steigende Welpenpreise

  • Ich finde es eben befremndlich, dass es bei der Hobbyzucht halt total akzeptiert wird alles zu bezahlen, was man so auflisten kann.

    Es wurde doch nun wirklich schon bis zur Erschöpfung gesagt und festgestellt, dass das kaum einer macht. Insbesondere, was den Zeitaufwand betrifft.

    Und doch, der Hobbytöpfer kann soviel oder mehr verlangen wie Meissen, wenn seine Produkte künstlerisch überzeugen und auch stark nachgefragt werden. Er ist nicht selten teurer.

    Die künstlerischen Branchen sind übrigens ein gutes Beispiel für die enge Verflechtung von Hobby und Beruf. Da können nur wenige davon leben, viele haben noch einen Brotberuf daneben. Nicht zuletzt wegen des Preisdrucks, den die nicht kostendeckend arbeitenden Hobbyleute ausüben. Dies mal völlig ohne Wertung.

  • Wie kommst du denn bitte immer darauf, dass ein Züchter mit einer gewissen Kostenkalkulation keinen Spaß an der Hundezucht hat oder keinen Idealismus?

    Darauf komme ich nicht, lies noch mal nach. Ich hoffe, dass jeder Züchter dies auch als Hobby tut und mit einer Portuon Idealismus.

    Das war die überspitzte (steht auch wortwörtlich so dabei) Antwort auf die Frage, ob man als Züchter anderen Leuten das Hobby finanzieren soll. Denn ich bin sehr wohl der Meinung, dass es auch für den normalen Züchter ein Hobby ist. Ich fände es sogar schlimm, wenn es nicht so wäre.

    Aber vielleicht haben wir unterschiedliche Vorstellungen von der Definition von Hobby und Idealismus.

    Idealismus = eine Weltanschauung, die großen Wert auf Ideale (und deren Verwirklichung) legt und diese höher schätzt als materielle Werte.

    Hobby = Ein Hobby (deutscher Plural: Hobbys) ist eine Freizeitbeschäftigung, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig betreibt, die dem eigenen Vergnügen oder der Entspannung dient und zum eigenen Selbstbild beiträgt, also einen Teil seiner Identität darstellt. Das Wort „Hobby“ ist vom englischen hobby horse abgeleitet, das mit „Steckenpferd“ in beiden Bedeutungen – Kinderspielzeug und Freizeitbeschäftigung – übersetzt wird. Das hölzerne Steckenpferd trägt seinen Reiter nirgendwohin, weil es in den Händen gehalten wird, entsprechend erwirtschaftet das Hobby kein Einkommen und ist kein Beruf.

  • Handarbeiten sind sowieso extrem undankbar, weil die Leute das überhaupt nicht wertschätzen. Wenn man tatsächlich soviel verlangt wie das Teil wert ist, weil du dir den tatsächlichen Stundenlohn + einen gewissen Wert auszahlen willst, dann bist du zu teuer. Kaum einer kauft beim Hobbykünstler, weil die industriell gefertigten Sachen einfach soviel günstiger sind. Die Leuten haben dafür keine Wertschätzung übrig.
    Genauso beim Züchter. Wenn die tatsächlich mal alles auflisten würden was sie an Geld und Zeit/Arbeitsstunden reinstecken, niemand würde das zahlen. Wenn man jetzt mal von den ganz teuren Preisen absieht, sind die Normalo-Preise bzw. Durchschnittspreise sicherlich trotzdem noch unter dem was ein Züchter in seinen Nachwuchs investiert. Ich glaube da geht keiner mit einem nennenswerten Plus raus. Und selbst wenn über die Jahre mal ein solider Verdienst bei rum kommt, hast du immer wieder Sonderausgaben wie Kaiserschnitt etc. Man ist doch schon gut dabei wenn man insgesamt keine Miese macht.

    Die Preise bei den Pudel finde ich auch exorbitant hoch. Dann würde ich mir auch keinen Pudel anschaffen.

  • Ja, das ist ein Problem mit den Preisen, die nicht gezahlt werden, leider wird sich da auch nichts ändern, wenn in den Branchen die Freiberufler ohne Gewerkschaft sich immer weiter selbst dumpen - irgendeinen doofen gibt's immer, das ist korrekt.
    Aber da ist es oft so, dass der Student nen Tagessatz von 100 Euro für irgendwas klasse findet - ich denke aber man wird unter Studenten eher weniger seriöse Züchter finden. ;-)

    Der Hobbytöpfer kann das tun - aber ohne Namen und Promotion sitzt er da mit seinen tollen Waren.
    Was ist auch künstlerisch überzeugend - das ist halt eine Frage des Geschmackes.

    Teuer bedeutet eben nicht immer gut - man sollte es sich immer noch einen Gedanken kosten lassen.

    ---

    Achja - Rassehunden zuhauf in Tierheimen?
    In meiner 1 jährigen Suche nach nem Hund hatte ich alle Tierheime in der Umgebung und auch weiter weg abgesucht - es gab da eigentlich wenn dann nur selten Welpen - und die waren auch gleich alle weg - und ich glaube tatsächlich auch alles Mischlinge.

    Leider ist es meiner Erfahrung nach eben nicht so gewesen, dass man so viele unproblematische Hunde(und dann noch Welpen) in Tierheimen findet - leider.
    Und wenn das Tierheim dann auch noch die Tiere eh ungerne rausgibt... .

    Also so 'einfach' ist das dann auch nicht.

