Warum immer Hunde vom Züchter?

  • Seit wann ist es verwerflich, wenn man für geleistete Arbeit auch Gewinne für sich erzielen möchte? Auch wenn es sich um eine "Nebentätigkeit" handelt bei der (seriösen) Zucht.

    Verstehe ich nicht, warum ein finanzielles + jetzt so verteufelt wird. :ka:

    ich glaub du meinst mich? :D

    Ich erkläre mal meinen Standpunkt:

    1000€ ist für einen Welpen vom Züchter gerechtertigt. Verdient er auch nix oder nur wenig dran, ist für mich in Ordnung.
    Auch 1200€ finde ich noch ok, dann bleibt eher was über. Völlig in Ordnung.

    Aber bei Preisen darüber hinaus (bei meiner Rasse jetzt, mit wenig Geburtskomplikationen, größeren Würfen, etc.) finde ich die Gewinnspanne schon wieder gefährlich. Weil dann eben die falschen Leute aus den falschen Gründen auf den Zug aufspringen.
    Wobei es eben auch drauf ankommt, wie derjenige züchtet. Fährt er bis nach England zum Decken und hat nur 1x im Jahr Welpen finde ichs was anderes als wenn derjenige den Deckrüden daheim sitzen hat und den 3. Wiederholungswurf macht, ständig Welpen hat, aber trotzdem hohe Preise verlangt.

    Das typische Modehundphänomen in der Anfangsphase. Es wird nicht mehr gezüchtet, sondern verkauft. Da die Nachfrage groß ist wird das auch bezahlt und der Preis steigt weiter und noch mehr wittern das Geschäft. Finde ich nicht gerechtfertigt aber gefährlich.
    Es geschieht nicht mehr der Rasse zu liebe. Ich finde das sollte immer noch im Vordergrund stehen, auch wenn der Züchtern sehr gerne seine Unkosten decken darf und auch einen kleinen Gewinn rausschlagen kann. Wenn man manch Züchter aber beobachtet wird einem auch klar, dass da nicht mehr der Hund im Vordergrund steht. Hündinnen mit grade erreichter Zuchtreife belegen, vom Rüden neben an, Maximalpreise verlangen und nach 4 Würfen dann mit 8 Jahren abgeben rechtfertigt für MICH keine 1800€, als Beispiel.

    Das ist das was ich meine und deshalb würde ich das nicht unterstützen und nicht jeden Preis zahlen. Wenn ich dahinter einen Sinn (außergewöhnlich großer Aufwand) sehe, wahrscheinlich schon. So aber nicht.

    Hoffe man versteht das Wirrwarr...

  • Wär es nicht besser wenn Welpen mindestens 1000 Euro kosten müssten? Damit würde man jeden abschrecken der später keine Tierarztkosten tragen kann und auch dem gerecht werden das ein Lebewesen nicht verramscht werden darf ...

    Wenn ich überlege das ich für Diskusfische pro Fisch 250 Euro gezahlt habe ... und wir reden von Hunden.

    Ah ja... also sind wir wieder da, dass nur die sich Hunde anschaffen dürfen, die reich genug sind..... (für teure Hunde...)

    Wieso hältst Du einen Fisch für ein minderwertvolles Lebewesen, dass Du meinst, ein Fisch muß auf jeden Fall billiger sein als ein Hund?

  • @Nebula aber, aber...wer wird denn Vdh Züchtern unterstellen, sie würden auf Modehund-Züge aufsteigen und sich gar daran und vor allem dadurch bereichern?

    Das war ironisch gemeint :smile:

    Da hast du natürlich recht. Also wenn die Preise unverhältnismäßig in die Höhe schießen.
    Meinte jetzt aber tatsächlich einen moderaten Gewinn.

  • Wär es nicht besser wenn Welpen mindestens 1000 Euro kosten müssten? Damit würde man jeden abschrecken der später keine Tierarztkosten tragen kann und auch dem gerecht werden das ein Lebewesen nicht verramscht werden darf ...

    Wenn ich überlege das ich für Diskusfische pro Fisch 250 Euro gezahlt habe ... und wir reden von Hunden.


    Meine Skalare wurden genau so alt wie meine Hunde und ich denke Diskus hat eine ähnliche Lebenserwartung, wieso sollte der also mit weniger Respekt und Überlegung angeschafft werden?

    Mindestpreis für Welpen, egal ob anständig gezüchtet oder schnell im Hinterhof vermehrt... Gruselige Vorstellung. Man versucht sein Glück, produziert drauf los, weil großer Gewinn winkt und wenn man nur ein oder zwei Welpen verkauft bekommt, hat es sich schon gelohnt bei minimalen Produktionskosten.
    Was passiert mit dem Rest von den sagen wir acht Welpen aus dem Bauernhofverschlag?
    Regentonne?
    Wald?
    Wenn sie viel Glück haben Tierheim.

