Kläffen im Hundesport
-
-
Vielleicht um die Runde ein bisschen aufzulockern stelle ich eine Gegenfrage:
Warum ist es in manchen Sportarten "verpönnt" das Hunde bellen? Warum werden Punkte abgezogen bei häufigen bellen?
(Bei letzter Frage wäre es interessant wenn sich ein Turnierrichter melden könnte)Und weil immer von triebig gesprochen wird: wie lautet eigentlich die genaue Definition dazu? Ist triebig ein Wesensmerkmal, Motivation,Erregungspegel?Ist jeder Hund triebig oder nur bestimmte Rassen (wie z.B. die berühmten BC und Malis)?
Denn bis jetzt habe ich das Vorurteil? triebig=hektisch und hochgepuscht. - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
-
-
Vielleicht um die Runde ein bisschen aufzulockern stelle ich eine Gegenfrage:
Warum ist es in manchen Sportarten "verpönnt" das Hunde bellen? Warum werden Punkte abgezogen bei häufigen bellen?
(Bei letzter Frage wäre es interessant wenn sich ein Turnierrichter melden könnte)Und weil immer von triebig gesprochen wird: wie lautet eigentlich die genaue Definition dazu? Ist triebig ein Wesensmerkmal, Motivation,Erregungspegel?Ist jeder Hund triebig oder nur bestimmte Rassen (wie z.B. die berühmten BC und Malis)?
Denn bis jetzt habe ich das Vorurteil? triebig=hektisch und hochgepuscht.
Im Obedience wird konzentriertes, ruhiges Arbeiten gefordert. Perfektionismus könnte man sagen :-) Das soll harmonisch aussehen. Im Agi ists eigentlich schnuppe, wie es aussueht oder sich anhört, solange der Hund fehlerfrei ist. In der VPG Unterordnung ist es ähnlich. Auch hier zählt das "Bild" vom Hund.
Für andere Hundesportarten kann ich nicht sprechen, aber im Flyball wird es auch nicht bewertet und ist vollkommen normal, dass der Hund bellt.Nehmen wir mal an, man würde das Bellen im Agi bewerten:
Platziert wird er schnellste, fehlerfreie Lauf. Ein Stangenabwurf, KZ-Fehler oder eine Verweigerung werden mit 5 Fehlerpunkten bewertet. Wie soll man jetzt das Bellen bewerten? Für jeden Beller 5 Punkte abziehen? Das wäre alleine für den Richter viel zu kompliziert. Denn bei schnellen Hunden wird das immer schwerer alles mitzubekommen.
Bei der Unterordnung kann ich ja, wenn der Hund bellt, nur eine Teilpunktzahl geben. Z.B. für die Leinenführigkeit in der BH statt 15 Punkten nur 13.Unterscheiden wir mal ganz klar:
- Ein Hund der Dauerbellt ist auch im Agi eher ungerne gesehen. Das sollte definitiv korrigiert werden.
- Ein Hund der ab und zu bellt, ist, solange er sich konzentriert, in Ordnung.
- Ein Hund der gar nicht bellt, aber trotzdem nervlich "drüber" ist, sollte ebenfalls korrigiert werden bzw. man sollte das Training überdenken.
- Ein Hund der komplett ohne Trieb über den Parcours läuft, gehört mMn entweder nicht ins Agi oooder man baut entsprechenden Trieb (positiv) auf -
Und weil immer von triebig gesprochen wird: wie lautet eigentlich die genaue Definition dazu? Ist triebig ein Wesensmerkmal, Motivation,Erregungspegel?Ist jeder Hund triebig oder nur bestimmte Rassen (wie z.B. die berühmten BC und Malis)?
Denn bis jetzt habe ich das Vorurteil? triebig=hektisch und hochgepuscht.
Um es mal anders zu umschreiben würde ich triebig als reaktionsschnell und reaktionsintensiv auf oft geringe Auslöser umschreiben.
Und Trieb ist ein Wesensmerkmal, man kann ihn zu einem gewissen Anteil fördern und stärken, aber wenn er nicht (oder nur gering) vorhanden ist, wird man die Reaktionsweise und schnelligkeit eines triebstarken Hundes nicht durch Lernen oder Motivation herantrainieren können.Jeder Hund hat "Trieb" die Frage ist nur nach der Stärke und da sind Rassen bei denen eben auf schnelle, leicht zu triggernde Reaktionen selektiert wurden deutlich im Vorteil.
Triebig ist nicht zwingend hektisch oder aufgepuscht, nur kann man einen triebigen Hund deutlich schneller und leichter eben auf blöd drehen, wenn man nicht sehr bewusst damit umgeht.
