Gedankenexperiment: Ich begründe eine neue Hunderasse

  • Der Käufer wird sich wohl keinen Hund für gutes Geld kaufen wenn er aussieht wie ein x-beliebiger Mischling, den bekommt er für wenig Geld im Internet bei den Upps-Würfen. Also nur auf Wesen zu selektieren bringt auch nix also muss doch ein einheitliches Bild geschaffen werden.

    Finde ich nicht unlogisch.

    Aber dennoch glaube ich, dass man auch die neue, völlig uneinheitliche Familienhundrasse von frauchen07 super "vermarkten" könnte.

    Dass man kein einheitliches Erscheinungsbild braucht, beweisen die Doodles ja ganz hervorragend. Ebenso, dass es auf die Botschaft, in diesem Fall zugeschriebene Eigenschaften ankommt.

    Die Uneinheitlichkeit könnte sich sogar sehr positiv auswirken - der vollkommen indivdiuelle Hund, ein Hund, wie ihn keiner hat, garantiert der Einzige in der ganzen Stadt und super vom Wesen her. Mischling+ sozusagen, aber mit Rassenamen.
    Schluss mit dem umangenehmen Gefühl, nicht mehr der einzige Weimaranerhalter im Dorf zu sein! Oder wasauchimmerhalter! Voller Stolz beantwortet man die naiven Fragen der Unwissenden.
    "Oh, ist das ein Mischling?"
    "Aber NEIN, das ist ein frauchenforfamilydog!"
    "Ach! Die sollen ja superlieb mit Kindern sein. Und so schlau!"
    "Ja, wir sind ausgesprochen zufrieden mit ihm (streichlt den Hund) ... er ist der Star der Hundeschule!"
    "Man erkennt die nur so schlecht ..."
    "Tja, das kommt, weil die nicht nach dem Äußeren, sondern nach ihrem Inneren gezüchtet werden." (Geht überlegen von dannen, während der Unwissende neidisch hinterherschaut)

  • Wenn Doodles sich optisch unterscheiden, haben sie denn ein einheitliches Wesen ?

    Mir stösst hier etwas die "zugeschriebenen Eigenschaften " auf denn laut Rassebeschreibung sind die Eurasier ja ALLE sehr auf ihre Familie bezogen, so so dann hat der ein oder andere die Rassebeschreibung nicht gelesen.

  • Rassebescheibungen schreiben kann jeder...

    Ich denke, wenn man tatsächlich die charakterlich passenden Hunde nimmt, und nicht hofft, dass aus nordischen Hunden nichtjagende Will to Please Hunde werden, dann kann das schon gehen.

    Und soooo unheitlich wären FrauchenforFamily-Hunde (Danke Kasuar!) ja nun optisch nicht.

    Das wichtigste wäre ja die Größe - mittelgroß, etwa kniehoch, also ideal 45-50 cm, mit Ausreissern 35-55, schlank, hochbeinig

    und auch die Fellbeschaffenheit liesse sich einigermassen einschränken, kein extremes Langhaar, eher Hunde mit wenig Unterwolle - also keine "Fellbomben".
    Normaler Kopf - keine Übertypisiserung, keine Plattnase.

    Als Käufer sollte man sich die eltern anschauen (und auch deren Eltern wären ja verzeichnet), dann bekäme man eine Idee.

    Ich denke, das reicht doch vielen schon.

  • Verstehe nicht, was du mit "ausgeschwiegen" meinst.

    Du sagtest, dass eine Einkreuzung in einigen Fällen weder namentlich noch die Rasse des Hundes genannt wird.
    Warum wird darüber geschwiegen, wollte ich wissen.
    Wenn die Einkreuzung ebenfalls ein geprüfter Rassehund ist, wo ist da das Problem?

  • "Geschwiegen" wird darüber allenfalls im Pedigree, die Einkreuzung ist natürlich im Klub bekannt. Warum die Rasse im Pedigree nicht benannt wird, ist mir auch nicht klar - evt. hängt das auch vom Rasseclub des jeweiligen Landes ab. Oder die FCI kennt nur die zwei Kategorien "reinrassig FCI" und "andersrassig/papierlos/Mix".

    Aus der Pferdezucht kenne ich es anders, aber ich weiss auch nicht, wie die Original-Pedigrees der betroffener Hunde vor der Lücke aussehen. Bei meinem Rüden endet die (österreichische) Original-Ahnentafel nach 4 Generationen, anhand der französischen Stammbuchnummer kann ich die eine Registerhündin in der 4. Ahnengeneration, die eine Enkelin eines fremdrassigen Hundes war, nicht von den Ahnen mit vollen Papieren unterscheiden. In der französischen Datenbank wird sie ohne Zwingernamen geführt (sans Affixe), ebenso ihre F1-Mutter und ihr Grossvater - obwohl dieser mit Zwingernamen (Affixe) genannt wird. Seine Rasse (ESS) bleibt ungenannt, aber das könnte auch an der Struktur der Datenbank liegen, die auf andersrassige Ahnen gar nicht eingerichtet sind. Wie das Original-Pedigree dieser Registerhündin aussieht, weiss ich leider nicht.

