Wander-Quatsch-Thread

  • Oh, sorry, ich wollte nix Persönliches lostreten mit meiner Frage, mich hats nur wirklich interessiert.


    Alles gut, die Frage an sich ist doch in Ordnung.
    Mich stört es nur, wenn jemand, der selbst nicht immer verantwortungsvoll vorgeht, meint, er müsste hier jemand anderen als übermäßig verantwortungslos dastehen lassen.


    In der Regel ignoriere ich Zorros Beträge einfach und lese sie auch nicht. Genau weil ich weiß, dass er einer von ganz wenigen Usern ist, bei denen mir regelmäßig der Kamm schwillt. Manchmal passen Persönlichkeitstypen einfach vom Schreiben her nicht zusammen.
    Ich habe den Beitrag dieses Mal nur gelesen, weil ich zitiert wurde.

    • Neu

    Hi


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    • Alles gut, die Frage an sich ist doch in Ordnung.

      Darf ICH denn noch was fragen?


      Wenn ja: Habt Ihr an dem Tag irgendwas anders gemacht, als üblich, in Sachen Vorsicht, ggf. andere Strecke wählen, den Schnee genau angeschaut und Co?


      Wenn nein - einfach ignorieren.


      Ich stell mir das an solchen Tagen unglaublich anstrengend vor, wenn man auf noch mehr als sonst achten muss.


      LG, Chris

    • Klar schaut man aufmerksam. Man läuft nicht blind durch die Gegend. Das sollte man nie in den Bergen. Augen auf ist sehr wichtig. Untergründe testet man ggf. auch an. Und auch Schnee und ‚Formationen‘ beobachten.


      Zudem haben wir die Route geplant und auch Leuten zuhause gelassen. Also Route wäre ungefähr nachvollziehbar gewesen. Was denke ich ein Vorteil sein kann.


      Aber sicher ein bisschen Risiko ist in den Bergen. Egal bei welchem Wetter. Das muss jeder selber für sich entscheiden. Unglücke gibt es leider immer wieder. Ich kenne auch welche.


      Edit: es ist anstrengend. Aber genial ;)

    • Wir haben nicht Leute zuhause gelassen, sondern die Route den Leuten zuhause! Sorry.

    • Das hab ich aber so verstanden, wie es gemeint war. :lol:



      Und auch Schnee und ‚Formationen‘ beobachten.

      Das klingt grad mit Sicherheit weitaus leichter, als es ist. Denn das Meiste sieht man dem Schneeaufbau von oben ja gar nicht an.


      LG, Chris

    • Es klang etwas seltsam, aber gut, wenn man es verstanden hat :lol:


      Naja, du überlegst jetzt nicht ewig und analysierst jeden Hügel. Aber es gibt ja unterschiedliche Warnzeichen, die man wahrnimmt. Es wäre denke ich deutlich übertrieben, wenn man sagen würde man scannt ununterbrochen die Umgebung. Einfach aufmerksam sein eben.


      Ich habe mal einen Lawine erlebt (natürlich NICHT bei dieser Tour) und die Kraft und das Donnern ist schon sehr beeindruckend. Also nein unterschätzen sollte man das nicht, ich war froh, dass sie nicht zu uns gelangte, wäre aber wohl aufgrund des pferdischen Fortbewegungsmittel in der Lage gewesen mich in Sicherheit zu bringen ;) Aber ich denke jeder von uns ist verantwortungsvoll genug um eigene Risiken abzuschätzen.

    • Bei mir ist es grundsätzlich so, dass Freunde von mir immer wissen, wo ich bin (mit geplanter Route) - auch auf Trekkingtour ohne Schnee und ganz besonders, wenn ich auf eher menschenleeren Touren unterwegs bin. Wenn ich wild zelte, was sich auch in Deutschland nicht immer umgehen lässt, weil es in manchen Gebieten weit und breit keine Campingplätze gibt, schicke ich abends meinen Standort per GPS. Am Morgen melde ich mich dann wieder und sage, dass ich jetzt losgehe.


