Richtig korrigieren - Korrekturarten

  • @Hummel
    Das weg treiben wäre ja auch die Höchststrafe für ihn, aber in diesen 2 Situationen blieb mir nur das beherzte schnelle eingreifen. Das hatte auch gesessen und ich habe es auch nicht als unfair angesehen.
    Weg treiben kommt glaube ich für uns nicht in Frage, denn wenn auch gesichert, wäre es zu brenzlig. Er könnte seinen Frust am Mensch entladen, und das wäre dann wieder kontraproduktiv.
    Das müsste wenn, mit jemanden geschehen, der eben nicht eh schon Angst hat vorm Hund, und es bräuchte eben den Platz. :???:

  • ....Hier wurde ganz klar und mehrmals beschrieben wie Dinge über Strafe AUFGEBAUT werden oder auch Sachen bestraft werden, die der Hund noch nicht gelernt hat die aber einfach für den Halter ein No Go sind

    Danke, dass du für mich in die Bresche springst und noch mal präzise, das ausformulierst, um was es mir seit dem 26.12. hier im Thread geht und ging....


    Ich habe doch gar nichts gegen präzise Strafe am richtigen Ort und zur richtigen Zeit. Auch das zurückziehen eines Hundes mittel Halsband, damit dieser nicht von Autos totgefahren wird, finde ich nicht verabscheuungswürdig.

    Eine ÜBUNG würde ich niemals mit Strafe aufbauen - und soweit ich mich erinnern kann, hat das hier doch auch niemand so beschrieben, oder?

    Das wird in den allermeisten heutzutage vermittelten Hundeschulen so gemacht.


    Ich habe hier als einfachstes Beispiel das Abbruchsignal eingebracht. Den Bumper zum Beispiel, da gibt es hier eingestellte Videos zu.
    Es ist auch nicht schlecht wenn jemand einem Hund schnell und zackig über (angemessene!!!!!) Strafe ausbildet. Neuestes Beispiel ist Ne po po...als Trainingsart (neu für mich...aber es gibt massig populäre Trainer, die über Strafe Hunde erziehen und klar auch im Aufbau)


    Egal, man kann auch einfach strafen: Wer nicht hören will muss fühlen....


    Und das ist eben nicht meins.
    Ich wähle dann andere Strategien, (und die Beispiele hier um den 26.12 waren auch eher: Hund hat nichts gelernt, ihm wurde nur mässig was beigebracht, aber Strafen geht gut.) denn ich gehe davon aus, das 95 % aller Hunde schlecht erzogen sind und nicht Böse und hinterhältig Dinge mit Absicht falsch machen, um ihre Halter zu ärgern.

    Oder man hält die Leine fest, zieht vielleicht zusätzlich noch ein Stück zurück. Doof: Hund könnte jetzt Halsschmerzen haben und ein lebenslanges Leinentrauma, die Leinenführigkeit muss neu aufgebaut werden...

    Ganz dummes Beispiel. Das ist einfach ein festhalten, damit der Hund nicht todgefahren wird.

    Nun kann man natürlich sagen: DAS ist ja keine Strafe, das ist Schutz des Hundes...

    Das ist laut Lerngesetz eine Strafe. Na und!
    Gibt kein Leben ohne "lerngesetz" Strafe.


    Wir reden doch hier über Korrekturen im Sinne von Erziehung und nicht von Massnahmen, die akut einen unerzogenen Hund das Leben retten.


    Es gibt doch einen Unterschied gibt zwischen Training, Management und Gefahrenabwehr?

    Ja. Eben.



    Die Gefahr bei positiver Verstärkung : Ich ziehe mir einen Hund heran, der bei jedem Haufen und jedem Pferdapfel stehen bleibt und sein Leckerchen einfordert. Nicht meins, hier gibt es zu viele Haufen :hust:
    Das habe ich genau zweimal verboten, das wars dann. Auch wenn die frischen Pferdeäpfelchen noch so verlockend sind :lol:

    Wenn wer beim Positiven Bestärken so unpräzise arbeitet, dass das Ergebnis ist, ist es genauso schlecht, wie wenn der Gleiche Halter mit Strafe gearbeitet hätte und das Ergebnis, wäre ein Ergebnis, was der Halter nicht haben will.


