Überzogene (?) Erwartungen an Hunde aus dem Auslandstierschutz

  • 3-6 Jahre soll er sein, bestenfalls kastriert, kein jagdtrieb (Herrchen arbeitet im Wald, Hund darf mit), freundlich und verträglich zu Mensch und anderen Hunden, nicht ängstlich, umweltsicher, eher ruhig von den Anlagen her, kein Arbeitstier.

    Naja, wenn du so einen Hund gefunden hast, dann lass ihn klonen.


    Bei solchen Vorstellungen ist es natürlich auch klar, dass es schwer ist den passenden Hund zu finden.


    Und einen Auslandshund würde ich da nicht er Erwägung ziehen. Nicht jagen, keine Angst vor Menschen, freundlich zu allen - das sind genau die Qualifikationen, die man im Shelter oder auf der Strasse erwirbt, klar.


    Mein Problem mit den Auslandshunden, die ich so kenne: Das sind oft tolle Hunde, unbestritten, die augenscheinlich ganz toll klarkommen. Aber wenn man genau hinschaut, steckt unter der Oberfläche oft viel Angst und Unsicherheit. Das ständige Beschwichtigen wird gerne als Dankbarkeit umgedeutet, Gefiddel als supersoziales Verhalten. Und wenn man was passiert, womit der Hund nicht klar kommt, bricht das Kartenhaus zusammen.


    Der Hund einer Bekannten - ein toller Kerl, ich mag den total - hat sich mal schlimm erschreckt. 5 Tage haben wir ihn gesucht... Furchtbar.
    Und da hatte sie ihn schon 2 Jahre.


    Eine andere Bekannte hat Sylvester und Neujahr mit Hundesuche verbracht. Trotz Sicherheitsgeschirr und extra ans Meer gefahren usw.


    Bei beiden Hunden kann man die Unsicherheit auch im Alltag sehr wohl erkennen, zu oft wollen die Besitzer es einfach nicht sehen. Man will ja den dankbaren, unkomplizierten, netten Hund, den man gerettet hat.

  • was glaubst du warum ich tierschutz schon so gut wie ausgeschlossen habe? Weil die Ansprüche halt nicht gerade gering sind. Er hatte vorher einen ausgemusterten hound vom musher, der genauso war. Und das sucht er jetzt halt wieder. Nicht verwerflich, wenn man eben sicher gehen möchte, dass der Hund zu einem passt.


    Lg

  • es gibt aber nun mal schwarze Schafe im tierschutz, was hat das mit Totschlag Argument zutun ? Muss man deshalb auf alle Vereine schließen ?

    Die Aussage war "Schwarze Schafe gibt es überall". auch Züchter, Kleinanzeigen etc
    Das ist das Totschlagargument.


    Die Fehler anderer ("da gibt es auch schwarze Schafe") wird auf diese Weise als Rechtfertigung für eigene Fehler hergenommen, die Diskussion verschiebt sich weg von den eigenen Fehlern, hin zu den anderen - klassisches Ablenkungsmanöver. Und Totschlagargument, weil man nicht widersprechen kann - es stimmt ja, "die anderen sind auch nicht besser". Klappe zu, Affe tot, Diskussion erschlagen.


    Dass alle Vereine schwarze Schafe sind, hat überhaupt nie jemand behauptet. Der Ausdruck "schwarze Schafe" beihaltet ja, dass es Ausnahmen sind. Sonst wären es keine schwarzen Schafe.


    Jetzt klarer?

  • was glaubst du warum ich tierschutz schon so gut wie ausgeschlossen habe? Weil die Ansprüche halt nicht gerade gering sind. Er hatte vorher einen ausgemusterten hound vom musher, der genauso war. Und das sucht er jetzt halt wieder. Nicht verwerflich, wenn man eben sicher gehen möchte, dass der Hund zu einem passt.

    Kein Widerspruch, nur Nachfrage!
    Hatte er vorher geglaubt, dass der ausgemusterte Hound so wäre? Oder war das einfach ein Glücksgriff?


    Wenn man diese Ansprüche als Rassefrage-Thread aufmachen würde, würden die meisten sagen, so eine Rasse gibt es nicht, allenfalls ein kleiner Begleithund. Kein Mensch würde da einen Hound empfehlen, oder?

  • Mein ungarischer Direktimport war bzw.
    ist genau so wie sie in der Beschreibung dargestellt wurde. Beschönigt wurde da nicht.


