viel Schnickschnack und Gedöns lieber. Und passende Genetik bringt dann alles mit was der Welpe und ich brauchen.



    Lg

    Ich hab jetzt nicht so wirklich eine Meinung zu dem Thema allgemein. Aber gerade bei deinem Beispiel, sehe ich halt warum einige Züchter doch etwas mehr machen müssen, als andere. Nicht jeder hat einen Bauernhof vor der Tür. Wenn ich sehr ruhig wohne und vielleicht auch nicht viel bei mir zuhause los ist, ist das schon was anderes als direkt an nem Hof aufzuwaschen, wo Leute rumlaufen, Landmaschinen fahren und Tiere sind.

  • Ich hab jetzt nicht so wirklich eine Meinung zu dem Thema allgemein. Aber gerade bei deinem Beispiel, sehe ich halt warum einige Züchter doch etwas mehr machen müssen, als andere. Nicht jeder hat einen Bauernhof vor der Tür. Wenn ich sehr ruhig wohne und vielleicht auch nicht viel bei mir zuhause los ist, ist das schon was anderes als direkt an nem Hof aufzuwaschen, wo Leute rumlaufen, Landmaschinen fahren und Tiere sind.

    Die Züchterin unserer Familiendogge damals lebte im Wald, daneben Feld, in 900m Entfernung das nächste Haus, sonst nix.
    Sie hatte ein ruhiges Leben, bis auf ihre Kinder und Welpenkäufer keinen Besuch, fuhr mit den Hunden nicht weg. Die kannten Haus, Garten, Wald und Feld.
    Abgeholt haben wir den Welpen mit 15 Wochen. Er staunte zwei Tage über die städtische Welt in seiner neuen Heimat, fertig. Selbstsicher, verspielt, neugierig.


    Gute Genetik halt.

  • Ich weiß nicht, irgendwie hören sich diese Pläne für mich an, als müßte man sich im ein oder andren Fall (wenn man die wörtlich so umsetzt) anschließend nicht wundern, wenn man nen Hund erhält, der überhaupt nicht mehr zur Ruhe kommen kann, oder beim neuen Halter dann dauerbespaßt werden muß, weil ers einfach so gelernt hat, und der Züchter es zu gut gemeint hat (nein, @Bonadea, Du bist nicht gemeint *gg Nach dem, was ich von Dir hier im Forum lese, weißt Du schon genau, was Du tust mit den Welpen, und schreibst ja auch, daß Du nicht alles wortwörtlich umsetzt, sondern das rausnimmst, was für Dich Sinn macht.). Sprich, der Hund es verlernt hat, auch mal einfach ruhig wo rumzuflezen....


    Oder so wie die Kinder, die schon vor der Kindergartenzeit in die Frühförderung gehen, montags Musikkurse belegen, dienstags Ballett machen, Mittwoch zum Turnen müssen, Donnerstag in die Sprachförderung, wahlweise Ergotherapie, und freitags dann in die Schach-Nachwuchsgruppe.... (die werden davon allesamt nicht schlauer - nur überforderter und meist sozial nicht gerade gewandter, wenn ichs mal vorsichtig ausdrücke....).

    Das ist wahrscheinlich so ein Trend / Zeichen der Zeit, daß alles einen Plan haben muß; alles regelbar; und vor allem auch die Frühförderung, die ja auch mal nach hinten losgehen kann, wenn es übertrieben wird.
    Vielleicht gibt es ja in den nächsten Jahren wieder eine Art Umkehr oder die Erkenntnis, daß es oftmals übertrieben wird - oder es wird noch schlimmer. Wer weiß?

  • Darum ist Zucht halt viel viel mehr als hübsche reinrassige Hunde verpaaren und dann sozialisieren was das Zeug hält.


    Kein Züchter braucht einen Bauernhof, allerdings finde ich mindestens einen garten/Grundstück ein muss für eine gute welpenaufzucht. Welpen gehören spätestens mit bzw. ab vier Wochen raus aus dem Haus wenigstens stundenweise.


