Qualzuchten II

  • Ich habe Kontakt zu jemanden, der sich einen dieser American Bullys XXL kaufen will. Der Welpe ist aktuell fast 6 Wochen alt.
    Heute habe ich ein Bild vom Zwerg bekommen, bei dem mir anders wurde. Ich sehe als Laie darauf ein im Gelenk verdrehtes Bein mit verkrümmtem Knochen im Vorderlauf. Also so ein richtiges O bei einem 6 Wochen alten Welpen?
    Mag da mal jemand drauf schauen, weiß nicht, ob ich das einstellen darf.

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    Hi


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    • Weltweit populär, heisst es gibt einfach sehr viele, was ein riesiger Pluspunkt ist - aber es gab keine schädliche Modewelle.
      Und die Zucht auf Optik heisst vielleicht auch - keine "Leistungsvererber" in ganz großem Stil. Und Optik im Vordergrund tobt sich dann doch vielleicht auch viel bei den Frisuren aus.

      Naja, auch bei Ausstellungshunden werden einige Championatsrüden ja völlig gehypt und vielfach verwendet.


      Naja, Pudel sind schon irgendwie so eine Dauermode. Überall tauchen Pudel irgendwie immer auf. Aber wie schon geschrieben wurde, die "verrückten" Leute toben sich halt an den verrücktesten Frisuren aus, lassen "des Pudels Kern" xD aber weites gehend stehen.


      Vielleicht hatte der Pudel auch einfach nur Glück, dass sich zum Beispiel Gendefekte einfach nicht groß gebildet und ausgeweitet haben. Manche Gendefekte haben sich ja auch erstmal unterschwellig ausgebreitet, vielleicht auch mal nur ausgehend von einem einzigen Hund und nach einigen Jahren sind dann ganze Linien "verseucht".



      Ich hatte ja mal mit einer Rinderrasse zu tun, die mit 4-5 bekannten Gendefekten kämpft. Den Tieren sieht man diesen Defekt erstmal nicht an (geht alles so Richtung Blutgerinnungsstörung). Und schnell verbreitet sich das...gerade bei einer großen Population fällt der Verlust von "affected"-Tieren auch erstmal nicht groß auf. Wohl 80% der Population haben nun inzwischen mindestens einen der Defekte als "carrier". Es ist eine große Herausforderung, das wieder raus zu bekommen. Einfach alle schlachten, die "carrier" sind, ist für eine Herdbuchzucht auch nicht das richtige Mittel der Wahl. |)



      Der Dackel und der DSH bzw auch auch viele andere Rassen sind weltweit populär....hat ihnen aber auch nichts gebracht in Sachen Gesundheit. :ka:

    • Ich habe Kontakt zu jemanden, der sich einen dieser American Bullys XXL kaufen will. Der Welpe ist aktuell fast 6 Wochen alt.
      Heute habe ich ein Bild vom Zwerg bekommen, bei dem mir anders wurde. Ich sehe als Laie darauf ein im Gelenk verdrehtes Bein mit verkrümmtem Knochen im Vorderlauf. Also so ein richtiges O bei einem 6 Wochen alten Welpen?
      Mag da mal jemand drauf schauen, weiß nicht, ob ich das einstellen darf.

      Google mal nach Chondrodysplasie oder auch Achondroplasie. Das ist der genetische Zwergenwuchs, der bei vielen kurzbeinigen Rassen bewusst gezüchtet wird. Dadurch werden die langen Röhrenknochen verkürzt und wachsen krumm.


      Vielleicht kannst Du ihn genügend "schocken", damit er auf den Kauf solch eines armen Hundes verzichtet. Solch eine Qualzucht sollte man nicht noch fördern und unterstützen.

    • Der Dackel und der DSH bzw auch auch viele andere Rassen sind weltweit populär....hat ihnen aber auch nichts gebracht in Sachen Gesundheit.

      Modetrends haben einer Rasse noch nie genützt. Eher sehr viel geschadet, weil man die Masse an Nachfrage bedienen musste/oder wollte.
      Da ging so mancher Hund in die Zucht, der in anderen Zeiten nie zum Zuge gekommen wäre.

    • Beim DSH - einerseits starke Linienzucht, weil man tolle Namen im Stammbaum möchte. Und bei der HZ der Trend zum Schrägheck, also Angriffsfläche für Übertypisierung.


      beim Dackel - ich finde das eigentlich eine gesunde Rasse, nur bietet der Dackel eben leider auch viel Potential für Übertypisierung in die falsche Richtung.


      Und die Pudel kriegen sie auch noch kaputt. Dieser Trend zu immer "eleganter", immer schmaleres Köpfchen usw. - der Hund einer Freundin von mir gefällt mir optisch gar nicht. Der kann nur noch tänzeln, den Kopf immer hochaufgereckt und für mich ein viel zu langer Hals.
      Charakterlich ist er auch so ein "Showhund" mit eher schlechten Nerven, ob das nun typisch für die aktuelle Pudelzucht ist, weiß ich aber nicht.


      Aber: Von Qualzucht meilenweit entfernt.