      Wenn ich ehrlich bin, war ich im Sommer auf manchen Touren schon gefährdeter und da war ich mitunter alleine unterwegs.
      Ich bin sicher nicht verantwortungslos. Ich gehe Risiken ein, ja, aber das macht letztendlich jeder, der regelmäßig in die Berge geht.

    • Wir sind zurück aus dem Weihnachtsurlaub und möchten noch ein paar Gedanken zur Sicherheit bei Touren in den verschneiten Bergen loswerden.


      Nicole und ich machen beide schon viele Jahre Ski-und Schneeschuhtouren, auch als Tourenleiterin oder Ausbildner für Tourenleiter. Ich war sogar 12 Jahre lang staatlich lizenzierter Lawinensprengmeister und auch wir haben über die Jahre, uns liebe Freundinnen und Freunde in Lawinen verloren.



      Uns fällt immer wieder auf, dass Schneeschuhläufter etwas schlechter ausgerüstet und vorbereitet sind als Skitourengeher, auch wenn sie mitunter die gleichen Gipfel besteigen. Das war auch der Grund für meine Nachfrage nach der Lawinenausrüstung.


      „Dank“ schlecht ausgerüsteter Schneeschuhläufer kommt es übrigens wieder zu mehr Einsätzen für Lawinensuchhunde. Bei Skitourengehern, die zu fast 100% mit Lawinenverschüttetensuchgeräten (LVS) ausgerüstet sind, kommen es kaum mehr zu Einsätzen für Lawinensuchhunde.

      Man kann durchaus bei Lawinenwarnstufe 3 (erheblich) einen Gipfel besteigen wenn man eine seriöse Tourenpanlung macht und zum Schluss kommt, dass das Restrisiko der Tour vertretbar ist. Ein etabliertes Raster für die Planung von Touren im Schnee ist das sogenannten „3*3“. Die Faktoren Gelände, Verhältnisse und Mensch (Tourenteilnehmer) werden mit einem regionalen, lokalen und zonalen Filter geprüft. Einzelne Punkte innerhalb des 3*3 Rasters können auch mit Hilfe der „Reduktionsmethode“ geprüft werden.
      Wir prüfen die Steilheit, Exposition und Höhenlage der gepalten Tour. Gibt es Hangneigungen über 30 oder gar 35 Grad? Führt die Route durch eine Nordexposition? Laufe ich in den im Lawinenbulletin als besonders gefährdet angegebenen Höhenlagen oder Expositionen? Ist das Gelände übersichtlich und kann die Route auch bei schlechter Sicht gefunden werden oder laufe ich Gefahr unabsichtlich in einen Steilhang zu geraten. Läuft man in der Auslaufzone von Steilhängen die man im Nebel nicht sieht?


      Es gibt sogar Online-Portale auf denen das Risiko einer Tour mit der aktuellen Lawinenwarnstufe durchgerechnet werden kann (http://skitourenguru.ch/).


      Als wir uns als stolze Ersthundebesitzer hier im Forum einschrieben und unseren Goldendoodle Zorro über alle Massen lobten, kamen wir arg unter die Räder, auch weil wir viele unqualifizierte Sachen schrieben, die erfahrene Hundehalter sofort als solche entlarvten.


