Hartz IV - und dann?

  • Puh, das ist wirklich ein nervenaufreibendes Thema. Für mich ist ein Hund kein Gegenstand, sondern gehört zum Rudel. Hartz4 Na und. dann ist man selbst eine Leberwurststulle weniger und gibt sie lieber dem Hund. Impfungen müssen sein und wenn es sein sollte, dass ein Hund eine Untersuchung benötigt... Naja, da ist es wie mit dem Hartz4-Empfänger selber: Ist es ein Untersuchung die man sich nicht leisten kann... Tja, allgemeines Lebensrisiko oder einfach Pech. Das gilt ja denn für beide.

    Aber prinzipiell bin ich der Meinung: wenn es an der Stulle für'n Hund mangelt, sollte man es sich wirklich überlegen ob der Wuffel dableibt oder eher zu Freunden zieht.

    PS: Falls jetzt jemand anmerkt, dass es für Menschen Krankenversicherungen gibt. Es gibt sehr viele Untersuchungen, die Krankenkassen nicht zahen ;)

    PPS: Es gibt auch Krankenversicherungen für Hunde die ähnlich wenig zahlen. :D

  • @tinybutmighty Nein oh Gott, das wollte ich auf keinen Fall sagen. Das gäbe ich allerdings auch nirgendwo geschrieben ;)
    Ich glaube, wir sind in einer sehr unterschiedlichen Situation, auch wenn wir beide studieren. Und wir haben wahrscheinlich auch eine sehr unterschiedliche Auffassung von Familie, Unabhängigkeit usw.

    Ich spreche doch nur für mich. Ich wohne alleine bzw. mit Mann, bin am Ende der Studienzeit, hab schon mit 17 allein gewohnt und ich würde mich im Leben nicht darauf verlassen, dass mir in einer (für mich) Notsituation jemand finanziell hilft. Deswegen sichere ich mich auch selbst ab. Ich trage die volle Verantwortung, es sind keine gemeinschaftlichen Tiere.
    Genauso, wie ein Arbeitsloser wahrscheinlich eher in meiner Situation ist als in deiner. Ein H4-Empfänger wohnt wohl eher weniger noch zuhause und hat ein großes Unterstützungsnetz. Es geht doch in dem Thread darum, was passiert, wenn die Sicherheiten wegfallen.

  • Auch wenn das hier kein "Euroeinführungstherad" ist brennt es mir in den Fingern darauf zu antworten. Deinem Beispiel nach @Sarah1 , hat jemand vor dem Euro 2000,00 DM verdient und nun 500,00 € (2000,00 DM = 1000,00 €, davon die von dir angegebenen 50% = 500,00 €) und (als Beispiel!!!!!) 200,00 DM Benzinkosten (die wirklich unheimlich gestiegen sind) und nun 400,00 € (200,00 DM = 100,00 € dazu deine 300% Preissteigerung = 400,00 €)?? Nee ganz ehrlich da ist was falsch in deiner Beschreibung oder ich hab nen Denkfehler.

    Ja, hast Du. Nur möchte ich es nicht ausweiten, aber H4
    ist eben auch davon betroffen und macht das ganze nicht leichter.
    Weiter unten, hat es jemand auf den Punkt gebracht und Preise
    hoch und Löhne runter sind nun mal eine "Geldentwertung", letztlich eine Einbuße von Lebensqualität.

    @all
    Nachfolgend beschreiben viele hier sehr gut, wie sie sich "einrichten" und klar kommen (von ein paar "platten und trollähnlichen" Post's mal abgesehen).
    Sehr interessant und beeindruckend; berührend wenn es um die
    Leberwurstschnitte geht, die mit dem "Liebling" geteilt wird.