    Ich versteh das Bespiel nicht wirklich.


    Ich habe einem Hund mit Clicker Rolle beigebracht.


    Das Ergebnis war, er knallt sich auf die Seite und bellt...
    Und wer hat nun die Übung falsch aufgebaut?


    Ich habe meinen ersten Hund über Leinenruck versucht Fuss beizubringen.


    Das ERgebnis war vor 30 Jahren ein Hund, der dicht bei mir gehen gemieden hat.
    Wer hat die Übung versaut?


    Beides male ich.


    Heute traue ich mir zu auch über Leinenimpuls zu arbeiten, denn ich bin präziser geworden, im Clickern, im Strafen im Loben.


    Anhand MEINER Erfahrungen habe ich hier immer nur lediglich darauf hingewiesen: Wenn gestraft wird seid vorsichtig.


    Dass sich dann Leute auf die Füsse getreten fühlen, dafür kann ich nichts. Zieht euch doch den Schuh nicht an. Ich kenne wirklich Leute, die nie schlecht waren am Anfang ihres Hundeerzieher-Daseins, es gibt einfach Menschen, die machen das und gut ist.


    Dackelbenny hat auch schon seit Jahrzehnten Hunde....die wird das immer vollkommen richtig gemacht haben. Hat ihren Dackel jetzt, der spurt. Die Methode wird einfach rund sein.


    Dann gibt es Leute, wie Wiejetzt ein Hund. Seit 2 Jahen Hunde, und es läuft, nach Anfangsturbulenzen gut...


    Na passt doch.
    Never change a running System

  • Naja ich glaube egal wie positiv man etwas aufbaut - man wird immer mit irgendeiner und sei sie noch so geringen Menge an Frust arbeiten. Komplett ohne ist ja nicht möglich. Ja - die Frage nach der Definition von dem Wort Korrektur ist nach wie vor spannend. Das hatten wir ja schon vor einigen Seiten.

    Vielleicht weil POSITIV sich so "fröhlich" anhört.
    Ist genau die gleiche Falle wie bei POSITIVER Strafe auch.


    Aber man hat auch ein positives Testergebniss,wenn man sich mit HIV infiziert hat.


    Wird ja in der anschliessenden Bewertung dann nicht mehr als positives Ereignis wahrgenommen.


    Das LEBEN in seiner Gesamtheit bedeutet ja für Hunde nicht in jeder Sekunde ERZIEHUNG.


    Erziehung sollte ja bestenfalls auch irgendwann weitestgehen abgeschlossen sein. Dann wird nur noch gelenkt.


    und selbst verständlich beinhaltet jedes Leben Frust, Schmerz, Angst....ect.
    Und selbstverständlich gibt es "Erzieher", die grottenmässig VERziehen. Aber von denen wollen wir auf der Korrektur Seite nicht sprechen. Warum dann als Gegenbeistpiel immer die grottenschlechten Erzieher von anderen Ausbildungsmethoden heranziehen?


    Die meisten Leinepöbler werden zum Leinenpöbler, weil am Ende der Leine jemand hängt, der was vermasselt hat.


    Ob nun positiv oder negativ....
    Und die Hunde haben Frust. Und der Mensch auch...

  • ? Sorry - Ich verstehe nicht, was deine Zeilen mit dem zu tun haben, was ich geschrieben habe. Meines war die Antwort auf die Frage ob es möglich ist "rein positiv" eine Korrektur aufzubauen. Da sagte ich nur, etwas Frust gehört dazu.

  • ich trainiere anzeigeverhalten von fressbarem immer so, futter auslegen, alternativverhalten trainieren, mit dem ausgelegten fressen verstärken. das funktioniert sehr gut (wobei anzeigeverhalten von fressbaren dingen genau wie alternativverhalten zu jagdverhalten schon ziemlich schwierig zu trainieren sind, weil sie sehr selbstverstärkend sind).

