Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn - Teil VII

  • Ich bin beim Freilauf echt perfektionistisch :ops:
    Wenn Frodo beim zweiten Mal nicht hört (und damit meine ich nicht mal den Rückruf, sondern auch schon ein normales "Weiter"), gibts erstmal eine kleine Auszeit an der kurzen Leine. Freilauf ist ein Privileg und keine Selbstverständlichkeit, finde ich.
    Abgesehen davon ist er ja ein Schisser was Fremdhunde angeht und hatte schon die ein oder andere blöde Erfahrung, deshalb dient guter Gehorsam auch seinem Selbstschutz.
    Für ihn brauchts dazu ja nicht viel. So ein Labbi wie von @Maja1377 wäre für ihn schon ein kleiner Supergau, der ihn ziemlich aus der Fassung bringt. Da ruf ich, wenn möglich lieber ab und weiche aus oder klemm ihn mir kurz mal unter den Arm.


    Gebiete, wo alle Hunde irgendwie kreuz und quer laufen, meide ich so gut ich kann. Ich kann auch einfach nicht mehr unbekümmert in Fremdhundbegegnungen gehen, wenn die freilaufen. Zu viele blöde Erlebnisse, zu viele bescheuerte Halter, zu viel Wut und Tränen. Nein, danke.

  • So ein Labbi wie von @Maja1377 wäre für ihn schon ein kleiner Supergau, der ihn ziemlich aus der Fassung bringt.

    eben.. .und deshalb bin ich da auch nicht nachlässig.. man weis einfach nicht, wie der andere Hund drauf ist.. und es gibt tatsächlich viele Hundis, die auch schon mit anderen schlechte Erfahrungen gemacht haben und mit so einer Labbi-Dampfwalze dann um Monate Training zurückgeworfen werden..
    Hab in der Hundeschule z.B. eine ganz tolle Schäferhündin.. sie hatte einmal ein negatives Erlebnis mit einem anderen Hund und seither ist sie total ängstlich.. für sie ist es eine riesen Herausforderung an einem kleinen Yorki vorbeizugehen..
    Drum ist Rücksicht im Zweifelsfall für mich immer die bessere Methode.. ausserdem gibt's genug Leute, die einfach angst vor Hunden haben..

  • ja, es kommt tatsächlich immer auf den Hund an :) bei manchen funktioniert das aber sehr gut, vor allem wenn man es von klein auf so gemacht hat :D es gibt halt keine generalisierbaren Antworten darauf, wie der RR am besten klappt, daher einfach mal mehrere Varianten ausprobieren.

    Ich war mal mit meiner Hundeschule bei einem Hundeschulspaziergang und hab mich herrlich beömmelt, als eine Dame mit ihrem (working?) Cocker mitging und er sich nicht so viel um sie kümmerte. Sie versteckte sich, er lief weiter... Irgendwann blieb er kurz sehen, man sah ihn förmlich mit den Schultern zucjebund ab da ging es supet fröhlich kreuz und quer durch den Wald. Und Frauchen hockte da und hockte da. Irgendwann kam sie heraus, der Tross zog komplett an ihr vorbei, sie rief ihren Hund und versteckte sich wieder... Und hockte da immer noch, als wir an ihr vorbei liefen :tropf:
    Also Probieren kann man es ja, es kann nur auch in die Hose gehen xD




    Wir hatten heute einen tollen Spaziergang zu einem kleinen Ausflugsziel, so riesige durchgespülte rote Sandsteinfelsen. Danach hieß es leider Hunde waschen. Durch die starken Regenfälle und Stürme der letzten Zeit waren die Wege teilweise noch überspült und Hohlwege versperrt mit angespültem Geäst. Ich Schlaumeier hatte Turn- statt Wanderschuhe an :fear: , aber die Hunde hatten einen riesigen Spaß.


    Ich find den Hund so toll, nach 10km Wandern quer durch den Wald und danach Baden, Föhnen, Kämmen strahlt sie einen immer noch so an :herzen1:



    @Maja1377 Finde toll, dass du da so Rücksicht nimmst. Ich hatte gestern gerade erst gleich zwei doofe Begegnungen (eine mit der typischen netten, aber überwalzenden Labratonne) und bin nicht sehr erfreut über solche Hunde...

