Aggressives Verhalten gegenüber anderen Hunden

  • Es scheint sich um einen eher kleinen Hund zu handeln, oder?


    Also Leine Kurz und den Körper so drehen, dass der Hund geschützt ist.
    Dann Ausfallschritt zum Fremdhund.
    Ich mach noch ein " Kscht" , das wirkt oft gut.
    Du hast ja auch einen Arm, mit dem du den eigenen Hund zurückhalten kannst.

  • @anfängerinAlina @frauchen07 @ninanina @Anne2016 Danke für eure ausführlichen Antworten, das gibt mir wirklich viel Stoff zum nachdenken und umsetzen!! :bussi:


    Jetzt muss ich aber nochmal meine heutige Beobachtung schildern. Heute war so ein Tag, an dem wir vielen Fremdhunden hintereinander begegnet sind. Ich habe sie immer kurz und an meine andere Seite genommen, aber jedes Mal wollte Emmi zu dem anderen Hund hinziehen (hab ich natürlich nicht zugelassen), dabei schon am knurren. Ich kann mir da einfach keinen Reim draus machen. Ist das sowas wie "Angriff ist die beste Verteidigung"? :fear:
    Und wie würdet ihr vorgehen, wenn ihr einen Fremdhund passiert und sie knurrend in dessen Richtung zieht?

  • Vielen Dank für die Anleitungen. :smile: Und ja, es ist ein 10 kg "leichtes" Fräulein.

    darf aber nicht passieren.Aus dem Nichts kommt kein Hund! Wenn du deine Umgebung im Blick hast, siehst du Hunde auch kommen. Und dein Hund zeigt dir andere Hunde garantiert auch an. Du must halt drauf achten, wo dein Hund hinguckt.
    Und NICHT warten, bis der Hund schon fast an deinem dran ist.

    Es ist aber nun einmal im baumreichen Wald passiert und sie hat es leider auch nicht mitbekommen gehabt (Schnee ist gerade so spannend).


    Darum ja die Frage, ob das hochheben und weggehen ok war oder wie man bei sowas reagieren sollte.

  • Genau, das ist schon das Ergebnis der bisherigen Fehler (meine ich nicht böse, waren unbewusste Fehler, aber auch die haben Folgen)


    Sie darf nicht an dir vorbei. Keinesfalls. Blocke sie ab, lass sie nicht vorbeidrängen. Benutze dazu deinen Körper, deine Stimme, NICHT die Leine.


    Kaum seid ihr vorbei ist natürlich alles wieder gut. Sprich sie schon an, bevor sie anfängt zu drängeln, zeig ihr was du möchtest, lo sie, wenn sie dich anschaut, gerne auch mit Futter. Lass sie zum anderen Hund gucken, das ist ok, aber weder fixieren noch hingehen.


    Geh flott und gerade vorbei, du selbst würdigst den Hund keines Blickes. Du bleibst auf KEINEN Fall stehen.


    Grundsätzlich sollte sie Leinenführigkeit lernen. Das heisst viel mehr als "nicht ziehen", es heisst, auf dich achten,an LOCKERER Leine laufen, und NICHT vor oder hinter dir kreuzen.
    Das kann sie noch nicht können, aber da müsst ihr ohne Ablenkung halt üben.



    Ich habe ein bisschen überlegt, wie ich dir (euch) klarer machen kann, worum es geht.
    Dass HH es oft nicht schaffen, Hunde fernzuhalten, liegt nicht daran, dass es schwierig ist, sondern daran, dass man es für unwichtig hält (mein Hund will ja hin, der ist ja lieb, der sagt nur Hallo...)


    Stell dir einfach vor, das wären keine anderen Hunde, sondern es schleicht sich jemand dauernd von irgendwoher an und will deinen Hund abstechen. So richtig Messer in der Hand. Der will deinen Hund TÖTEN. Ich bin sicher, du schaffst es, deinen Hund zu retten (wir gehen mal davon aus, dass das Monster nur Hunden ans Leben will). Du wirst deinen Hund verteidigen - un du wirst auch lernen, zu sehen, um welche Ecke das nächste Monster kommt.


    Nimm das Problem, dass dein kleiner Hund hat, ernst - und dann hat sie vermutlich bald keins mehr.

  • Vielen Dank für die Anleitungen. :smile: Und ja, es ist ein 10 kg "leichtes" Fräulein.

    Es ist aber nun einmal im baumreichen Wald passiert und sie hat es leider auch nicht mitbekommen gehabt (Schnee ist gerade so spannend).
    Darum ja die Frage, ob das hochheben und weggehen ok war oder wie man bei sowas reagieren sollte.