    Also mein Retriever nimmt zwar nix auf draußen, aber so hätte der blitzschnell raus gehabt, dass er das nachdem er einmal artig Sitz gemacht hat, fressen darf. Und ich weiß, dass er das für ihn eher lästige Sitz dann überspringen würde.
    Hätte er einmal irgendwas hetzen dürfen, was er entdeckt hat und wo er den Abruf befolgt hat, hätte ich wohl nie wieder eine Chance, ihn abzurufen.


    Hierzu möchte ich gerne nachfragen wie Strom in kleiner Intensität/Reizstrom beim jagenden Hund funktionieren soll.
    "klassicher" Strom/erzeugter starker Schmerz auf Distanz ist eine der wenigen Korrekturen, die z.B. meinen sehr jagdtriebigen Hund beim Jagen unterbrechen könnten. Ansonsten fühlt und sieht sie in dem Moment nichts mehr. (keine Angst, hier wurde und wird niemand unter Strom gesetzt).


    Mich würde daher interessieren, wie die o.g. Version funktionieren soll. Oder fängt man beim Ansatz des Jagens in einer niedrigeren Version an und nutzt den Strom wie einen Schreckreiz? Und geht dann davon aus, dass der Hund das Jagen bereits in den Ansätzen unterlässt?

    Ich weiß nicht genau, ob es das ist, aber bei den Retrievern im Ausland wird es quasi umgedreht gemacht. Nicht bei Fehlverhalten Strom drauf und den Hund rösten, sondern es ist konstant wenig Strom drauf und bei richtigem Verhalten wird der Strom kurz ausgeschaltet. Beim Apport also dann, wenn der Hund das Stück ausgibt.


    Ansonsten ist beim positiven Arbeiten für mich ein großes Problem da, nämlich dass ich immer auf die Motivation meines Hundes angewiesen bin. Und immer mit seinen jetzt gerade hochwertigsten Verstärkern konkurrieren muss, damit meine Anweisungen immer hochwertiger sind als das, was er eventuell sonst wollen könnte, denn das Prinzip "das darfst du nicht, egal wie sehr du es möchtest" kennt er ja nicht.
    Jetzt als Mutter merke ich auch, wie schwer es ist, diese klare Linie bei einem Baby zu halten, vielleicht geht das anderen ja genauso bei ihrem Hund und sie können nicht ertragen, dass der Hund irgendwie unglücklich würde, wenn er jetzt erfährt, dass es auch blödes Verhalten gibt. (mal in der Theorie gesprochen, ganz ohne kommt man ja nun auch nicht aus, egal wie sehr man sich bemüht).
    Vielleicht klappt dieses Abwägen auch gut mit Hunden, die keine eigenen Ideen entwickeln, aber ich weiß, dass mein Chesapeake Rüde wenn er nicht auch die negative Seite kennen würde, sprich dass er Grenzen übertritt, sich sowas von ein Ei drauf pellen würde, was ich jetzt gerade lobe und was nicht. Der würde das tun, was _er_ für sinnvoll hält. Und dann wäre das kein Hund für dieses Lebensumfeld.
    Dadurch, dass mein Rüde sehr genau weiß, dass es schwarz und weiß und ne Menge Grauschattierungen gibt, brauche ich nicht immer mit dem zu konkurrieren, was er möchte, denn er hat gelernt, dass seine Ideen, die nicht die meinen sind, Konsequenzen haben.
    Puh, ist nicht so einfach das so zu formulieren, aber es hängt ja immer noch vom Hund und Menschen dazu ab, wie intensiv solche Konsequenzen sind. Bei manchen Dingen reicht ja ein simples Nein, bei anderen reicht auch ein strenger Blick.

  • Also mein Retriever nimmt zwar nix auf draußen, aber so hätte der blitzschnell raus gehabt, dass er das nachdem er einmal artig Sitz gemacht hat, fressen darf. Und ich weiß, dass er das für ihn eher lästige Sitz dann überspringen würde.

    Andersrum hab ich aber doch auch die Gefahr, dass er das Zeug dann eben blitzschnell hinter meinen Rücken (oder nur blitzschnell) hinunterschlingt.


    Meine Einstellung ist echt nicht, dass das arme Hundchen immer vor Enttäuschungen und schlechten Gefühlen und was weiß ich nicht noch allem bewahrt werden muss. Aber ja, ich arbeite lieber mit der Motivation meines Hundes, als gegen ihn.