  • Hey, ich reihe mich schon mal zu euch. Rocket ist jetzt 4 Monate und ich merke das er langsam pubertär wird.. Er hat wohl draußen alle seine Manieren vergessen :roll:
    Heute wollte ich ihn wieder freilaufen lassen und er rennt und rennt, bleibt aber in meiner Nähe. Ich rufe, er kommt auf mich zu und kurz vor mir lenkt er ein und rennt wieder weg :rotekarte: da war ich natürlich gar nicht begeistert. Ich habe andere Hunde gesehen und wollte ihn anleinen, weil er immer zu anderen hinrennt und sich dann nicht abrufen lässt und dazu war ein Hund an der Leine. Dann durfte ich mir anhören ich wäre zu unsicher gewesen und deswegen hätte er ja nicht gehört, der wollte doch nur toben und er wäre ja noch zu jung, um das zu können was ich von ihm verlange. :roll: :???: Naja, jetzt heißt es wieder viel trainieren..


    Hat jemand einen Tipp, wie ich mich draußen für ihn interessant machen kann? Er findet alles interessanter ich bekomme seine Aufmerksamkeit kaum, selbst wenn ich seine Lieblingsleckerchen habe. Ansonsten kann ich mich über Rocket nicht beschweren, nur draußen funktioniert es nicht so wie ich es mir vorstelle.

  • @Czarek
    Sie ist so hübsch mit ihrer Mähne :herzen1:
    Frodo pennt nach einer langen Runde und anschließendem Baden auf dem Tisch einfach ein. Ich hab dann immer Angst, dass mir der mal runter fällt :ugly:




    Diese ganzen Versuche um den Hund dazu zu bewegen doch auf den Rückruf zu hören, hab ich bei Finya auch durch.
    Ausprobiert hatte ich:
    Verstecken
    Weggehen/Weglaufen
    Hingehen, anleinen und eine Weile an der kurzen Leine lassen
    Hingehen, anleinen, Spaziergang vorbei
    Wegschicken
    irgendwas in ihre Richtung werfen, um sie daran zu erinnern, dass ich auch noch da bin


    Äh ja...ich wurde bei allen Versuchen mit Missachtung gestraft. :ugly:
    Das ging von einfach ignorieren bis zu umschauen und dann erst recht in die andere Richtung abhauen. Die kleine Mistkröte hat sich ja auch null für Futter oder Spielis interessiert. Sie war sich immer selbst genug.


    Geholfen hat nur sich schlicht und einfach für das zu interessieren, für das sie sich interessiert. Als ich das erste Mal voller Begeisterung mit ihr nach Mäusen gesucht habe, hat sie mich so entgeistert angestarrt, mich dann fröhlich angegrinst und kam auf jeden Ruf sofort. Den Blick vergesse ich nie :cuinlove:


    Wäre sie nicht so verpeilt, wäre sie inzwischen sehr gut abrufbar, aber es ist halt das Lünni. Deshalb reichts einfach nicht für Stresssituationen. Da ist sie nämlich ein Esel und bleibt erstmal stehen :D

  • Rocket reagiert schon drauf, wenn ich mich rumdrehe und weggehe, aber sobald er merkt, dass ich ihn anleinen/festhalten will, haut er wieder ab und das geht garnicht.
    Wobei es letzte Woche noch super geklappt hat. :ka:
    Sobald aber andere Hunde da sind, bin ich für ihn unsichtbar..

  • @oregano Ich hab heute nach anfänglichem Kopfschütteln und Sträuben das erste Mal einen "Snood" (ok, eigentlich waes ein altes Stirnband mit Ohrenlaschen) verwendet und sie ist mir auch irgendwann weggepennt. Total genial! Aber sobald ich nur "So!" sage, ist sie voll da und fragt, wann es denn wieder los geht.