    H4 ist nun mal nur eine "Hilfe zur Lebenshilfe" und dennoch sollten
    auch diese Menschen nicht ausgegrenzt werden, wenn es um den
    gesellschaftl. "Hau den Lukas" geht.
    Wer also unter H4 einen süßen Fiffi hat, kann sich sicher hier ein paar Anregungen holen.
    Es muss ja auch kein teurer oder großer Hund sein, der täglich
    Kilos von Fleisch stemmt. Hauptsache ein kleiner Lebenskamerad,
    der treu ist, wo man Verantwortung, Aufgabe und ein Stück weit Herausforderung hat, wenn es mal etwas schwieriger wird. :smile:

  • Zur Frage des Familienhundes bzw -zusammenhalts. Ja, natürlich sind meine Hunde meine Hunde und damit meine Verantwortung.
    Den gewünschten Rollrasen im Garten kann man jetzt, finde ich, auch kaum mit einer lebensnotwendigen medizinischen Behandlung bei Haustier vergleichen.

    Ich habe es bisher auch geschafft, meine Hunde aus eigener Kraft zu versorgen, dennoch sind meine Eltern (z.B.) immer im Hintergrund. Auch sie lieben meine Hunde und möchten alles Gute für sie. So kam es schon vor, dass ich einen Geldbetrag auf meinem Koto vorgfunden habe, als einer meiner Hunde schwer krank war und teuer behandelt werden musste.

  • @Sarah1
    Vampi hat keinen Denkfehler ;)
    Tatsächlich ist die Inflation seit Euro Einführung deutlich geringer als zur Zeit der DM. Wenn man jetzt noch die Lohnsteigerung vergleicht sieht man das diese nie konstant großzügig war

    Jetzt schrieben ja einige das es reicht wenn man den Hund ernähren kann und die Aussage finde ich fatal. Man kann doch nicht damit rechnen das 12 Jahre lang nur Kosten für Futter anfallen ....Was will der "Liebling" mit einer Leberwurstschnitte wenn der eigentlich eine OP bräuchte ...

    Damit will ich jetzt keinen direkt angreifen aber mein Eindruck ist das einige in der sozialen Hängematte bei alles Problemen Unterstützung erwarten und sich selber keine Gedanken mehr machen.

  • ...und wäre es der absolute Herzenswunsch meiner Mutter so einen verf****ten Rollrasen zu haben, würde ich auch mit allem was mir zur Verfügung steht, auch Geld, diesen Wunsch unterstützen, einfach weil das die engste Familie ist, die man hat und die einen im besten Fall ja auch immer unterstützt hat.

    Aber das hat auch alles mit Bindungen zu tun, mit Geben und Nehmen. Meine Mutter könnte alles von mir haben - so wie ich immer alles von ihr bekommen habe und noch bekomme, auch im Hinblick auf Hundebetreuung, hoffentlich auch mal Kinderbetreuung. Würde man innerhalb von Familien näher bei- und zueinander stehen und sich unterstützen, hätte viele Menschen vermutlich weniger Probleme.
    Diesem ganzen "Ich bin eine Insel und kriege ALLES alleine geschafft" kann ich nix abgewinnen. Wenns nicht anders geht okay, aber erstrebenswert finde ich sowas nicht.

  • Erst mal ein freundliches Guten Morgen, allen hier!

    Hmmm... da ich den eingangs erwähnten Fernsehbeitrag nicht kenne, kann ich zu dem da vorgestellten Fall nichts sagen.
    Prinzipiell bin ich der Meinung, man sollte sich bei Anschaffung eines Haustieres ob groß oder klein reichlich Gedanken machen, auch hinsichtlich der möglichen Kosten und das nicht nur auf den bestehenden Lebensstandard bezogen.

