Ein großes Problem: Hund bellt alles an

  • Hallo zusammen!!!!!
    Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
    ich habe seit samstag eine 2,5 jährige jack-russel-besgle hündin.
    ich bin mittlerweile der 3. besitzer.
    MEIN PROBLEM:
    sie ist eigentlich eine ganz liebe. in der wohnung ist sie ruhig, hört, wenn man ihr was sagt. doch draußen. alles fremde bellt sie an, hängt sich in die leine, flippt völlig aus. fremde menschen (beim 1. treffen also auch mich), andere hunde, sogar einen unechten, der bei nachbarn vor der tür steht.
    alles was ihr komisch vorkommt. hier bei uns in der wohnsiedlung ist es gott sei dank ziemlich ruhig, aber wenn mal jemand vorbei kommt, dann ist sie außer rand und band. kläfft auch wenn wir schon längst dran vorbei sind.
    ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.
    ich sag immer streng "nein" und gehe weiter. wäre ignorieren besser?
    ich hab auch schon mal versucht sie "sitz" machen zu lassen, aber das bringt nichts. sie springt auf und ist nicht mehr beruhigen. reagiert auf meinen befehl nicht mehr. deswegen hab ich das schon aufgegeben mit dem "sitz". sie lässt sich auch nicht ablenken, mit spielzeug oder so was.
    ICH WEIß ECHT NICHT WEITER!!!!!
    gestern war ich mit ihr bei fressnapf. der weg dahin war schon schlimm, weil uns ziemlich viele leute entgegen kamen. aber im laden ist es ja dann besonders unangenehm.
    ich muss sagen, wenn es dort ziemlich ruhig war und nur eine person vorbei kam ging es. ich hab sie sitz machen lassen und gelobt, wenn sie ruhig geblieben ist. dann aber an der kasse mit vielen leuten.....
    ich weiß nicht was mit ihr los ist.
    ich vermute, dass es angst ist. die vorbesitzerin sagte, dass als sie zu ihnen kam, snichts kannte (auch kein spielen) und dass sie wahrscheinlch früher geschlagen würde. gestern als mein freund nach hause kam, hat sie angefangen zu bellen, als er rein kam. er hatte nen dunklen motorradhelm in der hand. sie wich auch zurück als zum 1. mal wir mit einer dunklen kugelförmigen termoskanne kamen. sie hatte auch zunächst respekt vor einem hellgrünen futternapf.
    was soll ich machen?


    liebe grüße

  • Deine Kleine scheint noch sehr unsicher zu sein, was auch verständlich ist, wenn Du in 2,5 Jahren der dritte Besitzer bist!
    Wichtig ist, dass sie erstmal Vertrauen zu Dir aufbauen muss, damit sie lernt, dass es ihr in Deiner Gegenwart immer gut geht! Du hast sie ja noch nicht lange!
    Trotzdem würde ich Dir raten, einen guten Hundetrainer ausfindig zu machen ( nicht immer einfach), und Deine Maus mal dort vorstellen! :winken:

  • Ruhig bleiben und ihr die Welt erklären.


    Mag zwar blöd klingen, aber so lange sie in allem und jedem eine Gefahr sieht wird sie wohl nicht ruhiger werden. Gehe viel mit ihr spazieren anfänglich vielleicht eher in ruhigeren Ecken und Zeiten, aber lass sie einfach ihre Umgebung erkunden. Rede mit ihr damit sie merkt, wie ruhig du bist und das du keine Angst hast. Wenn du ängslich/ unsicher bist merkt dein Hund das und es überträgt sich auf ihn.


    Mein Spruch in solchen Situationen ist immer: "Schneck, erst gucken, dann bellen." Mitlerweile hört sie wirklich immer auf zu bellen und schaut ersteinmal richtig nach, was sie da eigentlich anbellt.


