Milztumor - Erfahrungen mit OP?

  • Ich bin so hin und her gerissen. Es gibt im Bekanntenkreis fast einstimmig die Meinung, es nicht zu tun und Fina die letzten Tage oder Wochen wunderschön zu machen. Ich werde am Montag meinen Tierarzt bitten, mit der Klinik zu telefonieren und abzuklären, warum sie mir nicht dazu raten. Vielleicht haben sie auf dem Ultraschall mehr gesehen als er auf dem Röntgenbild.
    Es zerreißt mich gerade innerlich. Es tut so weh. Wie hart muss es sein, wenn sie dann wirklich nicht mehr bei mir ist...

  • Der Senior hat möglicherweise tumöröses Geschehen in der Milz. Manches deutete darauf hin, dann wieder nicht. Ich habe ihn nicht schallen lassen, weil es nichts an meiner Herangehensweise ändern würde.
    Einzig eine mögliche Ruptur hab ich im Hinterkopf und achte grob auf mögliche Anzeichen.


    Meine Schwester allerdings hat ihren Hund mit geschätzten 12-13 operieren lassen. Sagt heute, sie würde es wohl nicht mehr tun. Zum einen empfand sie das ganze Drumherum: MRT, die Chemoempfehlungen, den Tumor dann noch untersuchen lassen undsoweiterundsofort an irgendeinem Punkt dann nur noch als wirtschaftlich orientiert, nicht am Hund und Lebensqualität fand sie hinterher auch fraglich. Die Operation selbst hat er halbwegs gut weg gesteckt. War aber mindestens die erste Woche danach ziemlich platt und auch nie mehr der Hund von früher.


    Denn die Arthrosen und sonstige Alterswehwehchen gingen davon natürlich auch nicht weg und gesund in dem Sinne war Hund hinterher ja auch nicht. Er hat dann nocht knapp 1 Jahr gelebt, mit vielen Altersaufundabs.


    Dann hatte meine Schwester den Verdacht, dass irgendwas trotzdem wieder wächst. Tierarzt hat das eher verneint. Es kam nicht mehr zu einer Kontrolluntersuchung. Ihr Hund fiel 1e Woche später im Freilauf tot um. Warum genau hätte nur Obduktion geklärt. Sah nach Herzinfarkt oder Aortenruptur o.ä. aus.


    Sein letztes Lebensjahr verlief zwar ohne Milztumor, dafür aber reichlich Schmerzen des Bewegungsapparates, ständig Sorgen, ständig Medikamenten.


    So muss das nicht laufen, persönlich würd ich wenn, dann aber nur eher jüngere Hunde operieren lassen, die im Prinzip frei von Nebendiagnosen sind.

  • Mein Anny (mittelgroß) war 12 Jahre alt, als bei einer Routineuntersuchung ein kirschgroßer Knubbel auf der Milz zu sehen war. Der TA hat mir zu einer Op geraten, weil man nicht erkennen kann, ist dies gutartig oder ein bösartiger Tumor. Ich habe mich im Internet schlau gemacht, was für ein Risiko besteht. Es wurde empfohlen, die Op durchzuführen. Nach einem Gespräch mit meiner Freundin, Tierheilpraktikerin, die mir sagt, sofort operieren, weil ist es ein Bösartiger, kann das innerhalb weniger Tage schon zu spät sein. Weil dies Art unglaublich schnell wachsen kann, dann platzt er und über das Blut, das im Bauchraum verteilt ist, können Metastasen sich verbreiten, da gibt es keine Hilfe mehr. Die Milz selbst kann man nicht operieren, weil sie zuviel Blut speichert, also muss sie ganz entfernt werden. Was aber keine große Sache ist, ein erwachsener Hund braucht sie nicht notwendig.
    Ich habe dann 2 Tage später Anny die Milz entfernen lassen. Sowohl die Narkose, als auch die Op ist gut verlaufen, mein TA hat das in seiner Praxis gemacht, ich konnte sie nach dem Aufwachen wieder mit nach Hause nehmen. Sie hat das ganze gut überstanden, ein wenig wacklig, aber ansonsten heilte es schnell. Der Pathologe hat mitgeteilt, der Knubbel war noch gutartig, aber könnte jederzeit bösartig werden. Ich habe also richtig gehandelt. Jetzt ist Anny ein sehr fröhlicher fitter Hund.
    Heute gibt es Narkosemittel, die auch ein alter Hund gut verträgt.


    Ich würde jederzeit wieder die gleiche Entscheidung treffen, außer es liegen andere schwerwiegende Krankheiten zusätzlich vor.


    Ob ich einer Chemo zugestimmt hätte, weiß ich nicht, mein Nachbars Hund hatte einen geplatzen Milztumor, es folgten noch 2 weitere Op´s aber dann war die Leber voll mit Tumoren, der Hund hat das 1 Jahr überlebt, eine Chemo wurde nicht gemacht, zeitweilig war er ein fröhlicher Hund, aber dann klappte er einfach zusammen, dann musste er eingeschläfert werden.

  • Bei Fina ist es eine Größe von 6x7 cm, zudem hat sie am Rippenbogen zwei Beulen, die ca 5x5 cm groß sind. Hier weiß man nicht, worum es sich handelt. Die Tierärztin in der Klinik meinte, auch hier könnte schon etwas ernsteres vorhanden sein. Die Klinik würde mit einer OP ja Geld verdienen. Und wenn die mir davon eher abraten, hat das für mich schon Gewicht.
    Trotzdem möchte ich morgen nochmals mit meinem Tierarzt darüber reden.
    Tendenziell aber glaube ich, dass ich mich darauf konzentriere, ihr noch ein schönes Leben zu machen. Ohne Schmerzen. So lange es eben noch geht.