    Das "Fang mich"-Spiel hatte ich bei meinem Terriyaki ganz toll damals :D Hab mich total verarschen lassen und der Hund fand es mega witzig.
    Hab dem Hund beigebracht, dass es supertoll ist auf Kommando auf Bänke oder Steine zu springen. Dann gabs Leckerchen und sie wurde auf der Bank angeleint, ohne dass ich den Hund greifen muss wie einen hüpfenden Hasen. Gerade bei den Kleinen ist das gar nicht so einfach.


    Heutzutage gäbe es wohl eine Schlepp oder Flexi dran und ziemlich gute Leckerlies. Solange die Aufmerksamkeit da ist und der Hund aif Leckerchen anspringt, würde ich Freilauf zulassen. Das waren bei uns anfangs Konzentrationszeiten von... 3min oder so :D Sobald er nicht mehr auf deine Ansprache reagiert, kommt die lange Leine dran und es wird nur noch spazieren gegangen, ohne Üben oder Kommandos.

  • Ich hab bei Frodo von Beginn an so geübt, dass nach dem Anleinen immer was Tolles passiert. Der Spaß war danach nie zu Ende!
    Eher hab ich ihn zur Not weggetragen, als dass ich ihn angeleint von etwas weggeführt habe, was er lieber weiter gemacht hätte.
    Hab ich bei Fini anfangs auch so gemacht, auch wenn die ja kein Welpe mehr war.
    Ich schätze es ja, wenn die zwei sich draußen mir ihrer Umwelt beschäftigen, aber trotzdem haben beide gelernt, dass ich immer der Dreh- und Angelpunkt bin.
    Je nach Hund reicht dafür einfach nicht nach dem Anleinen ein Leckerli in den Hund zu schieben. Da muss man schon was Spektakuläreres auffahren. Je älter und außenfokussierter der Hund ist, desto schwieriger ist das natürlich.

  • Dash kennt ja keinen Abruf und kommt auf Ansprache tendenziell auch eher nicht zu einem.
    Ich handhabe es also so, dass ich einfach ruhig weitergehe, ohne zu rufen, wenn ich ihn gern aus einer Situation heraus haben möchte. =)



    Zum Verstecken würs ich gar nicht kommen :ugly: Der hat mich immer mit einem Auge im Blick.

  • Also ich arbeite ja in einem Hundeverein als Trainerin und wir helfen im Tierheim etwas mit, um die Hunde "alltagstauglich" bzw. teilweise sogar die BH machen zu können.


    Und wir haben da viele Goldies. Aber keiner von allen wäre ein perfekter Familienhund. Weder im Tierheim noch in der Hundeschule.


    Im Tierheim ein 6-jähiger Goldirüde. Der hatte seine Familie so im Griff, der hat ihr ganzes Leben kontrolliert. Die Kinder mussten den ganzen Tag in die Kita gehen damit sie dem Hund nicht zu oft begegnen. Denn die wurden kontrolliert zu Hause und durften sich nicht frei bewegen. Hatte der Hund hunger hat er das so lange und so massig eingefordert das die Halter nachgaben. (der Hund hat aktuell 53kg). Meine Kollegin arbeitet aktuell mit ihm und in seiner "gewohnten Umgebung" (im Tierheim), ist er extrem. Sobald er etwas machen soll wozu er keine Lust hat (leine anziehen, aus dem Zwinger kommen, sich bürsten lassen,.....) beisst er. Nicht extrem aber man hat blaue flecken und es ist sichtbar.
    Draussen ist es etwas besser, da ist er mehr an der Umwelt interessiert.


    Wir hatten in der Hundeschule eine Goldiehündin 9 Jahre alt. Sie Halterin kann nicht mit ihr spazieren gehen. Die Hündin reagierte auf jede Bewegung (andere Menschen, Autos, Hunde, ....) mit in die Leine springen und bellen. Körperlich war die Halterin kaum in der Lage den Hunde zu halten. Und so blieb sie immer mehr nur am Grundstück. Dort zeigte die Hündin das selbe. Vorbeifahrende Autos wurden nachgejagd und Traktoren waren ihr liebstes Opfer, wenn sie so einen sah ging sie an die Reifen und biss rein.


    Und noch so einige Golden-Junghunde die im gegensatz zu den vielen Staffs und Aussies echt katastrophe waren.
    Also ich würd im leben keiner Familien einen Golden vorschlagen.

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