Haben Hunde die gleichen Gefühle wie Menschen?
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Ich glaube nicht das Hunde die gleichen Gefühle haben wie Menschen.
Ich denke das gerade Gefühle wie Liebe und Hass bei Hunden nicht existieren. Zugehörigkeit oder Antiphatie ( im Sinne von “der ist mir unheimlich/macht mir Angst) oder ich bin gerne in deiner Nähe : ja, aber menschliche Liebe oder Hass eher Nein.
Angst ist für Hunde glaube ich nur relevant in Bezug auf Selbstschutz und Unsicherheit ist nur die Summe der Erfahrungen, die Angst nach sich zieht.
Trauer ist mMn auch bei Hunden ein Thema. Aber in anderer Form wie beim Menschen.
Ich schätze Mal, das Hunde eine abgeschwächte Form unserer Gefühlswelt haben, weil sie Dinge wie Moral oder Ethik nicht kennen und sich untereinander einfacher ausdrücken und verstehen.
Die menschliche Komplexität fehlt ihnen.Das sehe ich genauso.
Menschen haben eine äusserst differenzierte Gefühlswelt, wenn sie auch nicht jedem bewusst " zur Verfügung steht" .
Schuld, Scham, Neid, das sind z. B. doch eher menschliche Empfindungen. -
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Wir können doch eigentlich gar nicht sagen ob Hunde da nicht öfter dran zurück denken so nach dem Motto: "Ach war das schön als ich letzte Woche da dem Hasen nachgelaufen bin..." Vielleicht nicht ganz genau so. Das klingt auch irgendwie blöd, aber ich hoffe ihr wisst was gemeint ist
Gute Frage. Immerhin verarbeiten sie sowas ja auch in Träumen.
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Spannende Frage! Ich schätze, dass die Grundemotionen sich schon stark ähneln.
Zum Spiegeltest: Das scheint ein Artefakt bzw falsches Ergebnis zu sein, das dem Versuchsaufbau geschuldet ist. Bei einem "Geruchsspiegeltest" schneiden Hunde besser ab:
Biologie: Hunde haben ein Ich-Bewusstsein - WELT
Hab das nicht weiter nachrecherchiert, aber erscheint mir logisch. Den Hund im Spiegel kann der echte Hund ja kaum als "Ich" erkennen, der riecht ja nicht mal nach Hund...
Edit: Hat sich überschnitten mit @leiderHundelos, sorry!
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Hm, ja und was Maus1970 geschrieben hat, finde ich ist auch ein sehr interessanter Punkt. Denn es macht für mich auch den Eindruck, dass Hunde eher im „Jetzt“ leben, darum würden Gefühle wie Schuld auch keinen Sinn machen, da diese Schuld schon wieder vergessen ist. Andererseits glaube ich schon, dass Hunde sich bestimmte Dinge merken, vor allem traumatische und dann möglicherweise Ängste vor bestimmten Sachen entwickeln.
Ich denke ich auch. Ich denke Hunde haben ein eben so gutes Gedächtnis wie wir Menschen. Ansonsten könnten sie ja auch nichts lernen, denn dann wäre das Kommando, was man gerade mit dem Hund erarbeitet hat, ja ebenfalls wieder sofort vergessen.
Meiner Meinung nach merken sich Hunde alles was sie erlebt haben genau so wie wir Menschen. Sie wissen noch genau was sie gestern, vorgestern getan haben, erinnern sich daran, wenn sie Orte oder Menschen nach langer Zeit wieder sehen; mit allen dazugehörenden Emotionen.. Emotional bedeutendes, ob positiv oder negativ, wird sich dabei, ähnlich wie beim Menschen, schneller gemerkt als etwas was neutrale Gefühle hervorruft.
Wenn ein Hund einen Menschen nach längerer Zeit wieder sieht erinnert er sich, meiner Meinung nach, genau daran was er zuvor mit dem Menschen erlebt hat und welche Gefühle das in ihm hervorgerufen hat. Sonst könnten sich ja auch keine engeren Bindungen und Beziehungen zwischen Hund und Hund, oder Hund und Mensch entstehen.
