Wieviel redet ihr mit euren Hunden, und was sind mitlerweile sachen die ihr ständig sagt?

  • Je länger wir mit unseren Hunden zusammen leben, um so besser verstehen sie uns. Unserer Emma, die erst knappe 6 Wochen bei uns ist, gebe ich knappe Kommandos. Bei unserem Benny reichte der Satz: " So, wir machen uns dann mal wieder los." gesprochen zu meinen Eltern, dass er aufstand und an der Tür gewartet hat, dass es los geht. Meine Eltern waren immer fasziniert, wie er das versteht. Unsere Hunde sind gute Beobachter und merken an kleinen Gesten, der Stimmlage und der Wortmelodie, was wir wollen. Je mehr Zeit wir mit ihnen verbringen um so besser klappt das.
    Aber es ist ja auch anders herum. Wir achten ja auch auf unsere Hunde und lernen ihre Eigenheiten zu verstehen. Emma kommt z.B. immer zu mir und zuppelt ganz sacht am Ärmel, wenn sie mal raus muss.

  • Früher habe ich relativ wenig mit Motte geredet. Eigentlich nur, wenn ich was von ihr wollte oder in ritualisierten Zusammenhängen.


    Aber seit sie kaum noch was hört, rede ich hemmungslos schwachsinnig daher. :ugly: Normalerweise ist das ja egal, aber manchmal sind doch andere Menschen in der Nähe, die das hören und verstehen... :lol:

  • Kommt mal wieder auf den Hund und die Situation an.


    Frodo reagiert wie gesagt sehr gut auf Signalwörter. Dem könnte ich einen ganzen Roman vorlesen und wenn ich dann dieses eine bestimmte Wort sagen würde, wäre er sofort zur Stelle. Er kann sehr viele Wörter unterscheiden, die nicht mal Kommandos sind, sondern einfach im Alltag etwas Gutes für ihn bedeuten (oder auch nicht Gutes^^).
    Finya tut sich schon mit einfachen Wortkommandos sehr schwer. Wenn ich wirklich was von ihr will und nicht einfach nur über die Umwelt rede, braucht sie klare Kommandos.


    Sprich für Frodo ist die Aussage, "Komm jetzt, wir gehen WEITER." völlig normal. Er kapiert aus dem Kontext und meiner Körpersprache das "Weiter-Kommando" und geht weiter, obwohl ich auch mal "Komm mal her!" sage. Er könnte sich also auch auf das "Komm" beziehen.
    Für Finya wäre das zu verwirrend. Bei ihr heißt das nur "Finya, WEITER." oder "Geh WEITER."
    Ab und an vergesse ich das auch mal und dann steht sie halt da und guckt mich an wie eine Kuh "Häh?? Zu dir oder weiter gehen oder was?? Sag was du willst!" :lol:


    Frodo braucht das nur, wenn er sehr hochgefahren ist. Beim Zergeln kann ich ihm nicht mit "Würdest du bitte mal das Tau AUSlassen?" kommen. Da brauchts schon ein handfestes, "AUS!"

  • Normalerweise ist das ja egal, aber manchmal sind doch andere Menschen in der Nähe, die das hören und verstehen...

    Ich denke mir das oft beim Spazieren gehen. Wenn ich meinen Hund z.B. frage, welchen Weg sie denn gerne nehmen möchte. Für mich ist dieses "Gespräch" ja irgendwie normal, aber wie wirkt das auf nicht-Hundemenschen? :lol:

  • Schwierig zu sagen; die Frage hat mich jetzt wirklich zum nachdenken und reflektieren gebracht :bindafür:
    Rede ich viel mit Naama? Ich weiss es nicht.
    Ich sage guten Morgen was das Gutenmorgenknuddeln einläutet :herzen1:
    Ich rufe Katzenfrüüüüühstüüüück was bedeutet, alle bekommen ein Gutzeli ins Bauchi :herzen1:
    Ich sage strurmfrei! was heisst, mein Mann hat das Haus verlassen und wir können die Nackthunde reinlassen :D ne Quatsch, das heisst die Langeweile beginnt.
    Und so weiter und so fort.
    Eigentlich sage ich nur Kommandos aber uneigentlich sind es keine Kommandos sondern Ankündigungen :???:


