Stachelwürger im Hundesport


  • @Samsibar

    Doch, das denke ich in jedem Fall auch - falsch betriebener Sport ist schädlich. Für Hund, für Mensch, für Umwelt. Würde das aber ebenfalls nicht nur auf IPO begrenzen...

    Es ist ja auch immer noch nicht so, dass es nicht genug schwarze Schafe gibt. Natürlich ist das, was die tun nichts, was irgendwie erstrebenswert ist.

    Aber es geht doch eigntlich nur darum, ob ein Hilfsmittel wie der Stachel zwingend Tierquälerei ist, oder ob er unter bestimmten Voraussetzungen auch sinnvoll eingestzt werden kann.

    Dass das Ding missbraucht werden kann und auch wird, hat ja niemand bezweifelt.

  • Aber es geht doch eigntlich nur darum, ob ein Hilfsmittel wie der Stachel zwingend Tierquälerei ist, oder ob er unter bestimmten Voraussetzungen auch sinnvoll eingestzt werden kann.

    Dass das Ding missbraucht werden kann und auch wird, hat ja niemand bezweifelt.

    @Hummel hat den Sinn dieses Threads mal wieder ganz klar auf den Punkt gebracht !
    :bindafür:

  • @Hummel hat den Sinn dieses Threads mal wieder ganz klar auf den Punkt gebracht ! :bindafür:

    Wir können ja mal zusammenfassen:

    1. Man kann ein Hilfsmittel wie einen Stachel nicht sinnvoll einsetzen, weil er auf jeden Fall Schmerzen zufügt.

    2. Jeder missbraucht den Stachel, denn er fügt ja immer Schmerzen zu, egal wie er angewandt wird.

    3. Alle Erklärungsversuche wie das doch möglich sein kann werden nicht akzeptiert weil der Stachel auf jeden Fall schmerzt, egal wie man ihn einsetzt.

    4. Eine Diskussion ist unnötig, weil man beiderseits "gegen die Wand" diskutiert.

  • Schwarze Schafe nutzen auch stachelfrei alles, um ihren Hunden/Tieren zu schaden!
    Da braucht es keinen IPO, oder anderen Hundesport. Dazu reicht eine normale Halsung, die einfache Leine, der Stock, die eigenen Hände und Füße und wären schwarze Schafe komplett derer Dinge entledigt, ginge es mit psychischer Gewalt weiter.

    Deshalb meine ich, ein Verbot nutzt nichts.

    Für mich stellt sich dann die erweiterte Frage, wer in der Lage ist, die bestimmten Voraussetzungen eines evtl. sinnvollen Einsatzes umzusetzen?
    Das können ja nur die wenigsten Hundehalter sein, zumindest wenn man der hohen Prozentangabe der Missbraucher (sie bewegte sich zwischen 90-95% und höher) hier im Thema glauben kann.
    Woher die Zahlen kommen, vermag ich nicht zu sagen, beantworten konnte das bis jetzt auch noch niemand.

  • Also wenn ich sage 90% dann gehe ich immer von meiner Wahrnehmung aus, denen ich in meiner Lebensrealität auf verschiedensten Hundeplätzen verschiedenster Vereine und Verbände begegne. Das ist nix Offizielles.

    Ich schrieb ja auch schon vor unzähligen Seiten mehrmals, dass ein Verbot nichts bringen würde. Das einzige, was mMn etwas bringt, wäre eine Regulation. Heißt: Nutzung an Bedingungen koppeln. Zumindest kann ich mir gut vorstellen, dass es mehr bringt.

  • Dackelbenny - das hast Du aber etwas parteiisch zusammengefasst.

    Ich hab' aber langsam auch keine Lust mehr, mir wird gesagt, ich sei naiv, hätte einen Denkfehler(natürlich nur ich) und würde es nicht verstehen, andererseits versucht man sich aber auch nicht in die andere Seite hineinzuversetzen, während ich dies jedoch schon anstrebe.
    Aber nur contra contra contra - ist echt anstrengend, es werden dann wieder Sachen von vor vielen Seiten aufegriffen, die ausdiskutiert wurden und am Ende stand ein: "Aber der Stachler ist halt immer schon so dagewesen, alles andere geht nicht so gut für diese speziellen Hunde, bei denen es geht."
    Ich schreibe, dass ich Verständnis für den Sport habe, eine gewisse Faszination etc. .

    Teletakterverbot hätte alles viel schlimmer gemacht - tatsächlich habe ich noch nie einen bewusst am Hund gesehen, bzw. jemanden gesehen, der ihn benutzt hätte.
    Wie es 'früher' war - keine Ahnung.
    Und ja, es gibt Leute, die schneiden mit ner Küchenschere immernoch Ohren und Rute ab.
    Leute töten immernoch andere Leute mit diversen Dingen.
    Aber in Deutschland z.B. wesentlich seltener mit Schusswaffen, als in der USA, wo der Zugang dazu sehr viel einfacher ist.
    Man kann meiner Meinung nach nicht pauschal sagen, dass es durch ein Verbot wesentlich schlimmer werden würde - und das als Argument nehmen.