      Wenn jetzt zwei Forums-Mitliederinnen zusammen eine „geile“ Schneeschuhtour unternehmen und euphorisch darüber berichteten, müssen auch kritische Nachfragen von erfahrenen Winteralpinisten wie uns erlaubt sein. Dass die Tour nach objektiven Kriterien (Lawinenwarnstufe 3, schlechte Sicht) gefährlich war und elementare Sicherheitsempfehlungen (Lawinenausrüstung) nicht beachtet wurden, war den Zweien vermutlich nicht bewusst. Man sieht oder merk ja nicht wie knapp eine Lawine nicht ausgelöst wurde und kann die noch vorhandene Sicherheitsmarge imSchneehang kaum seriös beurteilen. Anstatt aber mal kurz nachzudenken und sich über das Glück zu freuen, dass alles gut gegangen ist, verteidigen sich die zwei mit originellen Argumenten und persönlichen Angriffen gegen mich mit aus dem Zusammenhang gerissenen Anschuldigungen.
      Durch die nachträglichen Rechtfertigungsversuche ist mir erst klar geworden, wie unbedarft die Tour angegangen wurde. Natürlich müssen immer alle Tourenteilnehmer ein LVS tragen, aus unserer Sicht übrigens auch die Hunde. Das Mitführen eines LVS ist auch ein Gebot des Respekts gegenüber allen anderen Tourengehern, denen man nur so bei einem Lawinenunfall schnell zu Hilfe kommen kann.

      https://www.tagesanzeiger.ch/p…r-verletzt/story/11725892

      Fehlende LVS-Geräte müssen halt zugemietet werden. Und wenn ich mir als Gruppenleiter Sorge um meine eigene Sicherheit mache, weil die unerfahrenen Teilnehmer/Gäste mich nicht finden würden in einer Lawine, trage ich halt einen Lawinenairbag. Eine Lawinenairbag ist auch für Einzelgänger (mit Hunden) in abgelegen Gebieten eine gute Lösung. So ist die Person durch den Airbag vor einer Verschüttung geschützt und könnte verschüttete Hunde mit dem LVS orten.
      Bei einer Verschüttung hat man 15-20 min lang recht gute Chancen lebend ohne bleibende Schäden aus einer Lawine geborgen zu werden. Das ist verdammt wenig Zeit, die aber mit guter Ausrüstung (LVS, Schaufel und Sonde) und Training ausreichen kann. Bis die organisierte Rettung mit Lawinensuchhunden vor Ort ist, dauert es auch unter optimalen Voraussetzten mindestens 30-45 min. Ohne gute Schneeschaufel ist es übrigens unmöglich einen mit dem LVS georteten Verschütteten schnell auszugraben.

      Es kommt auch immer wieder vor, dass das Lawinenbulletin, das ja eine Prognose ist, nicht genau zutrifft. Deshalb müssen beim Start einer Tour die Verhältnisse nochmals genau geprüft werden. Ist es so kalt wie vorhergesagt? War es wirklich windstill über Nacht oder gibt es Winderrosionsstrukturen auf der Schneeoberfläche? Gab es wirklich nur 10cm Neuschnee über Nacht? Gibt es frische Lawinenabgänge, wenn ja in welchen Expositionen? Gibt es Oberflächenreif?

      Auszug aus dem Lawinenbulletin vom 22. Dez. 2017 für den bayrischen Alpenraum:

      Beurteilung der Lawinengefahr:
      Im gesamten bayerischen Alpenraum herrscht unterhalb 1700m eine erhebliche Lawinengefahr, darüber ist die Lawinengefahr als mäßig einzustufen.
      Auf steilen Grashängen mittlerer und tiefer Lagen und Freiflächen im Bergwald ist auf Grund von wärmeren Temperaturen, der ansteigenden Schneefallgrenze und des warmen Bodens mit der Selbstauslösung von Gleitschneelawinen auch mittlerer Größe zu rechnen. Nördliche Hangrichtungen sind davon nicht ausgenommen. Zudem kommt es aus felsigem Steilgelände vermehrt zur Selbstauslösung meist kleinerer oberflächlicher Lockerschneelawinen.
      Daneben finden sich Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd sowie in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden höherer Lagen. In diesen Bereichen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.


      (https://www.lawinenwarndienst-…cht.php?lb_zur=1513897200)



      Bei diesem Lawienenbulletin würde ich vor allem ein Auge auf die Temperatur werfen.

