Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn - Teil VII

  • Ich schaue da auch immer auf die gekauften Leckerli. Du achtest da bestimmt schon drauf, wenn er mit Getreide ein Problem hat, falls aber noch nicht: Bei vielen Leckerl ist Getreide der erste und größte Bestandteil. Das ist allerdings total produktabhängig, daher wusel ich immer die Regale durch, um ein Produkt zu finden, wo tatsächlich Fleisch als erstes steht und nicht Getreide.

    Ne, ne, keine Sorge, er kriegt nur gedreidefreie Sachen von uns. Da hab ich sogar vorher schon drauf geachtet, da das für mich mehr oder weniger synonym mit eher qualitativ schlechtere Leckerli einher geht.
    Hier und da hat er halt mal was bekommen, wenn wir was geschenkt bekamen oder so, aber inzwischen gibt es nur noch Leckerli mit sehr geringen Bestandteilen, da er auch was Proteinquellen angeht nicht so einfach ist.
    Zum Glück gibt es aber inzwischen viel gedreidefreie Leckerli :smile:


    Wir müssen aber eh gefühlt dreiviertel aller Leckerli-Sorten ausschließen, weil irgendwie fast überall Geflügel (bzw. Geschflügelmehl) in irgendeiner Form drin sind und das verträgt er auch nur in ganz geringen Mengen - sonst Dünpfiff. Und das ist echt kein Spaß bei so einem Plüschhund, der auch noch Popo waschen als komplett überflüssig empfindet :ugly:

  • @Maja1377 Dieses "Ich will doch mit dir spielen, jetzt komm endlich" kenne ich von Nemo auch. Hab ich gerade gestern wieder in der Spielstunde erlebt, da ist er ewig und drei Tage einem Labbi hinterher, der das absolut nicht wollte, Nemo aber auch nicht maßregelte. Also gab unser Hundekind die Hoffnung nicht auf.

    Darf ich fragen, ob ihr das laufen lassen habt? Denn das wäre meine erste Amtshandlung, wenn mein Hund einen anderen so nervt, den hole ich da weg.

    Da gibt es dann aber auch Züchter, die dir klar abraten, solche Hunde in die Stadt zu holen, wenn du nicht weiter mit ihnen arbeiten kannst. Ist mir genauso passiert. Die legen dann - verständlicherweise - großen Wert darauf, dass auch die Nachkommenschaft jagdlich arbeitet.

    Natürlich muss man dann keinen Weimaraner zu sich holen, wenn man null in die Richtung machen möchte, aber es gibt ja nun viele Rassen, die auch gut als normaler Hund mit entsprecheneder Beschäftigung haltbar sind. Lograys Vater wurde auch jagdlich geführt, seine Mutter nicht. Aus dem Wurf sind zwei Hunde jagdlich eingesetzt und auch diese beiden sind in der Zucht.

  • Er musste lernen, dass man nicht zu jedem Hund hin rennen muss, war schwer für ihn.

    Jep.. da bin ich eben auch dran.. und ich bin mir sicher, das das trainierbar ist, aber man muss konsequent darauf achten..

    Aber die jungspundigen Auswüchse der "lustigen" Retriever können ganz sicher einen Hundeanfänger vor gehörige Probleme stellen.

    Stimmt.. bei mir war das tatsächlich der Fall.. und die Hundeschule, die wir als erstes besucht haben, hat das Distanz-Problem eher noch verstärkt.. dort war es normal, die Hunde immer die halbe Zeit miteinander toben zu lassen.. "kein Kontakt an der Leine" wäre für uns aber damals viel hilfreicher gewesen.. so hab ich 2 wertvolle Monate verplempert, bis ich eher zufällig an eine andere Trainerin kam.. seitdem wir bei ihr im Kurs sind - wo es keinen Leinenkonakt gibt - hab ich ordentliche Anleitung und Maja beginnt zu lernen, das man auch mal einfach neben einem Hund sein kann, ohne mit dem zu spielen.. wird noch dauern, aber wir sehen deutliche Fortschritte..
    Und lieb ist die Mausi tatsächlich.. das muss ich auch mal sagen :cuinlove: .. seitdem sie lernt ruhiger zu werden, beginnt das Familienleben mit ihr richtig toll zu werden..

  • Darf ich fragen, ob ihr das laufen lassen habt? Denn das wäre meine erste Amtshandlung, wenn mein Hund einen anderen so nervt, den hole ich da weg.