    Denn: Ich wüsste zumindest bei meinem Terrier z.B. beim Jagen oder auch beim Fressen von Ekeldingen draußen keine Strafe, die a) für mich ausführbar ist (also sowas wie Dinge zielgerichtet werfen - kann ich nicht), b) die ihn beeindrucken würde (was neben ihn schmeißen, laute Geräusche, wegschicken) und c) bei der ich nicht das Gefühl hätte, unfair zu sein und Vertrauen zu zerstören (sowas wie wegtreiben z.B. entweder ich mache es halbherzig, dann hätte der Terrier wohl kein Problem, erstmal ohne mich sein eigenes Ding zu machen oder ich meine es echt und ernst und das wäre für meinen Hund vermutlich ein massiver Vertrauensbruch).

  • c) bei der ich nicht das Gefühl hätte, unfair zu sein und Vertrauen zu zerstören

    Ganz wichtiger Punkt!
    Welche Korrekturen gehen überhaupt zum aktuellen Zeitpunkt?


    Ein Hund, der gelernt hat, mir zu vertrauen, kann z. B. ein lautes Kommando oder ein Blocken gut einordnen, denn er weiß ja, dass das nur situationsbezogen ist.


    Ein unsicherer Hund mit wenig Bindung wird das ganz anders sehen.

  • Wobei dann die Frage kommt, frisst dein Hund das nun schnell oder hinter deinen Rücken oder nicht.
    Kacke fressen war ein no go für mich, und er hatte die leidenschaftlich und zackig gefressen, obwohl ich dabei war das positiv aufzubauen. Er hatte auch schon mal Giardien, und ich hatte keine Lust mehr das nochmals auf leichten Weg zuzulassen. Zudem finde ich es wirklich nicht gerade prickelnd.
    Somit gab es 2 mal eine klare Ansage, und gut wars.
    Und klar sollte man wissen, wieweit verträgt mein Hund was, und mit halbherzigkeit klappt es so oder so nicht.

  • Bei den ganzen Geschichten, wo ihr ein, zweimal laut geworden seid und seitdem war das Thema gegessen, bin ich echt neidisch.
    Das hat bei uns mit Pferdeäpfeln gut geklappt. Die fand er als Welpe toll. Hat er schnell verstanden, dass die tabu sind.
    Auch so hat sich das Fressen von Dingen weitestgehend verflüchtigt (wobei hier auch wenig liegt). Aber bei dem Ekelkot in unserem Wald (ich tippe auf einen Fleischfresser), habe ich verloren. Ich kann ihn abbrechen - wenn ich denn mal endlich sehe, dass er nicht Pipi leckt, sondern weichen Kot - aber nicht von vorn herein davon abhalten. :ka:
    Auch sonst würde ihn das herzlich wenig interessieren, wenn ihm seine Idee wichtig ist. Da ist es schwierig.

  • Ich kann ihn abbrechen - wenn ich denn mal endlich sehe, dass er nicht Pipi leckt, sondern weichen Kot - aber nicht von vorn herein davon abhalten.

    Du bist nicht alleine. ;)
    Tamy lässt alles liegen, was Fressbar ist, also Essensreste und Co.. Auch interessiert sie sich nicht für Hundehaufen, ABER es gibt einen Hund hier im Dorf, der kackt so schöne, beige, breiige Haufen, die scheinen extrem gut zu riechen und zu schmecken und auf die ist sie ganz scharf.
    Wenn ich den Haufen vorher sehe, dann brauch ich nur, wenn ich merke, dass sie ihn auch bemerkt hat, sagen: "Lass na gehn.", dann schaut sie den Haufen nur an und geht daran vorbei. Wenn ich den Haufen aber nicht vor ihr sehe, dann stürzt sie sich darauf. Wenn ich das dann mitbekomme, dann kann ich sie mit einem lauten "pfui" davon abhalten weiterzufressen.
    Ich habe allerdings kein Problem damit, da ich stolz darauf bin, dass sie sofort folgt, wenn ich das Kotfressen verbal unterbinde, das ist nämlich keine Selbstverständlichkeit, vor allem, weil genau dieser Kot so besonders zu sein scheint.

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