Richtig korrigieren - Korrekturarten

  • Mein jüngerer Hund ist auch ein frisst-alles. Bzw, so tolle Sachen wie Pommes lässt er liegen, aber Aas, Kacke... etwas besseres gibt's für ihn nicht.


    Nett hat nicht funktioniert. Tauschen, Anzeigen, ausgeben lassen... keine Chance. Je mehr Trara ich um die Sachen gemacht habe, desto schlimmer wurde es. Am Ende hat er in sekundenschnelle alles geschluckt oder ist mit dem Kadaver abgehauen.


    Letztendlich bin ich bei der anonymen Bestrafung gelandet. Damit hat es dann einigermaßen funktioniert. Einigermaßen weil: er lässt Sachen nicht grundsätzlich liegen, aber nähert sich zumindest vorsichtiger, schluckt nicht mehr einfach und ich kann ihn dann noch abrufen bzw das Ekelding zum Tabu erklären. Das ging vorher absolut nicht.


    Ich denke, wäre ich da konsequenter, würde sich das Thema auch ganz erledigen. Aber hier auf dem Land liegt so viel Kacke rum und ich habe den Hund nicht jede Sekunde im Auge. Der findet auch mal Dinge, ohne das ich das sehe und knuspert dann dran rum.
    Wobei ich es per se auch nicht so schlimm finde, wenn Hund mal einen Pferdeappel isst. Wichtig ist mir eigentlich nur, dass ich es situationsbedingt verbieten kann. Zumindest das habe ich damit erreicht.


    Jetzt im Nachhinein wünschte ich mir (wie bei so vielen Dingen), dass ich bestimmte Sachen viel früher im Hundeleben ausdiskutiert hätte und nicht über Alternativen und Management angegangen wäre. Das hätte sowohl mir, als auch den Hunden, das Leben leichter gemacht.

  • @Juliaundbalou
    Das geht meiner Meinung nach auch nur bei Dingen, die der Hund noch nicht als selbstbelohnend kennen gelernt hat. Wenn es ihm wichtig ist und genau das auch belohnt, dann kommt man mit einem "Erstschlag" nicht aus. Bei meinem Beispiel war es ein Verhalten, das sie das erste Mal gezeigt hat, das aus Ausprobierlaune heraus kam und bei dem sie den Effekt (nämlich damit gefühlt Erfolg zu haben, den anderen zu vertreiben und sich großartig cool zu fühlen) noch NICHT gespürt hat. Ansonsten wäre Pöbeln garantiert wie Kotfressen für deinen Hund. Es wäre ihr Hobby, sie würde das machen für den Selbstzweck. Bei sowas kann eine "einmalige" Strafe nicht funktionieren.

  • Du hast Recht, das kann man unfair nennen, aber das mache ich 1-2x (je nach Intensivität ), dann zeigt der Hund dieses Fehlverhalten nicht mehr, weil er sich gemerkt hat, dass ich dann "unfair" werde.
    An genau diesem Fehlverhalten muss ich dann nicht mehr ewig "herumdoktern", weil der Hund i.d.R. kapiert hat, dass er das nicht machen soll.

    Das genau nenne ich nicht unfair

    Ich geh ja auch nicht in den Wattebauschthread und stelle dort alles in Frage.......

    Ich diskutiere hier. Und ich diskutiere auch (eher selten) im Wattebauschthread. Anscheindend bin ich nicht Forumstauglich, ich nutze beide Seiten.
    Wenn hier im Korrektur Thread nur Menschen erlaubt sind die ausschliesslich Strafen, dann wäre ich tatsächlich falsch.




    Hier geht es nun mal um Korrekturen/Strafen, da muss man nicht ständig betonen wie schlecht, unfair usw. man das findet.

    Das habe ich nie getan, ich habe hier Schreiber darauf hingewiesen, dass sie meiner Meinung nach Strafe schlecht einsetzen, weil sie nicht zum Erfolg führt. Ich habe noch NIE! Dich, oder Hummel oder andere angezweifelt, die hier eine ganz klare Vorgehensweise beschreiben.


    Ich glaube du willst das nicht verstehen.
    Weil es nicht um die Strafe geht, sondern weil du evt. darüber gar nicht diskutieren wills.


    Du möchtest nicht, dass ich (oder austauschbar andere Diskutierer) deine Handlungsweise auch nur ansatzweise in Frage stelle.


    Leider hast du Pech gehabt, ich diskutiere hier jetzt extra mit.
    Somit wird die Korrigierwelt wie die Watteforumswelt mich ertragen müssen.
    Pech gehabt.

  • OT: @Dackelbenny interessant! Bei uns ist er ebenfalls beige und breiig und riecht süßlich!


    @Hummel Danke für den Hinweis. Das stimmt natürlich.
    Wahrscheinlich war ich immer zu langsam, sodass ich nie im Ansatz strafen konnte.

    Nein ich meinte es noch ein bisschen anders. Du hast nur genau beim ersten Mal den Ansatz des Verhaltens Ansatz verpasst. Also das "Oh, da ist ja was was ganz toll riecht - was das wohl ist? Hm - riecht so lecker, ich will es." - da hätte das hingehört - noch bevor besagter Kot die Schnute erreicht. (Ich weiß nicht, ob du mich missverstanden hattest, darum schreib ich das noch mal.)


