Engelchen... Hinten ist alles in Ordnung!

  • Und unser Umgang mit dem Hund wird durch das bestimmt, was unser Umfeld als "normal" ansieht. Wenn das Umfeld aber nur noch aus diesem speziellen, elitären Zirkel besteht, dann ist das eben normal, dass so mit Hunden umgegangen wird.

    Hmmm, das kann ich mir bei Menschen mit gesunden Verstand irgendwie nicht vorstellen.
    Ich kann mir vorstellen, dass man als "normaler Mensch" bei dieser "Sekte" (wenn man hineingeraten ist, weil das als so toll angepriesen wird) so lange mitmacht bis es daran geht, dass dem eigenen Hund Leid zugefügt wird und spätestens dann muss doch einem normaldenkenden Menschen klar sein, dass das nicht richtig sein kann.

  • Ich kann mir vorstellen, dass man als "normaler Mensch" bei dieser "Sekte" (wenn man hineingeraten ist, weil das als so toll angepriesen wird) so lange mitmacht bis es daran geht, dass dem eigenen Hund Leid zugefügt wird und spätestens dann muss doch einem normaldenkenden Menschen klar sein, dass das nicht richtig sein kann.

    Je nach dem, wie schnell sie mit ihren dreckigen Methoden hinter'm Ofen vorkommen. Man kann auf jeden Menschen Druck ausüben.

    Wir sind halt alle schon DF-geimpft: Gewalt geht gar nicht und sobald sowas in Ansätzen auftaucht, wären die meisten hier weg. Du müsstest dich dich halt "unbeleckt" vorstellen.

  • Das mag jetzt wieder abgedroschen klingen, aber wozu (einige) Menschen in der Lage sind zu tun und das bereitwillig, kann man doch jeden Tag sehen.

    Das sah man in der Vergangenheit, in der Gegenwart und wird man auch in Zukunft sehen müssen.

    Es braucht ja nur mal eine Situation geben, in der man von "Selbstjustiz" ausüben dürfen träumt, weil man glaubt, nur DAS wäre die einzige gerechte Strafe.
    Davon nehme ich mich selbst nicht aus.

    Also die richtigen Knöpfe gedrückt in der, für den jeweiligen Menschen, passenden Situation lässt wohl so manche Türen zu so manchen Abgründen aufgehen.

    Bei dem einen, wenn er Schmerzen als angebliche Erziehungsmittel wählt, bei dem anderen, der die Gerechtigkeit wahren möchte und wieder andere aus ideologischen Motiven.

    Für ALLE ist irgendwo das passende dabei und diese "Seite" schlummert in jedem.
    Bei uns jetzt nicht gerade in der Ecke Hundeerziehung :smile:

  • Der ein oder andere erinnert sich vielleicht noch, dass ich mit Geordy-Junghund mal Spaziergänge in einer Hundeschule gebucht hatte. Er war da etwa 9 Monate alt und (kürzen wir das mal ab) ging während des 2. Spaziergangs mit einer klammerwürdigen Wunde im Halsbereich nach Hause.

    Der durchaus renommierte Hundetrainer fand das zwar nicht unbedingt normal, aber seiner Meinung nach hatte er da keinen Einfluß drauf, mal platt gesagt. Und dass da so viele Klammern nötig waren... tss, das konnte er gar nicht glauben.

    Ich hab mich dann u.a. hier rückversichert, ob ich wohl zu empfindlich bin oder es Stimmen im Forum gibt, die das auch blöd finden und da nicht wieder hingehen würden.

    Der Vergleich hakt natürlich ein bißchen. Aber letztlich war ich auch verunsichert und Geordy war nicht mein erster Hund. Ich fürchte ja, wärs der erste Hund gewesen, hätte ich einfach dem Trainer geglaubt und dafür bezahlt, dass mir mein Hund geflickt wird. Wenn man selbst "schwimmt", geht das u.U. schneller als man denken kann.

    Wobei ich ja hoffe, dass ich niemals so wenig Gefühl für irgendeinen Hund etc. habe, dass ich Dinge, wie in den Videos mitmachen würde. Aber ich denke schon, dass man wachsam sein muß und nicht von vornherein denken darf, sowas passiert einem doch nicht.

  • Ich hab mich dann u.a. hier rückversichert, ob ich wohl zu empfindlich bin oder es Stimmen im Forum gibt, die das auch blöd finden und da nicht wieder hingehen würden.

    Das ist doch ein gutes Beispiel! Was wäre denn gewesen, wenn hier nicht das DF gefragt worden wäre, sondern eben Bekannte aus dem Umfeld und die alle gesagt hätten: "Das ist normal, die machen das unter sich aus! Das gehört dazu, dass dem mal einer zeigt, wo es lang geht!" Und dann übt man noch ein bisschen Druck aus: "Du, ich sag dir das jetzt, weil wir Freunde sind, aber alle fanden das echt übel, dass du die Kompetenz vom Uwe so angezweifelt hast....."

