Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • gleich mal das empfohlene Buch bestellt. Auch schön, dass sowohl im Artikel, als auch auf dem Buch ein Sheltie abgebildet ist. xD

    Emil ist soweit gesund, SD mehrfach untersucht, gehe aber noch zu einem Spezialisten, habe gerade einen an der uni Hannover empfohlen bekommen. Worauf seine anfänglichen Anfälle zurückzuführen sind wissen wir nicht, das habe ich ja weiter oben schon beschrieben, wie wir da vorgegangen sind und dass wir es weiter beobachten.

    Zucht ist eine kleine, private, Mutter kommt von Murphys Ranch, Vater von den Olympic Mountains. Vater ist wohl auch sehr lebhaft (obwohl ich ihn im Gegensatz zu Emil, als eher ruhig empfand) und die Mutter ist eine tiefenentspannte. Die anderen drei Welpen waren und sind coole Socken und alles Hündinnen, Emil war der einzige Rüde im Wurf.

    Ich denke auch, Emil wird nie ein Hund sein, der so nebenher läuft. War Chica auch nie. Sie bellt zwar nicht dauernd, war aber immer sehr unsicher, anfangs hat sie Mensch und Hund getackert (niemals innerhalb der Familie, aber alles andere). Jetzt, mit 12 Jahren, ist sie allmählich ruhiger. Aber man muss immer aufpassen.

    Mein alter Rüde war so ein Mitläufer, tja das habe ich dann zumindest für die nächsten 15 Jahre nicht.

  • Ich weiß nicht. Als Fini ihre extrem Stress- und Angstphase hatte (war bei ihr aus anderen Gründen), hab ich das auch gemacht und danach war es noch schlimmer als vorher. Das ist für mich also keine Option. Es muss sich halt das Gleichgewicht halten.
    Er muss ab und zu rennen dürfen. Das ist für ihn ein Grundbedürfnis und das geht hier nur auf der Hundewiese, auf die ich mit ihm nicht mehr gehen kann.


    Verstehe, dass das nicht einfacher ist! Und ja, ich stimme dir völlig zu, Rennen sollten sie dürfen, irgendwo müßen sie ihren Dampf ablassen.

    Ich weiß halt nicht, ob du Finis Angstphase mit Frodos Hibbelei gleichsetzen kannst (es gibt schon auch Dinge, die ich nicht gerne einschränke, z.B. bei Dexter den Hundekontakt, weil ich weiß, dann wird es erstmal wieder schlechter). Ich sag nicht, Frodo wäre genauso wie Max! Aber ich hab halt andere Erfahrungen mit der Hibbeligkeit gemacht. Max hat das langsam Machen und nur vorsichtig wieder steigern sehr gut getan, und er konnte danach mehr verkraften als vorher.
    Wo er früher zitternd mit glasigen Augen nur noch abwesend am Hohldrehen war, können wir jetzt meistens recht entspannt langgehen. Das ist eine Entwicklung, die ihre Zeit gebraucht hat. Und da ist noch Luft nach oben.

    Manche Sachen macht die Gewohnheit, weil sie sich sicherer fühlen. Andere Sachen überlagern sich durch mehr und mehr, und sie blicken nicht mehr durch. Schwierig, weiß ich ja selbst.

  • Aber ganz ehrlich - das ist ein junger Hund aus guter Aufzucht, der nie was Schlimmes erlebt hat, ich kapier ehrlich gesagt überhaupt nicht, warum der sich ohne Ende stresst, vor den seltsamsten Dingen Angst hat oder Unsicherheit zeigt und einfach nicht runter kommen kann.
    Selbst wenn ich nicht der ruhigste Mensch der Welt bin, ist das einfach nicht normal

    Das wundert mich ja auch bei Emil.
    Angst hat er gestern gehabt. Vor meinem Mann, der sich oben im Bad fertig gemacht hat, da hat er ein Shampoo fallen lassen, Emil regte sich auf, kam zu mir, damit ich reagiere. Ich gehe mit ihm in den Flur, sage alles ist ok. Er hört auf zu bellen, brummelt. Mein Mann öffnet oben eine Tür-wauwauwau, bellt unten in den Flur. mein Mann geht ein paar Schritte die Treppe runter und ruft ihn, Emil regt sich auf und bellt, mein Mann guckt ja auf halber Höhe seitlich übers Geländer und Emil kapiert nicht, von wo er gerufen wird, weil er so aufgeregt ist. :???: Danach dann Angst vor meinem Bügelbrett und ständiges melden von Geräuschen. Abends wurde er dann wieder ruhiger. War auch sehr seltsam. Eigentlich ist er im Haus ja eher ruhig. Wenn meine Tochter oben Krach macht meldet er mal, aber sonst...

