Kastration und Tierschutz

  • ich vermute, du meinst Böckchen.


    Nein, wir hatten nur zwei Weibchen - sie wurden 11 und 12 Jahre alt


    ja können wir (aber die Weiberl werden eh nicht kastriert bei Meerschweinchen, außer in medizinischen Notfällen)

    Häh? Wieso kommst Du dann auf "Böckchen"? :ka:
    Ich finde, das hat aber mit dem eigentlichen Thema nicht mehr wirklich viel zu tun.
    Hier geht es um "Tierschutz und Kastration" oder so...uppps passt ja doch... ;)
    L. G.

  • Häh? Wieso kommst Du dann auf "Böckchen"?
    Ich finde, das hat aber mit dem eigentlichen Thema nicht mehr wirklich viel zu tun.
    Hier geht es um "Tierschutz und Kastration" oder so...uppps passt ja doch...

    weil Du das mit den beiden unkastrierten Weibchen so hervorgehoben hast :D na ist ja egal jetzt

  • Ich arbeite mit Kaninchen aber in der Hauptsache mit Meerschweinchen.
    Weibchen werden aus oben bereits genannten Gründen nicht kastriert. Man sollte jedoch auch nicht nur Weibchen unter sich halten da es 1. Häufiger zu Zickerein kommt und 2. Hat sich gezeigt dass Weibchen in Gesellschaft eines Kastraten seltener Ovarialzysten oder Gebärmutterentartungen entwickeln.


    Unkastrierte Böcke KANN man zusammen halten. Jedoch gut 70% der unkastrierten Böcke landen hier weil es mit dem vorhandenen Partner nicht mehr klappt oder der andere Bock (wenn es einen Partner gab) gestorben ist und der Hinterbliebene duldet nun kein anderes Böckchen mehr. Oft sind solche Böcke wie die zuletzt Genannten dann zu Einzelhaft bis zu ihrem Lebendsende verurteilt. Eine Kastra wird immer riskanter je älter das Tier wird. Daher ist es bei einigen dann zu spät. Weibchen und unkastrierter Bock geht aus Tierschutzsicht schonmal gar nicht. Weibchen kastrieren geht auch nicht. Also nimmt man einen sog. Frühkastraten als Partnertier. Diese werden mit ca. 4 Wochen kastriert. Hört sich für einen Laien absolut schrecklich an, hat aber für die Tiere selbst nur Vorteile. Kann ich auf Wunsch gerne erläutern..wäre hier zuviel.
    Wenn man die Böcke von anfang an kastriert umgeht man extrem viele Probleme...man kann ohne Kastrationsfristen einhalten zu müssen sofort mit Weibchen vergesellschaften, sollte es irgendwann zwischen den Böcken knallen. Babyböcke müssen durch Frühkastra nicht mit 4 Wochen von Mama und Geschwistern abgesetzt werden sondern können durchgehend in der Familie auswachsen was für die Sozialisierung extrem wichtig ist. Frühkastraten werden von anderen Böcken die aus gesundheitlichen oder Altersgründen nicht mehr kastriert werden können meistens sehr gut akzeptiert.
    Daher ziehen hier alle Böcke grundsätzlich nur kastriert aus..immer..ohne Ausnahme. Bei sehr alten Tieren lasse ich sogar einen Chip setzen.
    Bei Kaninchen ist es ähnlich...die Böcke stinken nicht nur extrem sondern sind auch oft agressiv und schwer in Gruppen zu halten. Um ihnen ein artgerechtes Leben zu bieten braucht es die Kastra.


    Tierschutz umfasst ja nicht nur Hunde. Aber durch meine Arbeit mit Kleintieren komme ich zu dem Schluss das Kastra eine gute Sache ist. Kein Allheilmittel..aber ein Anfang

  • Auch wenn ich seit Jahren keine Ninchen oder Schweinchen mehr habe, sehe ich das ganz genau wie Du.
    Nur: die Grundvoraussetzungen fürs Zusammenleben sind hier ganz anders als bei Hunden, ich finde, da ist ein Vergleich absolut nicht zielführend.

  • Ist doch das selbe mit Katzen.. Da kommt man um eine Kastration eigentlich kaum herum (wer mal den Urin eines potenten Katers gerochen hat weiß was ich meine) und bei Frettchen potenziert sich meiner Meinung nach das düftchen noch mal (mal abgesehen von der dauerranz).


    Das trifft allerdings bei einem Hund der als Einzelhund in eine Haushalt kommt alles nicht zu. Der stinkt nicht, wird nicht dauerrollig oder ranzig, pflanzt sich nicht endlos fort,..



    Ich verstehe den Gedanken dass man Vermehrung ausschließen möchte. Aber da tut es ne simple Sterilisation voll und ganz. Tier unfruchtbar, man pfuscht aber nicht im hormonhaushalt herum. Und zu sagen "aber Kastration ist einfacher" ist doch blödsinn! Vom Aufwand her dürfte eine Sterilisation einfacher sein und gerade für eine Hündin mit weniger post-op-beschwerden verbunden sein da die op wunde deutlich kleiner ausfällt.