Wenn man einen Hund von einem Menschen trennt vor dem er Angst hat, weil er schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht hat und der Hund sieht diesen Menschen nach einem halben Jahr wieder, wird er auch wieder Angst vor ihm haben. Aber dadurch, daß dieser Mensch Jetzt vor ihm steht, ist es halt eine Sache vom Jetzt. Solange er diesen Menschen nicht sieht wird diese Angst sich auf sein Gefühlsleben nicht auswirken. Das ist der große Unterschied zum Menschen.
Darum kann man einen Hund auch später nicht mehr zielführend für "Vergehen" bestrafen. Ein Hund kann sich einfach nicht vorstellen, daß sich ein Mensch über etwa aufregt was vor 5 Minuten passiert ist. Er weiß genau, daß er, zum Beispiel, den Schuh kaputt gemacht hat, wie sich das angefühlt hat und wie er sich dabei gefühlt hat.
Aber er kann die Wut des Menschen nicht mehr darauf beziehen, weil er sich, mit seinen Gedanken und Gefühlen, ausschließlich in der Gegenwart befindet.LG
Franziska mit Till
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L. G. -
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Hunde können sich bestimmt erinnern und eine Erinnerung emotional in gut oder schlecht trennen. Aber ihnen fehlt die zeitliche Zuordnung einer Situation.
Der Hund “denkt“ z.b. Nicht :“oh, hier war letzte Woche der Hase dem ich nachgegangen bin“. Er wird nur den Ort mit dem Ereignis verknüpfen. -
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L. G.Danke!! Den habe ich gesucht. Ich zitiere mich mal und sage: ist mit Emotionen so ähnlich.
Man muss wirklich ganz klar differenzieren zwischen dem Willen, dem Bewusstsein und dem Selbstbewusstsein. Darüber hinaus ist es Definitionssache und sehr abhängig von den Kriterien, die ich für jeden dieser Begriffe anlege, ob das Tier sie letztendlich erfüllt. Das Spiegelexperiment ist da ja z.B. ein sehr beliebtes Kriterium für das Selbstbewusstsein bei Tieren. Ich halte es für nicht wirklich haltbar.
Da ich mich im Studium zeitweise sehr intensiv mit den oben genannten Begriffen beschäftigt hab, kann ich nur sagen, dass meiner ausführlichen Recherche zufolge durchaus davon ausgegangen werden kann, dass Tiere einen Willen (hier ist es etwas Definitionssache) und ein Bewusstsein haben. Ein Selbstbewusstsein hingegen kann ihnen nicht zugesprochen werden, weil nicht nachweisbar veranschaulicht werden kann, dass sie einen tatsächlichen Bezug zu sich selbst herstellen können und über eine Art "Ich-Verständnis" verfügen. Jetzt kann man natürlich sagen: "Ja, aber man kann es ja nicht nachweisen und MEIIIIN Tier ist sich selbst bestimmt total bewusst!" Sicher, darf man nicht von der Hand weisen, dennoch ist es eben schwer vorstellbar, dass der Hund in seiner Entwicklung den gleichen Prozess durchlebt wie ein Kleinkind, das eines Tages nicht nur ICH sagen kann, sondern auch einen tatsächlichen Bezug zu diesem ICH herstellt.
Ich empfinde es, auch hier im Thread, etwas schwierig irgendwie, weil es doch ein emotional behaftetes Thema ist und man seinem Tier natürlich zugestehen möchte, dass es Selbstbewusstsein hat. Der Mensch wird dann schnell dargestellt als überhebliche Spezies, die sich für etwas Besseres hält, indem sie dem Tier solche Fähigkeiten abspricht. Das hat aber gar nichts miteinander zu tun. Ob und inwieweit es evolutionsbiologisch nun "besser" ist so strukturiert zu sein wie das Tier, oder aber wie der Mensch, ist immer eine Frage der Wertung und der Perspektive und nochmal eine völlig andere Thematik.
Zur Frage im Ausgangspost, wo eine Bewusstseinsgrenze zu ziehen ist: diese gibt es eigentlich unter Menschen& Tieren zunächst NICHT. Einen großen "Raum des Bewusstseins" haben sie gemeinsam. Dennoch gibt es eben einen Bereich, der nur dem Menschen zugänglich ist, nämlich der des Selbstbewusstseins. Und ob dieser wirklich allen Menschen zugänglich ist, ist sich nochmal eine Frage für sich.
