Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Naja nur, dass er happy und für den Moment führbarer ist mit dem Jagen heißt ja nicht, dass du damit nicht trotzdem alle Systeme hochfährst.


    Ich meine eine echte Erregungskontrolle. Abbruch der Beruhigung mit sich bringt - technisch ist das nicht über ein Forum seriös erklärbar, zumal es da viele Wege gibt und es muss ja zu Hund und Mensch in Kombination passen. Aber nur damit war es mir bei meinen Jagdhunden - also dem einen eigenen und den anderen Pfleglingen - möglich, echte Ruhe auch draußen in den Hund zu bekommen (in Kombination mit trieblicher Arbeit mit Triebziel bei mir zB)

  • Ich meine eine echte Erregungskontrolle.

    Das finde ich jetzt auch interessant. Hättest du vielleicht ein Stichwort nach dem man googeln könnte? Oder gibt es einen Namen zu dieser Methode?


    Mein Junior (sehr jagdtriebig) hat auch immer mal wieder total hibbelige Phasen, die unserer beiden Impulskontrolle auf das Äusserste beanspruchen ;-)

  • Nein, das hat keinen Namen wie die Methoden aus zB dem CC Werkzeugkasten. Das tut mir leid. Es ist auch keine "Methode" in dem Sinne, denn wie es am Ende aussieht hängt vom Hund ab. Kurz gesagt korrigiert man den Hund mit dem Ziel Ruhe und dem Ziel, dass die Korrektur sich binnen einer relativ kurzen Zeit selbst unwichtig macht. Ich weiß, klingt arg theoretisch. Aber ich finde es einfach nicht seriös, für etwas, was so individuell ist, technische Anleitungen die evtl passen könnten zu tippseln. Zumal das ja auch nur ein Teil des Puzzles ist, denn hab ich Ansprechbarkeit über eben Erregungskontrolle greifen auch zeitgleich wieder alle anderen auftrainierten Dinge.

  • Naja nur, dass er happy und für den Moment führbarer ist mit dem Jagen heißt ja nicht, dass du damit nicht trotzdem alle Systeme hochfährst.

    Ich sehe ja, was ihn pusht. Daher weiß ich - erlaubtes Jagen auf Kommando fährt ihn runter, selbstgesuchte Jagdobjekte fahren ihn hoch.
    Wenn wir über einige Tage hinweg kein Wild treffen, er aber auf Kommando ein paar Krähen aufgescheucht hat und wir mit dem Ball Impulskontrolle geübt haben, kann man sehen, dass er ruhiger wird.
    Dann reicht aber eine Katze IM Garten oder ein Eichhörnchen ein paar Meter vor uns und er fährt wieder hoch. Man merkt richtig die Adrenalinausschüttung, die einige Tage nachwirkt. Das blöde ist, dass er das nur noch bei Tieren macht, die wir nicht "be-üben" können.


    Ich arbeite in diesen Situationen noch an Kontrollierbarkeit und Ansprechbarkeit. Echtes Runterfahren ist nicht drin...

  • Aber ich finde es einfach nicht seriös, für etwas, was so individuell ist, technische Anleitungen die evtl passen könnten zu tippseln.


    Ich verstehe was du meinst. Trotzdem habe ich da nur ein ganz verschwommenes Bild davon. Könntest du vielleicht ein kurzes Beispiel nennen? Vielleicht anhand meines Jägers: wenn er eine Katze sieht (konnte bisher noch nie einer Katze hinterherhetzen) ist grosse Aufregung angesagt. Ich versuche immer den Rat unserer Hundetrainerin zu befolgen und lasse den Hund keinen cm der Katze hinterhergehen (auch wenn er in der Leine hängt). Glücklicherweise hat es mein Junior schon soweit gecheckt, dass er sich bald von der Katze lösen kann, sich zu mir umdreht, belohnt wird und wir laufen zusammen in entgegengesetzte Richtung weiter. Können wir jedoch nicht weggehen und müssen in Richtung der Katze laufen ist der Hormoncocktail hochprozentig ;-) Wo wäre denn etwa jetzt der Ansatz von dem du beschreibst?