  • Vom Aufwand her dürfte eine Sterilisation einfacher sein und gerade für eine Hündin mit weniger post-op-beschwerden verbunden sein da die op wunde deutlich kleiner ausfällt.

    Gerade für eine Hündin ist Sterilisation aber mit einem weit höheren Risiko verbunden - nicht Post-OP, sondern längerfristig gesehen. Drum wird kaum ein verantwortungsbewusster TA einer solchen OP zustimmen.


    Beim Rüden hingegen ist Sterilisation gut möglich aus medizinischer Sicht.

  • Gerade für eine Hündin ist Sterilisation aber mit einem weit höheren Risiko verbunden - nicht Post-OP, sondern längerfristig gesehen. Drum wird kaum ein verantwortungsbewusster TA einer solchen OP zustimmen.


    Kannst du mir sagen, warum das so ist? Ich kenne mich da bei Hündinnen nicht aus, hätte aber schon erwartet, dass Eileiter zu durchtrennen/abzuklemmen langfristig keine Probleme machen sollte, bzw. weniger als eine Kastration! Ehrliches Interesse!

  • Soweit ich weiß, kann es vorkommen, dass eine sterilisierte Hündin nach einigen Jahren doch wieder fruchtbar wird und der Eingriff muss dann wiederholt werden.
    Die Hündin wird ja trotzdem läufig mit allem Drum und Dran. Durchlebt sie sehr ausgeprägte Scheinschwangerschaften, dann ist das Risiko für Gebärmuttervereiterungen hoch. Allerdings liegt das dann ja nicht an der Sterilisation an sich. Das wäre sozusagen eher eine medizinische Indikation für eine Kastration.
    Also die genauere Begründung für das langfristige Gesundheitsrisiko nach Sterilisation interessiert mich auch, @naijra . Und ebenfalls ganz ehrlich und ohne Hintergedanken.

  • Soweit ich weiß, kann es vorkommen, dass eine sterilisierte Hündin nach einigen Jahren doch wieder fruchtbar wird und der Eingriff muss dann wiederholt werden.

    Jepp, wenn man nur durchschneidet ist das wohl recht wahrscheinlich, deshalb sollte man ein Stück rausschneiden, beim Rüden auch

  • Soweit ich weiß, kann es vorkommen, dass eine sterilisierte Hündin nach einigen Jahren doch wieder fruchtbar wird und der Eingriff muss dann wiederholt werden.
    Die Hündin wird ja trotzdem läufig mit allem Drum und Dran. Durchlebt sie sehr ausgeprägte Scheinschwangerschaften, dann ist das Risiko für Gebärmuttervereiterungen hoch. Allerdings liegt das dann ja nicht an der Sterilisation an sich. Das wäre sozusagen eher eine medizinische Indikation für eine Kastration.
    Also die genauere Begründung für das langfristige Gesundheitsrisiko nach Sterilisation interessiert mich auch, @naijra . Und ebenfalls ganz ehrlich und ohne Hintergedanken.

    Nee, das Risiko, dass sterilisierte Hündinnen, wenn richtig gemacht, wieder fruchtbar werden, geht gehen null. Die Eileiter wachsen nicht so einfach wieder zusammen, solche Vernarbungen heilen sich idR nicht von selber.
    Und das Risiko von Pyometra steigt nicht mit ausgeprägten Scheinschwangerschaften, egal ob bei ganz intakten oder bei sterilisierten Hündinnen. Das eine hat mit dem anderen nix zu tun, Hündinnen ohne "sichtbare" Scheinschwangerschaften entwickeln ebenso Pyo wie welche mit ausgeprägter Scheinschwangerschaft samt Milchbildung etc.



    Aber letztlich hat man bei einer Sterilisation den gleichen OP-Aufwand wie bei einer Kastration, man muss ja trotzdem die Eierstöcke vorlagern und alles, der Schnitt muss also annähernd genauso große sein... das Blutungsrisiko dürfte etwas kleiner sein wenn man nicht alles rausnimmt, das stimmt wohl, aber ansonsten ist es trotzdem eine ausgewachsene Bauchhöhlen-OP in Vollnarkose.


    Man hat also mehr oder minder die selben OP-Nachteile wie bei ner Kastra, aber trotzdem nachher noch das Risiko für ne Pyometra, da ja Hormone und somit der Zyklus noch da sind.
    Außerdem hat man alle Nachteile die mit der Haltung einer intakten Hündin verbunden sind: Man muss trotzdem anleinen, aufpassen, trennen (wegen Deckverletzungen und Keimbelastung der Hündin würde ich NIE einfach so aus Jux und Dollerein decken lasse a la "Kann aj nix mehr passieren..."), man kann trotzdem zyklusbedingten Stress in der eigenen Hundegruppe haben, die Hündin macht trotzdem Scheinschwangerschaften durch, sie blutet nach wie vor..


    Was man vermeidet sind kastrationsbedingte Inkontinenz, Fellveränderungen und kastrationsbedingte Schilddrüsenunterfunktion.


    Für mich wäre Sterilisation beim Rüden eine Option, bei der Hündin defintiv nicht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!