-
Weil es eben ein Zeichen von Stress/Überdrehtheit ist und eben nicht für ruhiges teamorientiertes Arbeiten? Es gehört nicht zu den gestellten Aufgaben..würde der Hund zwischendurch mal ein Vögelchen jagen gäbe das ja auch Abzug..es gehört da eben nicht hin. Zumal keiner wirklich sagen kann wo der Vorteil zu ruhigem Arbeiten liegt
-
Danke dafür! Eigentlich sollte jeder Hundesportler den Unterschied ja kenne aber wie man feststellen muss ist dem leider oft nicht so. Da kann man sich nur Fremdschämen.
Dann hätte ich jetzt ganz gerne mal deine Definition von Trieb und Erregungslevel, gerne auch mit der biochemischen Erklärung.Im Hundesport wird häufig über "Beutetrieb" gearbeitet, ein Hund der "triebig" ist, ist über Abwandlungen des Jagdverhaltens also sehr gut in eine hohe "Erregungslage" zu versetzen - die, und das habe ich sogar schon ausführlich auf den ersten Seiten erklärt, dopamingesteuert ist und damit selbstbelohnend ist.
Ein Effekt, den umgangssprachlich "triebige" Hunde sehr gut trainierbar und reaktiv für den Hundesport machen. Eine hohe Erregungslage ist also damit gekoppelt, diese ist ja auch gewünscht.
Was ist denn in deinen Augen ein "aufgeregter" Hund und wie entsteht deiner Meinung nach Aufregung? Ich würde mal behaupten durch eine Erwartungshaltung.
Und jetzt mal ganz simpel - wir sprechen hier über Hundesport und nicht über Sexualtrieb, Angst etc. - das ist ein ganz anderes Thema.Ich wiederhole mich gern
Zitat
In weiterführenden Untersuchungen zeigte sich dann, dass gerade
Hütehundrassen, die über eine lange gemeinsame Kooperationsgeschichte
mit dem Menschen verfügen, sich bei unlösbaren Aufgaben viel stärker am
Menschen orientieren, Blickkontakt mit ihm suchen oder ihn durch Bellen
oder andere Verhaltensweisen zur Hilfe auffordern. Umgekehrt lassen sich
gerade Hütehundrassen besonders gut vom Menschen auch durch Fingerzeig
und andere Gesten dirigieren.Ein Mitarbeiter des amerikanischen Hundeforschers Ray Coppinger hat
bereits vor über 20 Jahren herausgefunden, dass im Hirnstoffwechsel von
Border Collies und anderen Hütehunden die Konzentration des als
Selbstbelohnungsdroge bezeichneten Wirkstoffs Dopamin beispielsweise
gegenüber Herdenschutzhunden deutlich erhöht ist. Das bedeutet, dass die
oft auch von Hundehaltern und Züchtern beschriebene
Workaholic-Mentalität der Border Collies, Australian Shepherds und
verwandter Rassen eine Grundlage in der Neurobiologie hat. Ein erhöhter
Dopaminspiegel führt nicht nur zu einem verstärkten
Selbstbelohnungseffekt bei gelösten Aufgaben, sondern versetzt das Tier
auch in eine freudig-erregte Erwartung bei erneutem Auftreten von
Randbedingungen, die beim letzten Mal einen solchen Erfolg begleitet
haben. Der bekannte Effekt, dass gerade Border Collies, Australian
Shepherds und verwandte Rassen oftmals schon beim Betreten des
Parkplatzes vor der Hundeschule in völlige Aufregung verfallen, oder
beispielsweise im Agility-Parcours kaum mehr zu bremsen sind; dies lässt
sich also teilweise durch diese freudige Erwartung (antizipativer
Effekt des Dopamins) erklären. Gekoppelt mit der ebenfalls bereits
erwähnten rassetypischen Eigenschaft zur Rückorientierung auf den
Menschen und zu häufigen Blickkontakten entsteht dann unter Umständen
eben der bekannte Border Collie oder Australian Shepherd, der fiepsend
und quiekend vor Begeisterung ständig seinen Menschen anschaut und
diesen zu noch schnellerer und heftigerer Aktivität auffordert.Text: Udo Ganslosser und Sophie Strodtbeck
Und
ZitatEin Hund, der seine Triebe (Anmerkung, tausche Trieb gegen Erregungslevel) kanalisieren kann, der entsprechende skills hat und klare Bilder und Konzepte im Kopf hat, der hat weder negativen Stress, noch muss er in Hysterie verfallen.
-
-
Weil es eben ein Zeichen von Stress/Überdrehtheit ist und eben nicht für ruhiges teamorientiertes Arbeiten? Es gehört nicht zu den gestellten Aufgaben..würde der Hund zwischendurch mal ein Vögelchen jagen gäbe das ja auch Abzug..es gehört da eben nicht hin. Zumal keiner wirklich sagen kann wo der Vorteil zu ruhigem Arbeiten liegt
Mein Sheltie ist sehr gesprächig. Jetzt hat sie aber gelernt, dass sie in der Unterordnung keinen Wuff abgeben darf - was sich innerlich in ihr aufstaut. Entsteht dadurch nicht auch Stress, obwohl sie ruhig arbeitet? Meiner Meinung nach ja.