Ich liebe (meine) Tiere und halte sie wirklich für ganz zauberhafte, kluge, sanfte, empfindsame, intuitive und bewusste Lebewesen, aber ich gehe nicht davon aus, dass sie ein Selbstbewusstsein haben und finde das ziemlich spannend, schön und auch manchmal ein bisschen beneidenswert!!
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Rein sachlich entstehen "Gefühle" im Körper ja durch ein Zusammenspiel verschiedener Hormone (Glücks-Hormone, Stresshormone.......)
Die existieren beim Hund ebenso wie beim Menschen (und anderen Tieren)Von daher: Ja, Gefühle haben Tiere und damit natürlich auch Hunde.
Nun kommt es ja zu Hormonausschüttungen in bestimmten Situationen, also: Frauchen kommt heim, nimmt die Leine in die Hand-> Hund ist glücklich
Beim Spaziergang wird der Erzfeid getroffen und pöbelt -> Hund ist sauer, diesen Hund hasst er!Es spielen in diese Gefühlswelt also auch einiges an erlerntem und an Lebenserfahrungen mit rein.
Allerdings neigen Hunde nicht dazu, wie Menschen, ihre Gefühle zu sezieren und zu analysieren, sie reagieren einfach entsprechend: Fröhlich, ängstlich, erbost, glücklich......
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Spannend zu dem Thema: Liebst du mich auch?: Die Gefühlswelt bei Mensch und Hund (Das besondere Hundebuch):Amazon.de:Bücher
Ich denke das Hunde und Menschen Grundemotionen zumindest auf eine ähnliche Weise empfinden(sowie andere Säugetiere auch).
Die Grundstrukturen des Säugetiergehirns sind ja doch immer irgendwie ähnlich (wenn natürlich nicht komplett gleich), ebenso Hormone und Botenstoffe die ja auch für Emotionen ne wichtige Rolle spielen.
Ich würde zum Beispiel nie bestreiten, dass mein Hund Angst empfinden kann oder Freude.
Auch Zuneigung und Abneigung traue ich meinen Hunden durchaus zu.
Sind aber für mich als Laien natürlich alles nur Hypothesen.Ich glaube das Lebenwesen wie Hunde ohne Emotionen in sozialen Gruppen
Gefügen nicht funktionieren könnten.
Ob und in wie weit sie sich ihrer Gefühle bewusst sind, kann ich nicht einschätzen.
Ich denke da wird sich in den nächsten Jahren einiges tun in der Forschung. -
Sie können anscheinend Freude, Trauer, Schrecken, Selbstzweifel, Ekel, Zorn, Schuld, Mut und Erregtheit ausdrücken - wie hier bildhaft gezeigt wird:
9 Facial Expressions Of Dogs That Prove They Are Like Humans
Ganz abgesehen davon, ob und was Hunde fühlen können... ich hoffe der gepostete Link ist ein Scherz.
Was dort bildhaft gezeigt wird ist folgendes (ich gehe auf ein paar davon ein):
"Joy" --> ein (aus welchem Grund auch immer) hechelnder Hund
"Sadness" --> ein Hund der den Kopf ablegt und aufgrund des rassetypischen Aussehens vl etwas traurig aussieht. So ein Foto kann man aber definitiv von einem glücklichen Mops machen.
"Scare" --> ein Hund in Bewegung, vl fängt er gerade ein Leckerli, ist beim Spielen, oder bellt.. Vielleicht hat er auch Angst, aber das ist im Bild nicht erkennbar
"Self-doubt" --> weil er vor einem Spiegel sitzt? Ich bitte euch...
"Disgust" --> eine zufällig blöd erwischte Grimasse, die nichts bedeuten muss, schon gar nicht "disgust"
"Guilt" --> das ist ein Screenshot aus einem Video, in dem ein Hundebesitzer heim kommt und der Meinung ist, der Hunde mache ihm ein Schuldgeständnis, weil er beschwichtigt. Und ja, der Hund beschwichtigt, das sieht man deutlich am Foto. Er beschwichtigt aber, weil er von der filmenden Person bedrängt wird und gelernt hat Meideverhalten zu zeigen. Das weiß ich aus dem Video. Auf dem Bild sieht man einfach nur einen stark beschwichtigenden, in der Ecke sitzenden Hund. Warum genau er beschwichtigt, kann man nur mutmaßen.Was ich damit sagen will: In dem Link werden absolut voreilige, unfundierte und teilweise auch sicher falsche Schlüsse gezogen. Man kann sicher darüber streiten, was Hunde fühlen und wie sie es zeigen. Aber die vom TE genannte Quelle zur Veranschaulichung ist wirklich ganz großer Mist.
