Einen Hund abgeben - einzige Lösung?

  • Ich bin da ziemlich gleicher Meinung wie Mia2015.

    Wenn der Rüde so besitzergreifend und auch "aggressiv" gegenüber der Ersthündin ist, würde ich mir einen richtig richtig guten Trainer ins Haus holen und das ganze mit einem anderen Managment angehen.
    Die Frage nach der Gesundheit der beiden Hunde wurde gestellt, ich nehme an für die OP's wurden sie durchgecheckt?

    Ich kenne jemanden mit einem besitzergreifenden Mudi, sie hat über Jahre hinweg +/- Erfolg gehabt und jetzt einen guten Trainer gefunden. Dem Hund wurden total die Möglichkeiten genommen, alles zu besitzen und zu verteidigen und langsam wird ihr das wieder zurückgegeben, aber in einem Rahmen wo sie nicht "austickt".


    Wenn ich in dieser Situation wäre, ich könnte meinen Ersthund nicht abgeben. Disney ist mein Seelenhund, wir haben so viel zusammen erlebt, mir würde es das Herz brechen. :( :

  • Ich möchte mich @Grinsekatze1s Beitrag anschließen.

    "Unfair" ist es, die alte Hündin immer wieder dieser Situation auszusetzen.

    Abgeben ist ja nicht gleich abschieben.
    Die Hündin soll weder ins Tierheim, noch bei Ebay inseriert oder auf dem nächsten Parkplatz ausgesetzt werden.

    Ein ruhiger Platz bei der Mutter, die sie kennt und bei der sie gerne ist, mit Kontakt zur jetzigen Besitzerin ist doch optimal.


    Nach drei Jahren könnte ich den Zweithund definitiv auch nicht einfach so weggeben.
    (Manche tun hier so, als wäre der Hund grade mal ein paar Tage da und man könnte ihn einfach zurückgeben...)
    Und wenn ich schon weiß, dass Muttern mit dem Mini Bulli wohl eher nicht klarkäme,
    die alte Dame aber dort einen wirklich guten Platz hätte und ich mich sogar noch weiter mit um sie kümmern könnte, dann wäre die Sache für mich klar.
    Leicht fallen würde mir das sicher auch nicht, aber zum Wohle beider Hunde würde ich die Hündin zur Mutter geben.

    Ein schlechtes Gewissen brauchst du meiner Meinung nach nicht zu haben, höchstens wenn du sie weiterhin diesem Stress aussetzt.
    Nicht dein schlechtes Gewissen sollte ausschlaggebend sein, sondern das Wohl deiner Hündin!

    (Und auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen, Hunde gewöhnen sich meistens sehr schnell an neue Bezugspersonen - umso mehr, da deine Hündin deine Mutter ja bereits kennt und mag und schon oft bei ihr war.)

  • Die TS hat uns aber angeschrieben, weil sie wissen wollte, ob wir außer der Abgabe noch andere Lösungen sehen. Also zeige ich ihr die Möglichkeiten auf, die ich sehe.... ;-) Hab ja geschrieben, daß man dabei auf den Streßlevel der Hündin achten möge und das nicht noch monatelang hinzieht, wenn sie trotzdem leidet.

    Aber generell hast Du natürlich recht, die Hündin würde es dort bestimmt gut haben, da bin ich auch sicher.

  • Puh.. Waeren es meine Hunde wuerde ich folgendes tun:
    - den Rueden untersuchen lassen und gucken ob diese stressbedingte Reaktion eine gesundheitliche Ursache hat
    - MK und Hausleine auf/an den Rueden (das waere hier schon laengst passiert!)
    - einen wirklich guten Trainer kommen und die Situation einschsetzen lassen und je nach seiner Meinung weiter handeln (einen Hund abgeben oder dran arbeiten)


    Muesste ein Hund gehen, wuesste ich nicht welcher es waere. Vermutlich der Stinkstiefel. Liegt aber u.U. daran, dass ich 4 Hunde habe und der Unruhestifter halt das Problem ist/waere und es sinnlos waere diesen Hund dann nicht abzugeben..

  • Vielen vielen Dank euch für die zahlreichen Antworten. Ich versuche mal die Unklarheiten zu beseitigen. Werde morgen früh aber noch auf Einzelheiten eingehen.