    Kennt ihr das das Konformitätsexperiment von Asch? Ich kann durch Gruppenzwang soviel Druck auf eine Person ausüben, dass sie etwas offensichtlich Falsches als richtig bewertet. Ich habe das vor zwei Jahren mal mit einer Klasse nachgespielt. Es war erschreckend.

  • Die Entstehung begünstigt hat möglicherweise auch, dass es im Internet (gerade in Foren, Facebookgruppen, etc.) oft keine gute Diskussionskultur gibt.

    Wie oft liest man sinngemäß einfach nur Aussagen wie "Das musst du soundso machen", "Dieses und jenes ist falsch", "Ich mach seit 20 Jahren dies und das und das funktioniert hervorragend", "Bei XY-Hunden kommt man mit AB-Methoden nicht weiter", etc.

    Keine Begründung, keine Argumente, kein Zusatz, der erkennen lässt, dass es sich um persönliche Erfahrungen, und nicht zwingend um Fakten handelt, einfach nur eine pauschale Aussage. Und oft wird das dann so stehengelassen, akzeptiert, ggf. auch umgesetzt. Weil's wer mit dreihundertdrölfzig Forenbeiträgen geschrieben hat, der schon seit Anbeginn der Zeit Hunde hält und seine Meinung selbstüberzeugt genug rüberbringt.

    Dass man sich von solchen Menschen im realen Leben manchmal schnell überrumpeln und überfahren lässt - schlimm genug. Aber wiederum verständlicher, als wenn das über das geschriebene Wort und asynchrone Kommunikationswege erfolgt, was einem ein kritisches Nachdenken eiiiiigentlich einfacher möglich machen sollten.

  • Keine Begründung, keine Argumente, kein Zusatz, der erkennen lässt, dass es sich um persönliche Erfahrungen, und nicht zwingend um Fakten handelt, einfach nur eine pauschale Aussage. Und oft wird das dann so stehengelassen, akzeptiert, ggf. auch umgesetzt. Weil's wer mit dreihundertdrölfzig Forenbeiträgen geschrieben hat, der schon seit Anbeginn der Zeit Hunde hält und seine Meinung selbstüberzeugt genug rüberbringt.


    Ich glaube, dass die Furcht vor Konsequenzen nicht unerheblich dazu beiträgt, Dinge (auch in einer Gruppe) zu tun, die man eigentlich gar nicht machen möchte.

    Wenn sich das eigene Bauchgefühl meldet, wie beispielsweise bei @mittendrin (und bei jedem von uns schon so oft) dann müsste es reichen, um erstmal von dem Tun abzulassen und sich gründlich selbst zu hinterfragen und sämtliche Informationen zu sammeln. Aber vorrangig: sich selbst treu bleiben! Was nicht bedeutet, keine weiteren Infos und Wissen zuzulassen.

    Dann kommt es darauf an, wer vor einem steht, oder wie sich die Menschen, meinetwegen auch hier, präsentieren.
    Je nach dem was das Auftreten des "Rat gebenden" bei den um Rat suchenden auslöst (Respekt, hat Erfahrung und fundiertes Wissen, kann sich hervorragend ausdrücken, hat die meisten Stimmen auf seiner Seite, schreibt souverän usw) ÜBERHÖRT man dann die eigene, kleine Stimme im Bauch und gibt sich dem hin.

    Tja und dann ist die Frage was man glaubt erwarten zu müssen, wenn man es doch anders macht. Wenn man es nicht gelernt hat, als eher kleines Mäuschen, Autoritäten gegenüber die Stimme zu erheben, wenn man befürchtet, auf dem falschen Weg zu sein und das in aller Deutlichkeit dann vorgehalten bekommt.
    Es gehört ja auch Mut dazu, Leuten, die das beruflich machen etwas entgegen zu setzen, wovon man im Grunde ja keine Ahnung (Erfahrung) hat, aber verdammt noch mal einfach FÜHLT, für sich, dass es nicht in Ordnung ist.

    Wobei es in der Klamotte (RS) ja harmlos ist. Dann stellt man sich halt hin und sagt, sie haben nicht mehr alle Latten am Zaun. Und das war es dann (hoffentlich).
    Anders, wenn man mit den Leuten tagtäglich zu tun haben muss, Stichwort Mobbing.
    Oder innerhalb der Familie, wenn man nicht so handelt (und eher schwächer daher kommt) wie es von der autoritären Familie aber gewünscht wird.

