Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Mir macht es Spaß, bei den Kursen mit anderen Leuten in Kontakt zu kommen, die ähnliche Interessen haben, wie ich. Mir macht es Spaß, mit einem Hund durch die Natur zu laufen. Mit meinem macht es mir auch manchmal Spaß, aber es ist doch überwiegend anstrengend. Mir macht es Spaß, wenn ich sehe, wie Charly aufblüht und mitarbeitet. Und wenn er morgens und abends zum Kuscheln kommt oder dann tatsächlich auch mal spielt. Aber ansonsten fühle ich mich schon eher überfordert mit ihm. Ausgesucht hätte ich mir den nicht. Deswegen hab ich im August auch ganz bewusst Urlaub ohne Hund gebucht. Ich brauch mal ne Pause.

    Seine Züchterin, wo ihm so Schlimmes widerfahren ist, meint aber, sie hätte noch Anspruch auf ihn. Mein Anwalt sagt zwar was anderes, aber sobald ich Charly unkastriert aus der Hand gebe, hab ich keinen Einfluss mehr drauf, ob er nicht über kurz oder lang doch wieder in dieser Hölle landet.

  • @Billi :
    Ich kenne zwar die Geschichte dahinter nicht (mit Züchterin usw.) aber es hört sich auf jeden Fall nicht gut an und tut mir auch sehr leid für dich!
    Ich drücke auch fest die Daumen, dass der Spaß mit Hund trotzdem immer mehr für dich wird!!

  • Ich lese mal mit.
    Ich habe auch eine kleine Stresspustel.
    Bezieht sich allerdings nur auf gewisse Situationen. Im Alltag ist sie ein recht entspannter Hund, den ich kaum merke. lange Spaziergänge mit ihr laufen sehr relaxt ab, Training mit ihr ist ein Traum, weil sie da sehr ruhig und konzentriert ist. ABER... :lol:

    Es gibt einfach Momente, in denen die olle Flitzpiepe null Geduld hat und da kann sie sich dann richtig gut reinsteigern. Haben wir mittlerweile mit Ruheübungen und viel Konsequenz im Griff, aber zu Beginn unseres gemeinsamen Weges war es echt gruselig. Bliss ist der Typ Hund, der nichts langsam machen kann und das auch nicht will. Wenn sie etwas tut, dann volle Power; Wenn sie dran ist, dann aber richtig; Wenn sie sich ärgert, dann aber wie Sau. Ich komme damit ganz gut klar, weil es einfach zu ihrem Charakter gehört und ich gut darüber lachen kann. Aber sie ist halt zwischendurch eine waschechte Hibbelfutt mit jankern, nölen, trippeln, hopsen und bellen :roll:

  • So, ich führe mir gerade das "Neuropsychologie des Hundes" - Buch zu Gemüte und bin schon gespannt, ob ich den ein oder anderen "Trick" für mein Hibbelchen finde ;-)

    Oh spannend, berichte mal. Wenn bei Emil alle gesundheitlichen/ Hormonellen Probleme vom Tisch sind, dann steht ja die Verhaltenstierärztin an. Da wäre das Buch für mich sicherlich auch interessant. Aber ich habe sooooo viele Bücher und DVDs in letzter Zeit gekauft, da warte ich mal noch :smile:

    Mir macht es Spaß, bei den Kursen mit anderen Leuten in Kontakt zu kommen, die ähnliche Interessen haben, wie ich. Mir macht es Spaß, mit einem Hund durch die Natur zu laufen. Mit meinem macht es mir auch manchmal Spaß, aber es ist doch überwiegend anstrengend. Mir macht es Spaß, wenn ich sehe, wie Charly aufblüht und mitarbeitet. Und wenn er morgens und abends zum Kuscheln kommt oder dann tatsächlich auch mal spielt. Aber ansonsten fühle ich mich schon eher überfordert mit ihm. Ausgesucht hätte ich mir den nicht. Deswegen hab ich im August auch ganz bewusst Urlaub ohne Hund gebucht. Ich brauch mal ne Pause.

    Ich kann Dich gut verstehen. Hatte auch mit meinem Mann ein paar Tage Urlaub ohne Hund, weil ich die Pause vom Irrsinn brauchte. An Tag vier war ich allerdings dann auch froh abends den Irren wieder im Arm zu haben.
    Emil hat mich schon so weit gebracht, dass ich ernsthaft darüber nachgedacht habe ihn der Züchterin zurück zu geben. Er hat aber auch eine sehr nette Züchterin, die mir das auch angeboten hat.
    Emil hat mich nie verletzt, außer mal aus versehen meinen Daumen getackert und mir einen blutigen Knöchel beschert weil ich blöd in der SL stand, aber das waren ja so Alltagsdinge, nicht weiter wild.
    Ich wollte ihn zurückgeben, weil ich auch dachte ich bin einfach nicht die Richtige und werde es nie hinkriegen, versaue permanent diesen Hund.
    Mein Mann und meine Trainerin haben da interveniert. Mein Mann war entsetzt, dass ich da überhaupt drüber nachdenke (dabei wollte er den Hund nicht und schon gar nicht das Gekläffe) und meine Trainerin meinte, dass er auch nirgendwo anders ein tiefenentspannter Hund geworden wäre.