    Zum Ersthund aus Inlandstierschutz hab ich keine Infos vom Tierheim erhalten außer bez. Gesundheitszustand. Er war gerade erst ins Tierheim gekommen darum war über den Charakter natürlich nicht viel bekannt. Aber er war und ist ein toller Anfängerhund, sein freundliches Wesen hat er auch im TH sogleich gezeigt.

  • ja und, schwarze Schafe gibt es halt überall; das kann mir keiner erzählen.
    Und wieso eigene Fehler ? Ich habe das Glück einen sehr guten Verein an meiner Seite zu haben, deshalb werde ich mich auch nicht "wo anders umschauen", oder wie man dazu sagen möchte.
    aber viele sind halt noch auf der Suche, da kann man überall Probleme haben.


    Und das war von mir aus auch keine Diskussion sondern eine Aussage ;)

  • Bei dem ausgesuchten hound war klar, dass das passt. Die musherin hatte den ja extra ausgesucht für seine Wünsche. Bzw. hatte sie damals glaube ich 4-5 Hounds ausgemustert und der Bub passte halt zu den Wünschen meines bekannten.


    Eigentlich suchen wir so etwas wieder. Allerdings hat die musherin gerade nur einen Hund zum ausmustern und der passt leider nicht. Na ja, wir haben keine Eile, finden schon noch den richtigen Hund.


    Lg

  • Zu den Beschreibungen die nicht richtig passen muss ich sagen, dass es die in deutschen Tierheimen genauso gibt. Da stehen oft nur zwei sehr allgemein gehaltene Sätze und dann kann man sich den Rest selbst zusammen reimen. Ich finde auch die Kluft sehr groß. Entweder der Tierschutzverein ist so dermaßen kritisch, dass sie die Leute fast dazu verleiten, zum Vermehrer um die Ecke zu gehen oder es ist ihnen total egal, ob Mensch und Tier zusammen passen - Hauptsache der Platz ist wieder frei.

    Dem stimme ich vollkommen zu.


    Unser letzter Familienhund aus einem deutschen TH war ein "lieber, nur anfangs etwas schüchterner Fundhund" Mit anderen Worten: "Eigentlich können wir rein gar nichts über diesen Hund sagen und versuchen ihn nur so positiv wie möglich darzustellen".
    Dass es ein Angsthund war, der vorher nicht viel kennengelernt und offenbar sehr schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht hatte (wir vermuten bis heute, dass auch er aus dem Ausland war) war uns schnell klar und das hätte auch dem TH bewusst sein müssen.
    Es fand keinerlei Vorgespräch oder gar Vorkontrolle seitens des TH statt. Zwei Spaziergänge und wir konnten ihn mitnehmen.
    Der Auslands-TS, über den ich jetzt meinen ersten eigenen Hund bekomme, hat da deutlich schwerere Geschütze aufgefahren.

  • Bei uns gibt es sonntags so eine Art mini Zeitung , dort ist immer ein Hund zur Vermittlung vorgestellt, aus dem Ausland. Immer sind es angeblich ganz liebe und etwas schüchterne Hunde, aus den allermeisten erkenne ich dass ein HSH drinne steckt, das wird mit keinem Wort erwähnt. Sowas finde ich sehr schade.

  • Über meinen Hund den ich direkt aus dem Ausland übernommen habe wusste ich weiter mehr als über meine anderen Hunde vorher. Ich kannte seine Vorgeschichte, wusste das er sehr ängstlich war und nichts kennt. Die Angaben waren ehrlich und direkt.
    Über meine Hündin die nur eine Woche auf einer Pflegestelle saß wusste ich quasi nichts. Und unkomplizierte Hunde warten nicht viel länger, auf sie gab es nach mir noch 8 Bewerber.
    Im deutschen Tierheim konnte man mir auch kaum etwas über die Hunde sagen. Eine Bekannte hat aus dem örtlichen Tierheim eine leicht ängstliche Hündin übernommen, die sich als panischer Angstbeisser entpuppte.


    Ich finde die Suche nach dem Richtigen Hund auch nicht leicht. Im letzten Jahr haben wir für Bekannte einen großen schwarzen Rüden ca. 5 - 6 Jahre gesucht, verträglich und freundlich. Nichts zu finden und es wurde ein toller Hund aus dem Ausland.


    Ich glaube egal woher der Hund kommt man muss genau schauen ob der Hund passt.


    Und wenn ich mich hier im Forum durch die Welpenthreads lese finde ich das die Leute grundsätzlich falsche Erwartungen an einen Hund haben.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!