Und wie bereits erwähnt resultiert die Geräuschkulisse nicht aus den Hunden im Parcours.
-
Weil es eben ein Zeichen von Stress/Überdrehtheit ist und eben nicht für ruhiges teamorientiertes Arbeiten? Es gehört nicht zu den gestellten Aufgaben..würde der Hund zwischendurch mal ein Vögelchen jagen gäbe das ja auch Abzug..es gehört da eben nicht hin. Zumal keiner wirklich sagen kann wo der Vorteil zu ruhigem Arbeiten liegt
Weil es keinen Vorteil zu Arbeiten ohne Bellen gibt - aber eben auch keinen Nachteil, wenn es sich eben nicht um "Überdrehtes Hirnloses Gekläffe" handelt, sondern um Bellen aus Erregung heraus.
Hunde die beim Arbeiten Bellen gleichzusetzen mit "nicht teamorientiert" ist einfach Unsinn - genau so wie die Aussage, dass Bellen beim Arbeiten automatisch dazu führt, dass diese Hunde nicht konzentriert oder sauber arbeiten würden. -
Im Obedience wird konzentriertes, ruhiges Arbeiten gefordert. Perfektionismus könnte man sagen :-) Das soll harmonisch aussehen.
Und da steige ich noh nicht ganz dahinter: Viele sagen hier, das ihre Hunde auch konzentriert Arbeiten aber die bellen und bei Obi wird auch konzentriert gearbeitet und es bellt kein Hund. Beispiel:
Der Hund ist in perfekter Grundstellung und läuft perfekt Fuß, konzentriert sich auf den HH. Volle Punktzahl
Der Hund ist in perfekter Grundstellung und läuft perfekt Fuß, konzentriert sich auf den HH und bellt. Punktabzug
Beides sieht harmonisch (und gleich) aus nur die Lautstärke ist anders. Musste es dann nicht eigentlich egal sein ob der Hund ruhig ist oder nicht wenn er seine Aufgabe perfekt und konzentriert erledigt hat?Unterscheiden wir mal ganz klar:
- Ein Hund der Dauerbellt ist auch im Agi eher ungerne gesehen. Das sollte definitiv korrigiert werden.
- Ein Hund der ab und zu bellt, ist, solange er sich konzentriert, in Ordnung.
- Ein Hund der gar nicht bellt, aber trotzdem nervlich "drüber" ist, sollte ebenfalls korrigiert werden bzw. man sollte das Training überdenken.
- Ein Hund der komplett ohne Trieb über den Parcours läuft, gehört mMn entweder nicht ins Agi oooder man baut entsprechenden Trieb (positiv) aufDas sehe ich zu 1000 Prozent auch so (und ich denke da bin ich nicht die einzige)
-
Hasel - einfach es Beispiel: Im Reitsport wird in der Dressur gewertet wie korrekt entsprechende Lektionen gezeigt werden, dafür gibt es Punkte/Prozente.
Im Springen geht es um Zeit und Stangen/Verweigerungen. Irgendwie muss der Gaul drüber, aber es muss weder schön aussehen, noch irgendwelche optischen Standards erfüllen.
Ähnlich ist es im Obedience bei den Hunden - dort zählt die möglichst KORREKTE Ausführung einer Übung, die ganz klar in einer Prüfungsordnung definiert ist. Bellen ist hier unerwünscht, weil es den Gesamteindruck einer ruhigen Arbeit stört.
Das hat nicht immer was mit "Sinn" zutun, das ist halt Sport. Ich sagte ja schon, dass ich mit meinem Sheltie Obi aus dem Grund nicht mehr mache, da ich sie in der UO nicht ruhig bekomme. Sie ist ein eher "triebiges" Exemplar und gerade bei Voraussenden usw. bellt sie mal gerne. Aber ich habe keine Lust das "wegzutrainieren", weil es uns beide total frustet und ich auch keinen Sinn darin sehe ihr die Freude am Arbeiten zu nehmen.Im Aglitiy geht es um Fehler, Verweigerungen und um Zeit - es ist sowas von egal ob der Hund kläfft, oder nicht.
-
Ich stehe auf dem Schlauch, ich dachte es gibt nur zwei Triebe? Ernährungs- und Sexualtrieb. Der Rest wurde widerlegt.
Hab' jetzt sechs Seiten übersprungen weil mich wunderte, dass sich hier alle einig zu sein scheinen. - Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!