Richtig korrigieren - Korrekturarten

  • Klar ist man mal sauer.
    Warum auch immer.
    Trotzdem finde ich, sollte man sich vorher gut überlegen, auf wen man eigentlich sauer ist und ob jetzt ein "Donnerwetter" wirklich angebracht ist und es nicht einfach rauslassen, weil: Der Hund merkt es ja sowieso...

  • Irgendwie verrückt, wie unterschiedlich die Hundewelt wahrgenommen wird. Also echt jetzt.

    Ich finde es zum Beispiel total daneben, wenn man nie den Fehler bei sich sucht, egal wie schlecht man etwas erklärt/ trainiert hat. Also das muss schon mit bedacht sein und mir fällt, wenn ich das mit bedenke, echt kein Szenario ein, wo es "gerechtfertigt" wär, sauer auf meine Hunde zu sein. Genervt von einer Situation, ja. Aber dafür können die halt nix.

    Ist halt die Frage, ob ein Hund absichtlich Wut "veranlassen" kann (natürlich nicht!) und wieso es einen so wütend macht. Das würde ich mich halt eher frage und fände es auch keinen Firlefanz.

  • Reagiere ich emotional, ist das mMn unfair dem Hund gegenüber, und ich vermittle ihm somit meine eigene Schwäche.

    Das ist zwar eine verständliche Anforderung und bei so sensiblen Mali-Hunden (oder auch den Fusseln) sicherlich die beste Variante, aber mmn ist das eine unrealistische Anforderung für jeden Hundehalter.
    Und ja, wenn ein Hund in meinen Keksen hängt, die er sich grade einverleibt, obwohl ich ihm die vorher zehnmal verboten habe, dann säusel ich da kein nein mehr, da gibt es nen Anschiss und Hund wird vom Tisch gepflückt. Ist mir auch herzlich egal, ob die dann in dem Moment schockiert sind, kurz danach ist ja wieder alles gut, sie können wieder aufs Sofa kuscheln kommen und gut.
    (mal als Beispiel)

  • Hihi, also das wäre jetzt eine Situation, in der es bei mir keinen Anschiss gäbe.
    Ich würde den Hund mit einem Eysammagehtsgradnoch?! vom Tisch heben und mir ganz unauthentisch ein Lachen verkneifen.

    Hier schepperts nur wirklich, wenn andere Hunde bedrängt oder angegangen werden. Dann auch mal reflexartig ohne Vorwarnung und heftig.

  • Wenn du für den Rest des Wochenendes danach auf Schokoentzug bist, weil die Kekse alle sind? Nene, da ist der Ofen aus.
    Und klauen vom Tisch obwohl vorher verboten muss einfach echt nicht sein, wenn ich da nicht durchgreife machen die das immer öfter und Schokokekse sind ja auch nicht grade gesund für Hund...

  • @Belial
    Es geht mir persönlich nicht um Situationen, wie z.B. einen Keks klauen, klar gibt's da auch hier ne klare Ansage. Ich habe ja auch keinen Sturschädel, sondern einen Hund, der sehr sensibel ist und dementsprechend auch reagiert.
    Mir geht's um die Situationen wie z.B. Hundebegegnungen oder Menschenbegegnungen. Ruhig an etwas heranzugehen, ohne wütend zu werden, kann mMn jeder Mensch lernen, finde das keine unrealistische Anforderung an den HH, im Gegenteil.
    Würde dieser Hund einen Keks klauen wollen, reicht ein Blick und/oder ein klares nein. Bei Hund 2 müsste ich nachhaltiger sein. Aber wütend bin ich trotz allem nicht. :ka: Ist halt auch nicht jeder Mensch gleich.

  • Bei aller "Impulskontrolle" merkt der Hund doch trotzdem, dass man als Mensch gerade schluckt.......

    Es geht ja auch nicht darum bei jedem Firlefranzchen aus der Haut zu fahren, sondern darum, dass man auch als (sozialisierter) Mensch das Recht hat, auch mal kurz sauer zu sein. Und das seinem Gegenüber, der diese Wut veranlaßt, auch zeigen zu dürfen.

    Und wo genau ziehst du die Grenze, wer entscheidet, od der Hund nun wegen einem Firlefanzchen oder wegen "berechtigter Wut" eins auf den Deckel kriegt? Es geht doch nicht darum, dem Hund den Jackpot zu verabreichen, wenn man ihn grad lieber an die Wand nageln möchte, sondern diesem "authentischen" Wandnagelimpuls nicht einfach nachzugeben und den Hund "aus dem Bauch heraus" massiv abzustrafen, und dann hinterher zu bemerken, dass dies völlig unangemessen war! Der Schaden ist dann nämlich schon angerichtet, besonders, wenn dies öfters passiert.

    Ich glaube, du meinst eher eine durchaus reflektierte und kontrollierte Reaktion, und nicht den aufgestauten Bürofrust eines Sch***-arbeitstages, bei dem dann ein geringfügiges Fehlverhalten des Hundes dass Fass zum Überlaufen bringt - ganz authentisch! Soviel Selbstkontrolle muss einfach sein - ich als mensch sollte merken, wenn ich schlecht drauf bin, und dann auf jegliche Erziehungsmassnahmen verzichten. Und wenn ich so schlecht drauf bin, dass ich echt Wut und nicht nur Verärgerung zeigen muss, dann erst recht!

  • Wobei ich denke das man seine/n Hunde/Hund kennt, und auch genau weiss wie er tickt. Da sind wir dann wieder beim vorausschauenden Handeln. Weshalb soll ich also verärgert sein ? Und wie @naijra auch richtig schreibt, gehe auch ich nicht an schlechten Tagen meinerseits an die Erziehung heran. Die eigenen Frustrationstoleranz wäre deutlich im Keller und es wäre wieder mal unfair dem Hund gegenüber.

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