    Gib ihr 1-2 Wochen Zeit, wenn sich bis dahin gar nichts gebessert hat bzw. es sich verschlimmert kann man immer noch mit Verboten arbeiten. Aber Angst ist ja etwas das man nicht verbieten kann. Besser ist es ihr zu zeigen, dass sie dir vertrauen kann.

  • In den Situationen, in denen Dein Hund bellt, musst Du absolut souverän und sicher auftreten. Geh ohne jeglichen Kommentar an die Dinge heran. Z.B. der unechte Hund bei Deinem Nachbarn, geh mit Deinem Hund dahin und fass einfach diesen Hund an. Dann gehst Du wieder weg. Jegliches Bellen, Deines Hundes beachtest Du nicht. Dies wiederholst Du mehrere Tage hintereinander. Ebenso mit allen anderen Dingen, wo sie dieses Verhalten zeigt. Du wirst feststellen, dass das Verhalten langsam nachlässt, denn es ist ein Zeichen von absoluter Unsicherheit. Diese Unsicherheit kannst Du nur nehmen, in dem Du Deinem Hund zeigst, Du brauchst keine Angst zu haben, schau hier, ich mache das und mir passiert nichts.


    LG
    Ulli

  • Ach und noch etwas: Wenn sie etwas anbellt nicht einfach vorbei gehen. Nach Möglichkeit zu der Sache hingehen und ihr zeigen. Stell dich einfach neben die Sache und rede mit ihr. "Ach guck nur mal, wie toll das aussieht." Mach diese Sache so interessant, dass sich dein Hund das ganze selbst von der Nähe betrachten möchte, weil du das ja so interessant findest.


    Du machst dich damit voll zum Ei und es kostet Überwindung vor allen Leuten, aber du wirst durch deinem Hund und mit deinem Hund die Welt neu entdecken.

  • Mit dem Reden wäre ich vorsichtig. Wenn du den falschen Zeitpunkt erwischt, bestärkst du sie noch.


    Ich stimme absolut Agil zu. Nicht viel Reden, absolute Souveränität demonstieren aber nicht, indem du ihr das Bellen verbietest.
    Sondern indem du das Bellen ignorierst und die potentielle Gefahr als normal betrachtest, anfasst.


    Ich habs mit Mücke auch so gemacht. Er hatte Angst vor Träckern, Landmaschinen, alles was groß ist und viel Krach macht und an uns vorbeidonnert.


    Er bellt nicht, er ist ein Hund, der flüchtet. Er hat mich jedes Mal fast in den Graben gezogen. Ich habe sein Verhalten komplett ignoriert, ihn nicht angeschaut, bin einfach ganz normal geblieben und es ist wirklich besser geworden!!



    Viel Erfolg!
    Melanie

  • Hi,


    ich will dir ein bisschen Mut zusprechen.
    ich hab auch Erfahrung mit meinem Russelmix. Unbekannte, aber garantiert schlechte Vorgeschichte.


    Er hat auch alles angebellt, Besuch, Spielzeughunde, fremde Menschen.


    Wir haben uns auch langsam und ruhig an alle fremden Situationen rangetastet.


    Die besten Erfahrungen hab ich mit Ignorieren gemacht. Da wird man zwar manchmal blöd angeschaut und hört Sprüche wie:"Sie müssen den Hund erziehen!", aber es wurde besser mit ihm.


    Und wenn er ruhig ist, immer loben, freuen.


    Mittlerweile kann ich mit Snoop an loser Leine durch die Stadt laufen. Nur fremde Hunde die uns direkt entgegen kommen, werden noch angebellt. Das kriegen wir auch noch hin.


    Was uns auch sehr geholfen hat, war einen gute Hundeschule. Meine anfänglichen Bedenken, dass er da nur bellt und sonst nichts macht, haben sich schon in der ersten Stunde als hinfällig erwiesen.


    Aber vielleicht solltest du damit wenigstens solange warten, bis er zumindest zu dir einigermaßen Vertrauen aufgebaut hat.


