Kreiseln, Rutenjagen und mehr oder weniger riskante Aberziehungsmethoden - brauche Rat
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Gerade beim DSH muss es nicht zwingend eine Störung sein, sondern kann auch schlicht eine anerzogene Unart sein.
Viele Leute finden es schlicht witzig dem Welpen beizubringen seine Rute zu jagen. In der Regel wird es schnell zum Problem, weil das selbstbelohnende Verhaltenaußer Kontrolle gerät.Ob ihr da jetzt wirklich einen kranken Hund habt oder einen, der eben eine Unart gelernt hat (wie andere zB Kläffen), ist aus der Entfernung nicht wirklich beurteilar.
Von Starkzwang sollte man aber in beiden Situationen absehen.
- Vor einem Moment
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Hi,
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Auf jeden Fall hat stereotypisches Verhalten eine Ursache und ist nicht "gesund".
Hier wird es erläutert:
Tierpsychologie & Hundeschule Michaela Wolf
„Zwangsneurosen“ bei 2% aller Hunde -
Als Ergänzung zu meinem Post hier noch zum Nachlesen, was abnormales repetetives Verhalten angeht: Immer im Kreis herum - Abnormales repetetives Verhalten - MarkertrainingMarkertraining
Neben dem Aufsuchen eines TAs mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie ist eine Änderung bzw. Strukturierung deines/eures Tagesablaufs erst einmal der erste - und wichtige - Schritt. Dazu ein Zitat aus dem o.g. Artikel:
"Durch Rituale, geregelte Tagesabläufe, Geduld, umsichtiges Verhalten und vor allem Verständnis kann dem betroffenen Tier zusätzlich geholfen werden." -
Also mein damaliger DSH hatte auch einmal das Schwanzjagen angefangen. Er war weder über -noch unterfordert. Es konnte mit einen einfachen NEIN unterbunden werden. Nach einer Woche war das Thema durch.
Hier denke ich hat es sich schon irgendwie ritualisiert. Er macht es ja immer nach irgendwelchen Aktionen wie der TE schreibt. Ich denke eher das dient zum Stressabbau und hat sich wie gesagt generalisiert.
Wie hier von vielen geraten wurde, würde ich mir da auch einen Verhaltenstrainer hinzuziehen. Und ich denke dann kann dem Hund gut rausgeholfen werden aus dem eingefahrenen Verhalten. -
Unterbinden wäre im Falle eines stereotypen Verhaltens aber doch falsch, da das eine Art der Stressbewältigung des Hundes ist und wenn man da nur unterbindet, der Hund trotzdem nicht lernt wie er mit seinem Stress umzugehen hat und man vielleicht noch Schlimmeres provoziert. Oder nicht?
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Klar , deshalb habe ich ja geschrieben
Hier denke ich hat es sich schon irgendwie ritualisiert. Er macht es ja immer nach irgendwelchen Aktionen wie der TE schreibt. Ich denke eher das dient zum Stressabbau und hat sich wie gesagt generalisiert.
Mein damaliger DSH hatte das als Blödsinn angefangen, deshalb konnten wir es auch leicht unterbrechen, bzw unterbinden, und er lies es dann auch sein. Kam nie mehr vor, und das war damals in der Pubertät.
Bei diesem Hund würde ich es eben auch nicht unterbinden, weil es ja eben zum Stressabbau dient. Da brauchts denk ich Alternativen, und evtl mehr Struktur für den Hund.
Und vor allem nicht mit einer Wurfkette geschweige denn einem Tele HB. 
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Hallo Alex,
ich kenne mich mit dieser Art des stereotypischen Verhaltens nicht aus, aber ich möchte aus meiner Perspektive einer Hundehalterin, die einen Gebrauchshund führt, der ebenfalls sehr arbeitsfreudig ist und auch mal schnell hochfahren kann, ein paar Fragen stellen, die für mich das Problem etwas erhellen sollen.