  • Ich lese und schreibe hier ja gerade wegen meinem Jagdhibbel auch mit...


    Hummel, geht mir genauso - hast du mal ein paar ganz profan praktische Beispiele :roll: ? Wie sieht das genau aus, wenn du mit deinen Jagdhunden im Alltag an dem Erregungslevel arbeitest?


    Bei der Geschichte mit zuviel anregen, wenn jagen teilweise erlaubt ist gehe ich auch nur teilweise mit. Ich kann das nicht alles so wunderbar theoretisch belegen, aber in der Praxis schildern:


    1 Bedingung: Vorstehhund, der den Willen zum anzeigen und zurückkommen hat und sich darüber schon ganz viel positive Bestätigung holt


    2. Bedingung: Bekanntes Gelände. Für Hibbel-Jagdhund und mich. Ich kenne jedes Gebüsch, jede Ecke und die Zeiten der Rehe und Kaninchen. Sie kennt die Spuren noch von der letzten Runde und liest sozusagen nur noch die "neuesten" Nachrichten.


    Dann darf sie stöbern, Spuren verfolgen, ein bisschen Mäuse vorstehen. Sie ist dabei durchgehend ansprechbar und abrufbar. Erregungslevel ist für ihre Verhältnisse mittel. Zuhause braucht sie dann noch so ca 10 minuten, in denen sie sich entweder an einem Spielzeug abreagiert - oder an unserem Jungrüden - der trägt es mit Fassung und freut sich über jedes Spiel . Danach ist sie komplett entspannt und schläft. So ist es für uns beide ok.


    In neuem Gelände, ganz besonders in Wassernähe, bei allem wo Wasservögel sind, sieht es anders aus. Dann ist die Hormonausschüttung zu stark, ihr Trieb zu hoch, da hilft nur anleinen und Konzentrationsübungen auf mich.


    Ihr das Jagen da zu erlauben, wäre komplett kontraproduktiv.


    Lg, Elzbeth

  • Damit fängt es ja schon an @Anne2016 ich übe das nicht in High Fly Situationen. Da ist der Hund so weggetreten, da kommt nichts an (und wenn, dann sind das verbotene Trainingsmethoden auf hohem Level).


    Ich hab zB zu Beginn meinem Bretonen beigebracht, dass der Abbruch bedeuetet, zB eben nicht mit der Nase nur am Boden zu laufen, weil er sich damit in seine Welt geschossen hat. Oder die Korrektur im Haus erstmal so verfeinert, dass zur Erregungskontrolle nur ein Blick gereicht hat, wenn ich Leine und Halsband genommen hab oder Futter gemacht oder oder oder. Auf Wiesen gesessen bis der Hund geschlafen hat (und die Spitze der Erregung über so eine Art der Korrektur rausgenommen und dann eben gewartet, bisschen massiert - einfach mal gechillt in Hasencity.)
    Ich hab damit eine ganz andere Grunderwartung für den Spaziergang kreiert. Nachvollziehbar?


    Damit ist gleich alles gesunken im Aufregungslevel. Der Hund immer ansprechbar und schon von Grund auf viel gechillter - also wenn dann Wild oder Spuren kamen auch schon deutlich weiter unten als vorher und da dann halt wieder eingegriffen.


    Alles für den Beginn -war etwa ein halbes Jahr so, dann noch ein paar Monate wo ich extra wachsam sein musste und dann war der Hund eigentlich wildrein und deutlich relaxter. Genauso lustig - ich liebe Bretonen für ihre Albernheit - aber nicht unter Jagd-Strom. Nachvollziehbar?

