Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn - Teil VII
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Helfstyna -
20. Februar 2017 um 17:01 -
Geschlossen
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Emil kann nicht schnüffeln, wenn ich ihn aufgrund von Löffelverlust angeleint habe, da hat er dann keine Kapazität für, muss ja bellen
. Bellt, hechelt mit zurückgezogener Maulspalte, also Stressstressstress. Irgendwann hört er auf zu bellen, dann auf zu hecheln und wenn er dann in den Schnüffelmodus kommt, leine ich ab. So will ich ihn ja haben. Er kriegt unterwegs auch einfach mal fürs langweilige Rumgelatsche einen keks und ein Lob. Ich fand immer, dass ich viel zu oft in die Aufregung lobe. Wenn er zu mir kommt, obwohl da ein Hund, oder ein Schwein, oder wer weiß was ist, dann gibt es nen Keks, obwohl er aufgeregt ist, das ist ja ziemlich oft so. Daher bestätige ich auch zwischendurch oft das gechillte Rumschnüffeln.
Wenn Emil gaga ist will er tatsächlich oft an die Leine. Springt um mich herum, bellt mich an, knallt seitlich an mein Bein, hält mir quasi den Ring des Geschirrs hin. Und steht auch wie eine Eins, bis die Leine dran ist. Daher ist es für ihn definitiv keine Strafe. - Vor einem Moment
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Ich leine Sina Sina erst ab, wenn ich an ihrem Verhalten an der Leine bemerke, dass sie im Freilauf nicht auf die Idee kommt, ein Kommando zu ignorieren, denn ich bin der Meinung, je öfter ein Hund ein Kommando ignorieren kann weil ich nicht sofort "eingreifen" kann, desto eher schleicht es sich ein, dass der Hund ein Kommando ignoriert.
Bisher hat sie genau 1x einen Rückruf nicht zu meiner Zufriedenheit ausgeführt, wobei sie nach dem "hier"-Kommando sofort umgedreht, dann aber auf dem Rückweg zu mir abrupt gestoppt hat weil sie was gerochen hat und dort schnuppern musste. Nach einem zweiten, etwas schärferen "hier" kam sie dann zu mir und dann habe ich sie angeleint weil sie dann vom Erregungslevel (da hat es anscheinend ein längeres Stück auf dem Feldweg sehr interessant gerochen) her nicht "freilauftauglich" war.
Ich überlege mir daher vorher genau wann und wo ich meinen Hund ableine und wieder rechtzeitig anleine um ihn nicht nach einem ignorierten Kommando anleinen zu müssen. -
Mal was anderes - wenn das Junggemüse beim Freilauf nicht hört, dann sollte man ja anleinen. Zum einen als Sicherung, zum anderen als Erziehungsmaßnahme. Nach ein paar Minuten Auszeit an der Leine gibt's einen neuen Versuch im Freilauf. Nun die Frage - bringt das eurer Erfahrung nach etwas? Im Hinblick auf die Erziehung meine ich? Versteht der Hund die Maßnahme? Also verknüpft er "wenn ich nicht höre, dann muss ich an die Leine"? Ist das nicht zu komplex?
Hier gibt es in der Junghundzeit eigentlich nur Schleppleine oder Führleine - an der Schleppleine ist
Widerstand zwecklosdas Überhören von Kommandos nicht möglich. Wer nicht hört (und dafür reichlich belohnt werden will), der wird zwangsläufig heran geangelt und hört dann eben unfreiwillig.Das heißt, dass hier die Entscheidung eigentlich immer zwischen "Machen & Lob" und "Gemacht werden & kein Lob" fällt. Das, was der Zwerg (oder die Prinzessin früher) stattdessen machen wollte, ist eben nie eine Option.
Die kurze Leine bedeutet hier keine Strafe, denn dazu ist sie viel zu oft dran, das wäre grausam. An der längeren (2m oder mehr) Leine darf genüsslich geschnuppert und gewuselt werden, ist die Leine kurz, dann fällt das flach. Als Auszeit nutze ich die Leine aber auch gezielt, wenn der Zwerg zu hoch dreht, dann wird er dadurch ausgebremst. Bei Dakota habe ich das ganz stark genutzt, denn das gleichmäßige, ruhige Gehen direkt neben mir, hat sie runter gebracht, wenn sie sich (mal wieder) vollkommen weggeschoßen hat vor Nervosität und Aufregung.
