"psychogenes Trinken"

  • Nachts geht es ihm wohl deshalb besser, weil er nicht dauernd säuft. Sprich: er trinkt tagsüber nicht, weil er Durst hat, sondern, um Anspannung abzubauen.

    Vielleicht das Wasser erst gar nicht grenzenlos anbieten, sondern eine Alternative in die Wasserschüssel legen? Vielleicht Apfelstücke, Kohlrabi, Karotten - je nachdem was er mag. Gibt doch auch solche Knatschbälle zum Stressabbau, oder einen Stoffknochen, was weiß ich ... da müsste man mal testen, auf was er abfährt und das in die Wasserschüssel legen. Eventuell anfänglich mit Leberwurst einreiben ...


    Kauen beruhigt ja die meisten Hunde ...

    • Neu

    Hi


    hast du hier "psychogenes Trinken"* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Und ich merke auch, wenn es ihm zu viel wird

      Das ist dann nur leider schon zu spät - im Idealfall müsste man es schaffen, den Alltag so dosiert auf den Hund einwirken zu lassen, dass es ihm nicht zu viel wird und die Pausen und Ruhephasen entsprechend noch deutlich eher einläuten.


      Das ist anfangs schwierig, aber man nimmt als Halter im Laufe der Zeit die Signale des Hundes viel besser wahr und kann entsprechend eher drauf reagieren.


      Es dauert sehr lang, bis ein erhöhter Cortisol-Spiegel abgebaut sind - das sind Tage und nicht nur wenige Stunden. Deshalb würde ich momentan wirklich versuchen, dem Kerle nicht immer neue Cortisol-Spitzen zu verpassen und auf Gassi-Gänge tatsächlich verzichten. Schön wäre es, wenn Ihr einen Garten habt, so dass der Hund erst einmal komplett zur Ruhe kommen kann, sich aber bewegen und lösen kann und zwar in einer immer vertrauter werdenden Umgebung.


      LG, Chris

    • Ich doch auch. :lol:


      Und andersrum genauso - er säuft nicht soviel, weil es ihm nachts besser geht.Ich kenn z. B. einige TS-Hunde, die es nachts, wenn drumrum alles schläft und ruhig ist, das erste Mal schaffen, in Ruhe zu Fressen oder aus ihrem sicheren Rückzugsort herauszukommen und sich die Wohnung mal anzuschauen.


      LG, Chris

      Ja, die kenne ich auch. Aber das ist beim Hundi nicht das Problem. Er ist neugierig, will eigentlich auch teilnehmen. Er frisst sehr gut, trinkt zu gut. Er kann schon schlafen, ja, aber zu wenig.
      Mir ist schon klar, dass die Hauptaufgabe darin besteht, Ruhe in ihn zu bekommen. Und das kann auch dauern. Allerdings habe ich durch Tante google erfahren, dass das psychogene Trinken gar nicht mal so selten vorkommt. Auch bei "normal" sozialisierten Hund z.B., die einen starken Trieb besitzen, den sie nicht ausleben können.
      Bisher kommt Abgeben für den Kleinen nicht in Frage. Er hat sich stark, aber noch sehr unsicher an uns gebunden, er kennt unsere Wohnung und die direkte Umgebung. Würde er wieder wegmüssen, wäre da seine Katasrophe für ihn.

    • Das ist dann nur leider schon zu spät - im Idealfall müsste man es schaffen, den Alltag so dosiert auf den Hund einwirken zu lassen, dass es ihm nicht zu viel wird und die Pausen und Ruhephasen entsprechend noch deutlich eher einläuten.
      Das ist anfangs schwierig, aber man nimmt als Halter im Laufe der Zeit die Signale des Hundes viel besser wahr und kann entsprechend eher drauf reagieren.


      Es dauert sehr lang, bis ein erhöhter Cortisol-Spiegel abgebaut sind - das sind Tage und nicht nur wenige Stunden. Deshalb würde ich momentan wirklich versuchen, dem Kerle nicht immer neue Cortisol-Spitzen zu verpassen und auf Gassi-Gänge tatsächlich verzichten. Schön wäre es, wenn Ihr einen Garten habt, so dass der Hund erst einmal komplett zur Ruhe kommen kann, sich aber bewegen und lösen kann und zwar in einer immer vertrauter werdenden Umgebung.


      LG, Chris

      Einen Garten haben wir leider nicht. Das würde in der Tat so manches erleichtern...