    Natürlich muss man dann keinen Weimaraner zu sich holen, wenn man null in die Richtung machen möchte, aber es gibt ja nun viele Rassen, die auch gut als normaler Hund mit entsprecheneder Beschäftigung haltbar sind. Lograys Vater wurde auch jagdlich geführt, seine Mutter nicht. Aus dem Wurf sind zwei Hunde jagdlich eingesetzt und auch diese beiden sind in der Zucht.

    Wir haben das abwechselnd gemacht. Mal hat die Trainerin eingegriffen, mal ich. Nemo findet speziell diesen Hundekumpel anscheinend aber trotzdem so faszinierend, dass er ihm immer wieder hinterhergetrottet ist.


    Was das Jagdliche angeht, so hatte ich dich so verstanden, dass du speziell Retriever aus Jagdzucht meintest. Hier hatten wir mit zwei Zuchten Kontakt und in beiden Fällen hieß es, die Welpen würden nur an solche Halter abgegeben, die mit den Hunden weiter jagdlich arbeiten. Das können wir natürlich nicht leisten.


  • Stimmt.. bei mir war das tatsächlich der Fall.. und die Hundeschule, die wir als erstes besucht haben, hat das Distanz-Problem eher noch verstärkt.. dort war es normal, die Hunde immer die halbe Zeit miteinander toben zu lassen.. "kein Kontakt an der Leine" wäre für uns aber damals viel hilfreicher gewesen.. so hab ich 2 wertvolle Monate verplempert, bis ich eher zufällig an eine andere Trainerin kam.. seitdem wir bei ihr im Kurs sind - wo es keinen Leinenkonakt gibt - hab ich ordentliche Anleitung und Maja beginnt zu lernen, das man auch mal einfach neben einem Hund sein kann, ohne mit dem zu spielen.. wird noch dauern, aber wir sehen deutliche Fortschritte..

    Stichwort Frustrationstoleranz... :dafuer:


    Ich habe das gestern wieder mitbekommen, als die Trainerin den Neu-Goldie-Besitzern erklärte, was in ihrem Training so auf sie zukommt, nämlich dass das kleine Hundekind erst einmal aushalten muss, dass nicht jeder mit jedem spielt und man auch anderen Hunden beim Spielen, Gehen, Rumsitzen zuschauen kann/muss.


    Ich bin froh, dass unsere beiden Trainerinnen da großen Wert drauf legen. Witzigerweise ist Nemo in diesen Hundegruppen (gleich ob Training oder Spielstunde) meist ziemlich tiefenentspannt und kann sich auch einfach ablegen und zugucken. Sprich, ich sehe, dass er das kann. Er muss es nur in seinen Stadt-Alltag auch noch regelmäßiger umsetzen ;-)


    @Maja1377 Ich stell mir manchmal vor, wie das wäre, wenn Maja und Nemo "aufeinander losgelassen" würden... :lol:

  • Ich stell mir manchmal vor, wie das wäre, wenn Maja und Nemo "aufeinander losgelassen" würden...

    haha.. solche Gedanken hatte ich auch schon.. lach.. die hätten bestimmt ziemlich Spass bis zur totalen Erschöpfung


    Unsere Trainerin meinte, das es tatsächlich so sei, das Retriever untereinander polternder spielen als andere Hunderassen... naja.. kommt auch auf die Größe an, haben gestern morgen beim Spaziergang einen ehemaligen "Spielkamerad" aus der 1. Hundeschule getroffen.. weis die Rasse jetzt nicht genau.. irgendwas mit "germanischer Bärenhund".. ein RIESE und genauso ein Haudrauf.. nachdem er auf ca. 10m an uns ran war, gabs kein Halten mehr.. Frauchen flog an der Leine hinterher und er stürzte sich auf Maja... (sie ist ca. 2/3 von seiner Größe).. da hat selbst sie dumm geguckt.
    Spätestens bei sooo großen und schweren Rassen muss da dringend Gehorsam trainiert werden.. die Frau hatte wirklich null Chance, ihn irgendwie zu halten..
    Wir kannten ihn zum glück.. sonst hätte ich mir glaub in die Hose gemacht xD

  • Wie lange dauert so eine Unsicherheitsphase in etwa an? Natürlich mit dem Hintergrund, dass man gleichzeitig auch daran arbeitet...