Unkontrolliertes Rumrasen unterbinde ich sowieso (von beiden), indem ich es (zur Not auch körperlich) abbreche. Mal sprinten ist vollkommen in Ordnung, blinde Kreise drehen und sich wild hochspulen ist hingegen keine Möglichkeit. Dakota hat das in der Junghundezeit viel und oft gemacht, meist um sich den Stress abzurennen. Leider ist das in der Regel dann gekippt und sie hat sich abgeschossen, seitdem wir das (noch) konsequenter unterbunden haben (bzw. kontrollieren), fahren wir damit deutlich besser (und stressfreier).
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@RuDako Wie kommst du eigentlich von einem Boxer auf eine Spaniel? Das ist ja schon ein Sprung :)
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Apropos Freilauf: zeigt mal ein paar Videos - mir ist vor allem bei @Theobroma aufgefallen, wie unterschiedlich Hunde sich draußen benehmen (klar, aufgrund dessen, dass dass für Kamali alles neu ist, sollte ich hier eigentlich nicht vergleichen, aber das Video hab ich einfach zuletzt gesehen
)
Das hier habe ich im November gemacht, in einem Gebiet, in dem Simba sonst aufgrund von Wild eigentlich nur an der Schlepp gelaufen ist.
Externer Inhalt youtu.beInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Anleinen muss ich Simba nur, wenn ich merke, dass er Wild wittert, oder wenn Hunde in relativ kleinem Abstand zu uns laufen und wir die nicht kennen.
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Ich hoffe sehr (!), dass meine Hunde die Leine niemals als Strafe ansehen und möglichst auch nicht als etwas unangenehmes. Ich lebe allerdings so, dass die Leine selten nötig ist und wenn es irgend geht, vermeide ich auch die Schleppleine. Ist bei dem Hundetyp den ich bevorzuge mit Freilauf halt auch verhältnismäßig einfach. Ich laufe sehr umsichtig, so dass ich Reize möglichst vor dem Hund sehe und belohne jede Umorientierung hochwertig und agiere halt möglichst so, dass der Hund mich eh spannender findet (wie gesagt, ich hab Hütehunde, ich sage nicht, dass das bei jedem Hund so einfach fluppt). Wenn ich merke, Hund ist drüber, klar dann lauf ich möglichst reizarm nachhause bzw. mache Pause. Wenn Hund mich mal überhören sollte, suche in der Folge solche Reize und arbeite an Distanz, Timing und Belohnung. Strafe finde ich da eh sehr kontraproduktiv, könnte mir eher vorstellen, dass der Hund dann erst recht keinen Bock mehr hat, stattdessen zum Menschen zu kommen. Gut, wenn man lange eine Schleppleine dran hat, merkt Hund halt, er hat keine Wahl. Mein Weg ist es aber so nicht
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Stimmt allerdings.
Dem Spaniel ging eine ziemlich lange Rassesuche voraus. Mit Dakota habe ich einen sehr aktiven Hund, sie hat an nahezu jeder Beschäftigung Spaß, ist rassetypisch häufig ziemlich albern und braucht eine konsequente Erziehung. Insgesamt ist sie ein Gute-Laune-Hund, der Artgenossen überflüssig findet und Menschen für Gottes Geschenk an die Hunde hält. Da ich mit der Prinzessin Spaß an der Dummyarbeit gefunden habe, wollte ich einen Hunde, der diesen Sport mit mir machen kann und höchstwahrscheinlich will. Dieser hypothetische Zweithund sollte möglichst Artgenossenverträglich sein, denn das ist beim Dummysport notwendig und im Alltag sehr viel angenehmer. Und obwohl ich das Clowneske der Boxer mag, ist es auch eine sehr anstrengende Eigenart. Pure Körperkraft gepaart mit keinerlei Distanzgefühl und dem hingebungsvollen Wissen darüber, dass ein lachender Mensch nie ernstzunehmend ist, machen die Ausbildung unglaublich witzig, aber auch unglaublich nervenaufreibend.
Dakota kann man in der Regel wirklich für alles begeistern, aber wenn sie dann mal keine Lust hat, dann zeigt sie das mit jeder Pore ihres wunderschönen kleinen Dampfwalzenleibes - so übrigens auch bei Artgenossen.
Da sie ziemlich wetterfühlig ist, kann es also sein, dass sie bei Regen, Kälte oder Wärme kein Interesse an ernsthafter Beschäftigung hat - oder einfach an nichts, was nicht ein Ballspiel im Plantschbecken ist.