    Also lass dich mal drücken, die meisten hier im Thread wissen wie du dich fühlst :streichel:

    Vllt habe ich es ja überlesen, hast Du denn einen Trainer, der Dir hilft?

  • @physioclaudi Danke für deine mitfühlenden Worte, das hab ich grad echt gebraucht!

    Vllt habe ich es ja überlesen, hast Du denn einen Trainer, der Dir hilft?

    Jain. Meinen allerliebsten Supertrainer, der mir über die schlimmste Zeit ganz am Anfang hinweg geholfen hat, seit dem Umzug leider nicht mehr, aber zwei Trainerinnen, bei denen ich Kurse besuche und die mir auch viele Tipps für den Alltag geben. Die eine kommt in ein paar Wochen dann auch zu uns und schaut sich das ganze Mal vor Ort an und will mir dann ein paar Ideen für drinnen und draußen geben und gleichzeitig auch meinen Freund coachen, damit er mir den Hibbel öfter mal abnehmen kann, ohne dass es gleich Rückschritte im Training gibt.

    Vorhin beim Longieren war Charly übrigens echt genial. Nachdem die letzten Tage im Alltag ja eher ein Graus waren, war er heute die coolste Socke von der ganzen Welt. Hat sogar das erste Mal ohne Leine ein paar Runden gedreht und ich war schon fast in der Mitte vom Kreis. Er hat den anderen Hund ganz toll ignoriert, obwohl der ständig zu ihm wollte (wir standen zum Schluss als Ablenkung im Kreis und der andere Hund musste außen rum). Ich dachte, ich seh nicht richtig, da legt sich Charly doch tatsächlich auf einmal ganz entspannt hin! Ich glaub, der hat hier mitgelesen xD Aber Training ist halt leider nicht Alltag. Wenns immer so wäre, wärs super.

  • Billi:
    Als ich Deine Beschreibung vom Ausrasten Deines Hunde gelesen habe, dachte ich(bis auf den Unfall mit den inneren Blutungen, davon blieb ich verschont), Du schreibst von meinem Nicky.
    Ich denke mir immer wieder: kein Mensch mit klarem Verstand, geschweige denn Hundekenntnis, bindet sich freiwillig so ein Kaliber ans Bein.
    In der ersten Woche, bis ich ihn einigermassen einschätzen konnte, hat er mich mehrfach blutig getackert und in den folgenden Monaten an den Rand der Verzweiflung gebracht, mir die Grenzen meines Wissens und Könnens derart knallhart vor Augen geführt, dass ich echt manchmal nicht weiter musste.
    Und er ist wahrlich nicht der erste Hund mit Verhalten, welches aus dem Normrahmen fällt!

    Er ist nun bald 4 Jahre bei mir und heute kann ich selber nicht mehr glauben, wie "schlimm" er damals war, aber es war so (hab damals eine Art Tagebuch geführt)
    Er kam mit knapp 11 Monaten zu mir, wird im Oktober 5.
    Ja,er ist manchmal noch sehr anstrengend und es gibt Zeiten, da ist mit ihm unterwegs sein alles andere als entspannend, aber nur noch wegen einer einzigen "Baustelle" und das ist seine jagdliche Motivation, die ihn aus der Bahn schmeissen kann.


    ABER: Es gab seit mehr als 2 Jahren keinen einzigen Ausraster mehr mit unkontrolliert um sich beißen oder auf andere Hunde oder Menschen losgehen.
    Im Gegenteil: Er ist inzwischen total der Schmuser geworden und auch wenn unkontrollierte Situationen mit Menschen oder Hunden passieren, wendet er IMMER zuverlässig und sicher die erlernten Strategien an, fällt nicht mehr zurück in alte Verhaltensmuster. Schlimmstenfalls muss er knurren und ich freu mich, DASS er das tut! ....und dann versucht er jede Möglichkeit, sich zurück zu ziehen und die bekommt er auch.
    Auch am Wild hat er Megafortschritte gemacht, nur abgeleint in wildreichem Gebiet geht einfach nicht.

    Ich kann total nachvollziehen, dass es manchmal bis oben hin reicht , man nicht mehr weiter weiß.
    Ich möchte Dir aber auch Mut machen: Auch solche Hunde können gaaaaanz viel lernen, sodass es einfacher wird, auch stabil und dauerhaft! :bussi:

  • Ich kenne diese Zweifel auch. Eine Zeit lang konnte ich es auf den Welpen-Blues schieben. Ich bin der Typ Mensch, der schnell an seinen eigenen Fähigkeiten zweifelt. Vielleicht würde einiges besser laufen, wenn ich mehr Vertrauen in mich selbst hätte. Der Hund spürt das ja. Ich lasse mich auch schnell stressen und so stecken wir dann oft in einem Stresskreislauf fest und stressen uns gegenseitig. So wie Cosmo noch vieles lernen muss, muss ich auch noch viel lernen. Hier mitzulesen und Tipps zu bekommen, hat mir schon unheimlich geholfen und mehr Vertrauen und Mut gegeben.

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