Qualzuchten II

  • Ja, diese Studie wurde schon einmal in einem extra Thread verlinkt.

    Allerdings kann ich mir die Ergebnisse nicht richtig vorstellen.


    Ich kenne keinen einzigen Chihuahua (persönlich im Bekannten- und Verwandtenkreis), der unter 12 Jahre gestorben ist. Im Gegenteil, 15 Jahre und mehr sind es eigentlich immer.

    • Neu

    Hi


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    • Das Problem bei der Altersdiskussion ist doch, dass ohne valide Daten aus einer Studie mit vernünftigen, vergleichbaren Teilnehmerzahlen, dass alles sehr emotional ist und man sich da eher an die Extreme erinnert, als an den gemäßigten Durchschnitt.

      Der tragische Tod eines vierjährigen Hundes bleibt tiefer im Gedächtnis hängen, als all die 10 und 11jährigen, die irgendwann einfach seltener auf den Gassirunden zu sehen waren und irgendwann einfach nicht mehr da waren. Ebenso wird man über den einen Hund der es geschafft hat 18 Jahre öfter reden und ihn mehr erwähnen, als all die anderen die mit 11 Jahren gestorben sind.

      Ich muss auch gestehen, ich sehe dieses "so alt wie möglich ist gut" nicht wirklich als erstrebenswert. Für mich ist es nicht wirklich ein pro Argument, wenn ein Hund 15 Jahre alt wird. Zu oft habe ich gesehen, wie diese Hunde alt geworden sind und bei vielen habe ich mir die letzten Jahre wiederholt gedacht, dass es nicht mehr viel mit einem Leben zu tun hat.

    • Ich kann mir vorstellen, dass Kleinsthunde öfter Unfallopfer sind als Große und es dadurch zu kleineren Zahlen kommt. Auch gesundheitliche Probleme bei ganz kleinen Exemplaren können dafür ausschlaggebend sein. Eine eigene Wahrnehmung ist ja nicht das Maß, sonst wäre Siobhans Erzählung ja auch "gewichtig" gewesen.

    • Ich finde auch, dass häufig alte Hunde 'zu alt' sind und ich einigen schon ein früheres Scheiden gewünscht hätte.

      Aber zwischen diesem Extrem und dem durchschnittlich sehr jungen Sterben gibt es halt das wünschenswerte Mittelmaß.

      Ich kenne kaum eine Deutsche Dogge, die aufgrund 'hohen' Alters (bei Doggen über 10 Jahre) gestorben ist oder eingeschläfert wurde. Rein statistisch in meiner Familie halt auch nur eine von drei (und die vierte noch Lebende hat massive gesundheitliche Baustellen) und das ist doch der 'Mangel'.

      Keine Qualzucht im eigentlichen Sinn, aber trotzdem in meinen Augen ätzend. Weil die geringe Lebenserwartung halt häufig auf gesundheitlichen Problemen fußt.

      Und zu den durchschnittlichen Altersangaben in der Liste, aussagekräftig wären nur hohe Fallzahlen. Wenn nur drei Hunde einer Rasse in die 'Statistik' einfließen, hat das glatt null Aussagekraft.

    • Dackel gehören ja zu den langlebigsten Hunderassen.

      Hier im Dorf gab es 3 Dackel, die wurden alle 15-18 Jahre alt und bekamen erst dann "Dackellähme" und wurden eingeschläfert.

      Meine beiden wurden 8 Jahre und nichtmal 3 Jahre und trotzdem ist es nochmal ein Dackel geworden und ich erhoffe mir, dass Sina gesund alt werden darf.

    • Die grossen und schweren Hunde, die hier in den vergangenen 50 Jahren lebten, führten ein ganz normales Hundeleben ohne Einschränkungen, sei es in Bezug auf Bewegung, Atmung o.ä.

      Das waren HSH verschiedener Rassen und ein Doggen-Mix.

      Nach 10 Jahren merkte man, sie wurden ruhiger.

      Im Endeffekt wurden sie dann zwischen 13 und 15 Jahre alt.

      Aussen vor bei dieser Aufzählung ist mein Mastin, die mit 18 Monaten verstarb.

      Diese Erkrankung hatte aber nichts mit ihrer Grösse/Gewicht zu tun.

      Aktuell wohnt hier wieder ein Doggen-Mix, 5 Jahre, auch ein ganz "normaler" Hund.

      Was mir jetzt aber verstärkt auffällt, ist die Wahrnehmung der Menschen.

      Vor 20 Jahren sprach einen niemand auf den Doggen-Mix an.

      Heutzutage hat sich das geändert.

      Gerne halten einem die Leute Vorträge über Qualzucht, wenn man keinen Einhalt gebietet.

      Es ist gut und wichtig, wenn die Leute für diese Sachen sensibilisiert sind, keine Frage.

      Aber es allein an gross/klein, schwer/leicht festzumachen, nein, da gehört meiner Meinung noch mehr dazu.

    • Bei den "Durchschnittslebenserwartungen" wird es eben immer die Ausreißer nach oben und unten geben.