    Draußen gibt es keine Probleme mit den beiden. Sie spielen sogar, wenn Maja ihn dazu auffordert. Ansonsten kann ich mit beiden und auch in Begleitung weiterer Hunde entspannt spazieren gehen.

    Unsere Tagesabläufe sind unterschiedlich, je nachdem ob ich Uni habe oder nicht und abhängig davon wann ich wo Unterricht gebe oder bei meinen eigenen Pferden bin.

    Grundsätzlich sind immer beide Hunde mit dabei. Zwischendurch schläft Keli in seiner Box im Auto. Gerade wenn das Wetter sehr schlecht ist, bleibt er aber auch mal zu Hause. Maja ist die meiste Zeit draußen, kann aber ins Auto, wenn sie müde ist. Zwischendurch reite ich sehr junge oder schwierige Pferde, bei denen die Hunde entweder im Auto sind oder bei nicht zu niedrigen Temperaturen ihre Plätze in der Sattelkammer haben, wo sie (wegen der Hofordnung angebunden) warten und schlafen.

    Zu den Ops:
    Maja wurde ein Chip im Ellenbogen entfernt.Daraufhin hatte sie sechs Wochen Leinenzwang und ruhigstellen verordnet bekommen.
    Keli hatte auf Grund verschluckter Plastikteile eine Notoperation, bei der Magen und Darm an mehreren Stellen geöffnet wurden. Die Op war schwierig und es war zwei Tage nicht klar, ob er das schaffen wird. Weil es ihm sehr schlecht ging und wir jeglichen Stress für ihn vermeiden wollten, ist Maja zu meiner Mutter gezogen, bevor Keli aus der Klinik kam.

    Ich denke, dass da schon eine Rolle spielt, dass Keli nun einige Wochen alleine zu Hause war. Und er sich relativ frei bewegen durfte. Jetzt wo ihr es sagt: Klar. Er musste nicht permanent auf seinem Platz sein und hatte mehr Raum. Also kann man schon sagen, dass wir die Regeln haben schleifen lassen. Habe ich so nur nicht wahrgenommen.

    Abgesehen von dem Stress mit Maja und als Einzelhund ist Keli recht unkompliziert, wenn man ihn kennt und Bullterrier mag.

  • Für mich wäre die Sache schon vor dem Einzug des Zweithundes entschieden gewesen. Klappt das Zusammenleben nicht - und zwar völlig unabhängig davon, welcher Hund Stress macht - könnte der Zweithund nicht bleiben.

    Allerdings kann ich nicht beurteilen, ob wirklich einer gehen muss. Ich denke, da würde ich ähnlich vorgehen wie Murmelchen: gesundheitlich abchecken lassen, sichern, einen vernünftigen Trainer holen und nach seinem Rat weiter vorgehen.

  • Puh.. Waeren es meine Hunde wuerde ich folgendes tun:
    - den Rueden untersuchen lassen und gucken ob diese stressbedingte Reaktion eine gesundheitliche Ursache hat
    - MK und Hausleine auf/an den Rueden (das waere hier schon laengst passiert!)
    - einen wirklich guten Trainer kommen und die Situation einschsetzen lassen und je nach seiner Meinung weiter handeln (einen Hund abgeben oder dran arbeiten)

    Bisher konnten die beiden gut nebeneinander leben, wenn wir Keli keine Möglichkeit gelassen haben irgendetwas zu regeln. Sie konnten sich zusammen in einem Raum aufhalten und sind auch zusammen alleine geblieben. Das habe ich jetzt natürlich gar nicht mehr versucht. Nach dem ersten Angriff auf Maja wurden/werden die beiden in der Wohnung konsequent getrennt. Muss ich mit Maja an Keli vorbei, ist der in seiner Box, die sowieso sein Platz ist und wo er sich gerne aufhält. Maukkorb hat er deshalb jetzt nicht drauf (und weil er nach einem Tag mit Maulkorb trotz Lammfellunterlage Scheuerstellen auf der Nase hat). Und eine Leine hat er nicht dran, weil er von sich aus auf seinem Platz liegt, wenn Maja nicht im gleichen Raum bzw. anderen Raum mit offener Tür ist. Die "Unfälle" sind so schnell passiert und wir haben vorher nicht damit gerechnet, sonst hätte ich die beiden Hunde nicht zusammen im Raum gelassen.