1. Wie ist Eika bei euch eingebettet und untergebracht? D.h. hat sie einen ruhigen Rückzugsort, wo sie niemand stört, wo kein Lärm herrscht und nicht dauernd jemand vorbeiläuft? - so einen Ort braucht eure Hündin auf jeden Fall und vielleicht müsst ihr das auch mit ihr üben, dass sie auf dem Platz bleibt und gerne dort ist - sie "muss" entspannen lernen.
2. Wie sieht der Tagesablauf mit Eika aus? Gibt es Routinen, Verlässlichkeit für die Hündin?
3. Was macht ihr so an Beschäftigung? Es gibt Beschäftigungsformen, die eher Ruhe und Konzentration fördern. Diese - mit körperlicher Auslastung in eine gute Balance gebracht - können auch mehr Sicherheit geben.
4. Wie sehen die Spaziergänge aus, macht ich dort etwas mit ihr wie Suchspiele, wie verhält sich Eika da?
5. Noch eine private Frage, die Du bitte nicht im Forum, sondern nur als Anregung für Dich beantworten kannst, wenn Du magst: Herrscht zwischen dir und Deiner Partnerin häufiger der Haussegen schief? Herrscht ein gereizter oder lauter Ton? Tiere sind ja sehr sensibel und spüren solche Dissonanzen - das kann den Stress für die Hündin verstärken.
6. Teletakt & CO: Finger weg. Das ist nicht nur verboten, sondern macht den Hund fertig.
7. Ungeduld: Trainingserfolge brauchen Zeit. Der Hund hat wahrscheinlich schon ganz lange ein Verhalten eingeübt, ritualisiert, - das geht nicht per Knopfdruck weg. Eine Kombi von: Tierarzt- bzw. Physio-Check und einem kompetenten Hundetrainer, der auch mal zu Hause bei euch schaut, wie es aussieht, fände ich gut.
Viel Erfolg!
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Unterbinden wäre im Falle eines stereotypen Verhaltens aber doch falsch, da das eine Art der Stressbewältigung des Hundes ist und wenn man da nur unterbindet, der Hund trotzdem nicht lernt wie er mit seinem Stress umzugehen hat und man vielleicht noch Schlimmeres provoziert. Oder nicht?
Nicht unbedingt. Einem Junkie kannst Du auch nicht einfach seinen Stoff auf den Tisch legen und ihn mal nett bitten, ihn bitte nicht anzurühren. Der Junkie lernt aber auch nichts, wenn er jedes Mal, wenn er die Hand ausfährt, eine Kette vor die Füsse geschmissen bekommt. Er wird sicherlich keine Abneigung gegen den Stoff entwickeln, sondern höchstens gegen Dich, wenn er sieht, dass Du es bist, der die Kette wirft. Dann holt er sich seinen Stoff eben woanders. Der Junkie ändert sein Verhalten aber auch sicher nicht, wenn er die Drogen weiterhin nehmen darf.
Auf den Hund übertragen bedeutet das: natürlich wäre es das Ziel, dass er gar nicht mehr kreiseln muss. Nur: wenn dieses Verhalten schon so automatisiert ist, dass er es in jeder noch so emotional aufwühlenden Situation zeigt - vor dem Füttern, dem Spaziergang, dem Schlafen gehen, dem Aufstehen, etc. - dann musst Du dafür sorgen, dass es nicht mehr zum Erfolg führt. Denn das Gefährliche an dieser Unart (die eben durchaus zu einer massiven Verhaltensstörung werden kann) ist, dass sie, weil sie für den Hund funktioniert und 'sich lohnt', immer häufiger als Strategie angewandt wird um mit der Umwelt klar zu kommen. Den Hund deshalb einfach machen zu lassen ist ebenfalls keine Lösung.
Damit so ein Verhalten langfristig und ohne weiter Schäden zu verursachen, therapiert werden kann, braucht man einiges an Wissen, Einfühlungsvermögen und Sachverstand. Wer dabei mit Wurfketten hantiert und über Schocktherapien nachdenkt, hat offensichtlich noch nicht verstanden, wo das Problem seines Hundes wirklich liegt und wie man ihm dabei helfen könnte.