    Der Herr Fuchs hat keinen Shitstorm bekommen(?), obwohl man den Stachler sehr wohl sieht hinter der Blende.
    Er hat nicht mal ein Aufklärungsvideo gezeigt.
    Es gibt Wege die Stimme zu verfremnden und ein Video anonym ins Internet zu stellen, so das die Zurückverfolgbarkeit jetzt nicht gerade über die Maßen groß sein dürfte, gerade, wenn man nichts weiter vom Hund und der Umgebung zeigt.

    Ein Aufklärungsvideo ist auch etwas anderes, als einfach mal 'so zeigen' - gerade noch, wenn man es evtl. zur Frage stellt, die Diskussion offen lässt, dann haten sich die Leute eher untereinander.

    Aber gut, ich habe jetzt auch keine Lust mehr mich damit zu befassen, ich habe meine Argumente hervorgebracht, welche aber alle negiert werden(à la - man versteht es nicht und ist naiv - aber andererseits werden 0 Zugeständnisse gemacht) und wer weiß, evtl. sehe ich irgendwann mal den Stachler im 'Feintuning'.

    Ich muss jetzt auch mal wieder arbeiten und empfehle mich.

  • Mag zwar ein positiver Nebeneffekt sein, der im Alltag natürlich sehr hilfreich ist, aber zugegeben ist das für mich nun kein außergewöhnliches Highlight sondern etwas, das ich Grunderziehung nenne von jedem Hund erwarte, der sich in Gegenwart anderer Hunde bewegt.

    Mal von diesem angeblich positiven Effekt abgesehen: Auch hier wird das Pferd von hinten aufgezäumt. Weil eine Ausbildung nach IPO, im Grunde also nach einer zwar leicht abgeänderten und angepassten, aber sehr alten Ausbildungsmethode für Dienstgebrauchshunde funktioniert und dazu aversive Hilfsmittel genutzt werden, ist die Anwendung solcher Hilfsmittel legitimiert. Also es ist OK, weil es ja funktioniert und andere machen das ja auch. So die Argumentation

    Dabei wird nur vergessen, dass heute in der Ausbildung von Hunden für den professionellen Schutzhunde-Gebrauch (Sei es für den Herdenschutz, sei es bei der Polizei oder im Grenz-, Personen und Objektschutz) immer mehr Ausbilder und Schulen auf genau diese Hilfsmittel verzichten und das Ergebnis das Gleiche ist (da gibt es seit Jahren auch sehr böse Auseinandersetzungen zwischen Hundeschulen der Polizei).

    Das geschilderte Verhalten, also einen "Feind" nicht mehr zu beachten wenn ich das will, habe ich als Diensthundeausbilde und viele meiner Kollegen schon vor über 30 Jahren ohne solche Hilfsmittel hinbekommen. Da sehe ich jetzt auch nichts besonderes drin. Das schaffe ich ohne IPO (die es, wie eigentlich alle heutigen Hunde"sport"-Arten "damals" so nicht gab) und ohne Stachler auchbei meinen HSH heute, rein über positive Verstärkung. Das man das bei so gelehrigen und willigen Hunden, wie sie in der Gebrauschhundeausbildung und im Sport vorkommen ohne Gewalteinwirkung hinbekommt, steht wohl ausser Frage.

    Irgendwie laufen diese Diskussionen immer so, dass ich die Befürworter und Nutzer dieser Gerätschaften angegriffen fühlen, wenn man die tatsächliche Funktionsweise der Geräte benennt und somit klar stellt, dass sich die Anwendung solcher Gerätschaften nicht mit der Aussage verträgt, dass man non-aversiv, also gewaltlos erzieht. Es ist mehr als lächerlich zu behaupten, man könne ein Meideverhalten bei einem Hund dadurch hervorrufen, dass man mit Hilfe solcher Instrumente nur "ganz sanfte" bis gar keine Gewalt anwende. Wenn es dem Hund nicht SPÜRBAR unangenehm ist, wird kein nachhaltiges Meideverhalten erzeugt und wenn die Anwendung so "sanft" ist, dass man angeblich keine Gewalt ausübt, warum nimmt man dann kein normales Halsband?