    Für mich wäre die Sache schon vor dem Einzug des Zweithundes entschieden gewesen. Klappt das Zusammenleben nicht - und zwar völlig unabhängig davon, welcher Hund Stress macht - könnte der Zweithund nicht bleiben.

    Allerdings kann ich nicht beurteilen, ob wirklich einer gehen muss. Ich denke, da würde ich ähnlich vorgehen wie Murmelchen: gesundheitlich abchecken lassen, sichern, einen vernünftigen Trainer holen und nach seinem Rat weiter vorgehen.


    Vor dem Einzug habe ich das auch so gesagt, aber nun ist der Hund ja nicht erst seit gestern da, sondern drei Jahre, in denen das Zusammenleben funktioniert hat auch wenn sie nicht Bestbuddies waren. Die Regeln wurden allerdings eingehalten und damit waren alle zufrieden.
    Nur nach den Wochen der Trennung ging es nicht mehr und ich frage mich ob das mit Training wieder werden kann wie vorher oder ob das zu viel Stress für beide Hunde bedeutet.

    Zur Trainerfrage: Ich habe mit unserem (ehemaligen) Trainer gesprochen, der ist da aber recht bequem und sagt, dass wir uns nicht so einen Stress machen müssen und Maja ausziehen soll, wenn Keli lieber Einzelhund ist. Wenn wir das nicht wollen, quasi wieder bei null anfangen, eventuell die Wohnung so umgestalten, dass es leichter ist das Training umzusetzen und Keli nicht im wichtigsten Raum der Wohnung lebt, was organisatorisch zur Zeit anders nicht geht. Das planen wir gerade.

    Ansonsten ist Maja heute sehr viel entspannter. Sie wohnt erstmal bei uns im Schlafzimmer und frisst auch dort. Die Tür zum Durchgangszimmer, in dem Keli schläft, bleibt geschlossen. Wenn ich mit Maja raus gehe, mache ich Kelis Box zu. Im Schlafzimmer ist Maja ganz normal. Durch das andere Zimmer geht sie vorsichtig, aber nicht mehr völlig ängstlich.
    Wenn die Hunde beide mit zum Hof kommen, bringe ich sie einzeln ins Auto, weil vor allem das aus der Tür raus gehen eine Situation ist, in der Keli austickt.

  • Ansonsten ist Maja heute sehr viel entspannter. Sie wohnt erstmal bei uns im Schlafzimmer und frisst auch dort. Die Tür zum Durchgangszimmer, in dem Keli schläft, bleibt geschlossen. Wenn ich mit Maja raus gehe, mache ich Kelis Box zu. Im Schlafzimmer ist Maja ganz normal. Durch das andere Zimmer geht sie vorsichtig, aber nicht mehr völlig ängstlich.
    Wenn die Hunde beide mit zum Hof kommen, bringe ich sie einzeln ins Auto, weil vor allem das aus der Tür raus gehen eine Situation ist, in der Keli austickt.

    Das ist doch eine gute Lösung. Allerdings sollte keine geschlossene Tür zwischen den Hunden sein, sondern doch besser ein Kinderschutzgitter. So können die Hunde sich sehen, aneinander gewöhnen und gegebenenfalls auch Kontakt aufnehmen.

    (Schade, dass so viele wichtige Informationen immer erst nacheinander kommen oder verspätet - das gibt immer ein ungutes Gefühl Situationen falsch eingeschätzt zu haben.)

  • Ich glaube nach allem, was Du noch dazu geschrieben hast, dass Ihr es mit Training wieder hinbekommen könnt. Aber anstrengend wird es sicher für eine ganze Weile.
    Ich wünsche Euch viel Erfolg. Es ist den Versuch doch wert.

  • Ja, ich glaube jetzt auch daran. Wenn Du Majy schützt und es lange Zeit so handhaben wirst, wird es möglich sein, dass beide sich wieder akzeptieren.

    Mache bitte Kinderschutzgitter zwischen die Türen (ca, € 30.--) und, wenn Du beide Hunde zu Hause lassen musst, schließ die Wohnungstür.

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