steigende Welpenpreise

  • Erster und letzter Link ist sogar ein und die selbe Zucht mit zwei unterschiedlichen Preisen :???:
    Mutter und Vater leben praktischerweise im gleichen Haushalt :hust:

    Ich geh hier bei der von vielen genannten Grenze von 1.500€ mit, mehr würde ich für einen Welpen wahrscheinlich auch nicht bezahlen.
    Ich versteh die Argumentation mit den steigenden Lebenskosten tatsächlich auch nur bedingt, wenn ich mir die hier genannten Preisentwicklungen angucke.
    Ich könnte auch nicht einfach zu meinem Chef gehen und ihm erklären, dass ich jetzt gern eine Gehaltserhöhung von 80% hätte, weil ja alles so viel teurer geworden ist die letzten Jahre.
    Und wenn ich das Gefühl habe, da versucht jemand aufgrund einer Modewelle mir das Geld aus der Tasche zu ziehen für nen "ganz normal" gezogenen Hund, dann würde ich dankend ablehnen.

    Ich bin gespannt, wo die Entwicklung hingeht und was die Rassen, die mich aktuell interessieren, so in 2-3 Jahren kosten. Irgendwann ist aber ja auch jede Modewelle mal vorbei und die Nachfrage sinkt wieder. Und irgendwann bleibt ein Züchter ab einem gewissen Preis sicher auch auf so vielen Welpen sitzen, dass er vielleicht nochmal überlegt, was er für einen seiner Welpen verlangt.

    Ich finde die Diskussion hier übrigens sehr spannend und interessant :gut:

  • Es wird ja immer wieder das Argument gebracht, das wenn sich jemand einen Welpen ab 1500 nicht leisten kann, der Züchter die Leute damit in die Arme der Vermehrer treibt.
    Das finde ich persönlich vollkommenen Quatsch.
    Es gibt genug günstige Alternativen. Auch für Rassewelpen. Das Tierheim Nürnberg hat zum Beispiel jedes Jahr etliche Rassewelpen abzugeben. Es gibt genug Züchter, die genauso gut sind wie die "Wucherer" und trotzdem weniger nehmen, weil sie eure Gedanken teilen.
    Es gibt genug Rassehunde, die ein neues Zuhause suchen, auch junge.

    Und ganz ehrlich... die meisten Leute, die heute beim Vermehrer kaufen, die kaufen da, weil ihnen schon 800-1000 Euro zu viel Geld sind.


    Ich verstehe absolut wenn jemand sagt, das ihm alles ab 1500 Euro zu teuer und Wucher ist. Aber ich bin NICHT der Meinung, das ein teurer Züchter automatisch gleich ein schlechter oder skrupelloser Züchter ist!!!

    Ich bin mal ehrlich und sage - doch, ich bin jemand der von "ich schaue ausschließlich FCI-Zuchten an" mittlerweile bei "mal sehen, was es in meinem gewünschten Preissegment gibt" gelandet ist.
    Wie geschrieben, beide Appis hier hatten/haben FCI-Papiere, ich würde mich bei meiner Rasse auch grundsätzlich daran orientieren (wobei es wohl noch einen Dissidenzverein gibt).

    Aber ich bin auch gelernte Finanzlerin und gehe da ohne Groll an "Nachfrage vs. Angebot" ran. Wenn der Züchter die Hunde auch so los kriegt - feel free. Muss ja nicht ich als Käufer sein.

    Aber bei mir hat sich in den letzten Jahren das Gefühl gefestigt, dass es vielleicht doch auch Sinn macht außerhalb von FCI und Tierheim zu schauen (etwas, das ich früher ausgeschlossen habe). Und das kam teilweise durch die Preissteigerungen, die ich nicht nachvollziehen kann und damit nicht mittragen möchte.

  • Darauf komme ich nicht, lies noch mal nach. Ich hoffe, dass jeder Züchter dies auch als Hobby tut und mit einer Portuon Idealismus.

    Das war die überspitzte (steht auch wortwörtlich so dabei) Antwort auf die Frage, ob man als Züchter anderen Leuten das Hobby finanzieren soll. Denn ich bin sehr wohl der Meinung, dass es auch für den normalen Züchter ein Hobby ist. Ich fände es sogar schlimm, wenn es nicht so wäre.
    Aber vielleicht haben wir unterschiedliche Vorstellungen von der Definition von Hobby und Idealismus.

    Idealismus = eine Weltanschauung, die großen Wert auf Ideale (und deren Verwirklichung) legt und diese höher schätzt als materielle Werte.

    Hobby = Ein Hobby (deutscher Plural: Hobbys) ist eine Freizeitbeschäftigung, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig betreibt, die dem eigenen Vergnügen oder der Entspannung dient und zum eigenen Selbstbild beiträgt, also einen Teil seiner Identität darstellt. Das Wort „Hobby“ ist vom englischen hobby horse abgeleitet, das mit „Steckenpferd“ in beiden Bedeutungen – Kinderspielzeug und Freizeitbeschäftigung – übersetzt wird. Das hölzerne Steckenpferd trägt seinen Reiter nirgendwohin, weil es in den Händen gehalten wird, entsprechend erwirtschaftet das Hobby kein Einkommen und ist kein Beruf.