    Die Genetik spielt so eine große Rolle. Passt das nicht, kann man sich einen Wolf sozialisieren ohne grossartig was zu ändern.


    Passt die Genetik, erledigt sich vieles von selbst bzw. muss nicht doppelt und dreifach versucht werden durch ein riesiges Programm hinsozialisiert zu werden.


    Lg

  • Kein Züchter braucht einen Bauernhof, allerdings finde ich mindestens einen garten/Grundstück ein muss für eine gute welpenaufzucht. Welpen gehören spätestens mit bzw. ab vier Wochen raus aus dem Haus wenigstens stundenweise.

    Bei unserem Verein (Club für britische Hütehunde) kann man die Zuchtstättenabnahme vergessen, wenn man keinen Auslauf im Freien gewähren kann. Find ich total in Ordnung so! Aber ist das nicht überall so?

  • Bei unserem Verein (Club für britische Hütehunde) kann man die Zuchtstättenabnahme vergessen, wenn man keinen Auslauf im Freien gewähren kann. Find ich total in Ordnung so! Aber ist das nicht überall so?


    Nicht jeder Züchter ist in der FCI....
    Und wenn man sich manche Zuchtstätten in der Dis ansieht (von den verbandslosen fang ich mal gar nicht an, da kann jeder treiben was er will)....



    Und ich finde ehrlich gesagt vieles von dem hier gesagten mehr als gruselig. Deshalb kaufe ich mir doch einen Welpen, weil ich einen Hund will an dem noch niemand rumgebastelt hat, an dem noch niemand irgendwelche Methoden und Philosophien ausgelebt hat.
    Auf einen Welpen an dem sich schon der Züchter mit seiner Philosophie ein kleines Denkmal in der Ausbildung gesetzt hat und mir somit in meinen künftigen Aufbau reingepfuscht hat, kann ich dankend verzichten.


    Allerdings denke ich, dass ich in dem Bereich, wie bei vielen von diesesn eigenartigen Auswüchsen, auf der sicheren Seite bin und ihr vermutlich nie in den Weg kommen werde bei den Gebrauchshundzüchtern. Da ticken die Uhren zum Glück noch anders und wie Gammur schon so schön schrieb, wird da mehr wert auf das genetische Fundament als auf die später folgenden Verschönerungsmaßnahmen wertgelegt.

  • Soo völlig an den Haaren herbeigezogen ist das gar nicht. Ich kenne auch Neuhundebesitzer, die einen Welpen übernommen haben, der infolge "Deckentraining" echt mit 10 Wochen die Erkundung quasi eingestellt hat, stundenlang nach Kommando auf dem zugewiesenen Platz wie angepinnt liegen bleibt und ansonsten eben erlernte Hilflosigkeit zeigt. Spielen ist nicht. Der Züchter wirbt mit Bildern, auf denen jeder Welpe separiert auf seiner Decke liegt, als Vorbereitung zur Ausbildung als Therapiehund. Dieser Service schlägt sich natürlich im Preis nieder!
    Nix für mich! Ich suche nach "frechen Welpen", wie @Lockenwolf sie beschrieben hat.

    Sowas kenne ich auch..einen Hund der fast sein ganzes Leben lang (ist heute schon 13) exakt vorgegeben bekommen hat wie er zu stehen, zu sitzen, zu liegen und sogar zu gucken hat. Als der Hund dann den Besitzer wechselte konnte der Hund sich gar nicht von selber entspannen..zumindest nicht solange der Besitzer irgendwie in der Nähe war...selbstständige Denken? Fehlanzeige. Absolut gruselig. Ohne Frage der Hund war nahezu perfekt ausgebildet (läuft eine FH2 wie wohl nur wenige es können), aber eben wie ein Roboter macht er genau das was man ihm sagt....mehr nicht
    Würde ich niemals wollen...auch ein Therapiehund muss nicht zu solcher Hilflosigkeit erzogen werden (bzw mMn DARF so ein Hund erst recht nicht so erzigen werden)

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