    • schlechte Nerven sind bei den ECHTEN Show-Pudeln nicht gern gesehen. Der Pudel soll sich präsentieren, sich selbst zeigen auf Ausstellungen. Wer mal einen der grossen Champions im Ring gesehen hat weiss - schlechte Nerven funktionieren da nicht.
      Ich selbst hatte eine weisse GP-Hündin aus Hardcore Show-Linien aus Amiland und Europa. Wenn man mal davon absah, dass sie vom Temperament her weit jenseits dessen war, was der Standard-Normal-Pudelhalter so als "temperamentvoll" ansieht, hatte Nele Nerven wie Drahtseile. Da konnte kommen was wollte.


      über Wycliffe kann man geteilter Meinung sein. Letztendlich ist das Problem weniger "was lief im Wycliffe Kennel falsch". Denn ganz offensichtlich nicht SOOOO viel, wie man annehmen könnte. WAS das Problem mit Wycliffe war, dass Jean Lyle schon damals ziemlich genaue Vorstellungen davon hatte, was sie züchten wollte. Und dabei sehr erfolgreich war. Ob man so extrem auf Inzucht gehen muss, wie sie das getan hat, kann man disktuieren. Aber selbst das wäre nicht das Problem für den Grosspudel gewesen, wenn nicht jeder Züchter, der was auf sich hielt, der Meinung gewesen wäre, er müsse unbedingt Wycliffe Rüden zum Decken nehmen. Das Problem war also nur zum Teil das Zuchtprogramm von Jean Lyle selbst. Viel grösser war das Problem, dass ihre Hunde für damalige Zeit zu den Angesagtesten gehörten - und entsprechend gefragt waren.


      Und damals war man sich über den Einfluss von Inzucht noch längst nicht so im Klaren wie heute.


      Aus damaliger Sicht lief nicht wirklich was falsch im Wycliffe Kennel. Mit dem heutigen weit grösseren Wissen über Genetik, Diversität, Genpoolverarmung etc. sieht es halt anders aus.

    • Das mit den "schlechten Nerven" ist ja immer Definitionssache.


      Der Hund, den ich meine, hat nicht unbedingt "schlechte" Nerven in dem Sinne, dass man ihn nicht mitnehmen kann oder er unter Dauerstress leidet..


      Der ist einfach "typisch Pudel" - hoch 10. Mir gefällt das einfach gar nicht. Hätte ich den vorher gekannt, hätte ich mir keinen Pudel geholt.


      Das ist aber weit weit von Qualzuchtrelevant und vielleicht auch persönliche Geschmacksache. Ich liebe die Pudelart - aber wie alles, kann man auch das übertreiben...



      Mit dem heutigen weit grösseren Wissen über Genetik, Diversität, Genpoolverarmung etc. sieht es halt anders aus.

      Genau das ist wohl das generelle Problem.


      Wie man ja hier am Thread sieht, ist die weit verbeitete Ansicht "Alles schlechte Ausmerzen, nur das Beste auswählen, dann bleibt nur gutes übrig". Und so ist es wohl auch bei den meisten Züchtern.


      Und genau DAS ist das Problem.

    • Beim DSH - einerseits starke Linienzucht, weil man tolle Namen im Stammbaum möchte. Und bei der HZ der Trend zum Schrägheck, also Angriffsfläche für Übertypisierung.


      Und wieder wird die zahlenmäßig stärkste Rasse auf dieser Welt auf einen Bruchteil ihrer Individuen beschränkt, damit man das Klischee anführen kann und der Blick fürs Gesamtbild wird durch die Scheuklappen verstellt...



      Ich habe Kontakt zu jemanden, der sich einen dieser American Bullys XXL kaufen will. Der Welpe ist aktuell fast 6 Wochen alt.
      Heute habe ich ein Bild vom Zwerg bekommen, bei dem mir anders wurde. Ich sehe als Laie darauf ein im Gelenk verdrehtes Bein mit verkrümmtem Knochen im Vorderlauf. Also so ein richtiges O bei einem 6 Wochen alten Welpen?
      Mag da mal jemand drauf schauen, weiß nicht, ob ich das einstellen darf.


      Da braucht niemand drauf schauen, der American Bully ist per definitonem irgendwo deformiert, weil man ansonsten die Körperform nicht zustande bringt.
      Die Frage ist nur, wie stark der Schaden ist.

    • Ich hab das mal weiter gegeben, ihr selbst ist das vorher nicht aufgefallen, laut Züchter alles normal und ok.


      Ich sehe ein in zwei Gelenken verdrehtes Vorderbein, die Pfote nach außen gedreht und der Knochen nach außen gebogen. In einem Bein extrem, im zweiten Bein in Bewegung ebenfalls eindeutig zu erkennen, im Stand noch nicht so krass.
      Passt also wunderbar zum gewünschten Rassebild der tiefergelegten Hunde, egal um welchen Preis. Mich hat erschreckt, dass es schon mit 5 Wochen so ausgeprägt ist, dass ich als Laie, der von Anatomie ehrlich gesagt keine Ahnung hat, schon die Fehlstellung erkenne.

    • Und wieder wird die zahlenmäßig stärkste Rasse auf dieser Welt auf einen Bruchteil ihrer Individuen beschränkt, damit man das Klischee anführen kann und der Blick fürs Gesamtbild wird durch die Scheuklappen verstellt...

      Ich hab doch nur geantwortet, meine Güte. Kam nicht von mir.


      Es fällt mir aber auch extrem schwer zu glauben, das der DSH keine Probleme hat. Mein Bild ist ein anderes, auch aufgrund der vielen Krankengeschichten hier im Forum.
      Aber das ist nur eine Momentaufnahme...

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