  • Ich setzte mir hier auch mal ein Lesezeichen :)

    Jinx gehört ja definitiv zu den "hibbeligen" |) :headbash:

    Aber seit ungefähr einem Jahr hat er sich immens gebessert! Anfangs ging es im Büro mit Jinx maximal 3 h und dann war Feierabend bei ihm (unruhig geworden etc), seit November kann er nun den ganzen Tag dabei sein und bleibt brav auf seinem Platz. :applaus: Konsequent dran bleiben und jeden Tag die gleichen kleinen Runden laufen hat es für uns gebracht. Auch zuhause ist er jetzt viel ruhiger geworden.
    Habe früher immer den Fehler gemacht, Zuviel action in den Tag zu packen. Jetzt gibt's nur noch nach dem Büro eine Radtour/Spieltour und da darf er dann gas geben.

  • Angst hat er gestern gehabt. Vor meinem Mann, der sich oben im Bad fertig gemacht hat, da hat er ein Shampoo fallen lassen, Emil regte sich auf, kam zu mir, damit ich reagiere. Ich gehe mit ihm in den Flur, sage alles ist ok. Er hört auf zu bellen, brummelt. Mein Mann öffnet oben eine Tür-wauwauwau, bellt unten in den Flur. mein Mann geht ein paar Schritte die Treppe runter und ruft ihn, Emil regt sich auf und bellt, mein Mann guckt ja auf halber Höhe seitlich übers Geländer und Emil kapiert nicht, von wo er gerufen wird, weil er so aufgeregt ist. Danach dann Angst vor meinem Bügelbrett und ständiges melden von Geräuschen. Abends wurde er dann wieder ruhiger. War auch sehr seltsam. Eigentlich ist er im Haus ja eher ruhig. Wenn meine Tochter oben Krach macht meldet er mal, aber sonst...

    In dem Fall würde ich schauen, was die Tage vorher passiert ist. Entweder war es zu viel oder zu wenig an Reizen. Die höchste Kunst bei diesen Hunden ist es den Mittelweg zu finden, es ist eine Gratwanderung, weil sie zu Extremen neigen. Überfordert man ihr Gehirn äußert es sich wie oben beschrieben, unterfordert man es, äußert es sich genauso.

    Das wird aber mit der Zeit zum Glück immer einfacher, weil man seinen Hund dann besser kennt. Gleichzeitig lernen die Hunde einen aber auch besser kennen, verlassen sich mehr auf ihre Halter und lernen die Reize auszuhalten.

    Also nicht verzweifeln eure Hunde werden ruhiger, nur das dauert seine Zeit und braucht eurerseits sehr sehr viel Geduld.

  • In dem Fall würde ich schauen, was die Tage vorher passiert ist. Entweder war es zu viel oder zu wenig an Reizen. Die höchste Kunst bei diesen Hunden ist es den Mittelweg zu finden, es ist eine Gratwanderung, weil sie zu Extremen neigen. Überfordert man ihr Gehirn äußert es sich wie oben beschrieben, unterfordert man es, äußert es sich genauso.

    Habe auch überlegt, was gewesen sein könnte, aber eigentlich war alles wie immer. Ganz sicher, sogar :???:

  • Ich bin gerade stolz auf meinen Hibbel. Wir waren eben nach der Arbeit im Wald. Anfangs ein paar Meter an der kurzen Leine zum Runterkommen (dafür haben wir natürlich sehr lange gebraucht), dann an der Flexi weiter. Er ist mir zwar oft in das Ende gelaufen, aber nur zweimal mit Losrennen und nicht aus seinem Schnüffelmodus heraus.
    Direkt am Anfang kamen Leute mit einem Hund aus einem Weg. Lou blieb stehen und wartete brav. Wir haben lange hinterhergeguckt und sind dann hinterher gelaufen. Er war nicht übermäßig aufgeregt :dafuer: Es wurde viel geschnüffelt und zwei Pausen, wo er sich sehr schnell nach anfänglicher Stockzerstörwut neben mich gelegt hat, gab es auch. Am Ende kam uns eine Leonbergerhündin entgegen. Wir sind erst an der kurzen Leine weiter auf sie zu, immer wieder habe ich gewartet, bis Lou sich zu mir umorientierte. Dann wurde er aufgeregter, ich ging mit ihm an den Rand und er setzte sich. Wir beobachteten die Hündin und zwischendurch schaute er mich auf Kommando sogar sehr widerwillig an, wofür es was zum Schlecken gab. Als sie mit uns auf einer Höhe war, schleckte Lou brav weiter. Bis das Herrchen anfing zu trödeln und die Hündin bellte... Innerhalb von einer Sekunde pöbelte Lou los samt in die Leine springen (mein Arm tut verdammt weh) und ich hatte Mühe und Not ihn abzubrechen.
    Na ja. Danach kam er schnell wieder runter und wir mussten eh nur noch ein paar Minuten zum Auto.