      Ich kenne zwei Berner (meinen und den von einer Bekannten), die nicht mal fünf wurden. Dahingegen kenne ich inzwischen zwei Berner über 12 und einer wurde sogar 14. Drei sind inzwischen 10 und Bodo ist ja auch 4,5 Jahre. Die Hündinnen meiner Freundin sind 7 und 8.

      Bei Berner Sennenhunde in Not suchen regelmäßig alte Berner ein Zuhause.

      Wenn ich daraus eine Statistik bilden müsste, käme ich auch nicht auf die 8 Jahre durchschnittlicher Lebenserwartung.

      Dazu kommen die Todesursachen. Fallen in so eine Statistik Unfälle mit hinein, kann man das eigentlich getrost vergessen.

      Ich finde die Bemühungen des SSV mit den "Lebendmeldungen" alter Berner sehr gut.

      Trotzdem sehe ich eine geringere Lebensdauer nicht als Qualzucht. Etwas anderes wäre es, wenn die (kurze) Lebenszeit von massiven Gesundheitsproblemen eingeschränkt würde. Und glückliche 5 Jahre finde ich lebenswerter, als einen Hund, der u.U. jahrelang dahin siecht, nur damit der Halter sagen kann "Aber er ist 12 Jahre alt geworden!" Denn wie viele von diesen "steinalten" Hunden sind denn auch tatsächlich bis zu ihrem Tod "fit und munter"?

      Die Dackeldame meiner Oma wurde 16 und hatte die letzten 4 Jahre ihres Lebens massive gesundheitliche Probleme (Herz, Gesäugetumoren, Leber, ...) Dass sie so lang am Leben gehalten wurde, war nur meiner Oma zuliebe, die sie nicht gehen lassen wollte. Dafür wurden wöchentliche Tierarzttermine vereinbart. Lebenswert war das rückblickend nicht ...

    • als einen Hund, der u.U. jahrelang dahin siecht, nur damit der Halter sagen kann "Aber er ist 12 Jahre alt geworden!"

      Da hast du vollkommen recht. Hier im Ort wurde erst vor Kurzem ein über 16 Jahre alter Labbi erlöst, und ich sage mit Absicht " erlöst ". Ich bin immernoch wütend auf die Halter. Bloß, weil Herrchen ihn behalten wollte, hat der Hund echt gelitten.

      Unser Goldie damals ist im Januar noch auf Sylt in den Dünen rumgewuselt und im Februar in Österreich durch den Schnee gepflügt. Im Mai haben wir ihn Aufgrund seines kranken Herzens dann gehen lassen. Mit fast 15.

    • Bei der ganzen Diskussion ums Alter darf man eines nicht vergessen: viele unserer Rassehunde werden seit Generationen, teilweise sogar seit gut 150 Jahren systematisch ingezüchtet. Dass das in einer Population unweigerlich zu einem Vitalitäts und Fruchtbarkeitsverlust, sowie einer verringerten Lebensdauer und einem geschwächten Immunsystem führt, darf keinen verwundern, der sich ernsthaft damit auseinandergesetzt hat.

      Klar, dass da keiner, der selber Rassehunde hält, gerne darüber reden mag. Dann liesse es sich nämlich nicht mehr ganz so einfach auf die 'bösen' anderen zeigen, die sich bewusst Qualzuchtrassen kaufen, welche zweifellos und sehr eindeutig leiden.

      Die Zuchtpraxis der systematischen Inzucht ist zweifellos ebenfalls ein Grund, weshalb bei sehr vielen Rassehunden die Alterserwartung in Westeuropa sinkt, anstatt, wie man bei einer 'gesunden Zucht' und der hiesigen medizinischen Versorgung, erwarten könnte, steigt. U. a. zeigt eine fortlaufende Studie des englischen Kennel Clubs diese Entwicklung leider relativ deutlich.

      Natürlich ist Inzucht nicht das einzige Übel, aber es trägt durchaus seinen Teil dazu bei, dass gewisse Hunde jünger sterben, als sie es unter anderen Umständen tun würden.

      Ich bin übrigens keinesfalls über die Thematik erhaben: ich halte selber (manchmal mit mehr, manchmal mit weniger schlechtem Gewissen) auch Rassehunde.

    • diese Hunde fallen ja nicht mit 8 tot um, sondern haben oft mit 9 solche Schmerzen, dass sie eingeschläfert werden. Hab ich jedenfalls so mitbekommen. Mag nicht repräsentativ sein.

      Aber Schmerzen im alter haben doch nicht nur große Rassen.

      mein Alter war an einem Tag noch ein durchaus aktiver Senior, der sogar mit 15 Jahren noch mit mir joggen ging, dann stürzte er aus dem Auto, brach sich mehrere Spondylosen und litt unter solchen Schmerzen, dass ich ihn erlösen musste. Kam dann halt später. Aber auch bei langlebigen Rassen können Schmerzen, entstanden durch alters-/verschleissbedingte Veränderungen der Grund fürs Einschläfern sein.

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