Ihr Lieben, heute brauche ich mal euer geballtes Wissen und eure Erfahrung
Es geht um meinen Yorkie Rocky, 12,5 Jahre alt.
Kurz zu seiner Geschichte: Er wurde als Welpe angeschafft zur Belustigung einer 87 jährigen Dame, die sich nach einem Jahr nicht mehr um ihn kümmern konnte. Daraufhin übernahm in die Tochter mit Ehemann. Dort lebte er bis Februar 2015 zusammen mit einer fünf Jahre älteren Dackeline. Spazieren gehen war eher selten angesagt; die Hunde hielten sich hauptsächlich im Garten auf, den Rocky ausgesprochen gut bewachte…. Dies wurde für gut befunden und gefördert, ebenso wie das Stellen und Verbellen von Briefträgern Findet die ehemalige Besitzerin sehr lustig. Aber egal, ich kann ja daran nichts mehr ändern. Als sich das ehemalige Herrchen den Knöchel brach, wurde Rocky ins Tierheim gegeben. Aus diesem zog er dann am letzten Märzwochenende 2015 zu uns.
Mitgebracht hat er:
- Eine extreme Trennungsangst, er wurde früher nächtelang alleine gelassen
- Ich will immer und zu jedem Hund – das nicht immer in friedvoller Absicht.
- Nur wenige Hunde dürfen die selbe Luft atmen wie ich
- An der Leine pöpeln finde ich prima
- Selbstverständlich melde ich JEDES erdenkliche Geräusch aus dem Treppenhaus
und so einiges mehr.
Seit er bei uns ist, trainieren wir und konnte gute Erfolge erzielen. Das Leinepöpeln ist nahezu vollständig verschwunden, außer es kommt ein großer blonder Hund – da dreht er ab.
Briefträger konnten wir, dank eines sehr kooperativen Briefträgers , schönfüttern. Das Melden ist auch viel viel weniger geworden. Geblieben ist die Trennungsproblematik, die sich aber auch schon sehr gebessert hat. Was noch nicht geht ist, dass ICH über Nacht weg bin. Er ist ein ziemliches „Mamakind“ – tagsüber ohne Mama ist in Ordnung, aber nachts helfen auch mein Mann oder Sohn nicht. Ist aber kein Problem für mich, weil ich eh immer da bin nachts. Allerdings möchte ich das auch noch üben, also abends immer mal später heim kommen. Denn es kann ja immer mal passieren, dass ich ins Krankenhaus muss oder ähnliches .
Ansonsten sind wir zu einem super Team zusammen gewachsen, er vertraut mir, kann inzwischen auch draußen die Dinge von mir regeln lassen. Sein Leben ist Laufen, d.h. er liebt lange Spaziergänge und ist auch in der Hundschule im Mobility noch mit Feuereifer und Elan dabei (auf Seniorenniveau) und macht alle Übungen mit.
Jetzt aber zum eigentlichen Problem:
Letzte Woche spielte mein Sohn mit ihm. Spielen heißt bei uns tricksen, denn wirklich spielen und Spielzeug kennt er nicht. Tricks hat er einige hier gelernt, ist begeistert dabei und wirklich wild darauf neue Dinge zu lernen. Raphael spielte also mit ihm (wir verwenden Clicker) und plötzlich fiel Rocky in ein Meideverhalten und zuckte vor Raphael zurück . Seine erste Idee war, dass Rocky (aus welchen Gründen auch immer) von dem Clicker extrem erschrocken ist. Zur Kenntnis genommen und abgehakt.
Leider zeigt er dieses Verhalten häufiger, immer für einen Zeitraum von ca. 10 bis 20 Minuten. Konkret zeigt er dann eine extreme Handscheu, als hätte er Angst geschlagen zu werden.
Es ist auch nicht so, dass er uns komplett meidet. Er kommt ganz vorsichtig an, holt sich ein Leckerli aus der Hand und zuckt/springt dann zurück. Dieses zurückzucken macht er bei Sohn, Mann und auch mir und es ist dann egal, ob er sich ein Leckerli holen will, oder ob nur eine Hand in seine Richtung geht, oder ob man sich runterbeugt. Es fing bisher allerdings immer mit einer Leckerligabe an. Auffällig ist noch, dass er dazu wahnsinnig blinzelt.
Gestern konnte ich das Verhalten mit dem Handy filmen und meiner Freundin (Tierarzthelferin) zeigen. Die schickte mich gleich zum Tierarzt, weil ich eine echt fiese Augenentzündung habe und sie befürchtete, er könnte sich angesteckt haben. So sind wir gestern gleich in die Tierklinik gefahren. Dort wurde er von einer „normalen“ Tierärztin echt auf den Kopf gestellt. Sie hat ihn neurologisch abgeklopft und die Augen angeschaut. Hornhaut, Augeninnendruck… Zusätzlich haben wir noch ein geriatrisches Blutbild in Auftrag gegeben. Was soll ich sagen…… Alles prima! Ich habe nun für den 10. Januar einen neuen Termin in der Tierklinik, einmal beim Augenarzt und einmal beim Neurologen zusammen mit der Ärztin, die ihn gestern behandelt hat. Allerdings noch ohne richtige Idee, was sein könnte….
Und hier seid ihr gefragt… Hat irgendjemand schon mal so ein merkwürdiges Verhalten schon einmal gesehen oder hat eine Idee, was es sein könnte??? Ich dachte auch an Lichtverhältnisse, weil es zuerst immer abends zu Hause war, wo durch das Kunstlicht dann in der Wohnung Schatten fallen, die er evtl. nicht mehr richtig einschätzen kann. Gestern aber trat es auch beim Spazierengehen auf ohne Schatten…. Bis zum Termin soll ich nun weiter beobachten und Notizen machen von der Situation, also Licht, Umweltbedingungen, usw. Zusätzlich würde ich gerne noch Ideen sammeln. Natürlich denke ich auch gleich mal an den Hirntumor… Aber man muss ja nicht immer vom schlechtesten ausgehen…..
Any ideas? Ich hoffe und danke euch sehr.
Anja Pfannkuchen mit Rocky
P.S. Ich schicke es erstmal ab und versuche mich gleich noch darin, das Video hochzuladen.