    Ja, wenn es schon passiert (und natürlich gibt es sowas immer mal), dann ist nehmen und gehen natürlich ok. Den anderen Hund erst mal wegjagen wäre auch super.


    Mit einem Hund, der keine Angst (mehr) hat kann man natürlich auch einfach mal sagen: OK, dann schuppert halt - dann aber deutlich frei geben, Leine loslassen (oder lang lassen). Begegnung nach höchstens einer Minute beenden und weitergehen, allein oder zusammen.


    So "verbissen" wie ich das hier schildere muss man nur sein, wenn der Hund noch nicht gelernt hat, wo er Schutz bekommt und noch Angst hat.
    Oder eben einfach keinen Bock auf fremde Hunde hat. Das sollte man dann respektieren.

  • Ist das sowas wie "Angriff ist die beste Verteidigung"?

    Ganz genau.


    Und wie würdet ihr vorgehen, wenn ihr einen Fremdhund passiert und sie knurrend in dessen Richtung zieht?

    Ich würde in dem Moment sagen: "Memo an mich: Das war zu nah" und beim nächsten mal eine größere Distanz zu Hunden einhalten. Außerdem überlegen, was sie bei Hundebegegnungen machen soll (nicht, was sie nicht machen soll) und dies mit ihr einüben. Und zwar außerhalb von Hundebegegnungen. Das kann Fußgehen sein, Schnüffeln, Bogen laufen, Zeigen&Benennen oder Pendeln, da gibt es tausend Möglichkeiten. Wichtig ist, dass es vorher geübt werden muss und dann mit langsam kleiner werdender Distanz. Nicht, wenn sie schon in der Leine hängt.

  • So, heute waren wir auf einer besonders großen Runde und haben dementsprechend auch ein paar Fremdhunde angetroffen.
    Heute habe ich Emmi konsequent bei Hundesichtung hoch auf den Arm genommen. Das gab böse Blicke und dumme Sprüche von den anderen HHs, aber Emmi schien sichtlich entspannt. Sie hat weder vor aufregung gezittert, noch die anderen Hunde fixiert oder geknurrt. Selbst als ein Halter seinen Hund nicht zurück gerufen hat und der plötzlich direkt vor uns stand, mit seiner Schnauze fast Emmi am berühren.


    Was sagt ihr dazu? Doof? Oder eine gute Strategie? Oder am Ende nur "bequemlichkeit", bekämpft aber nicht das eigentliche Problem? (Wobei ich ja denke/hoffe, dass sie so lernt, dass sie sich auf mich verlassen kann und die Dinge nicht selber regeln muss?)

  • Ich finde es fürs Erste okay oder bei Begegnungen, wo du von vornherein weißt, dass es wohl besser ist, wenn du sie auf den Arm nimmst.


    Ich würde aber auch an einer Strategie arbeiten, wie Alina sie vorgeschlagen hat.

  • Es ist halt keine Erziehung, dein Hund lernt nicht wirklich was daraus.



    Wenn du dich so erst mal sicherer fühlst, ist das aber sicher kein Drama.


    Vielleicht machst du es einfach mal bei Hunden, bei denen du selbst unsicher bist so, aber bei anderen, wo nicht passieren kann (angeleint oder desinteressiert) lass sie selbst laufen, abgeschirmt, mit ansprache usw.


    Und angemotzt wird man eh, ob man hochnimmt oder abschirmt, oder blockt, oder nicht hinlässt... lass sie reden.

  • Was sagt ihr dazu? Doof? Oder eine gute Strategie? Oder am Ende nur "bequemlichkeit", bekämpft aber nicht das eigentliche Problem? (Wobei ich ja denke/hoffe, dass sie so lernt, dass sie sich auf mich verlassen kann und die Dinge nicht selber regeln muss?)

    Ich finde es super. Auch dass sie das so toll annimmt.
    Das Training wird euch viel leichter fallen, wenn ihr dafür nur kontrollierbare Situationen oder Trainingspartner "benutzt". Solche, bei denen du weißt, dass sie nicht zu nahe kommen. Bei so einem gezielten Training lernt ihr dann, die Distanz immer weiter zu verkleinern bis ihr irgendwann einfach an pöbelnden oder nervenden Fremdhunden dicht vorbei laufen könnt. Dann brauchst du den Hund nur noch hochnehmen oder durch Blocken u.ä. abschirmen, wenn einer Beschädigungsabsicht hat.

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