Und eines ist sicher: wer nicht mit Überzeugung zusammen am gleichen Strang zieht, nimmt das Seil lieber erst gar nicht in die Hand, sondern vielleicht zuerst mal ausführlich darüber, ob der Karren nun nach Ost oder nach West soll...
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Mein Hund hat das auch gemacht, wenn er Futter wollte oder wir rausgehen sollten. Immer, wenn er davon ausging, dass es gleich losgehen könnte (bestimmte Uhrzeiten, ich zog die Gassischuhe an, ging zum Futternapf...) gabs den Drehwurm.
Da ich die Situationen ja kannte, in denen er das zu 100% macht, habe ich eingegriffen, bevor er gedreht hat. Er musste sich dann hinsetzen. Dann konnte ich mich in Ruhe anziehen oder das Futter richten.
Anfangs hatte ich den Eindruck, dass ich das drehen dadurch nur vermeide und er trotzdem fast vor Anspannung platzt, ob nun im sitzen oder im kreiseln und dass das nicht wirklich hilft.
Nach ein paar Wochen setzte er sich aber schon von selbst hin, wo er früher gedreht hätte.
Und mittlerweile nutzt er diese Strategie auch in anderen Situationen, wenn er nicht weiß, wohin mit sich.
Theoretisch neigt er immer noch zum drehen. Aber jetzt reicht es, wenn ich ihn dran erinnere, dass er sich stattdessen hinsetzen kann. Er kommt viel schneller runter und ich habe nicht mehr den Eindruck, dass er gleich explodiert, selbst wenn es mal länger dauert oder ich seinen Wunsch nicht erfüllen kann.
Da er mittlerweile ja weiß, wie er sich "richtig" verhalten soll, schimpfe ich durchaus mal, wenn er trotzdem dreht.
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Hallo Alex,
ich kenne mich mit dieser Art des stereotypischen Verhaltens nicht aus, aber ich möchte aus meiner Perspektive einer Hundehalterin, die einen Gebrauchshund führt, der ebenfalls sehr arbeitsfreudig ist und auch mal schnell hochfahren kann, ein paar Fragen stellen, die für mich das Problem etwas erhellen sollen.
1. Wie ist Eika bei euch eingebettet und untergebracht? D.h. hat sie einen ruhigen Rückzugsort, wo sie niemand stört, wo kein Lärm herrscht und nicht dauernd jemand vorbeiläuft? - so einen Ort braucht eure Hündin auf jeden Fall und vielleicht müsst ihr das auch mit ihr üben, dass sie auf dem Platz bleibt und gerne dort ist - sie "muss" entspannen lernen.
2. Wie sieht der Tagesablauf mit Eika aus? Gibt es Routinen, Verlässlichkeit für die Hündin?
3. Was macht ihr so an Beschäftigung? Es gibt Beschäftigungsformen, die eher Ruhe und Konzentration fördern. Diese - mit körperlicher Auslastung in eine gute Balance gebracht - können auch mehr Sicherheit geben.
4. Wie sehen die Spaziergänge aus, macht ich dort etwas mit ihr wie Suchspiele, wie verhält sich Eika da?
5. Noch eine private Frage, die Du bitte nicht im Forum, sondern nur als Anregung für Dich beantworten kannst, wenn Du magst: Herrscht zwischen dir und Deiner Partnerin häufiger der Haussegen schief? Herrscht ein gereizter oder lauter Ton? Tiere sind ja sehr sensibel und spüren solche Dissonanzen - das kann den Stress für die Hündin verstärken.