    Das ist nicht verwerflich - man KANN einfach nicht alle Eventualitäten für jedes erdenkliche Fehlverhalten 24 Stunden auf dem Schirm haben - würde man ja in die Klapse müssen vor Stress.


    Aber die Dinge, bei denen ich genau sowas per Zufall sehe und die mir dann selbst auch SEHR wichtig sind, da strafe ich sofort und massiv - und dann nie wieder (wenn sie aus der richtigen Motivation heraus passiert sind). - Wenn das einmal komplett vollendet ist, den Hund extrem bestätigt und er damit glücklich ist - dann ist es für so eine Art zu Strafen meiner Meinung nach zu spät. Jedenfalls sicherlich in den meisten Fällen.

  • Ganz wichtiger Punkt!
    Welche Korrekturen gehen überhaupt zum aktuellen Zeitpunkt?

    Eben. Deswegen finde ich den Thread auch so spannend. "Richtig korrigieren", also so, dass es Wirkung zeigt, ist in vielen Fällen eben nicht so trivial, sondern von vielen Faktoren abhängig.


    So wie das mit den "deutlichen/klaren Ansagen".
    "Da hab ich einmal eine deutliche Ansage gemacht, und dann war das Thema durch." Solche Aussagen z.B. hört man hier im Forum und anderswo ja öfter mal. Ich persönlich kann damit immer recht wenig anfangen. Was ist so eine Ansage, wie mache ich die und was mache ich, wenn sie beim Hund doch nicht wie gewünscht ankommt? Ich meine, wenn sich Hundetraining durch "klare Ansagen" gestalten ließe, dann müsste ich ja beim Welpen oder neu aufgenommenen Hund nur gewisse Dinge (du ziehst nicht an der Leine, du nimmst nix vom Boden auf, du jagst nix) klar ansagen?

    Leider hast du Pech gehabt, ich diskutiere hier jetzt extra mit.
    Somit wird die Korrigierwelt wie die Watteforumswelt mich ertragen müssen.
    Pech gehabt.

    Ja, warum diskutieren wir hier eigentlich. Ich finde den Austausch spannend. Ich habe auch das Gefühl, das die meisten hier gar nicht so weit voneinander weg sind, auch wenn sich einige eher als Wattebauschwerfer und andere eher als Hardliner bezeichnen. Ich sehe mich eher bei der Wattebauschfraktion, nutze aber zwangsläufig (weil nach Lerntheorie praktisch gar nicht anders machbar) positive Strafe - so wie hier die meisten Nicht-Wattebauschler ganz selbstverständlich z.B. Training und das Lernen von neuen Aufgaben nicht über Strafe und Zwang aufbauen.

  • So wie das mit den "deutlichen/klaren Ansagen".
    "Da hab ich einmal eine deutliche Ansage gemacht, und dann war das Thema durch." Solche Aussagen z.B. hört man hier im Forum und anderswo ja öfter mal. Ich persönlich kann damit immer recht wenig anfangen. Was ist so eine Ansage, wie mache ich die und was mache ich, wenn sie beim Hund doch nicht wie gewünscht ankommt? Ich meine, wenn sich Hundetraining durch "klare Ansagen" gestalten ließe, dann müsste ich ja beim Welpen oder neu aufgenommenen Hund nur gewisse Dinge (du ziehst nicht an der Leine, du nimmst nix vom Boden auf, du jagst nix) klar ansagen?


    Ich hab doch ziemlich genau und detailliert erklärt, wie so eine "richtige Ansage" aussehen kann, wann sie erfolgt und wann nicht. Ebenso wie gezieltes Training mit Strafe funktioniert - fair und sehr sehr effektiv ist.



    Ich bin kein Hardliner - auf keinen Fall. Ich bin jemand, der straft, wo Strafe hingehört und dem Hund mehr hilft als es "nur positiv" zu machen (in meinem Augen). Und jemand, der positiv verstärkt, wo es Sinn macht und dem Hund mehr bringt als Strafe.

  • Das war bei Pino so.
    Als das erste mal Besuch kam, nachdem er hier einzog, wurde sofort und mit Nachdruck das Begrüssen des Besuchs untersagt.
    Seitdem bleibt er brav in seinem Körbchen, wenn es klingelt und begrüsst den Besuch nur wenn er die Erlaubnis bekommt. Da hat einmal Verhaltenskorrektur tatsächlich gereicht.
    Ganz anders draussen. Da wird jeder den wir treffen ausgiebig begrüsst und der 30kg Freuhund zieht alle Register. Bisher hat weder positiv noch Korrektur sein Verhalten massgeblich verändert.
    Der Unterschied war wirklich, das er zuhause das Verhalten (was er wollte) nie zeigen oder ausleben konnte und draussen war ich einfach zu inkonsequent bei den ersten Begegnung mit Bekannten.
    Das heisst er hat drinnen nie Erfolg gehabt, draussen schon und den versucht er natürlich zu wiederholen. Ich glaube das ist ein wichtiger Punkt. Hatte der Hund einmal Erfolg und hat sein (unerwünschtes) Verhalten erfolgreich umgesetzt, wird er es immer wieder versuchen und die Art der Korrektur um dieses Verhalten zu unterbinden wird schwieriger.

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