  • :streichel:
    Ich glaube das würde ich auch tun.... nur noch tolle Tage für sie machen..... Lieblingsessen kochen, all das tun, was ihr schon immer machen wolltet


    Schau mal in den Thread "Ernährung bei Krebs" von @Die Swiffer (ich bin gerade zu durcheinander zum verlinken, vielleicht mag das ein anderer erledigen bitte)
    Darin ist soviel Kraft, Liebe, Fürsorge, Aufopferung und Würde für den Hund.... tiefe Dankbarkeit dafür, dass es ihn gab.... Wenn jedes Lebewesen so ein barmherziges Ende hätte, wäre die Welt ein besserer Ort.


    Du wirst weinen müssen, wenn du ihn liest... aber vielleicht findest du darin, die Antwort, die Du suchst. Ich wünsche es dir jedenfalls.

  • @Julia P: das ist so eine schwierige Situation. Fühl dich mal in den Arm genommen.
    :streichel:
    Aus Erfahrung weiß ich, dass wenn TÄ dazu abraten, zu operieren, ernsthaftes weiteres (tumoröses) Geschehen im Raum steht, dass die das nicht einfach so ohne Grund sagen.
    Natürlich kann man die Milz entfernen. Aber diese OP ist kein leichtes Operatiönchen und Krebs kostet einfach viel Kraft.


    @hasilein75 hatte ihn ja schon erwähnt - meinen bzw Opis Krebsthread.
    Ich verlink dir mal zum Anfang seines letzten halben Jahres:
    Opis Thread


    Der ganze Verlauf ging über zwei Jahre. Mit Höhen und Tiefen, vielen Zwiespälten und doch immer das Wohl vom Opi vor Augen.
    Wir sind den Weg gegangen - Qualität vor Quantität. Alles zu tun, damit es für ihn ein lebenswertes Leben bleibt, dass er immer für alles, was er machen wollte, fit genug war. Auch wenn es dann ein bisschen langsamer war. ;)
    Sein Wille, sein Weg. Wir haben ihn nur begleitet. =)

  • Die Tierärztin der Klinik musste auch schlucken, als mir die Tränen runterliefen. Leichtfertig hat sie mir nicht von der OP abgeraten.
    Durcheinander bringt mich nur mein eigentlicher TA, der eher zu einer OP tendieren würde. Die beiden müssen sich morgen kurzschliessen. Aber ich denke innerlich habe ich mich entschieden.
    Habe seit der Diagnose kaum mehr was essen können. Aber so langsam komme ich wieder zu mir und der Kopf übernimmt wieder das Steuer...

  • Gerade mit meinem Tierarzt gesprochen. Er versucht schon den halben Vormittag die Klinik zu erreichen.
    Wir werden heute noch ein großes Blutbild machen, um zu sehen ob es noch andere Baustellen bei Fina gibt.
    Er sagte mir, dass der Tumor doch noch nicht so groß wäre, er gut zu operieren sein müsste. Natürlich könne er mir auch keine Garantie geben, aber er sagt dass Fina in jedem Fall diese Chance verdient hätte. Es versunsichert mich so wahnsinnig. Aber ich kenne ihn seit Jahren und weiss, dass er das nicht ohne Grund macht.
    Habt ihr Erfahrungen mit den Folgen nach der OP..sprich..wie geht es dem Hund danach? Darf er Treppen steigen? Mein Hund ist groß und hat ca 35 kg, ich wohne im 2. Stock. Natürlich würden wir es hinbekommen, sie dreimal am Tag rauf und runter zu tragen. Und ich weiss auch, dass jeder Hund so eine OP anders wegsteckt.


    Was mache ich nur.. :(

  • Gerade mit meinem Tierarzt gesprochen. Er versucht schon den halben Vormittag die Klinik zu erreichen.
    Wir werden heute noch ein großes Blutbild machen, um zu sehen ob es noch andere Baustellen bei Fina gibt.
    Er sagte mir, dass der Tumor doch noch nicht so groß wäre, er gut zu operieren sein müsste. Natürlich könne er mir auch keine Garantie geben, aber er sagt dass Fina in jedem Fall diese Chance verdient hätte. Es versunsichert mich so wahnsinnig. Aber ich kenne ihn seit Jahren und weiss, dass er das nicht ohne Grund macht.
    Habt ihr Erfahrungen mit den Folgen nach der OP..sprich..wie geht es dem Hund danach? Darf er Treppen steigen? Mein Hund ist groß und hat ca 35 kg, ich wohne im 2. Stock. Natürlich würden wir es hinbekommen, sie dreimal am Tag rauf und runter zu tragen. Und ich weiss auch, dass jeder Hund so eine OP anders wegsteckt.


    Was mache ich nur.. :(


    Meinem Parson-Russell-Terrier wurde vergangenen Juli auch die Milz aufgrund eines Tumors entfernt.
    Er musste nur eine Nacht in der Tierklinik bleiben zur Überwachung und dann durfte er wieder nach Hause.
    Die ersten paar Tage nach der OP war er noch sehr müde und teilweise wackelig auf den Bein. Er wollte sich nicht tragen lassen und ist Treppen selbst gelaufen. Langsam, aber es hat funktioniert.
    Hat allerdings ein paar Tage lang Schmerzmittel bekommen.
    An sich hat er die OP gut und schnell verkraftet (leider hat sich bei uns die Naht entzündet). Tumor war Gott sei Dank gutartig und somit ist er heute wieder top fit.
    Hatten bereits Einblutungen im Bauchraum vor der OP und hätte man seine Milz nicht schnellstmöglich entfernt, dann wäre er auch an dem Gutartigen Tumor zeitnah gestorben. Das hat mich natürlich am meisten schockiert :ka:
    Ich bin daher froh mich für die Operation entschieden zu haben.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!