    Warum muss der Züchter eigentlich in D immer nur Hobbyzüchter sein?
    Ich meine, mit passenden Bedingungen hätte ich auch kein Problem beim Profi zu kaufen. Bzw. ist das für den nächsten Welpen als Option offen (halt dann nicht in D).

    Ich erwarte ein sehr aufwendiges "Produkt", warum dann nicht an einen Profi wenden?

  • Weil dann oft Masse statt Klasse produziert wird, wenn die Gewinne für den Lebensunterhalt reichen sollen.

    Ich könnt mir vorstellen, dass bei mehreren Würfen im Jahr die Zeit für Hundeausbildung und Käuferauswahl knapp wird.

  • In Amerika gibt's das ja oft ...

    Aber wenn man es professionell macht brauchst du viel mehr Hunde bzw. "Zuchtmaterial" und die kannst du dann irgendwann nicht mehr alle im Haus halten. Also brauchst du Zwingeranlagen etc. und da kann mir einfach keiner erzählen, dass diese Hunde noch vernünftig mit Familienanschluss aufwachsen und die erwachsenen Hunde entsprechend Zuwendung bekommen und ältere Hunde werden schnell aussortiert, da man ja gewinnbringend wirtschaften muss.

    Wenn ich jetzt nen Gebrauchshund suche, der eh nur im Zwinger leben soll .... vielleicht. Aber wenn ich ein Familienmitglied suche? Hm. Nein, für mich wär das irgendwie nix.

  • Ich habe bisher immer bei Züchtern gekauft, für die es klar war, daß über den Kauf hinaus eine Zusammenarbeit stattfindet. Ich sichere zu, den Welpen nicht nur bestmöglich aufzuziehen und zu halten, sondern unterstütze die Zucht noch nachträglich, indem ich kostenintensive Untersuchungen machen lasse, die Zuchtzulassung anstrebe, Ausbildungskennzeichen erreiche und auch mal eine Ausstellung besuche. Die Ergebnisse stehen dem Züchter dann wieder für seine Entscheidungen zur Verfügung, und im positiven Fall sind sie auch imagefördernd für die Zucht. Allerdings würde ich auch nicht mit schlechten Ergebnissen hinter`m Berg halten... xD

    Das verursacht auch bei mir Kosten, und den Nutzen stelle ich dem Züchter völlig kostenfrei zur Verfügung. Nicht alles davon wäre notwendig für mich.

    Ich möchte also, daß dieses gegenseitige Geben und Nehmen auch eine Rolle bei der Preisgestaltung spielt. Bisher hat es gepaßt.

    Klar, wenn dem Züchter völlig egal ist, ob er jemals wieder etwas von seiner Nachzucht hört, kann er gern austesten, wie hoch er den Preis schrauben kann, bis er seine Welpen nicht mehr unterbringt. Auf mich als Käufer wird er dann aber verzichten müssen, weil ich MEINE Leistung ihm dann auch nicht umsonst zur Verfügung stellen will.

    Ich bin aber auch jemand, der Absprachen einhält, und nicht versucht, einen einmal geschlossenen Vertrag juristisch auszuhebeln. Das kann ich überhaupt nicht ab, und kann nachvollziehen, wenn desillusionierte Züchter das Vertrauen in Hundekäufer verlieren, die vor dem Kauf das Blaue vom Himmel versprechen, und dann auf ihr Eigentumsrecht pochen. :stock1:

  • Weil dann oft Masse statt Klasse produziert wird, wenn die Gewinne für den Lebensunterhalt reichen sollen.

    Ich könnt mir vorstellen, dass bei mehreren Würfen im Jahr die Zeit für Hundeausbildung und Käuferauswahl knapp wird.

    Und warum kommen die leistungsstärksten Hunde dann aus solchen Zuchten? Wenn nur Masse produziert wird?

    Aber ja, ich weiß, Tabu-Thema

  • Die Frage ist halt, ob "die leistungsstärksten Hunde" repräsentativ für diese Zucht sind, oder letztlich nur einen kleinen Prozentsatz ausmachen. Ich kenne Hunde aus solchen Zuchten, die NICHT vornan gestellt werden und NICHT leistungsstark sind.

    Nur: wenn 10 Welpen in einem Zwinger fallen und einer davon ein Überflieger ist, fällt das halt weniger auf, als ein Massenzwinger mit 100 Welpen, von denen vielleicht 5 überdurchschnittlich sind. Der bekommt die fünffache Aufmerksamkeit, obwohl sein Leistungsschnitt sogar schlechter ist. Er muß es nur schaffen, die übrigen 95 Hunde aus der Aufmerksamkeit verschwinden zu lassen...

    Hat man auch oft in großen Ausstellungszuchten, wo keine Möglichkeit besteht, z.B. etwas über die Geschwister/Halbgeschwister der "Stars" herauszubekommen.

    P.S. für mich ist nicht der PEAK ausschlaggebend, sondern der unspektakuläre Durchschnitt

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