Wurf mit zwei Rüden???

  • Hündinnen, die auf einem reinen Liebhaberplatz sind, werden in den seltensten Fällen zur Zuchtreife gebracht. Warum auch, denken die meisten Käufer, soll ich noch ein paar Hundert Euro für Untersuchungen, Ausstellungen usw. ausgeben, wenn ich nie züchten werde.


    Auch bei den Rüden gelangt nur ein Bruchteil der Population in die Zucht, erlangt Zuchtreife. Argument siehe oben.


    Ich denke auch, daß es sehr, sehr wenige Züchter zu Mehrfachbelegungen kommen lassen. In der Regel reist die Hündin zum Rüden und das ausgerechnet an diesem Ort zwei der Wunschrüden, mit Zuchtzulassung vorhanden sind, ist doch recht unwahrscheinlich.
    [...]

    Ich kenne mehr als einen Züchter mit sowohl Hündinnen als auch Rüden in Miteigentümerschaft samt Zuchtrecht oder mit Zuchtmiete-Vereinbarungen. In all diesen Fällen war der Züchter derjenige, der alle fälligen Untersuchungen und sonstiges organisert und bezahlt hat.


    Und was hat "nur ein Bruchteil der Rüden erlangt die Zuchtreife" eigentlich damit zu tun, dass man trotzdem von diese wenigen noch zwei Rüden gleichgut finden kann und sie beide versuchen möchte zu nutzen, wenn man nur die eine Möglichkeit für einen Wurf hat?



    Ob man das organisieren kann ist ja nun eine ganz individuelle Sache. Ich kenne auch nicht so wenige Fälle, wo der Rüde zur Hündin gekommen ist (ua beide Würfe meiner Salukirüden) oder sich beide irgendwo in der Mitte getroffen haben.
    Wenn man's nicht hinkriegt, muss man's eben lassen, aber die Leute kriegen es ja auch gebacken, sich TK-Sperma aus Australien zu importieren oder zum decken nach Norwegen zu fliegen oder nach Irland zu fahren.
    Wer will und zahlt, der kann auch, wer nicht will, der muss ja nicht.




    ich finde es auch nicht schlimm, dass das nix für dich ist, aber ich glaube das beruht vielleicht doch eher auf einem diffusen Gefühl von "irgendwie komisch, haben wir noch nie so gemacht" als auf Fakten, oder?

  • Schon irgendwie interessant, wie absolut kein Argument gelten gelassen wird und wenn jemand auf die Einwände trotzdem ein valides Gegenargument hat, wird es lächerlich.


    Wir haben es ja verstanden, dass du dagegen bist, auch wenn es offensichtlich keine sinnvollen Argumente dagegen gibt, außer "haben wir noch nie gebraucht, also brauchen wir es auch jetzt nicht".



    Gerade nochmal Unterlagen gewälzt, der SV schließt die Doppelbelegung in der Zuchtordnung aus, im DV wäre es theoretisch sogar möglich. Es findet sich kein Passus, der die Doppelbelegung verbietet.

  • Ich weiß, mein Beitrag wird nun zerrissen werden. Aber ist ja hier kein Beliebtheitswettbewerb, sondern ein Forum, in dem Meinungen ausgetauscht werden.
    Für mich hat das was von Frankenstein und Gott spielen. Mir ist klar, dass das so vorkommt in der Natur. Aber welcher Rassehund schlägt sich schon in der Natur durch und vermehrt sich da weiter ausschließlich mit natürlich dem perfekten Partner?
    Sicher versteht Ihr meine Meinung nicht und sicher kommt viel Gegenwind. Aber ich finde, dass man als Mensch nicht alles machen muss, was man machen kann. Ja, den Vorwurf muss ich mir gefallen lassen, dass es sicher eigentlich schon bei nur einem Rüden nicht ok ist, wenn der Mensch die zusammenführt, um Lebewesen zu züchten. Aber ich muss mich ja arrangieren mit der Welt, in der ich lebe. Und wenn es wenigstens alles liebevoll zugeht. Aber bei zwei Rüden beginnt für mich eine Art Zukunftshorrorvision, die ich nicht unterstützen will. Es ist ja schön, was alles möglich ist. Aber machen muss man es trotzdem nicht. Ich weiß, dass Hunde mehrfach belegt werden können. Können. Aber in der Natur kommt das doch wohl eher kaum noch vor bei reinrassigen Hunden und selbst wenn, dann wird die Hündin sicher nicht wählen, wer denn nun der beste Nachfolger als bester Deckrüde ist.
    Für mich gibt es halt einfach einen Punkt, wo ich beim Fortschritt nicht mitschreiten möchte. Und der ist bei mir hier z.B. erreicht. Das kann man nun "doof" finden etc. Aber das ist halt meine Ansicht/Gefühl.