  • Du sagtest, dass eine Einkreuzung in einigen Fällen weder namentlich noch die Rasse des Hundes genannt wird.Warum wird darüber geschwiegen, wollte ich wissen.
    Wenn die Einkreuzung ebenfalls ein geprüfter Rassehund ist, wo ist da das Problem?

    Gute Frage..bei einer der weltweit einflussreichsten Pointerlinien hüpfte zwischen den hunderten von Pointern auch Greyhounds bei der Beschlagnahmung rum..ganz..rein..zufällig

  • Naja, der Züchter wird wahrscheinlich sein Zuchtprogramm nicht mit dem Verband abgesprochen haben.
    Aber wenn ich eine Rasse nach Absprache "aufwerte". Warum ist das ein Problem? Loch im Zuchtbuch klingt für mich genauso wie "vom Laster gefallen". Da kauft doch niemand einen Hund.

  • Ich denke, wenn man tatsächlich die charakterlich passenden Hunde nimmt, und nicht hofft, dass aus nordischen Hunden nichtjagende Will to Please Hunde werden, dann kann das schon gehen.
    .


    Aber nur weil zwei Hunde vordergründing ähnliche Eigenschaften haben, heisst das noch lange nicht, dass auch die NAchkommen diese Eigenschaften haben. Gerade was Wesen, Charakter und Temperament anbelangt, kann man da nur bedingt vorhersagen, was kommt. Das wird grösstenteils selbst bei Hunden einer Rasse mit relativ ähnlichen Eigenschaften sehr schwer, da was vorherzusagen.

    Bei Hunden, die sowieso schon Mischlinge sind, ist das Ganze ein blauäugiges Lotteriespiel. Denn solche Eigenschaften vererben sich nun mal nicht so einfach wie Farbe. Da taucht dann auf einmal wieder der Jagdtrieb vom Urgrossvater väterlicherseits und der Ururgrossmutter mütterlicherseits auf. Oder das Verhalten des unbekannterweise hütenden Grossvaters, das aber aufgrund der von den anderen Ahnen ererbten Eigenschaften nicht mehr wirklich so eindeutig ausgeprägt ist, sondern diverse Abwandlungen erfahren hat, die dann wieder zu unerwünschten Verhaltensweisen führen .... und so weiter.

    Aus diesem Grund kann man auch bei den ganzen Doodles nicht wirklich vorhersagen, wie die denn so werden von ihren Eigenschaften her. Nicht von den recht einfach vererblichen Eigenschaften wie Farbe, Fellstruktur etc. - und schon gar nicht von den "Inneren Eigenschaften".

    Die Tatsache, dass die Doodles derzeit so grossen Anklang finden, ist der Hype, der darum gemacht wird, nicht die zuverlässig zu erwartenden Eigenschaften. Gute Werbe-/Marketing-Strategien, ein paar nette Schlagworte wie "optimaler Familienhund", "antiallergen", "nicht jagend", "einfach zu erziehen" .....
    Die Leute, die keine Ahnung haben, sehen das als gegeben und vorhersagbar an - und sind dann hinterher enttäuscht, weil sich der Hund nicht so entwickelt, wie sie sich das vorgestellt haben.

  • Aber nur weil zwei Hunde vordergründing ähnliche Eigenschaften haben, heisst das noch lange nicht, dass auch die NAchkommen diese Eigenschaften haben. Gerade was Wesen, Charakter und Temperament anbelangt, kann man da nur bedingt vorhersagen, was kommt. Das wird grösstenteils selbst bei Hunden einer Rasse mit relativ ähnlichen Eigenschaften sehr schwer, da was vorherzusagen.

    Daher müsste man ja züchten - sprich, über Generationen das Ziel verfolgen und genau hinschauen, welche Hunde man einkreuzt. Idealerweise sollte man bei neu zugelassen Hunden auch mindestens die Eltern kennen. Und die Ausschlusskriterien wirklich einhalten.

    Logisch, total einheitlich wäre das nie. Das wäre auch kein sinnvolles Ziel.

    Bei arbeitenden Rassen klappt das aber doch auch einigermassen gut, oder nicht? Deren Zucht würde man jetzt auch nicht komplett in Frage stellen, nur weil nicht alle Hunde gleichermassen geeignet sind. (Oder?)

    Egal, alles Rumspinnerei. Keine Ahnung, was dabei rauskäme.

    Um Doodle geht es hier ja nicht. Das ist ein ganz anderes Thema, was da wie und warum gemacht wird. (eins, das glaube ich schon sehr sehr oft durchgekaut wurde und alles gesagt ist...)

    Bei FrauchenforFamily Hunden gäbs keine Werbeversprechen, versprochen! Nur die Wahrheit und nix als die Wahrheit! ;)

    Der haart, der bellt und der benimmt sich daneben! Issn Hund!

  • Nachsatz dazu:

    Die Leute, die keine Ahnung haben, sehen das als gegeben und vorhersagbar an - und sind dann hinterher enttäuscht, weil sich der Hund nicht so entwickelt, wie sie sich das vorgestellt haben.

    DAS gilt leider für viele Rassen, gerade für Moderassen, genauso... wenn man hier oder im Real Life verfolgt, welche Hunde sich aus welchen Gründen angeschafft wurden... die Neigung, zu glauben, was man glauben möchte, ist weit verbreitet.

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