    Also ein bissel ein Was-wäre-wenn-Szenario entwerfen. Ähnliches wurde von uns bei "Adoption" unseres Hundes von Seiten des Tierschutzes auch erwartet. Also zum Beispiel, was passiert mit dem Tier bei Trennung, Krankheit, Arbeitslosigkeit?
    Letztlich kann man aber, denke ich auch nicht alle möglichen Einschnitte in das Leben ganz genau vorplanen, Dinge entwickeln sich oft anders als erwartet und oft kann man dann, aller guter Vorsätze zum Trotz nicht genau das tun, was man sich vorgenommen oder so toll vorher geplant hat.
    Wir haben Kinder und natürlich würde ich sagen, im Falle einer Trennung zum Beispiel würde ich sagen, der Hund kommt dahin wo auch die Kinder sind (ist ja dann eh Betreuungsbedarf vorhanden), was aber wenn unser bisher recht verwöhnter Familienhund (ist ja meistens wer daheim) plötzlich nicht länger alleinbleiben kann, was ja sicher dann nötig wäre (irgendwo muss ja das Geld herkommen)? Was wenn abgesehen von irgendwelchen Erkrankungen (die nötigen Behandlungen übernimmt jede Krankenkasse) die Kinder anderweitig mehr kosten als erwartet? Zum Beispiel Nachhilfe oder ähnliches? Das zahlt Dir nämlich keine Kasse. Lassen wir das dann sein weil der Hund vielleicht auch noch was kosten könnte?

    Natürlich nicht! Wir haben alle Internet und wissen inzwischen genau, für dringend notwendige Operationen zum Beispiel beim Tier gibt es Tiertafel, Tierschutz und andere Vereine, die helfen können. Und ja, im Zweifel, falls ich Denen die Kosten nicht zurückerstatten könnte, würde ich mein Tier auch abgeben wenn es dadurch seine nötige Behandlung erhält. Aber quasi vorbeugend weggeben würde ich den Hund wahrscheinlich eher nicht. Wohl aber eine erneute Anschaffung gut überlegen.

    Wie gesagt, den Fall aus dem Fersehen kenne ich ja nun nicht, jedoch stehe ich dem Thema was eine dringend notwendige OP ist, auch etwas kritisch gegenüber.
    Klar ein Unfall, bedarf oft sofortigen Handelns, keine Frage. Aber bei manchen Erkrankungen bin ich mir da nicht so sicher. Unsere vorherige Hündin wurde am Ende ihres Lebens unnötigerweise noch in der Tierklinik operiert, natürlich haben wir die Kosten getragen aber rückblickend betrachtet war das Ganze absolut unnötig und hätte man uns vorher gefragt, wir hätten abgelehnt und das sicher nicht wegen der Kosten.
    Einer Bekannten ist es mit ihrer Katze ähnlich ergangen, hat das arme Tier noch einen Berg Behandlungen inklusive OP im Endstadium ihrer Krebserkrankung erhalten woran ihr Frauchen noch nach dem Tod des Tieres fleissig abbezahlt hat.
    Daher denke ich ohne den Fernsehbeitrag zu kennen, es ist doch mitunter sehr schwierig zu beurteilen was eine wirklich notwendige OP eigentlich ist und vielleicht haben die Tierbesitzer im Film eher einen Fall wie unseren oder den unserer Bekannten gehabt, da kann man nun drüber diskutieren ob da eine Behandlung sinnvoll wäre oder man sich nicht nur das Geld hätte sparen können.

    Hier nur mal eine Frage, wenn mein Tier zum Beispiel durch Erkrankung oder Unfall tatsächlich nur durch sofortige OP zu retten ist (Magendrehung zum Beispiel) und ich habe es schon in der Klinik/ Praxis, darf ich es dann eigentlich unverrichteter Dinge einfach wieder mitnehmen, wissend, das ist dann das Ende? Oder würde, wenn es denn wirklich so eng ist, die Klinik/ der Tierarzt das Tier dann gegen meinen Willen behandeln? Würde ich das Tier einfach mitnehmen, mache ich mich dann nicht strafbar?