6. Teletakt & CO: Finger weg. Das ist nicht nur verboten, sondern macht den Hund fertig.
7. Ungeduld: Trainingserfolge brauchen Zeit. Der Hund hat wahrscheinlich schon ganz lange ein Verhalten eingeübt, ritualisiert, - das geht nicht per Knopfdruck weg. Eine Kombi von: Tierarzt- bzw. Physio-Check und einem kompetenten Hundetrainer, der auch mal zu Hause bei euch schaut, wie es aussieht, fände ich gut.
Viel Erfolg!
1.
Sie ist mit in der Wohnung. Solche Rückzugsmöglichkeiten hat sie. Sie ist aber ohnehin in der Wohnung recht entspannt, wenn man nicht gerade durch sein Tun andeutet, dass es gleich vor die Tür geht. Ja, sie dackelt auch mal in jeden Raum hinterher, aber das auch völlig stressfrei.2.
Es gibt wenig Routine. Zwar gibt es alles, was ein Hund so braucht aber nach recht unregelmäßigem Zeitplan. (Teilweise) Berufstätigkeit, andere Baustellen zu Hause sowie Verpflichtungen gegenüber unseren 3 Großtieren, die unregelmäßig neben dem Tagesgeschäft auch so noch mal eine Menge Zeit einnehmen lassen es einfach nicht anders zu.3.
Spazieren, gelegentlich Fahrrad und Pferd. Ersteres in Kombination mit Übungen der Grundkommandos, mal eine Zerrspieleinlage & Suchspiele (Dummy, kleine Döschen mit Stücken Fleischwurst etc.)
Bällchenwerfen haben wir recht früh eingestellt.4. Futterdummy wird auf Entfernung gesucht, da gibt sie richtg Gas, aber ohne zu kreiseln. Bei den Dosen mit Wurst im Nahbereich geht et etwas gemächlicher zu, auch da ohne Kreiseln.
5. Ich glaube das ist im Eingangposting nicht zu übersehen, dass derzeit der Haussegen ganz schön schief hängt. Eika kreiselt aber schon von Beginn an, es kann also eigentlich nciht die Ursache sein.
6. Tja, auch nach weiterer Diskussion habe ich meine Partnerin noch nicht vollends davon abgebracht. Da kommt dann der lapidare Spruch "Ach Quatsch, schlimmer wird es schon nicht werden". Wenn ich anderer Meinung bin bin ich der Klugscheißer, der keine Ratschläge von "Profis" annimmt.
Klar, warum der Haussegen schiefhängt und es verbal auch mal zur Sache geht ?
7. Kompetenz kann man halt leider nicht riechen. Die einen wollen ignorieren, die anderen mit Worten unterbinden und die nächsten ein Impuls-Ferntrainer einsetzen. Allesamt erfahrene Trainer oder Züchter. Da den richtigen zu finden wird sicher nicht einfach.
Mal ganz zu schweigen von den massenweise Spinnern, die irgendwas mehr oder weniger esoterisches in sündhaft teuren Wochendseminaren gelernt haben.---
Insgesamt noch mal zur genauer geschildert:
In der Wohnung dreht sie fast nur, wenn es gleich raus geht bzw. wenn man nach einer gewissen Zeit Abwesenheit wieder kommt.
Während der Abwesenheit dreht Eika nicht, zumindest soweit ich das mittels IP-Kamera stichprobenartig überprüfen konnte.Wenn wir Gassi gehen kreiselt sie schon oft im Vorfeld und öfters auf der ersten Teilstrecke. Lässt man sie dann vollkommen in Ruhe nebenherlaufen stellt sie das Ganze irgendwann weitgehend ein.
Sobald man aber mit ihr spielt, übt, sie belohnt etc. macht sie oft unmittelbar danach wieder den Propeller.Am Grundstück kreiselt sie primär in Anwesenheit der Pferde, sie kann es auch absolut nicht verschmerzen, wenn eines der Pferde das Grundstück verlässt und sie nicht vorne dran darf. Ansonsten am Grundstück wie auch in den anderen Situationen: in Erwartung, dass etwas passiert oder nachdem etwas passiert ist.
Grüße
Alex - Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
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