    Letzten Montag suchte ich das Gespräch zu unserer Trainerin auf dem Hunde(Sport)platz und schilderte ihr den Fall, dass ein Hund zwei über gebraten bekam, weil er ununterbrochen bellte und die Halterin genervt war. Ich war an dem Abend zu feige sofort etwas zu sagen, weil ich in Sekunden abwog, was mich wohl erwarten würde, wenn ich jetzt was sage.
    Werde ich dann von allen anderen geschnitten?
    Wird über mich hergezogen, sobald ich meinen Rücken zeige?
    Werde ich ausgelacht?
    Kann ich dann das einmal in der Woche mit Chili sporteln an den Nagel hängen, weil ich aufmüpfig war?

    Im Nachhinein ist es mir sch***egal was dann passiert. Denn nichts zu sagen beim nächsten mal, wäre viel schlimmer, als die eventuellen Konsequenzen. Dafür gibt es dann andere Lösungen, mich selbst verraten, dafür gibt es keine Lösung.

    Von daher, es wäre schön, wenn die eigene Meinung wieder mehr Gewicht bekäme für einen selbst. Auch im Alltag.
    Sobald sich das Bauchgefühl meldet, hellhörig werden und vor allem bleiben!
    Dann gäbe es viele (gesellschaftliche) Missstände vielleicht in abgeschwächterer Form, wieder mehr Zivilcourage und die Leute würden sich selbst mehr wert schätzen. Aber auf eine gesunde Art.

    Ohje blablabla.


    Übrigens kann ich auch verstehen, warum es so viele Seiten Einigkeit gibt und trotzdem das Thema nicht ruht. Ich muss das mit schreiben verarbeiten, was in den Videos zu sehen war.
    Und es tut gut, dass andere auch so vehement dagegen sind. Balsam sozusagen

  • Natürlich ist es sehr schwer, sich in sozialen Kontexten zu behaupten, umso mehr, wenn sie von dominanten Diskursen geprägt sind, die sich weitgehend gegen Gegenargumente abschotten (Der ganze Rudel-Hirarchie-Natur-machen die unter sich aus-Komplex ist ein ganz typisches Beispiel für sowas). Noch mehr, wenn sozialer Druck, Angst vor Exklusion usw dazu kommt.

    Das alles erleben wir alle tagtäglich. Es ist die "human experience". Es ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel, dass man sich als Individuum in der Gruppe und der Gesellschaft ethisch-moralisch positionieren und behaupten muss. Für sich und für andere.

    Je weniger restriktiv die Gesellschaft ist (soziale Rollen nicht per se festgelegt sind), je mehr Wertvorstellungen wandelbar sind und hinterfragt werden müssen und dürfen, um so mehr Raum ist für die eigene moralische Bewertung und das eigene Handeln. Aber umso komplexer wird es auch für den einzelnen. Und umso mehr Verantwortung hat JEDER einzelne für das eigene und das gesamtgesellschaftliche Handeln.

    Das ist so, und das wird - es sei denn wir wollen zurückkehren zu rigiden Standesgesellschaften oder totalitären Systemen - so bleiben und immer mehr werden (weil unsere Welt auch komplexer wird).

    So was wie RS ist keine Ausnahme. Die Auseinandersetzung mit solchen Ideologien müssen wir alle täglich leisten.

    Und dazu ist das Wichtigste eine offene Diskussions- und Streitkultur. Dass hinterfragt wird, informiert wird, nichts unter den Teppich gekehrt wird, damit es "in Vergessenheit" gerät. Vergessen und Ignoranz sind die Feinde jeder Selbstverantwortung.
    Warum ist wohl Kontrolle über die Medien und die öffentliche Meinung das wichtigste für solche Ideologien?
    ("Lügenpresse", Fake News usw - wir erleben es in den USA doch grade live mit)

    Das gilt im kleinen, wie hier bei RS, als auch, wenn es Gesellschaftlich ums Ganze geht, um Diskriminierung, um "Fake News", um Kriegstreiberei, um Hass und Vorurteile.

    Ja, und dann wird man auch mal in einem Forum beschimpft.... so what?


    Und B.E. hat die Videos genauso wenig lanciert wie Trump sein Grapsch-Video. Man darf das ja gerne glauben, aber das ist reine Verschwörungstheorie-

  • Ich finde hier irgendwie diese Hinweise in Richtung "Bauchgefühl" fehlplatziert..

    Denn unser Bauchgefühl ist numal hochgradig verzerrt durch subjektive Wahrnehmung und Beurteilung. Das Bauchgefühl einer Barbara Ertel scheint das alles völlig ok zu finden.

    Viel sinniger wäre es, sich ganz nüchtern mit den sachlichen Hintergründen zu beschäftigen. Das entzaubert das Ganze nämlich recht schnell. Zumindest für Personen, die sich in einer "Schwebe" finden und rationalen Argumenten noch zugängig sind.

    Anderen ist eh nicht mehr zu helfen, ist wie in Diskussionen mit Homöopathie-Befürwortern..

    Und klar, In- und Outgrouphänomene und der individuelle Hang zu Esoterik usw. spielen natürlich auch eine Rolle

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!