  • Ich habe mir für mein Hibbelchen heute von einer Freundin Kleintiergitter ausgeborgt, um Frodo beim Alleinbleiben eingrenzen zu können. Ich hatte das Gefühl, dass er alleine und auch mit Finya alleine glaubt, er müsse aufpassen. Er läuft immer wieder mal herum und legt sich dann wieder hin.


    Ich habe das Gitter also mal probehalber aufgebaut und die Essecke vom restlichen EG abgetrennt. Da hat er dann keinerlei Zugang zu irgendwelchen Fenstern oder Türen.
    Hund reingepackt und in sein Bett geschickt und dort hat er dann gedöst/geschlafen während ich gesaugt habe, Müll weggebracht habe, im Garten gegossen hab, gekocht habe, etc. und er ist kein einziges Mal aufgestanden, um zu versuchen mir nachzugehen :shocked:
    Sonst muss ich ihn ja doch immer noch immer wieder mal auf seinen Platz schicken, wenn ich so am Rumwuseln bin und besonders, wenn ich zur Haustür rausgehe, muss er immer mal nachschauen, ob ich eh gleich wieder da bin :roll:



    Dann hab ich mir gedacht, ich lasse die Flexi mal weg und hab ihn an die 3m Leine gehängt (Finya trotzdem an der 5m Flexi). Meine Erwartung war, dass er dann dauernd zieht, weil er vor Finya laufen will, aber nein. Er ist ganz entspannt neben mir gelaufen - in einem sehr engen Radius.
    Fazit - die Flexi überfordert ihn scheinbar. Der Zug stresst ihn, dadurch läuft er soweit vor, ist dann mit dem ganz vorne laufen aber überfordert und dann kläfft er eben.



    Danach gabs Futter und dann wollte Finya wieder in den Garten. Da muss Frodo immer bellen, weil es könnte ja was Spannendes passieren :roll:
    Ich hab ihn auf seinen Platz am Sofa geschickt, wo auch hin ist, aber sehr angespannt und in Habachtstellung lag. Also hab ich einen Teil vom dem Gitter ins WZ gebracht und dort eine kleine Ecke abgeteilt, sein Bett reingestellt und ihn reingesetzt - zack Hund liegt mit abgelegtem Kopf.



    Zeigt mir wohl überdeutlich, dass er mit so viel Raum absolut nicht umgehen kann...? :ka:
    Ich meine, er ist heute sehr müde, weil heute und gestern viel los war, aber gerade dafür finde ich es sehr bezeichnend wie schnell er mit dieser Hilfe runter kommt.
    Er braucht also scheinbar wirklich immens viel Hilfestellung, Anlehnung und Eingrenzung um entspannt sein zu können. Ich weiß noch nicht, wie ich das letztlich in unseren Alltag integrieren werde. Etwas unpraktisch ist es ja schon :???:

  • Man kommt mit allem zurecht. Ich hab mich schon als Exot gefühlt, als ich das hier irgendwann mal geschrieben habe, dass Hilde nur ruhig geworden ist in ihrer Box das erste fast ganze Jahr. Hier gibts ja eh die vehementen Boxengegner - aber ich glaube, die hatten dann alle noch keinen Hund, der Enge braucht. Also - es geht alles. Gewöhnst du dich ran. Und wenn es so ist wie bei uns, dann brauchst du das nicht ewig.

  • Ja, die Box hat Frodo auch immer sehr geholfen. Ich glaube ohne wären wir im ersten halben Jahr irre geworden.
    Nur ist er eigentlich kein Boxenhund - er mag keine Höhlen. Eine XXL Box würde er wohl annehmen, aber dafür hab ich keinen Platz.
    Es ärgert mich etwas, dass ich das mit den Gittern nicht viel früher versucht habe, aber naja, besser spät, als nie :smile:


    Bleibt nur zu hoffen, dass ihm die Gitter auch beim Alleinbleiben wirklich helfen^^

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