Straßenhunde und ihre Macken
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Hallo zusammen,
zuerst möchte ich euch einmal Toni vorstellen:
Toni ist ein 7 Jahre alter Straßenhund aus Rumänien und seit 3 Wochen bei uns. Die letzten 2 Jahre hat er in einem rumänischen Tierheim verbracht, davor war er Straßenhund. Toni bringt eigentlich keine großen Baustellen mit sich. Er ist einfach nur lieb und freundlich. Trotzdem würde ich hier gerne mal seine Merkwürdigkeiten aufzählen. Da Toni mein erster Straßenhund ist, bin ich an einem Austausch über die diversen Problemchen sehr interessiert.
Also, Toni mag keine glatten Böden. Parkett geht, aber Fliesen sind gruselig. Seit wir einen Teppisch in der Küche haben, geht er in die Küche und auch auf die Fliesen, der Teppich aber bleibt seine rettende Insel. Auf Parkett läuft er zwar ohne Probleme, aber toben geht gar nicht, da haut es ihm sofort alle Beine weg.
Treppen findet Toni auch ganz gruselig. Die Steintreppe in unseren Garten läuft er problemlos hoch und runter. Die Holztreppe im Haus mag er gar nicht laufen. Deshalb schläft er alleine unten und wir oben. Ich muss sagen, wenn er die Holztreppe nie laufen mag, dann ist das in Ordnung. Hatten erst überlegt so Teppichstufen auf die Treppe zu legen, aber mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt, dass er alleine unten schläft. Es macht Toni auch gar nichts aus. Nach der letzten Runde geht er aufs Sofa und dreht sich nicht mal um, wenn wir gehen. Dann haben wir noch ein paar geflieste Treppenstufen zur Haustür hin. Die läuft er hoch, aber nicht runter. Wenn wir mit ihm raus wollen, dann lassen wir Toni erst in den Garten, gehen selber durch die Haustür und holen ihn dann am Gartentor ab, weil wir ihn nicht die Stufen zur Haustür runter kriegen.
Toni ist ein sehr merkwürdiger Esser. Trockenfutter rührt er gar nicht an. Und Nassfutter kaum. Nachdem er jetzt 3 Tage fast nichts gefressen hat, war ich mit ihm beim Tierarzt. Gesund ist er, daran kann sein Essverhalten nicht liegen. Jetzt rühren wir ihm etwas von unserem Essen unter das Nassfutter. Und siehe da, er frisst. Allerdings frisst er komisch. Ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll, aber wenn das Fressen nur noch am Rand und am Boden vom Napf ist, dann hat er arg Probleme das da rauszukriegen.
Wer von euch hat an seinem Straßenhund auch solche Macken bemerkt? Und was habt ihr dagegen unternommen? Wie gesagt, Toni ist mein erster Straßenhund, deshalb interessiert mich jeder Ratschlag
Viele Grüße von Maike und Toni
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Tolle Idee zu diesem Thread. Herzlich Willkommen Toni!
Kann da nicht mitreden; lese aber gerne weiter. -
ich hab persönlich keinen Straßenhund aber ich kenne ein paar...
Die spanischen Hunde einer Gassibekannten fressen auch heute, nach 7 Jahren, noch alles gierig in sich hinein als ginge es uns Letzte. Einen davon hat man halb verhungert an einem Baum gebunden gefunden, das erklärt so einiges. Der andere irrte auf Ibiza zwischen 5* Hotels herum und bettelte um Futter.
Der Rüde ist immer noch ein zurückhaltendes Sensibelchen, die Hündin ist mittlerweile ein Energiebündel. Die Hündin kenne ich bin von Anfang an. An ihr sieht man echt wie viel man mit Zuwendung, Vertrauen und Verständnis erreichen kann. Zu Beginn hat sie sich vor unbekannten panisch schreiend auf den Boden geworfen und sie hat sich teilweise selbst vor Angst/Unsicherheit bepullert. Mittlerweile gibt sie dem Rüden die nötige Sicherheit und ist genau das was man sich unter souverän vorstellt.Eine ehemalige Kollegin hat einen Rüden aus Rumänien, der dort u.a. die 2 Wochen (?) in der Tötung abgesessen hat. Vorher streunerte er vor einer Schule herum und musste dort in einer "Beräumungsaktion" weg. Der Rüde wurde zwar bereits in einer Kastrationsaktion kastriert, wurde aber trotzdem in die Tötung gebracht.
Dann kam er in die Smeura und dort über ein deutsches Tierheim zur Kollegin.
Glaub seit April hat sie ihn. Generell hat er Angst vor Männern und jeglichen "knüppelähnlichen" Gegenständen also Besen, Staubsauger, Stöcken usw. Auch wenn man die Stimme erhebt fällt er in sich zusammen. Ansonsten klappt es daheim schon recht gut. Stubenreinheit war innerhalb weniger Tage geklärt.
Spazieren geht nur an ruhigen Orten. Dort läuft er aber nur auf Asphalt, über eine Wiese bekommt man ihn mehr schlecht als recht. Er läuft auch nur mit Geschirr, was wahrscheinlich auf das Fangen mit der Schlinge zurückzuführen ist.
