Oskar ist ängstlich

  • ich hatte hier auch so einen Angsthasen, der hat sich die ersten zwei Tage nicht aus meinem Bett rausgetraut, nicht gefressen und nicht gekackt.. mittlerweile rauft ermit meinem freund jeden morgen und ist ein kleiner clown, er ist nach wie vor in manchen situationen unsicher, aber nach 7 wochen ist das auch völlig in orndung!
    also ich weiß genau wie es dir geht! ich freue mich auhc jeden tag wie ein schnitzel wenn er dinge tut, die er sich gestern noch nicht getraut hätte!

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    Hi


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    • Meine Süße ist kein totaler Angsthund aber durchaus als sehr unsicher zu bezeichnen (sie mag keinen Wind, Hunde sind doof, Menschen zu nah auch und bei Nacht ist alles komisch).


      Wir sind die ersten 3 Monate immer die selbe Strecke gelaufen und gehen diese momentan (nach 5 Monaten) immer noch jeden zweiten Tag. Man merkt ihr an, dass sie sich nicht langweilt und wie viele Eindrücke nach wie vor auf sie einprasseln (Und wir laufen in einem Innenhof mit Schrebergärten).


      Unsere Trainerin hat uns vor 2 Wochen folgendes "Urteil" gegeben: 1 bis 2 Jahre wird es noch dauern, bis Sunny in Deutschland ihren Platz gefunden hat.


      Da sie mein erster Hund ist, habe ich vorher nie verstanden, was immer alle mit 6 Monaten Zeit zum Ankommen meinten. Bei Tierschutzhunden meist sogar über ein Jahr. Nun habe ich es verstanden. Am meisten hilft einfach ein ruhiges Tempo. Wenn man meint "so scheint es zu gehen", ist eine Stufe zurück meist erst richtig optimal. ;)


      Noch kann ich sie mir als souveränen Hund nicht vorstellen, aber ich schaue gespannt in die Zukunft. Beim Training steht ihr Sicherheit zu vermitteln auf Platz eins. Danach folgt momentan nichts anderes. "Hier" ist unser Platz 1-Kommando. "Du hast Angst? Bei mir bist du sicher." Und dann schauen wir uns alles gruselige gemeinsam seeeehr lange an. Und auf einmal ist es gar nicht mehr schlimm. Wenn es doch unheimlich bleibt, gehen wir einige Schritte zurück und schauen erneut. So lange, bis sie ohne Aufregung schauen kann. Und dann nähern wir uns wieder. Schritt... für Schritt... für Schritt (und manchmal auch wieder zurück oder suchen einen anderen Weg).


      Ihr hilft es auch total, wenn ich viel mit ihr rede und jeden Mist kommentiere. "Na was hast du denn da feines gefunden? Du bist heute ja mutig. Was für ein Vorzeigehündchen usw." Hatte gelesen, dass man seinen Hund nicht so vollquatschen soll. Aber das scheint wohl auch eine alte Regel zu sein. Ihr hilft das total, um sich nicht so in andere Geräusche hineinzusteigern.


      Viel Erfolg und vor allem Durchhaltevermögen. :bindafür:

    • So, wir hatten vorher unseren ersten Termin bei der Trainerin. Sie macht soweit einen ganz guten Eindruck.
      Das wichtigste vorweg: Zeit lassen, und immer wieder Zeit lassen. Immer gleiche Gassigänge in einsamen Gegenden. Ich muss mich mehr klein machen, nicht von oben streicheln, mehr seitlich. Kurze Spaziergängen, dafür 4 x täglich. Und an einer längeren Leine (ich nutze jetzt schon eine 3 m-Leine), damit er bei Angst ausweichen kann. So wenig wie möglich an der kurzen Leine gehen, was ich aber abends machen muss. Wir haben keine Gehwege und müssen öfter mal Autos und Menschen ausweichen.
      Ich soll ihn auch noch 4 x täglich füttern, da er so dürr ist. Auch Fütterung aus der Hand kann ich machen, abwechselnd mit Werfen von Trockenfutter und suchen lassen.
      Sie meint, dass er zwar ein Angsthund ist, aber schon auftaut und sehr neugierig ist. Auch seine Verfressenheit wird helfen.
      Wichtig findet sie auch jetzt einen TA-Termin (ich habe am Donnerstag einen Termin in der TK). Hier muss dringend sein Schwanz angeschaut werden, das Ende scheint rasiert und ist am Nachwachsen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er gebrochen oder abgestorben ist. TA muss jetzt sein. Ich lasse dann gleich auf Giardien testen, er hat zwar keinen Durchfall oder Schleim, hat aber laut Heimtierausweis schon in Spanien Panacur bekommen. Außerdem hat er mehrere Wunden an der Seite, die nicht recht heilen.
      Also machen wir jetzt im Großen und Ganzen weiter wie bisher mit kleinen Nuancen. In 2 Wochen werden wir wieder bei ihr sein.
      Ich hoffe jetzt bloß, dass mit dem Schwanz nichts Gravierendes ist, das würde uns weit zurückwerfen.
      Oskar ist übrigens an beiden Ohren markiert, d. h., an beiden Ohren an der selben Stelle ist ein kleines Dreieck "ausgestanzt". Weiß jemand, was das bedeutet? Ich glaube mittlerweile, dass er aus einem Labor stammt, da er so überhaupt gar nichts kennt.
      So weit zu uns. Hier zu Hause läuft es ganz gut. Er rennt jetzt meist zur Tür, wenn ich sage, dass wir Gassi gehen. Babett und er nehmen wenig Kontakt miteinander auf. Kurz mal schnüffeln, das war es. Sie sitzen aber problemlos zusammen im Auto, auch füttern kann ich beide gleichzeitig. Die Trainerin meinte, Babetts Reaktion wäre sehr gut, sie wüsste, dass er Angst hat und ließe ihn deswegen in Ruhe.