    Ich bleibe dabei - ja, der Zücher soll gerne einen Obulus verdienen, aber ich persönlich fände es etwas unschön, wenn mir jemand sagt, er liebt die Rasse, handelt aus Idealismus etc. ... - und dann die 2000 Euro+ verlangt.

    Ab einer bestimmten Grenze ist es nur noch "Deko" - z.B. der Bleistfift aus Mahagoni mit Blattgoldbezug - ist nicht wirklich besser als der Bleistift aus Magoni ohne Blattgoldbezug.

    Darum finde ich das Modell, dass ein Verein die Kosten deckelt(wie bei den Eurasiern) eigentlich ganz gut!

  • Die Preise bei den Pudel finde ich auch exorbitant hoch. Dann würde ich mir auch keinen Pudel anschaffen.

    Ich habe in diesen Thread nur mal abschnittsweise reingelesen, stolpere aber jetzt schon mehrmals darüber.

    Dann müssen die Preise aber in den letzten 2 Jahren so massiv gestiegen sein. Als ich 2013 nach Zwerg- / oder Kleinpudel geschaut habe, lagen die Preise um die 1000 EUR. Tim hat unter 1000 EUR gekostet.

    Und als ich 2015 nach einem GP gesucht habe, lagen die Preise bei VDH Zuchten bei 1200 - 1600 EUR.

  • n allen Diskussionen rund um Züchter oder Vermehrer war immer der Tenor, dass der Züchter wie er nach DF Kriterien sein soll, die Hundezucht aus Spaß, mit Idealismus betreibt und die Rasse weiter bringen will. Wenn aber die Hundezucht keinen Spaß macht, weil es kein Hobby ist und ohne Idealismus betrieben wird, dann ist der Züchter jemand, der einfach ein vom Käufer gewünschtes Produkt auf den Markt bringt.

    Die Fehlüberlegung ist, dass etwas keinen Spass mehr macht, bloss weil es nicht mehr reines Hobby ist, sondern auch dem Broterwerb dient! Frag einen echten Künstler, frag einen echten Wissenschaftler, ob er seinem Beruf nur zum Broterwerb nachgeht! Ob da wirklich keine Passion, kein Idealismus dahintersteckt! Warum sollte jemand, der einen Teil seines Einkommens aus Hundezucht bestreitet keinen Spass haben daran, und sein persönliches Zuchtziel nicht mit Idealismus verfolgen? Ja, er kann nicht völlig am Markt vorbeizüchten, aber das kann auch der draufzahlende Hobbyzüchter deiner Vorstellungen nicht unendlich, weil er sonst nämlich bald auf 20 Hunden sitzt, für die er keine Halter nach seinen Vorstellungen findet......

    Ich als Hobbyhundehalter würde übrigens nie einen Anspruch stellen, dass der Hobbyzüchter bitteschön MEIN Hobby subventionieren soll! Schön, wenn er es denn tut, aber einen Anspruch daraus abzuleiten käme mir nie in den Sinn!

  • Dann müssen die Preise aber in den letzten 2 Jahren so massiv gestiegen sein.

    Ich habe mich zu Pudeln nie schlau gemacht, also glaube ich was ihr sagt. Wie gesagt, bei meiner Rasse (Chihuahua) ist mir keine Preissteigerung aufgefallen und auch Freunde konnten mir das nicht bestätigen.
    Ich habe mich jetzt auf das Zitat bezogen:

    Als ich mich vor einigen Jahren mit dem Thema "Großpudel" abgefangen habe zu beschäftigen kostete ein durchschnittlicher Pudel 1000-1200 Euro. Wenn es ein Züchter mit entsprechendem Ruf war, der Vater vielleicht aus dem Ausland, etc. auch 1500€ und mehr.

    Alles kein Thema.
    Beim Pudel stieg der Welpenpreis nun aber in wenigen Jahren "mal eben" von 1200 auf 1800€ und das nicht für irgendeinen unfassbar aufwendig gezogenen Hund, sondern für so ziemlich jeden Hund egal welcher Farbe und auch beim Neuzüchter mit seinem ersten Wurf.

    Ich persönlich habe keinen Wurf unter 1600€ gefunden, nach oben hin gibt es keine Grenze.

    Das finde ich schon ganz schön teuer. Ich würde halt auch nur bis 1500€ mitgehen, aber selbst dafür wäre mir der Pudel zu gewöhnlich. Das würde ich für eine seltene Rasse ausgeben oder meine Traumverpaarung oder Traumfarbe.

  • Nein die staffeln von Beginn für Show/Breed und Pet

    Würd mich interessieren was sie machen wenn der Hund dann nicht geeignet is

    Ja, frag mal nach, würde mich auch interessieren.
    Ist aber sehr mutig einen Käufer Eigenschaften des Welpen zuzusichern.
    Eigentlich nicht üblich, da es naturgemäß nicht geht. Aber frag ruhig.

  • Das finde ich schon ganz schön teuer. Ich würde halt auch nur bis 1500€ mitgehen, aber selbst dafür wäre mir der Pudel zu gewöhnlich. Das würde ich für eine seltene Rasse ausgeben oder meine Traumverpaarung oder Traumfarbe.

    Wie geschrieben kenne ich die aktuellen Preise nicht. Mein letzter Preisstand ist vor 2,5 Jahren.

    Um die 1500 EUR finde ich nicht ungewöhnlich. Als ich 1977 meine erste Schäferhündin gekauft habe, wollte ich eigentlich keinen Schäferhund, sondern einen Dobermann. Unter 1500 DM war aber keiner zu bekommen und so ist es dann ein DSH geworden, weil mir der Preis für einen Dobermann seinerzeit zu hoch war.

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