Richtig korrigieren - Korrekturarten

  • Fortsetzung:
    Und bestenfalls kennt der Hund das System und die Konsequnez, also die Strafe!


    Und nun lies noch mal weiter oben oder eben nicht.

  • Du hast Recht, das kann man unfair nennen, aber das mache ich 1-2x (je nach Intensivität ), dann zeigt der Hund dieses Fehlverhalten nicht mehr, weil er sich gemerkt hat, dass ich dann "unfair" werde.
    An genau diesem Fehlverhalten muss ich dann nicht mehr ewig "herumdoktern", weil der Hund i.d.R. kapiert hat, dass er das nicht machen soll.
    Natürlich braucht man dafür ein Gespür für den Hund und die entsprechende Strafe, sonst kann der Schuß nach hinten losgehen.

  • Hier geht es nun mal um Korrekturen/Strafen, da muss man nicht ständig betonen wie schlecht, unfair usw. man das findet.
    Ich geh ja auch nicht in den Wattebauschthread und stelle dort alles in Frage.......

  • bei der positiven variante korrigiert man ja auch. mein hund rennt gerne fahrräder nach. was bricht das hetzen von fahrräder besonders gut ab? ein sitz. ich verstärke nun das sitz so lange, bis es so verstärkt ist, dass mein hund sich hinsetzt, anstatt zu hetzen. das ist durchaus eine "korrektur".


    ich würde es aber nicht korrektur nennen, sondern verhalten verändern.

    Du korrigierst nicht, du lenkst den Hund ab/um.
    Darum geht es hier im Thread m.E. nicht.

  • Zitat


    dass Strafe nur angewandt wird, wenn der Hund etwas, was er (eigentlich) kann, nicht tut bzw. etwas tut, von dem er weiß, dass er es nicht soll"

    Mach dich frei davon, dass der Hund Handlungen reflektiert. Das Hundehirn wägt in dem Moment nur ab zwischen geforderter Handlung und Handlung die der aktuellen Motivationslage mehr entspricht.
    Das ist einfach ein Abwägeprozess und in dem Moment ist die Umwelt belohnender. Und um diese Belohnung madig zu machen wird aversiv gearbeitet (wenn nötig). Dann wird nämlich die Arbeitsweise der kleinen Waage im Hundehirn die "gefordertes Verhalten vs Umweltbelohnung" verändert (wenn mans richtig macht - Stichwort Timing und Intensität).
    Das ganze klingt zugegebenermaßen ein wenig herzlos nach Reiz-Reaktionsautomaten aber was solls. ;-)

  • Ja, es gibt auch Dinge - ausgesprochen wenige, aber es kommt vor - die ich nicht vorher nett trainiere, sondern die ich durch eine intensive Strafe direkt im Keim ersticke beim ersten Zeigen.


    Bei meiner Hündin zB genau eine Sache - als sie mit 5 Monaten das erste Mal, als wir auf einsamen Spaziergängen waren und uns ein einzelner Hund entgegen kam, anfing den auf Distanz anpöbeln zu wollen. Warum ich das gemacht habe? Weil das keine Unsicherheit sondern Spaß am Ausprobieren war. Kleine Mali-Profilneurose kam raus (hach, ich finde das ja putzig, ist aber null gesellschaftstauglich und auch nicht nötig, dass sie sich so nen Stress - auch wenn er für sie positiv ist - anlernt) Das war das erste und einzige Mal. Aber natürlich sollte man die Motivation auch richtig erkennen und den Hundecharakter ebenso, damit sowas funktioniert. Sie ist je nach Situation ignorant oder sehr sozial und bis heute verspielt.

  • Ich habe bis jetzt 2 mal heftiger korrigiert und zwar in Form, das ich Hund am Kragen gepackt hatte. Und das in einer Situation, wenn ich ihn nicht punktgenau erwischt hätte, hätte es Fremdschaden gegeben.
    Unfair für Hund, fair für Mensch?
    Ansonsten gibt es ein Abbruchsignal, wenn er es nicht befolgt Korrektur bzw minimalst zeitverzögert. Meist reicht nun mehr das Abbruchsignal.
    Dabei finde ich nichts unfair, denn er hatte/hat die Chance sich korrekt zu verhalten.
    Solche Situationen ergeben sich draußen nur noch selten, es wird/wurde etwas besser. Somit fruchtet es ja auch.
    Bei Hundesicht sind wir schon weiter wie schon mal geschrieben.
    Ich finde nach wie vor, das es die gesunde Mischung aus Wattebausch und aversiv ausmacht, abgestimmt auf Hund/Mensch , ob und wie man zum gemeinsamen Erfolg kommt.

  • bEhrlich gesagt empfinde ich zB das, was ich getan habe nicht als unfair. Sie hat von mir eine ganz klare Meinungsäußerung zu diesem Verhalten bekommen. Und zwar in einer Art und Weise, die sie sonst von mir nicht kennt (und die im übrigen auch nicht zielführend wäre, sowas öfter zu tun) - es war eindrücklich genug, um diese neue Idee in ihrem Kopf nciht weiter zu verfolgen.


    Achso - ich hab sie trotzdem nicht angepackt - aber ich habe sie so massiv von mir weggetrieben und die Stimme erhoben, das ist für sie deutlich schlimmer als jede Art von körperlicher Korrektur. Mach ich nicht gern, war aber nötig, ehrlich und mit diesem einen Mal auch gegessen.



    Edit: Natürlich macht es die gesunde Mischung - hier geht es ja nur um den einen Teil davon. Die Korrektur.

  • Als meine Hündin so ca 1 Jahr (vielleicht 1 - 2 Monate mehr) war, hat sie meine Stute auf der Koppel gejagt. Eine Runde nach der anderen, Rückruf freundlich, Rückruf dringlich... alles komplett ausgeschaltet.


    Irgendwann (meine Stute war klitschenass, sie kennt Hunde und hat keine sinnlose Panik vor ihnen!) kam sie fröhlich "lächelnd zurück, sie hatte einen Mordsspaß gehabt!!!


    Ich habe sie weg gejagt, vertrieben!
    Sie war beunruhigt ("Was´n los?") versuchte "sich einzuschleimen" wurde von mir (auf 250!) wieder vertrieben.


    Ich wollte sie nicht in meiner Nähe haben!


    Sie hat mit ihrer Ignoranz nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das meiner Stute massiv bedroht. Ich war sauer!!


    Nach ca 5 min lies ich sie wieder in meine Nähe. Ohne jedes Lob, ohne irgendeine "nette Übung". Sie durfte einfach wieder ins Rudel zurück, aus dem ich sie vorher vertrieben habe.


    Sie hat NIE Wieder eines meiner Pferde gejagt, auch kein anderes!


    Und sie hat absolut keinen seelischen Schaden davon getragen, ein frecher Troll ist sie trotzdem :D


    Ach ja: "Unfair" finde ich den vorübergehenden Rauswurf aus dem Rudel nicht!

  • Ja, das meine ich ja. Eine gute Beziehung kann das problemlos ab - es kann sie sogar eher noch stärken. Eine gute Beziehung braucht gegenseitiges Vertrauen und Respekt - aber das heißt ja nicht, dass man keine Meinung haben darf.

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