Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn - Teil VII

  • Ich kenne das Problem ja auch, wobei Emil als schnell zu beeindruckender und höflicher Hund noch nie versucht hat eine Hündin zu besteigen, oder extrem aufdringlich wird. Natürlich hätte ich es auch nicht zugelassen.Aber üben...ich kenne hier niemanden mit intakter Hündin, der mich da mal üben lassen möchte, muss ich zugeben. Wenn wir einer läufigen Hündin begegnen wird sie an der kurzen Leine hektisch weiter gezogen und ich sammel den Emil dann ein. Üben wäre toll, in der Realität kann ich es hier leider nicht.

    Hast du @lena.2206 mal über einen Chip nachgedacht? Also die chemische Kastration auf Zeit? Das wäre eine gute Alternative, die eben auch nicht endgültig ist. Und man kann danach besser beurteilen, welche unerwünschten Verhaltensweisen sexuell motiviert sind.

    Genau das ist hier auch das Problem, an Trainieren ist leider nicht zu denken, da die Besitzer läufiger Hündinnen hier ebenfalls sofort das Weite suchen, sobald ein intakter Rüde auftaucht. Wir trainieren natürlich auch so ohnehin immer sein Verhalten, dass er sich höflich zu nähern hat und das klappt mittlerweile auch ganz gut, also ist das eigentlich nicht unbedingt die Baustelle. Ich frage mich auch, inwieweit man tatsächlich trainieren kann, dass er eben nicht nochmal abhaut (klar, da müssen wir selber drauf acht geben) aber auch nicht total neben sich steht vor lauter Hormonen.

    Über die chemische Kastration habe ich mir auch schon Gedanken gemacht und würde ich tatsächlich auch in Erwägung ziehen, ehe der endgültige Schritt gegangen wird. Um eben zu testen, inwieweit sich sein Verhalten ändert. Wäre er mit 1,5 Jahren bereits schon alt genug, um diesen Chip zu testen?

  • Wäre er mit 1,5 Jahren bereits schon alt genug, um diesen Chip zu testen?

    Da kann doch sicherlich @Chestergirl was zu sagen, ist ja ein aktuelles Thema für sie? :)

    @Brizo Ich fänd es super interessant zu wissen, wie das "Läufigkeitstraining" aussieht? Ich kann mir da ehrlich gesagt nicht so richtig was drunter vorstellen. Könntest du mal eine Szene beschreiben? Danke! :)

  • Soweit ich weiß, können die Hoden nur die ersten Monate noch "hochwandern", mit 1 Jahr sollten m.E. sie ganz sicher unten bleiben und du brauchst nicht mehr ständig kontrollieren.

    alles klar, danke dir =)


    Heute morgen war ich mit Ares schnell im Futterhaus, wollte mit ihm mal wieder durch laufen und einen bestimmten Maulkorb anprobieren. Aber der war dann heute nicht mehr da. Macht aber nix.

    Ares war super brav. Hat ruhig neben mir gewartet, als ich da ewig zwischen den Maulkörben rum gekramt habe. Hat andere Hunde ignoriert, auch wenn er angepöbelt wurde, hat nicht mal seine Leinenführigkeit komplett vergessen und nicht mal versucht, irgendwo hin zu markieren

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    da er so super brav war, durfte er sich dann auch was aussuchen. Seine Wahl fiel auf einen schönen Putenhals. Den durfte er dann im Auto fressen, während ich noch schnell was einkaufen war in nem Supermarkt (hier sind es heute 16 Grad bei konstantem Regen, der mal stärker und mal schwächer ist, also keine Gefahr durch Hitze).

  • Ich kann dir auf die Schnelle einen von 10 Malis vorbeibringen. Nach 1 Woche weisst du wieso man das sagt ;)

    Meine sind auch so wie Ares. Und so sind alle Malis die gescheit gefuehrt werden. Wie diese Fuehrung fuer den einzelnen Hund aussieht, ist unterschiedlich ;)

    EDIT: Du musst nicht mehr kontrollieren. Mit ca. 6 Monaten schliesst sich der 'Durchlass'. Was dann unten/oben ist, bleibt unten/oben ;)

  • Kenn auch ein paar Malis. Alle ziemlich durchgeknallte Wuffs.

    Gerade bei der Hündin meines Trainers ist es extrem zu sehen was man aus so einem Hund "machen" kann.
    Sie ist bei ihnen zu Hause ziemlich nervös, sobald er sich im Raum bewegt immer hinten nach. Sobald etwas "unvorhersehbares" passiert verfällt sie in Stress den sie abbaut entweder in etwas hineinbeissen (sie bekommt dann meist einen Ball oder eine Beisswurst die sie knautscht) oder sie springt ihn an.

    Wir hatten diese Hündin mal für 3 Tage bei uns, als das Paar heiratete.
    Der Hund war wie ausgewechselt. Er trainiert wirklich jeden Tag mit ihr. Bei uns gabs bis auf 2-3 Spaziergänge nichts zu tun ausser ruhig zu sein (wir haben selbst 3 Hunde). Für sie war das glaub ich der reinste Urlaub.
    Sie fuhr total runter. Wurde ganz ruhig und kuschelig. Klar keine Schlaftablette aber sie konnte runter fahren und die Ruhe genießen.

  • also ich glaube durchaus, dass Ares eher zu den 'einfacheren' Malis gehört. Zumindest empfand ich ihn bis jetzt als nicht besonders schwierig. :ka:
    ich bin mir auch ehrlich gesagt manchmal nicht sicher, ob er nem Mali-Halter mit anderen Ansprüchen nicht sogar vlt zu 'langweilig' wäre...