    Insgesamt dennoch: er war relativ entspannt, kam stets schnell runter und ertrug den Reiz Hund sehr sehr lange. Und beim ersten Mal sogar ohne zu flippen.
    Das ist ein wahrer Erfolg für uns. Sonst ist es bei ihm sehr schnell sofort vorbei und man kann den Spaziergang abbrechen :dafuer:


    Ps: @Wasser hast du es überlesen oder magst du uns nicht die Flexi-Methode erklären? :winken:

  • Bei uns gibt es 2 Labbis im ungefähr selben Alter (3-5 Jahre). Einer wohnt bei einer alten Dame (die hat auch noch einen 6-jährigen DSH) und einer wohnt bei einem Ehepaar das in etwas auch so alt ist wie die Dame.
    Die alte Dame geht mit ihren Hunde in einem Tempo Gassi, dass man die Schuhbänder währenddessen binden könnte. Beide Hund haben sich von Anfang an angepasst und "tapsen" mit ihr in Zeitlupengeschwindigkeit mit. Es sind 2 sehr angenehme Hunde wenn wir ihnen begegnen, total ruhig und ausgeglichen, nicht wild einfach nur nett.

    Die Labbihündin des Ehepaares ist ein richtiger Hibbel. Der Mann war früher Jäger und hat seine Hündin nicht nur im Alltag mitlaufen lassen, sie wird richtig "ausgelastet", sowohl körperlich als auch geistig.
    Er fährt mit ihr täglich Fahrrad (Hund galoppiert dabei), denn spazierengehen ist fast unmöglich, weil sie sich dabei nicht austoben kann und sie zuhause dann unerträglich ist - so seine Worte.
    Heute habe ich das Ehepaar getroffen und sie waren doch tatsächlich zu Fuß unterwegs (Radfahren ist auf den Feldern wegen Schnee nicht möglich).
    Ich habe die beiden ca. 30min. beobachten können weil wir dieselbe Felderrunde hatte, nur entgegengesetzt. Sie haben der Hündin ununterbrochen eine Frisbeescheibe geworfen, die war nur am Hin- und Herrennen.

    Als wir uns dann getroffen haben, wurde die Hündin angeleint, Tamy blieb hinter mir stehen. Die Hündin hat sich so dermaßen an der Leine "aufgeführt" vor Energie, dass ich schon Angst hatte, sie tritt meine Tamy aus Versehen platt vor lauter Herumgehüpfe - meine Hose war dann auch schmutzig, weil sie mit den Vorderpfoten irgendwie an mich herankam vor lauter Hüpfen.
    Ich denke, diese Hündin wurde zum Hibbel gemacht weil sie immer mehr und mehr "ausgelastet" wurde.

  • Ja, das kann sein :ka: Aber ich denke wir waren schon an dem Punkt, dass es nun mal nicht immer so ist, dass der Hund zum Hibbel GEMACHT wird und hier nicht alle unfähig sind.

    Also mir ist der Hintergrund des Beitrags nicht ganz klar.

  • Mein Mann. xD Der kann in Ruhe schleichen, ohne dass ihm öde wird. Ich muss immer aufpassen, dass die Blockwartin und ich nicht im Stechschritt ausrücken. |)
    (Das Like natürlich für den tollen Spaziergang - gute Besserung!)

    Ich versuche das gerade !! Mir ist nämlich nach meinem letzten Beitrag ( Hibbel-Jagdhund an der Leine, ohne Angst, ohne Zittern, ohne Bellen, einfach nur "drüber" und fixiert auf Spuren suchen) aufgefallen, dass ich selber sehr schnell gehe und schon im Kopf habe " das kleine Stück noch, dann kannst du sie endlich ableinen".

    Ich denke schon, dass das Hibbeln von ihr ausgeht ( der Junghund auf meiner anderen Seite an der Leine hibbelt nicht :smile: ) - aber ich mache es sicher nicht besser, wenn ich ihr Verhalten ( "Hoffentlich ist es gleich vorbei") noch verstärke.
    Also neuer Plan. Stehen bleiben. Tief durchatmen. Mir mantra mässig vorbeten, dass ich es nicht eilig habe, dass ein bisschen weniger Freilauf nicht schlimm ist und das wir ganz entspannt unseren Weg an zwei durchhängenden Leinen gehen.

    Und ich finde es gerade ein klein wenig besser....wenn ich durchatme, geht sie von selber wieder neben mich und wartet ab.... nicht unbedingt tiefenentspannt :roll: , aber sie wartet.

    Vielleicht kann das auch bei Hunden, die nervös in bestimmten Situationen oder Ecken sind, helfen?? Dass man mal versucht nicht vorher zu denken "oh je, jetzt ist es wieder das Gewerbegebiet oder die Ecke" , sondern sich vornimmt, es da wunderschön und toll zu finden ;) und ganz entspannt zu sein.... es wird das Problem sicher nicht lösen, aber vielleicht hilft es.

    Ich kenne das von Pferdetrainern mit nervösen Pferden. So 600 kg "Hibbel-Pferd" sind nicht grad ungefährlich - und gute Trainer schaffen es, ganz bei sich zu bleiben, ohne dabei das Problem zu ignorieren. Das hat da oft sehr gute Erfolge.

    Lg, Elzbeth

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