Auch er frisst in einem Tempo sein Futter in sich herein.
Treppen steigen kann er auch nicht, aber die HH wohnt im EG. Das Fliesenproblem hat er auch, so wurden die Hauptwege mit Teppich ausgelegt und er geht darauf.Ich finde man findet bei vielen ehemaligen Streunern die gleichen "Macken". Fressen und Fliesen höre ich von vielen Haltern.
Ich finde es aber ganz großartig wenn man sich trotz vieler Baustellen auf einen Streuner einlässt.
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Glückwunsch wenn das Eure Macken sind
Meine Hündin vom Züchter hatte ähnliche Probleme, sie mochte keine glatten Böden und nachdem sie mal auf einer Treppe doll ausgeruscht ist waren ihr diese ein Graus. Trockenfutter hat sie auch kaum gefressen, am liebsten Menschenessen und draußen war sie ein Staubsager.
Ansonsten sind meine Hunde Spanier, meine eigenen und alle Pflegehunde, das sind aber in der Regel keine Straßenhunde. Ich glaube das kann man nicht vergleichen.
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Hallo,
Erstmal super, dass Toni in seinem Alter bei Euch endlich noch ein gutes Zuhause gefunden hat!
Ich habe Erfahrung mit diversen "Griechen" und kenne das mit verschiedenen, vor allem glatten Böden auf jeden Fall auch. Auch freie Flächen ohne Rückzugsmöglichkeit können problematisch sein, aber das ist ein anderes Thema als die Böden denke ich. Und natürlich diverse Stadtgeräusche, Sirenen, Blaulicht, Kinderwägen und andere Dinge, die man als Strassenhund so nie kennengelernt hat.
Bei unseren beiden (zu meinem erschrecken macht das jetzt auch unser neuer, kleiner Hund
), ist es noch das Verstecken: beide suchen sich draußen und in der Wohnung ein geeignetes Versteck, dann wird rituell oder wenn möglich auch richtig gegraben und dann mit Hilfe der Nase versteckt (gerne Schweineohren und ähnliche Trockensnacks). Wenn wir z.B. vor dem Fernseher etwas essen und sie nichts hat, holt unsere Hündin sich dann häufig etwas aus einem ihrer Verstecke und snackt mit. Das machen aber auch "Nichtstrassenhunde", z.B. Beagle glaube ich gerne.
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Und natürlich diverse Stadtgeräusche, Sirenen, Blaulicht, Kinderwägen und andere Dinge, die man als Strassenhund so nie kennengelernt hat.
Beim Wort Straßenhund denke ich eigentlich immer an Hunde, die in Städten leben.
Selbst in kleineren Dörfern gibt es doch mal Sirenen und Kinderwägen, denke ich.Gibt es viele Hunde, die derart abgelegen leben und trotzdem weggefangen werden?
Ich stelle mir das so vor, dass die dann ja niemanden groß stören würden. -
Hallo,
also in Bezug auf Kreta kenne ich die Lage ganz gut (und da gibt es ja auch größere Städte). Die Hunde dort führen selten ein Leben als reine Straßenhunde. Manche waren erst Kettenhunde und da fehlen dann meist in der entscheidenden Zeit als Welpe und Junghund viele Eindrücke. So aufzuwachsen oder hier direkt bei Menschen in einer Wohnung, macht einen großen Unterschied.
Aber selbst in den Städten ist zwar nicht weniger, aber anderes los als hier. In der Ecke wo wir sind, z.B. kaum Sirenen (Polizei, Krankenwagen), während das hier in Berlin ganz anders aussieht. Es gibt in den Städten auch Straßenhunde, die dort geduldet werden und gut klarkommen. Aber Hunde, die irgendwo (auch außerhalb der Städte) alleine rumstreunen, sterben meist über kurz oder lang, entweder sie verhungern, oder werden überfahren. Wirklich allein jagende und lebende Hunde habe ich dort kaum gesehen, wenn dann selten als Rudel.
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Glückwunsch wenn das Eure Macken sind
Bislang sind das wirklich seine einzigen Macken. Mal gucken was noch so dazu kommt
Wir haben auch gezielt nach einem unkomplizierten Hund gesucht. Ein Angsthund passt ja nun wirklich nicht in eine Familie mit zwei kleinen Kindern.
Was das fressen angeht, ich hätte erwartet, dass er alles runter schlingt und eine kleine Mülltonne ist. Aber es ist genau das Gegenteil. Er frisst extrem langsam und sucht sich unser Essen raus und lässt das Nassfutter übrig. Außerdem sieht es einfach merkwürdig aus wie er frisst. So unbeholfen.
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Vielleicht stimmt was mit seinen Zähnen oder dem Kiefer nicht.
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Das war auch meine Idee. Laut TA ist aber alles in Ordnung. Wenn sich in 1 Jahr noch nichts geändert hat, dann müssen wir gründlicher suchen, ihn gründlicher durchchecken lassen. Aber bis dahin lassen wir ihn erstmal ankommen. Er ist ja erst seit 3 Wochen bei uns. Seit 3 Wochen in Deutschland, in einem Haus, in einer Familie.
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