    Plappern tu' ich mit meinem Hund eigentlich nur für andere :ka:
    Hund hüpft zum Beispiel in Richtung eines Mensches, ich sage "hey, nicht jeder hat Zeit für dich!" In der Regel haben dann doch alle Zeit für sie, und sie bekommt ihre erwünschte Knuddeleinheit und viel viel Lob für ihre Schönheit :lol:
    Aber erzählen oder so tue ich Naama nichts.
    Als sie kleiner war, habe ich sie mal recht lange überhaupt gar nicht angeredet weil man mir sagte, wenn ich ihren Namen zu oft sage, hört sie nimmer drauf. Irgendwann hat sie ihn glaub vergessen :mute: Als mir das bewusst wurde, habe ich sie wieder mehr angesprochen.
    Ich könnte anscheinend also auch ohne Töne von mir zu geben, gut leben :lol:


    Ich habe Kommandos und Anfragen.
    Sitz! ist jetzt aber sofortistens (zumindest in der Theorie).
    Kannst du dich setzen? heisst wenn es dir möglich ist, bitte setz dich. Sage ich in Situationen die Naama stressen. Wenn es ihr möglich ist, kommt sie der Anfrage nach. Wenn nicht, sobald als möglich (z.B. anderer Hund ist weiter weg).
    Magst du dich setzen? heisst falls du möchtest, darfst du dich jetzt hinsetzen.
    Das klappt erstaunlich gut und meiner unerfahrenen Meinung nach, besser als nur "harte" Kommandos.


    Danke und bitte sage ich auch, ich find's schöner.
    Ich mag Hundehalter nicht, die nur Befehle rumblaffen, klingt immer so unsympathisch :ka:
    Ist nicht bös gemeint :smile:

  • Ich denke mir das oft beim Spazieren gehen. Wenn ich meinen Hund z.B. frage, welchen Weg sie denn gerne nehmen möchte. Für mich ist dieses "Gespräch" ja irgendwie normal, aber wie wirkt das auf nicht-Hundemenschen?

    Meiner Erfahrung nach: sympathisch.
    Ich werde oft angesprochen darauf, dass ich mit meinem Hund einen sehr höflichen und liebevollen Umgang habe und das schön sei, zu sehen.

  • Du magst in der Theorie völlig Recht haben, ich weiß aber, dass das in MEINER Praxis nicht stimmt. Meine Hunde verstehen mich tatsächlich und wissen, was ich will, auch wenn ich keine präzise Anweisung gebe. Da reicht auch mal ein "Tickst Du nicht sauber? Aber sofort ausspucken" und Molly weiß, was ich meine. Sie sind ja nicht dämlich, sie wissen doch grundsätzlich, was sie dürfen und was nicht...

    Es mag durchaus Hunde geben, die das "Gequatsche" iherer Halter "verstehen", bzw. in der Lage sind, das zu interpretieren. Trotzdem ist das Aussprechen einen Kommandos grundsätzlich eindeutiger, als ein langer Wortschwall. Wobei ich hier manchmal den Verdacht habe, dass man auch hier vielleicht absichtlich missversteht... Was du anführst ist kein Wortschwall sodern es sind kurze Sätze. Fast so prägnant wie ein Kommando.


    Das hat nix mit ZUTexten zu tun. Woher soll ein Hund z.B. wissen, dass er sitzen und bleiben und warten soll, wenn man ihm nicht genau DAS sagtst, sondern s.B.