Entschuldigung für meine harten Worte, aber es schockiert mich ein wenig, dass das bisher niemand angesprochen hat...Mein persönliche Einschätzung zum Theme Hunde und Emotionen:
Ich denke Hunde empfinden durchaus Emotionen, aber nicht immer kann man das mit menschlichen Emotionen vergleichen. Hunde empfinden sicherlich Freude, aber man darf nicht alles was irgendwie nach Lächeln aussieht als Freude deuten.
Ein Beispiel: unter JEDEM Foto einer frisch gebackenen Hundemutter, also eine Hündin die gerade stundenlange Wehen und Geburt hinter sich hat, findet sich mindestens eine Person die schreibt: "Oooh, die sieht aber glücklich aus". Ich will jetzt auch nicht behaupten, dass eine Hündin kein "Mutterglück" empfindet. Aber das sieht man nicht am Foto. Was man am Foto sieht ist ein hechelnder Hund mit riesen Augen. Wer schon ein mal bei einer Geburt dabei gewesen ist, weiß vielleicht woran das liegt: es ist ANSTRENGEND. Und nicht mehr und nicht weniger sieht man am Foto.
Anderes Beispiel: Schuldgefühle
Wenn mein Hund in meiner Abwesenheit in der Wohnung ein Möbelstück ankaut, oder etwas frisst, das eigentlich für mich gedacht war, dann tut er das schicht aus dem Grund, dass es ihm Freude bereitet hat, und er keinen Grund sieht es nicht zu tun. Hätte ich ihn trainiert und ihm beigebracht, dass es sich für ihn lohnt sein Spielzeug anzukauen, statt meinen Möbeln, dann hätte er vermutlich anders entschieden. Denn mit richtigem Training, erreicht man, dass es dem Hund Freude bereitet das richtige zu tun. Aber zurück zu dem Hund, dem das nicht beigebracht wurde, und der nun meine Wohnung zerlegt hat.
Ich komme also heim und sehe das Unheil. Instinktiv werde ich sauer und traurig, da mir was an meiner Einrichtung liegt. Mein Hund merkt sofort, im selben Moment in dem ich das Chaos sehe, dass es mir nicht gefällt. Und genau DARAUF und auf nichts anderes, bezieht sich die Reaktion vom Hund. Wenn der Hund nun also extrem beschwichtigt, liegt das daran, dass er es für nötig hält mich zu beruhigen. Man kann daraus aber nicht schließen, dass er Schuldgefühle hätte, denn er reagiert auf MEINE Reaktion, und man kann gar nicht sicher sagen, ob der Hund weiß worauf ich reagiere.Ich denke, dass Hunde viel simpler "denken" als Menschen. Ich denke auch, dass den meisten Menschen ihre eigene Art zu denken so selbstverständlich vorkommt, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, dass Hunde vielleicht anders ticken.
Gerade was solche Emotionen wie "Schuld", "Dominanz" oder "Selbstzweifel" betrifft denke ich, dass sehr viel vermenschlicht wird. Da werden Emotionen auf Hunde übertragen, die aus unserer Gesellschaft resultieren und für einen Hund einfach keinen Sinn machen. Allerdings haben Hunde nun natürlich sehr viel Kontakt zu Menschen und deren Gesellschaft, sodass sich über die Jahrhunderte hinweg sicher eine gewisse Konvergenz entwickelt hat.
Auch die Wissenschaft weiß zum Thema Emotionen noch nicht so recht eine Antwort, und so werden es wohl Meinungen und Theorien bleiben, hier in diesem Thread. Nur wer "fixe" Aussagen diesbezüglich macht, wie zb der Autor des im Eingangspost geteilten Links: "9 Facial Expressions Of Dogs That Prove They Are Like Humans", und dann noch ohne fundierte Argumente, der disqualifiziert sich in meinen Augen selber für diese Diskussion. -
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