    Diese Diskussion geht und ging im Grund nie darum, ob man den Einsatz eines solchen Gerätes erlauben soll, sondern darum ober Gewalt gegenüber Hunden, wenn sie denn dem Zweck des jeweiligen Halters dienlich ist (unabhängig davon, ob sich das gleiche Ergebnis auch gewaltlos erreichen lässt) OK und akzeptabel ist. Diffenzieren kann man hier nur sehr bedingt und in sehr engem Rahmen. Grundsätzlich ist man entweder für oder gegen Gewalt in der Hunde- bzw. Tiererziehung. Dazu zähtl auch die dier gern praktizierte Denkweise; Erlaubt ist was funktioniert. Denn es geht ja erstmal darum, ob der "normale" und "durschnittliche" Hundehalter so etwas legal benutzen kann. Da der "normale" Hundehalter in der Regel aber weder 80 Kilo schwere, Killermaschinen an der Leine führt, einen scharf gemachten Diensthund an der Leine führt und der Einsatz als "Feintuner" in der IPO Ausbildung tatsächlich ausschließlich dem Halter des Hundes, nicht aber dem Hund dient, gibt es eigentlich keinen Grund, diese Geräte für die Allgemeinheit zu erlauben, bzw. nichts, was den Gebrauch für den Nomal-Hundehalter (und das betifft eineig Millionen Hundehalter) irgenwie notwendig macht.

    Differenziert werden muss hier höchstens, wo der Einsatz einer solchen Gerätschaft tatsächlich einen Sinn (nicht für den Halter, sondern vor allem für das Tier) bringt. Und da gibt es außer red Zone dogs, also hoch aggressiven Hunden die vor der Tötung stehen und Diensthunden die (aus welchen Gründen auch immer) gezielt so scharf gemacht wurden, dass sie eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen. Aber das betrifft nur eine Menge an HH, die sich im Promille-Bereich bewegen.

    Ich warte immer noch auf eine Einladung eines der hier so gern genannten und mystischen Sachkundigen im Umgang mit den Stachelwürgern der es schafft, diese Dinger entgegen ihrer rein mechanischen, physikalischen Funktion und des daraus einzig zu erwartenden Verhaltens des Hundes, dem Meiden, anzuwenden. Und zwar ohne dass man dann auch völlig auf sie verzichten könnte. Bisher durfte ich nur Hundeplätze besuchen (und das waren im Rahmen meiner Tätigkeit und in den letzten 30 Jahren sehr viele), die entweder von sich aus, (aus den oben genannten Gründen) vollständig auf den Einsatz von Stachelwürgern verzichten oder die Dinger ganz nach alter Schule genau so anwenden, wie sie konzipiert wurden. Vielleicht kann aber ja einfach mal einer erklären (vielleicht ein Schüler der gern genannen mystischen Sachkundigen), wie man einen Stachelwürger schmerzfrei einsetzt, ohne zu behaupten, der Hund müsse den nur sehen und schon zieht er die richtigen Schlüsse und unterläßt von Vornherein das in die Leine hängen.

  • Dackelbenny - das hast Du aber etwas parteiisch zusammengefasst.

    Das mag vllt. so aussehen, dass das parteiisch zusammengefasst ist, aber SO kommt das bei mir an, daher scheitern ja alle Erklärungsversuche der Stachelbefürworter - wobei ja doch einige Stachelgegner in der Lage sind über den Tellerrand zu sehen. ;)

  • Differenziert werden muss hier höchstens, wo der Einsatz einer solchen Gerätschaft tatsächlich einen Sinn (nicht für den Halter, sondern vor allem für das Tier) bringt. Und da gibt es außer red Zone dogs, also hoch aggressiven Hunden die vor der Tötung stehen und Diensthunden die (aus welchen Gründen auch immer) gezielt so scharf gemacht wurden, dass sie eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen.

    Diesen Hunden würde man mit einem Stachel garantiert erhebliche Schmerzen zufügen, wenn die sich so aggressiv aufführen an der Leine, dass man ihnen ohne Stachel nicht mehr Herr wird.

    Aber DA wäre ein Stachel für dich o.k.? :???:

  • Also wenn ich sage 90% dann gehe ich immer von meiner Wahrnehmung aus, denen ich in meiner Lebensrealität auf verschiedensten Hundeplätzen verschiedenster Vereine und Verbände begegne. Das ist nix Offizielles.

    Ich schrieb ja auch schon vor unzähligen Seiten mehrmals, dass ein Verbot nichts bringen würde. Das einzige, was mMn etwas bringt, wäre eine Regulation. Heißt: Nutzung an Bedingungen koppeln. Zumindest kann ich mir gut vorstellen, dass es mehr bringt.

    Klar, ich verstehe was du meinst Hummel, wobei Regularien ja auch wieder nicht vor Missbrauch schützen und einen elitären Beigeschmack mit sich bringen.
    Zumindest für mein Verständnis, allerdings bin ich auch kein Freund von noch mehr Regeln, Regeln, Regeln, schon gar nicht im Freizeitbereich - doch sinnvolles, eigenverantwortliches Handeln ist halt gerade unter uns Tierhaltern nicht bei Jedermann vorhanden. Ich denke du verstehst, dass ich damit nicht deine Antwort verurteile ;)

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