    LG Christine

  • Danke für eure vielen Ratschläge!!! ich werd jetzt nix mehr sagen. einfach ignorieren, obwohl ich auch schon sprüche gehört hab wie "wie wärs mal mit nem maulkorb?" oder die leute sogar ihren hund auf den arm genommen und kehrt machten.
    ich war heute mit ihr beim tierarzt. hat ne ohrentzündung.
    ich versteh es nicht. ich hab direkt vor der praxis gewartet, weil ich wusste, dass sie theater macht. es kam ein dalmatiner vorbei, der würde natürlich zusammengebellt. ich lass sie dann auch nie zu den hunden hin. ist das richtig? na und dann hat sie auch noch die anderen hunde, die sie durch die scheibe sehen konnte, angekläfft. mit der zeit verhielt sie sich ruhiger und es konnten auch leute vorbei gehen, ohne ,dass sie ausflippte. dann war ich dran. rein. da war dann der dalmi. sie ging hin, ohne zu bellen und beschnüffelte sie. zum schluss hat sie ein mal gebellt. aber das ist ja harmlos.
    dann hat sie überhaupt kein theater in der praxis mehr gemacht. hat auch nicht die tierärztin oder helferin angebellt. war eigentlich ganz gelassen und aufgeschlossen. allerdings hat sie dann bei der ohrenuntersuchung mal versucht, die ärztin zu schnappen.
    danach verhielt sie sich weiterhin ruhig in der praxis (beim bezahlen), obwohl mehrere leute im wartebereich saßen.
    WARUM IST SIE DORT EINIGERMAßEN "NORMAL" UND WENN ICH SONST NUR EINE PERSON MIT ODER OHNE HUND TREFFE SCHON 50 METER VORHER VÖLLIG AUßER SICH?


    LG

  • Hi,
    zunächst mal kann natürlich die Ohrenentzündung auch Schuld an dem Verhalten sein. Das merkst du spätestens, wenn sie wieder gesund ist...


    Ansonsten: Snoop ist auch in Stresssituationen eher ruhiger als sonst. Ich habe die Theorie, wenn alles rundrum ihm über den Kopf wächst, sucht er sich etwas, das ihm Sicherheit vermittelt.
    Und das bin in so einem Moment eindeutig ich. Mich und meine Komandos kennt er. Da hält er sich in dem Moment dran fest. (Die Komandos muss er natürlich kennen...)


    Ich würde sie, wenn sie bellt, nicht zu anderen Hunden lassen. Das war schon richtig.
    Zum einen mag das nicht jeder Hund, zum andern will sie das ja wahrscheinlich und hat dann gelernt: wenn sie rumbellt, kommt sie hin, wo sie hin will. Also bellt sie beim nächsten Mal wieder.


    Grob gesagt: was einem Hund nutzt, wiederholt er. Was keinen Nutzen bringt, wird früher oder später aufgegeben. (Denk da dran, wenn du mal nicht weißt, wie du reagieren sollst...)


    Liebe Grüße
    Christine

  • hast ja schon viele Tipps bekommen.


    Hier noch einer:
    Wenn sie einen Gegenstand anbellt, umarme den Gegenstand. Zeig deinem Hund, dass dieser Gegenstand ein echt liebes Dings ist. :D
    Klingt komisch...ist es auch.
    Sally hatte eine Zeit, da hat sie alles mögliche angebellt. Bäume, Strassenschilder etc...ich hab alles wortlos umarmt, bin so stehen geblieben, bis sie selber gekommen ist und geschnuppert hat. Seitdem ist Ruhe.
    Sieht natürlich saudämlich aus, wenn man ein Stoppschild umarmt - aber was tut man nicht alles :flehan:


    Ansonsten würde ich dir auch raten, eine Hundeschule zu besuchen.
    Da lernt sie den Umgang mit anderen Hunden etc...und man selber lernt ja auch nie aus :D


    Ich kann mir vorstellen, wie stressigdas ist, dann Gassi zu gehen und Wauz verbellt alles und jeden.
    Aber das wird schon. :gut:


    pinga

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