    • habt ihr mal auf cushing getestet?


      mila (beagle) hat letzes jahr im sommer angefangen unmengen zu trinken. ca 3-4 liter am tag. haben sie untersuchen lassen. es war ne blasenentzündung. danach war es aber nicht weg, also wieder hin. nochmal blasenentzündung. war aber immernoch nicht weg. bluttest, ultraschall, nichts. es wurde nicht besser. bis diesen sommer haben wir 5 blutuntersuhungen etc machen lassen. diabetes, niere, schilddrüse, alles erdenkliche wurde getestet. ich hatte einen gesunden hund, der 4l trinkt und alles vollpinkelt. der nackte bauch vom ultraschall ist aber auch nicht wieder zugewachsen. keiner wusste warum. hauttest haben auch nichts ergeben.
      im winter hatte ich von einem cushing hund gelesen. der hatte ähnliche probleme. hab mich also nochmal damit befasst. es haben aber nicht alle symtome gepasst. innerhalb von 4-6 wochen, kamen aber immer mehr symtome dazu. ab zum ta, test gemacht. eindeutiger geht es nicht mehr. jetzt bekommt sie tabletten. manchmal hab ich schon angst, das sie zuwenig trinkt. das hatte sich innerhalb von 2 tagen gebessert. sie hat seitdem auch nirgens mehr ins haus gemacht.

    • Wasser rationieren - davon wurde mir eigentlich von allen Seiten abgeraten, auch mir selber wiederstrebt es.
      Cushing wurde gestest - negativ (zum Glück!)

    • Wenn ich das richtig versteh, dann ist das Trinken auch schlicht Teil einer Verhaltenskette. Ich würde daher auch lieber an den Ursachen arbeiten.


      Wie habt ihr das mit der Box denn geübt? Wie konnte es dazu kommen, dass sie zerlegt wurde?

    • Hallo zusammen,


      Das Trinkverhalten passt auch dazu. Er dreht, wenn er unruhig wird, seine Runden durch die Wohnung und nimmt immer wieder ein paar Schlucke Wasser zu sich, wenn er am Napf vorbeikommt. Er hat extreme Trennungsangst, pinkelt sofort in die Wohnung, wenn ich selbst sie verlasse (alleine ist er bisher nie - wenn, dann ist immer mein Mann da).

      Zwanghafte Verhalten können durchaus durchbrochen werden, aber es braucht viel Management und Einsatzwillen seitens der Besitzer.


      Diese Verhaltensweisen und -ketten sind eine Strategie um mit Stress umzugehen, dem der Hund anderwertig nicht begegnen kann. Die Verhalten werden zum Zwang, zur Droge.


      Nun gilt es einerseits, dem Hund seine Droge zu entziehen, bzw. sie wirkungslos werden zu lassen, andererseits jeglichen Art von Stress zu vermeiden. Das ist in sich ein riesiger Widerspruch, was die Therapie so schwierig werden lässt. Entzieht man dem Hund die Möglichkeit, seinen Stress mit der altbewährten Methode (also dem Umhertigern und Saufen) zu bekämpfen oder sorgt dafür, dass sie nicht mehr wirkt, erzeugt das wiederum grossen Stress. Lasse ich den Hund aber weiterhin seiner Zwangsstörung nachgehen, wird er damit nicht aufhören und sie kann sich unter Umständen sogar noch verstärken, sich in Aggression umwandeln oder in ein anderes, ebenfalls zwanghaftes Verhalten übergehen (zum Beispiel Selbstverstümmelung).


      Häufig hilft solchen Hunden eine ganz geregelte Struktur, die für den Hund berechenbar und möglichst stressfrei ist, ihn aber gleichzeitig davon abhält, seinen Zwängen nachzugehen. Ich würde hier auch unbedingt mit einem Tierarzt, der nachweislich in Verhaltenskunde geschult ist, zusammen arbeiten.

    • Wasser rationieren - davon wurde mir eigentlich von allen Seiten abgeraten, auch mir selber wiederstrebt es.

      Leider bist Du auf meinen Beitrag nicht weiter eingegangen ...


      Es geht nicht um rationieren, sondern um Ersetzen mit was sinnvollerem. Was wiederum vermeidet, dass Hund ständig pinkeln muss.
      Sie trinkt schließlich aus Stress und nicht weil sie Durst hat bzw. dieses Wasser benötigt.


      Das insgesamt noch ein wenig Zeit ins Land gehen muss, und wie schon geraten, ein strukturierter für den Hund vorhersehbarer täglicher Ablauf bestimmt hilfreich ist, ihr Sicherheit zu geben und Stress zu nehmen, sollte parallel laufen.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!