      Breitenstein auf Wikipedia:


      https://de.wikipedia.org/wiki/…ein_(Bayerische_Voralpen)


      (…) Auf den Breitenstein führen mehrere Wege, die als einfache Bergwanderung begehbar sind (beste Zeit von Mai bis November, in der übrigen Zeit kann teils viel Schnee liegen und Lawinengefahr herrschen). (…)



      Allgemein Empfehlungen für Touren in den winterlichen Bergen:

      - Ausbildungskurse besuchen
      - Geführte Tourenangebote nutzen
      - Sorgfältige Tourenplanung unter Einbezug des aktuellen Lawinenbulletins und des Wetterberichtes
      - Immer komplette Lawinenausrüstung, optional Lawinenairbag



      Unsere Tipps:
      - Viele Alpenvereinssektionen bieten günstige oder sogar kostenlose Kurse und Einsteigertouren an. Diese sind nicht unbedingt schlechter als die Angebote von kommerziellen Bergsteigerschulen.
      - Auf Portalen wie Skitouren.ch aktuelle Verhältnisse von Touren abfragen.
      - Aktuelle Verhältnisse auf Webcam’s prüfen.




      LG Roger, Nicole und Zorro.

    • Weißt du, mir ist das einfach zu blöd.


      Ich hatte echt niemals vor mich zu rechtfertigen, also falls das so rüberkam- ne wollte ich nicht.


      Ich werde in Zukunft nichts über meine Touren schreiben, es ist mir egal wer sich wie der Experte schlechthin fühlt, manchmal passt es einfach nicht. Zumal du weder die Route kennst noch unsere Vorbereitung.


      Ich finde es extremst übergriffig noch den Lawinenbericht raussuchen, der im Übrigen für eine ganze Region gilt.


      Ich ziehe meine Konsequenzen- diesem Wanderthread den Rücken zu kehren. Du merkst scheinbar nicht, dass du, nicht zum ersten Mal übrigens, extrem übergriffig bist. Und leider bist du nicht der einzige Experte der Bergwelt. Wärst du dabei gewesen- kein Problem. So höre ich an diesem Punkt auf. Am Ende ist es wieder eine Rechtfertigung (komisch ich meine das identische Szenario gab es schon mal :muede: ).
      Und es hat schon was mit dir zu tun. Was du mit deinem Hund machst oder die aktuellen Gewichtsprobleme- geht mich nichts an, schreibe ich nichts dazu, weil auch nicht gefragt ist (und ja, da juckt es mich echt in den Fingern). Manchmal muss es nicht sein. Und wenn dann reicht ein Hinweis. Und meine Ausdrucksweise geht dich leider auch nichts an. ‚Geil‘ ist nicht das Synonym für gefährlich. Weder in Deutschland noch in der Schweiz.


      :winken:

    • Manchmal kann man einfach nicht miteinander und wenn es persönliche Vorgeschichten gibt, bewertet man die Dinge natürlich anders.


      Für mich jetzt, als neutraler, unbeteiligter, interessierter Mitleser, der die Vorgeschichten nicht kennt und grundsätzlich jedem die Verantwortung für sich selbst zutraut, war die Zusammenfassung von @Zorro07 sehr spannend und informativ. Ich habe vor Jahren mal "Schneetiger" von Desmond Baigley gelesen, eigentlich ein Roman, der aber gut recherchierte Hintergründe zum Thema Lawinen beinhaltet hat und seitdem interessiert mich das Thema sehr.
      Ich nutze Schneeschuhe im winterlichen Alltag im Mittelgebirge - nicht auf extra Touren, sondern ich brauch sie, um z. B. Zaunkontrollen zu machen oder die Wildkamera auszulesen oder für das winterliche Synonym für einen Spaziergang. Ich bin also weder Tourengeher noch im alpinen Raum unterwegs.


      LG, Chris

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