  • In der Natur kommt das eher sehr häufig vor!Unter unnatürlichen Bedingungen (sprich: in menschlicher Obhut) wird es in der Regel eher vermieden.

    Das möchte ich aber bezweifeln, dass in der Natur eine reinrassige Hündin von mehreren Rüden begattet wird. Die dann natürlich auch noch reinrassig und perfekt sind für die Zucht.

  • Aber in der Natur kommt das doch wohl eher kaum noch vor bei reinrassigen Hunden und selbst wenn, dann wird die Hündin sicher nicht wählen, wer denn nun der beste Nachfolger als bester Deckrüde ist.

    Hunde wissen in der Regel schon ganz gut, welcher Deckpartner zu ihm passt, oder besser nicht...
    warum sonst weigern sich manche Hündinnen sich von Rüde x decken zu lassen? Oder stoßen die Welpen wieder ab?


    Vorausgesetzt, es liegt kein Medizinischer Grund vor...

  • @Quebec


    Mal ein einfaches Beispiel.


    Vor Jahren habe ich mit einem Züchter aus Amiland viel Kontakt gehabt. Dieser Züchter hatte zwei tolle Deckrüden, die beide auf ihre Weise für die angedachte Hündin aus züchterischer Sicht interessant gewesen wären. Damals gab es zwar schon Vaterschaftstests .... Aber die Idee das entsprechend zu nutzen, kam nicht auf. Das war einfach noch zu neu.
    Also wurde sich für einen der Rüden entschieden. Denn klar war .... Die Züchtetin hätte es sich nicht leisten können, nochmal für den anderen Rüden nach Amiland zu fliegen.
    Und selbst wenn die beiden Rüden nicht in einem Haushalt gelebt hätten, sondern einige Hundert Kilometer entfernt .... Das wäre auch noch einfacher gewesen, als 1-2 Jahre später nochmal den Aufwand mit fliegen und so.



    @Gizzmo78


    Kann es sein, dass Du keinerlei Ahnung von den biologischen Abläufen der Zeugung hast?
    So kommt es mir vor, wenn Du von Abnormen, Frankenstein, Gott spielen und Zukunftshorrorvisionen schreibst.


    Was soll da eine Horrorvision sein? Da kommen ganz normale Hunde raus. Die rein genetisch jeweils einen Vater und eine Mutter haben. Dass da nicht alle Welpen den gleichen Vater haben, ist eine Sache, die bei Strassenhunden überall auf der Welt eher die Regrl als die Ausnahme ist. Und nichs von wegen Zukunftshorrorvision.


    Wenn überhaupt, müsstest Du das ganze Konzept der Rassehundezucht als Horrorvision bezeichnen.


    BTW ... Wie erklärst Du dir, dass eine Hündin in der Standhitze den einen Rüden wegbeisst und sich nicht decken lässt, den anderen aber nach kurzer Kontaktaufnahme sofort akzeptiert?
    Vermutlich kommen da wieder vermenschlicht-romantische Vorstellungen der Marke Rosamunde Pilcher ....

  • Das möchte ich aber bezweifeln, dass in der Natur eine reinrassige Hündin von mehreren Rüden begattet wird. Die dann natürlich auch noch reinrassig und perfekt sind für die Zucht.

    Glaubst du, die Natur unterscheidet zwischen reinrassigen Hündinnen (die sich nur genau einen aussuchen) und Mischlingshündinnen (und die lassen sich dann von mehreren Rüden decken?!)?


    Ich verstehe, was du meinst mit deiner "Angst", aber du hast da leider tatsächlich mangelnde Kenntnisse der Abläufe in der Natur. Auf Rassen zu selektieren - das ist der Eingriff in die Natur. Nicht eine Doppelbelegung.

  • Erst einmal ich selbst hatte vor Jahren einen Hund aus einem ups Wurf mit zwei Vätern das konnte man schon mit bloßem Auge erkennen.
    Wenn ich die Möglichkeit bekomme zwei Rüden gleichzeitig für einen Wurf mit meiner Hündin zu bekommen dann wäre es das ideale. Denn so könnte ich den Genpol meiner Rasse erweitern und hätte auch nicht das Problem gegebenen falls doppelt so viele Welpen an geeignete Besitzer abgeben zu müssen. Da die Nachfrage nach Hunden meiner Rasse, da nicht FCI anerkannt, sehr überschaubar ist.
    Auch wäre es eine Möglichkeit einerseits einen natürlichen Deckakt zu machen und gleichzeitig noch mit einem anderen Rüden künstlich zu besamen. Aber das wäre dann für manche sicher noch schlimmer.

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