  • Aber üben...ich kenne hier niemanden mit intakter Hündin, der mich da mal üben lassen möchte, muss ich zugeben. Wenn wir einer läufigen Hündin begegnen wird sie an der kurzen Leine hektisch weiter gezogen und ich sammel den Emil dann ein. Üben wäre toll, in der Realität kann ich es hier leider nicht.

    Gut, mir ist dieses Thema tatsächlich auch einfach wichtig.
    Ich mache da also durchaus meinen Mund auf und spreche Halter von intakten Hündinnen an (keine wildfremden, aber z.B. die auf dem Hundeplatz). Sprich ich frage gezielt, ob wir evtl. in der nächsten Läufigkeit mal mit meinem jungen Rüden zusammen spazieren gehen können, damit er das entsprechende Verhalten lernen kann.
    Das tue ich übrigens, obwohl meine Hunde durch den Hundeplatz, zahlreiche Hündinnen im engeren Freundeskreus und die eigene unkastrierte Hündin im Haushalt genug "Übungsmöglichkeiten" haben. Einfach weil ich verhindern will, dass sie situationsbezogen lernen und das von mir gewünschte Verhalten nur auf dem Hundeplatz oder bei "gut befreundeten Hunden" zeigen.

    mal ne total blöde Frage so als Erst-Rüden-Halterin
    wie lange können sich die Hoden denn noch in den Leistenkanal oder gar in den Bauchraum verlegen?

    Bei einem adulten Tier (und das ist in Ares Alter definitiv schon) sind die Hoden zu groß, um
    den Leistenkanal mit seinen Leistenringen noch passieren zu können.
    Aus dem Grund ist auch bei Hodenhochstand irgendwann eine OP angeraten, weil die Hoden von selbst nicht mehr absteigen können.

    Du brauchst bei Ares nicht mehr täglich kontrollieren :)

    @Brizo Ich fänd es super interessant zu wissen, wie das "Läufigkeitstraining" aussieht? Ich kann mir da ehrlich gesagt nicht so richtig was drunter vorstellen. Könntest du mal eine Szene beschreiben? Danke! :)

    In meinen Augen ist das nichts anderes als ein normaler Sozialisierungsprozess.
    Niemand würde erwarten, dass ein Hund, der noch nie vorher einen andere Hund gesehen hat, völlig entspannt über die Hundewiese läuft, keine Stressanzeichen hat und rundum im Gehorsam steht. Da wird sozialisiert und in der entsprechenden Situation erzogen.
    Bei läufigen Hündinnen wird dann aber plötzlich genau das von den Rüden erwartet. Das sie, obwohl sie die Situation so nie unter kontrollierten Bedingungen kennenlernen durfen, sich auf Anhieb "richtig" verhalten und sich nicht stressen lassen. Sonst wird es als hypersexuelles Verhalten abgetan und kastriert.

    Es wird so viel "Sozialisierungsheckmeck" betrieben. Hunde werden mit kleinen Hunden, großen Hunden, brachiocephalen Hunden, aufdringlichen Hunden, schüchternen Hunden, etc. im entsprechenden Maß zusammengebracht und lernen unter Anleitung vom Menschen und durch Gewöhnung, welches Verhalten "richtig" ist.

    Aber bei läufigen Hündinnen hört das seltsamer Weise bei den meisten dann auf. Und es wird entweder erwartet, dass der Rüde das von sich aus alles sofort kann, es wird akzeptiert, dass der Hund sich bis ins unermessliche stresst oder es wird kastriert.


    Hier läuft das Lernen mit Läufigkeiten umzugehen im Prinzip nicht anders ab, als das Lernen in anderen Situationen auch.
    Ich verstärke das Verhalten, was ich gern möchte. Im Idealfall noch bevor sich Verhaltensweisen manifestieren, die unerwünscht sind (sprich im jüngsten Junghundalter).
    Werden dann Verhaltensweisen gezeigt, die ich nicht möchte (schnüffeln am Hintern läufiger Hündinnen, sich festschnüffeln, Pipi lecken) breche ich das ganze im Ansatz ab.

    Gerade das Belohnen ist halt durchaus zeitintensiv.
    Dash hat mit knapp 5,5 Monaten schon das erste mal Interesse an einer Hündin in den Stehtagen gezeigt. Kein übermäßiges Interesse, aber er fand den Duft interessant. Da wurde schon angefangen entsprechende Verhaltensweisen zu bestätigen. Und es wurde gezielt der Kontakt zu läufigen Hündinnen gesucht.
    Jetzt mit acht Monaten ist das Interesse natürlich schon größer - wobei das zu einem Großteil auch daran liegen wird, dass im Moment halt auch "seine" Hündin läufig ist und nicht irgendjemand fremdes. Ich bestätige also weiter die gewünschten Verhaltensweisen, die er - Verhaltensketten sei Dank - bereits bei den Fremdhündinnen eglernt hier nun auch anwendet. Und breche ab, was mir als Verhalten nicht gefällt.
    Gleichzeitig "helfe" ich aber durchaus auch mal. Bei Dash ist es im Moment so, dass es durchaus Phasen am Tag gibt, wo er sich gern "reinsteigern" würde in das "die riecht gut". Nicht unbedingt, weil das Interesse echt sexuell schon so hoch motiviert ist. Aber weil er natürlich merkt, dass da "was anders" ist, das andere Rüden reagieren, etc. und da bekommt eer auch gezielt einfach mal eine Auszeit. Sprich anstatt bei den anderen im Körbchen liegen zu "müssen" (was er halt sonst immer tut) rufe ich ihn mal gezielt heran und leg ihn neben mir ab. Fällt ihm einfach leichter um herunterzufahren.

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