    • Ich hoffe jetzt bloß, dass mit dem Schwanz nichts Gravierendes ist, das würde uns weit zurückwerfen.
      Oskar ist übrigens an beiden Ohren markiert, d. h., an beiden Ohren an der selben Stelle ist ein kleines Dreieck "ausgestanzt". Weiß jemand, was das bedeutet?

      Bei einigen Organisationen werden Straßentiere, die kastriert wurden, mit einem Dreieck-Schnitt im Ohr markiert.

    • @Geckolina, danke. Ich kannte das bisher so nicht, nur Markierungsmarken an den Ohren, z. B. von Rumänen. Straßenhund war er wohl nicht, entweder er stammt wirklich aus einer Beschlagnahmung oder vom Labor.

    • Vielleicht hat er sich die Ohren bei der Jagd verletzt?
      Jagdhunde aus dem Süden kennen oft auch nichts.
      Wegen der Hautsache + Rute wäre vielleicht auch ein Test auf Mittelmeer-Krankheiten sinnvoll...
      L. G.
      Edit: Hast Du das Buch schon bestellt?

    • Er ist wohl schon auf Leishmaniose und Ehrlichiose getestet und war negativ im Januar in Madrid, ich habe die Ergebnisse bekommen, war wohl auch kein Schnelltest. Ich spreche am Donnerstag in der TK ab, wann wir nachtesten, jetzt oder erst im Sommer, hatte ich auch schon auf dem Schirm.
      @Rotbunte, eine Verletzung an beiden Ohren in der gleichen Form, Größe und Stelle erscheint mir sehr unwahrscheinlich. Ich versuche nachher mal ein Foto der Ohren zu machen.

    • hallo, @sab1707.

      Gerade Runterbeugen ist zum Beispiel superbedrohlich für Hunde. Ach Mensch, ich weiß jetzt gerade keinen Link oder ein Buch genau dazu. Das von Nicole Wilde wurde dir ja schon empfohlen. Aber da du sowieso schon geschrieben hast, dass du jetzt aus dem Bauch raus weitermachen willst, will ich hier gar nicht mehr groß beschreiben.
      "Das andere Ende der Leine" von McConnell hat sonst noch so ein paar Grundlagen zu Mensch/Hund Körpersprache drin, da bin ich mir aber nicht sicher, ob das für dich nicht schon alles langweilig ist, wenn du schon so viele Hunde hattest.

      also zur körpersprache des menschen:
      wenig konfrontativ ist es einen bogen auf den hund zuzulaufen und ihn nur aus den augenwinkeln raus anschielen. dabei bemerkt man auch schon, ob der hund möchte, dass man näher kommt oder nicht oder so. dann entweder zum hund hin, sich so drehen, dass man in die gleiche richtung schaut, in die der hund schaut und dann in die hocke gehen und einfach ruhig und entspannt warten, ob der hund kontakt aufnimmt oder nicht.


      das finde ich immer ganz gut. man kann dann beim bogen laufen eben schon überlegen, ob man sich besser sehr nah neben den hund hockt, den bogen an sich abbricht und sich einfach noch weiter weg vom hund (oder sehr weit weg vom hund) nur in die hocke begibt oder hinsetzt und schaut, ob der hund kontakt aufnehmen möchte oder nicht.


      dann kann man variieren. will der hund kontakt, dann sag ich meist erst mal was freundliches ohne zu schauen bzw. dreh langsam den kopf und schiele nicht mehr nur aus den augenwinkeln, sondern schau "etwas" offensiver in seine richtung.


      man kann beim bogen gehen auch einfach nur weitergehen, wenn man denkt, nö, der will nicht und ich will nicht bedrängen.


      an sich immer drauf schauen, dass der hund flucht möglichkeiten hat. den hund also nicht unterm bett/tisch z.b. vorziehen, nicht auf den hund zugehen, sodass er nur noch an die wand ausweichen kann und so in eine fluchtsituationsarme oder fluchtunmöglich machende situation kommt.


      joah ;) das mach ich so natürlich bei unsicheren, ängstlichen und meidenden tieren bzw. bei hunden, die nicht schon auf krawall gebürstet sind bzw. würde ich bei denen so machen.


      zur körpersprache des hundes hab ich nur englische youtube-videos. ich weiß nicht, wie gut dein englisch ist, vielleicht hilfts dir trotzdem was?


      hier mal eines, was ich sehr gut finde:


      [media]https://www.youtube.com/watch?v=8bg_gGguwzg[/media]

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