Der Zweithund sollte also:
Genauso oder ähnlich aktiv wie der Boxer sein, begeisterungsfähig und menschenbezogen, aber nicht jedermanns Liebling oder vollkommen albern, dabei Artgenossen gegenüber aufgeschlossen oder wenigstens neutral und Rassebedingt zu Dummyprüfungen zugelassen sein. Ein bisschen früher den Kinderschuhen entwachsen zu sein, das war ein schöner Bonus. Und eine gesunde Wetter- und Geländehärte wollte ich auch.Nun - wir hatten die Spaniel durch unseren ersten Hund Hamlet bereits kennen- und lieben gelernt und nach vielem hin und her (u.a. Besuchen bei Show, Dummyprüfungen und WTs) sind wir dann beim ESS gelandet.
Und bisher ist der Froschkönig einfach unglaublich toll. ♥
Ich würde keinen Boxer für die Zukunft ausschließen, dazu mag ich ihre überbordende, begeisterte Art viel zu sehr. Im Gegensatz zu Dakotas Junghundezeit ist Pepper, obwohl auch ein aktiver, aufgeweckter Zwerg, aber schon deutlich entspannter. Dakota war und ist einfach ein Tausend-Volt-Hund, die in den ersten vier Lebensjahren nur Ganz! oder Gar nicht kannte (und sich jederzeit für Ganz! enstchieden hätte). Erst nachdem sie wirklich lange eine bitterböse Lungenentzündung hatte, musste sie anfangen mit ihren Ressourcen zu haushalten - ich denke, dass Pepper jederzeit rücksichtsvoller mit sich selbst sein wird (aber das ist zugegeben auch nicht schwer ...). Ein zu heißes Feuer brennt sich leider auch zu schnell aus - und Dakota hätte auch Weiterhin auf der Überholspur gelebt, wäre sie nicht massiv ausgebremst worden. (Und nun mit sechs Jahren zeigt sie die ersten Anzeichen eines alternden Hundes, viel, viel zu früh.)
Insgesamt wollten wir also irgendwie ein bisschen das Kontrastprogramm, ohne auf den aktiven, lernfreudigen Hund verzichten zu müssen.
( ... wall of text ... sorry.
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Apropos Freilauf: zeigt mal ein paar Videos -
Wollte eh mal Videos von den Hunden machen... An sich würde es wohl ähnlich aussehen wie bei dir. Meine Hunde rennen selten bloß um zu rennen, die trödeln halt so mit und Weg verlassen sollen sie nicht. Ich fürchte nur, wenn ich mit dem Handy draufhalte, denken sie, jetzt wird was erwartet und ich hab da 2 Hunde auf dem Video, die neben mir laufen und mich anstarren oder alternativ irgendwas anbieten
(Grisu wird dennoch weiter vor sich hintrödeln...)
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Ich laufe sehr umsichtig, so dass ich Reize möglichst vor dem Hund sehe und belohne jede Umorientierung hochwertig und agiere halt möglichst so, dass der Hund mich eh spannender findet (wie gesagt, ich hab Hütehunde, ich sage nicht, dass das bei jedem Hund so einfach fluppt).
Neben der Schleppleine (die wirklich nicht jedermanns Sache sein muss), machen wir das natürlich auch. Jede Umorientierung wird belohnt, der Radius meiner Hunde ist klein (bisher, der Zwerg ist ja noch jung und jagt noch nicht) und die spannenden Dinge geschehen bei und mit mir, sofern möglich. Das Thema Jagen steht hier, wie gesagt, noch aus. Wenn möglich versuche ich eventuelle Fehler zu vermeiden, sodass der jeweilige Hund sich höchstwahrscheinlich für das Befolgen entscheiden wird - und seine Belohnung bekommt. Schleppleine & das unbedingte Durchführen von Rückruf & Co sind im Grunde der zweite Schritt - wenn eben die "Risiken" größer werden, die Ablenkung stärker etc. pp.
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@RuDako Cool, danke für deine sehr ausführliche Beschreibung! Ich kenne so manchen Boxer, weil mein Verein auf deren Gelände trainieren darf. Deswegen auch meine Nachfrage, der einzige ESS, den ich kenne, ist SO vollkommen anders, dass es im ersten Moment tatsächlich stark verwundert
Solche Entscheidungen und die Begründungen dahinter finde ich total spannend.
@Samirax3 Das sieht ja richtig entspannt und gemütlich aus bei euch
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