  • Ich finde es übrigens toll, wenn Familien auch was finanzielle Engpässe, Betreuungssorgen oder ähnliches betrifft, so toll zusammenhalten wie es hier bei Einigen zu sein scheint!
    Wenn wir aber schon das Was-wäre-wenn-Spiel spielen, muss man auch bedenken, dass Eltern eventuell gerade dann wenn wir ihre finanzielle Unterstützung bräuchten möglicherweise auch herade nicht flüssig sein könnten und dann? Meine Eltern können uns dahingehend auch nicht unterstützen, daher würde ich es auch nicht verlangen.
    Allerdings kann auch ich sie nicht unterstützen und sie würden ebenfalls nicht danach fragen.
    Was eine befürchtete Abhängigkeit betrifft, ja, das gehört nun mal dazu, wenn man Andere um Hilfe bitten muss.
    Daher würde ich meine Schwiegermutter sicher nicht nach Geld für ein neues Auto fragen oder für Klamotten oder ähnliches. Würde es aber um das Tier oder die Kinder gehen, dann würde ich notfalls über meinen Schatten springen. Und ja, dann käme sicher auch bei uns die Diskussion auf, was eine sinnvolle und notwendige Behandlung denn nun wäre und da hätten wir möglicherweise unterschiedliche Ansichten zu und letztlich entscheidet dann wohl der Geldgeber den Fall.

    Was wiederum bedeutet, (auch für den Fall, dass ich irgendeine Tierschutzorganisation um Hilfe bitten müsste) man kann nicht mehr uneingeschränkt über sein eigenes Tier bestimmen, sollte es aber wirklich um Leben oder Tod gehen, ist das dann noch so wichtig?

  • Ich finde es übrigens toll, wenn Familien auch was finanzielle Engpässe, Betreuungssorgen oder ähnliches betrifft, so toll zusammenhalten wie es hier bei Einigen zu sein scheint!
    Wenn wir aber schon das Was-wäre-wenn-Spiel spielen, muss man auch bedenken, dass Eltern eventuell gerade dann wenn wir ihre finanzielle Unterstützung bräuchten möglicherweise auch herade nicht flüssig sein könnten und dann? Meine Eltern können uns dahingehend auch nicht unterstützen, daher würde ich es auch nicht verlangen.
    Allerdings kann auch ich sie nicht unterstützen und sie würden ebenfalls nicht danach fragen.

    Es geht ja auch nicht ums Verlangen danach. Sondern um ein Gefühl von Familie, und zu der gehören meine Hunde schon immer auch dazu. Sie haben - auch für meine Eltern - fast den Status von Kindern. Meine Eltern sind nicht betucht, weiß Gott nicht. Aber wenn sie sehen, es ist irgendwie Not am Mann, dann möchten sie nach ihren Möglichkeiten helfen. Und umgekehrt ist es für mich bezüglich meiner Eltern ebenfalls so.
    Ganz alleine ist fast alles schwerer als zusammen.

  • Du und deine Eltern sind da gottseidank nicht das Maß aller Dinge.
    Ich finds immer schade, wenn sich Leite so über ihre Unabhängigkeit definieren müssen.

    Es soll auch Familien geben, die sich einig sind und sich GERN gegenseitig unterstützen!

    Ich kann schon verstehen, wie @Czarek das meint. Mein Hund ist mein Hund und gehört zu meiner kleinen Familie (Mann+ich), in der wir uns jederzeit gern gegenseitig unterstützen.
    Meine Eltern würden mir aber einen Vogel zeigen, wenn ich sie um Geld für den Hund bitten würde. Sie finanzieren mir mein Studium zu einem Teil, möchten aber nicht für meinen Luxus aufkommen.

    Ich finde es toll, wenn es anderen Familien anders läuft und man sich einfach hilft, weil man es eben gern macht. Es gibt aber nunmal auch die Familien, in denen das nicht so ist. Das hat, finde ich, gar nichts mit Unabhängigkeit zu tun, sondern einfach damit, wie die Familie so funktioniert.

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