    Erst dachte ich, Lito entwickelt ein Problem mit fremden Hunden, weil er dann gleich hysterisch kläffend in der Leine hängt. Aber das macht er nun bei so vielen Dingen und braucht dann wirklich lang zum runter kommen. Macht gerade super Spaß :ugly: Er ist definitiv unsicher in diesen Situationen. Teils auch welche die wir schon 100 Mal hatten und bis dahin alles in Ordnung war.

    Frodos letzte hat etwa 4-5 Monate gedauert und Unsicherheitsphase war das keine. Das war eine Panikphase deluxe :ugly: |)
    Die anderen waren normal lang (paar Tage bis zwei Wochen oder so) und unauffällig vom Verhalten, finde ich.

  • Natoll! Danke euch. 2-3 Wochen haben wir den Spaß nun schon. Und im Moment wird es eher schlimmer, statt besser. Ich will keine Panikphase deluxe :verzweifelt:

  • Ich glaub, dass dieses "Hund als einfach oder nicht" empfinden auch sehr auf das eigene Empfinden und die eigene Vorstellung vom Zusammenleben mit Hund ankommt.
    Wenn ein Hund charakterlich nicht zu einem bzw. in den Alltag von einem passt, ist er automatisch in der Erziehung viel "anstrengender", weil man dem Hund viel mehr Verhaltensweisen anerziehen muss, weil er sie nicht von selbst mitbringt.



    Mir könnte man den coolsten Goldi der Welt hinstellen und ich würde diesen Hund vermutlich dennoch als extrem anstrengend empfinden. Einfach weil er die Erwartungen, die ich an einen Hund stelle, gar nicht erfüllen kann (außer er ist mega rasseuntypisch).
    Anderen wird es so gehen, wenn sie mein Border-Kind vor der Nase haben, weil er einfach bestimte Sachen gar nicht mitbringt, die andere für ihren Alltag wichtig finden. :ka:

  • Ich glaub, dass dieses "Hund als einfach oder nicht" empfinden auch sehr auf das eigene Empfinden und die eigene Vorstellung vom Zusammenleben mit Hund ankommt.

    Das trifft den Nagel auf den Kopf in meinem Fall.. wir sind 1.Hundebesitzer.. und ich bin ein Mensch, der gern über alles in seinem Leben so halbwegs die Kontrolle hat.. ich mag klare Regeln und erwarte, das meine Mitmenschen sich daran halten.. im normalen Rahmen..


    Der Hund (und diese spezielle Labbi-Art) hat mich da anfangs echt an meine Grenzen gebracht.. da bellt das Felltier obwohl ich doch nicht will, das sich die spiessige Nachbarin belästigt fühlt.. etc. .. solche Situationen haben mir anfangs zu schaffen gemacht.. mir war und ist ziemlich wichtig, das sich niemand durch unsere Maja belästigt fühlt.. aber sag das mal einer Labrador-Dramaqueen.. die meint ja, jeder will unbedingt ihr Freund sein!.. insofern hab ich ziemlich schnell ziemlich verbissen an dem Thema Erziehung gearbeitet und dabei aber auch vor lauter "gut erziehen wollen" viel zu viel Druck gemacht.. mir haben die Ratschläge hier aus dem Forum da echt geholfen.. auch das Mitlesen.. so stück für stück lernt man dann schon, das man sich nicht wegen allem in die Hose machen muss.. (ok.. andere belästigen im Sinne von Hinrennen/umrennen geht trotzdem gar nicth).. aber das Hund mal bellt.. und Hund auch einfach mal Scheiss-Tage hat, wo einfach nix gut läuft.. das ist bei mir inzwischen angekommen und seither läuft es richtig gut mit unserer Labbi-Dame..
    Entspannterer Besitzer- entspannterer Hundi.. da ist meiner Meinung nach was dran..


    Und auch das man akzeptiert, das mancher Charakterzug einfach zum Hundetyp gehört.. hilft erstmal viel bei der eigenen Einstellung weiter.. und natürlich auch in Bezug auf Trainingsansätze..


    Unsere Maja ist sehr sehr arbeitswillig.. bei ihr wird es immer deutlicher, das sie absolut gern und motiviert etwas sucht.. apportiert.. und sie liebt es, wenn sie kopfmäßig gefordert wird.. sie ist hellwach, wenn sie im Platz minutenlang warten muss bis ich wieder auftauche, weil ich ihren Dummy versteckt hab.. der Blickkontakt, bis ich sie schicke.. einfach toll.. und inzwischen sucht und apportiert sie eben nicht mehr nur den Futterdummy, sondern endlich auch Dinge, die nix mit Futter zu tun haben.

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