Wahl der Zuchtstätte - was ist euch wichtig? Puppyplan und Co.!

Ja, ich finde in bestimmten Rahmen Anspringen gut. Zb wenn ich den Hund für den Sport aufwärme und motiviere, darf er mich so oft anspringen, wie er mag. Da feier ich ihn, wenn er mir bis zu den Ohren hüpft und ich sehe, dass er richtig Bock hat loszulegen.
Die darf mir dabei auch in die Hände knippsen, wenn sie mag.

Das muss nicht jeder so halten. Aber genau das meine ich: nicht jeder möchte einen zurückhaltenden vorerzogenen Welpen. Das Erziehen ist für mich nicht Aufgabe des Züchters. Und der Welpe hat keinen Vorteil davon, wenn er schon das Nicht-Anspringen mit wenigen Lebenswochen gelernt hat. Davon haben nur (eine bestimmte Gruppe an) Menschen was. Bei Zucht geht es aber um den Hund - ihn so aufzuziehen und zu sozialisieren, dass er neugierig, offen und mit den besten gesundheitlichen Voraussetzungen für ein gesundes langes Leben aus dem Züchterhaushalt raus geht.

Zitat von Czarek

Bei Zucht geht es aber um den Hund - ihn so aufzuziehen und zu sozialisieren, dass er neugierig, offen und mit den besten gesundheitlichen Voraussetzungen für ein gesundes langes Leben aus dem Züchterhaushalt raus geht.

Darum geht es bei der Frühförderung.

Daß ich das freundliche Anspringen auch gut finde, dürfte wohl mittlerweile durchgeklungen sein

Und selbst wenn nicht. Bis die 30 kg erreicht sind gibt's ja auch noch ein paar Monate in denen der Hund sich vielleicht sogar selber was Alternatives überlegt.

Anspringen nach Erlaubnis, zB bei ausgesuchten Menschen oder im Sport,
ist aber kein *unkontrolliertes* Anspringen.

In den Monaten hast du auch Zeit in beim Anspringen zu ermutigen.
Sollte beibringen trieblich entsprechend veranlagten Hund in unter 5min erledigt sein.

Dann hat für mich Förderung (für mich ist das keine Förderung, sondern ganz normale Alltagssozialisierung) und Erziehung nichts miteinander zu tun.

Hunde über verschiedene Böden laufen lassen, sie an Geräusche und komische Formen ranführen, ihnen andere Hunderassen zeigen und all sowas - ja. Eben Dinge, dass ein kleiner Hund einfach neugierig auf Dinge zugeht, weil die Mutterhündin entspannt ist und der Hund lernt, dass der Mensch spannend ist.

Hunde anklickern, ihnen die Beißhemmung angewöhnen, sie schon erziehen, Deckentraining oder Anspringen abgewöhnen, Sitz vor dem Fressen machen, am Halsband laufen und all das - nein, brauche ich persönlich nicht.

Der Rest ist doch schon vorher gelaufen, bei den Gesundheitsuntersuchungen und der Wahl der Verpaarung und Überlegung der Eigenschaften.

Früher hätte ich gedacht, das ist das Nonplusultra und der Züchter ist besonders gut und beschäftigt sich besonders viel mit seinen Welpen. Es ist doch ein Traum, wenn der Hund schon fast alle wichtigen Dinge mit Abgabe je nach Wunsch an- oder abtrainert hat. Aber letztendlich ist das doch nur bequem für den Menschen.

Anspringen ist doch ganz normales Welpenverhalten. Und die Welt mit dem Maul zu entdecken doch genauso. Für mich gehört das zu Welpen dazu. Ich fände es arg befremdlich, wenn das von
Anfang an unterbunden würde.
Warum muss der Züchter das alles übernehmen? Finde ich echt merkwürdig. Und führt in Konsequenz doch dazu, dass sich die zukünftigen Hundebesitzer noch weniger mit dem Thema Sozialisierung und Erziehung auseinander setzen müssen. Weil: macht ja der Züchter. Und dann ist die Erwartungshaltung doch so, dass der Hund funktioniert - und wenn das nicht so ist (und es wird immer Punkte geben, wo das nicht so ist) sind die neuen Hundebesitzer völlig ratlos.
Ist das wirklich so erstrebenswert?