    "So, wir sind jetzt fertig. Setzt Dich mal dahin und warte solange bis ich die dämliche Kofferaumklappe aufgemacht und Deinen Laufsteg ruasgeholt habe. Ich denke wenn wir Zuhause sind, dann werden wir Beide erst mal lecker essen, ich hab danämlich super leckere Beinscheinben vom Metzger geholt und die sehen so gut aus, dass ich die eigentlich selbst essen möchte. wusstes Du eigentlioch das Holly auch was mit dem Rücken hat? Die hat ein Gangbild... da muss man glaub ich auch mal......." DAS ist richtiges Zutexten und gar nicht so selten. Wenn Deine Hunde solche Sätzte tatsächlich verstehen: Hut ab. Lass sie Dir vergolden. MEINE verstehen das nicht. Natürlich wissen sie im allgemeinen, was ich von ihnen will, schon bevor ich es ausgesprochen habe (einfach weil sie die Situation von sich aus richtig interpretiere). Das hört aber genau da auf, wo man den reinen zweckfreien Privatbereich verläßt und ich von meinen Hunden Handlungen erwarte, die sie nicht vorhersehen können weil sie sich nicht aus der Situation heraus ergeben.

  • "So, wir sind jetzt fertig. Setzt Dich mal dahin und warte solange bis ich die dämliche Kofferaumklappe aufgemacht und Deinen Laufsteg ruasgeholt habe. Ich denke wenn wir Zuhause sind, dann werden wir Beide erst mal lecker essen, ich hab danämlich super leckere Beinscheinben vom Metzger geholt und die sehen so gut aus, dass ich die eigentlich selbst essen möchte. wusstes Du eigentlioch das Holly auch was mit dem Rücken hat? Die hat ein Gangbild... da muss man glaub ich auch mal......." DAS ist richtiges Zutexten und gar nicht so selten. Wenn Deine Hunde solche Sätzte tatsächlich verstehen: Hut ab. Lass sie Dir vergolden. MEINE verstehen das nicht. Natürlich wissen sie im allgemeinen, was ich von ihnen will, schon bevor ich es ausgesprochen habe (einfach weil sie die Situation von sich aus richtig interpretiere). Das hört aber genau da auf, wo man den reinen zweckfreien Privatbereich verläßt und ich von meinen Hunden Handlungen erwarte, die sie nicht vorhersehen können weil sie sich nicht aus der Situation heraus ergeben.

    Hier im Dorf gibt es einen Herren, der textet seinen Yorkie auf diese Art und Weise zu, der ist ununterbrochen am Reden mit dem Hund. Man braucht die beiden noch gar nicht sehen - man hört sie schon.........
    Der kann sich noch nicht mal 5min ununterbrochen mit mir unterhalten, ohne, dass er zusätzlich seinem Hund was erzählt/erklärt.

  • Großartiger Thread zum Prokrastinieren :applaus:


    Was die Kommandos angeht, so sagte unsere Hundetrainerin gern schon mal "stell das Radio aus"... Da muss ich mich manchmal auch zusammen nehmen, klarer zu werden. Aber das wird.


    Ansonsten rede ich natürlich mit meinem Hundekind. Immer. Wer mich kennt, weiß, dass ich das auch ohne Hund tue :lachtot: Und ich nutze die Gelegenheit, in der Diaspora Kölsch zu sprechen. Deswegen ist das Hundekind natürlich mein "Schätzelein". Und höflich bin ich (meistens) auch und wünsche "Gesundheit", wenn er niest. Oder verabschiede mich, wenn ich aus der Tür gehe. :rollsmile:


    Beispiele für meine Hunde-Monologe:


    "Können wir jetzt wieder reingehen, ich muss mal."
    "Kommst du?"
    "Können wir uns darauf einigen, dass du das Kissen aufbeißt und ich den Schaumstoff wegschmeiße - du selbigen aber nicht frisst?"
    "Du hast nicht ernsthaft den Bleistift gefressen, oder?"
    "Das ist nur ein [setze Wort ein, z. B. Motorrad, Roller, Schubkarre, Mülleimer], schau doch mal."
    "Ich trag dich nicht heim."
    "Guck mal, der/die [setze Name von Tochter oder Mann ein] ist schon ganz da vorne."
    "Wir können jetzt hier nicht stehenbleiben!"


    Übrigens legen wir auch Nemo gern Sätze in den Mund, wenn er mal wieder bettelnd in der Küche steht...

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