    Schreckliche Vorstellung

  • @Cattlefan wenn jemand nicht in der Lage ist, den Preis für einen Welpen aus guter Zucht zu zahlen, wie soll derjenige in der Lage sein, den Hund angemessen zu versorgen? Was ist mit nötigen tierärztlichen Behandlungen?
    Ja, ich finde, jemand der knapp bei Kasse ist, sollte sich nicht noch ein Haustier anschaffen.
    Ich habe hier eine nette Gassibekanntschaft, tolle Hündin aus dem TH, die bekommt Spritzen gegen die Läufigkeit (heißt das so?). Die häufig erst knapp vor Schluss, weil kein Geld. Auf die Frage, warum dann keine Kastration, solch eine große Summe auf einmal geht nicht. Was ist, wenn die Hündin mal krank ist?

  • Die Diskussion hatten wir bereits in einem anderen Thread!

    Ich würde auf keinen Fall für einen Hund, der entstanden ist, weil Nachbars HD-geplagter Lumpi mal eben auf die Jagdsau Wilma der "Züchterin" gesprungen ist, 4 stellige Summen für das Ergebnis davon ausgeben.

    Nicht, weil der Welpe wertlos" als Tier wäre, sondern weil die Produktion es einfach nicht wer ist.

    Abgesehen davon gibt es auch reichlich Halter, die einen Hund für 1500 Euronen kaufen, aber an TA, Futter und sonstigen Kosten dennoch sparen (außer vielleicht au den Kosten für die HuTa, damit man sein übriges Leben weiterführen kann wie vorher ohne Hund!

  • Ich hatte im Forum mal von jmd. gelesen, dessen Familie früher gezüchtet hat und der hat ganz ehrlich gesagt, dass sie locker was über hatten(waren es 10.000 Euro(?) im Jahr?(?)).
    Ich weiß nicht, wieviel denn da an Würfen fiel und ob es nun eine 'gute' Zucht war... - jedenfalls waren sie dem VDH angeschlossen.

    Der/diejenige meinte jedenfalls, dass es schon immer ein angenehmes Einkommen war, auch wenn es nicht im Vordergrund stand(soweit ich mich erinnere).

    Wie es heute aussieht - ist vermutlich verschieden.

    ---

    Übrigens gibt's ja auch Rassedachvereine, wo die Welpen zentral vermittelt werden - zu nem Festpreis, egal aus welcher Linie sie kommen/welcher Zuchtstätte. Das ist ja eigentlich auch eine interessante Idee. Da meldet man sein Interesse, vielleicht ne Wunschfarbe - und der nächste Wurf, der halt innerhalb des Vereins fällt, da kommt man dann vielleicht in Frage.

    Damit sind dann die vielleicht weitgefassten "Preisspannen" auch kein 'Problem' mehr.

  • @Cattlefan du hast das Thema angesprochen ...
    Ich würde für solch einen Hund auch keinen Zuchtpreis bezahlen.
    Und natürlich gibt es auch solche Menschen wie von dir beschrieben.
    Ich glaube aber, wer sich sorgfältig einen Züchter aussucht und den entsprechenden Preis bezahlt, kann und will seinen Hund auch angemessen versorgen.
    Ich verstehe aber auch nicht, wie ein TH einen Hund an Menschen vermittelt, die sich das eigentlich nicht leisten können.
    Ich spreche nicht von reich, sondern ganz normale Menschen wie du und ich.
    Es ist ja ganz was anderes, wenn Hund schon da und man gerät dann in Nöte, dass kann jedem passieren.

  • Die Preisfrage finde ich immer schwierig und ich denke nicht, dass man es einfach pauschal beantworten kann.

    Ich finde nicht, dass alle Preise bei einem VDH-Züchter gerechtfertigt sind, denn nicht jeder VDH-Züchter bringt (zumindest in meinen Augen) seine jeweilige Rasse "extrem weiter" (wie das so gerne hier genannt wird).
    Da wird, wie bei ganz vielen anderen auch, einfach nur ein Wurf pro Jahr gemacht (wenn es zwei Hündinnen gibt, dann auch 2 Würfe) und gut ist. Mal ist es der Deckrüde den man selbst hält oder eben auch mal einer der bis ca. 500 km entfernt wohnt. Die Zuchtzulassungen sind ja irgendwann durch, auf Ausstellungen war man auch genügend.... wirkliche Kosten entstehe da in meinen Augen nur noch während der Trächtigkeit der Hündin und wenn die Welpen auf der Welt sind.

    Diese "Kosten" lassen sich dann sicherlich ganz einfach nachrechnen, was für mich jedoch immer nicht zur Sprache kommt, das ist die Arbeit / die Zeit, die der Züchter (oder Vermehrer) bei einem Wurf hat. Und ich bin der Meinung, dass man diese Zeit durchaus finanziell vergüten kann.
    Was mir diese "Zeit" dann wert ist, das entscheid ich, wenn ich mir alles angeschaut habe und die "Arbeit" für mich bewertet habe.

    Schlimm finde ich eher, wenn innerhalb des Wurfes der Preis unterschiedlich angesetzt ist, weil z.B. gerade Hündinnen besser "laufen" als Rüden und deshalb kosten Hündinnen dann € 100,00 mehr oder weil gerade eine Fellfarbe angesagt ist und dann sind die schwarzen Welpen eben mal € 100,00 günstiger.... :gott: .... grausam....

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