Haben Hunde die gleichen Gefühle wie Menschen?

  • Hm, ich hab das gar nicht erst angeklickt, weil es Buzzfeed ist. Daher ging ich davon aus, dass das eh eine "humoristische" Liste ist und ich die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht lustig finden würde.

  • Ich habe es mir nicht angeguckt. Finde aber die Frage ob Hunde Emotionen haben und wenn ja welche und wie äussern sie sich sehr interessant.


  • Und dann haben manche Hunde ja auch eine erstaunliche Erinnerungsfähigkeit. Wenn sie aber wissen was dort vor ein paar Wochen gewesen ist, wie kann man dann sagen dass Hunde nur im Hier und Jetzt leben können? Wir können doch eigentlich gar nicht sagen ob Hunde da nicht öfter dran zurück denken so nach dem Motto: "Ach war das schön als ich letzte Woche da dem Hasen nachgelaufen bin..." Vielleicht nicht ganz genau so. Das klingt auch irgendwie blöd, aber ich hoffe ihr wisst was gemeint ist.

    Dazu ein Beispiel:

    Mein Hund schwimmt regelmäßig in einem kleinen See im Wald.
    Letztens lief er zielstrebig in die Richtung und der See war weg (ausgetrocknet, er war winzig).
    Er stand da und begann dann im Kreis zu rennen und kläffen. Ich fands total witzig. xD
    Er weiß also, dass dieser Ort nun anders aussieht, als er es vom letzten Mal kannte.

    Aber das war eine akute Situation. Ich denke nicht, dass er am Vorabend auf dem Sofa lag und sich gefragt hat, wie es dem See geht.
    In der Sofasituation war nur das Sofa aktuell.
    Beim Fressen ist es sein Futter.
    Und beim Spielen eben das Spielzeug.

    Er liebt auch sein Bällchen über alles. Aber wenn ich das jetzt ein paar Tage verstecken würde, würde er es nicht vermissen.
    Wenn ich es ihm wieder gebe, erkennt er es aber sofort. Die Erinnerung ist zweifellos gespeichert, aber sozusagen inaktiv.

    Insofern leben Hunde schon im Hier und Jetzt. Sie können nur auf ihre Erinnerungen zugreifen, wenn der Ort, die Person oder der Gegenstand gerade "in der Situation" sind. Ansonsten schlummert die Erinnerung friedlich im Hundehirn und wartet auf ihren Einsatz. :D So meine Vorstellung.

  • Er liebt auch sein Bällchen über alles. Aber wenn ich das jetzt ein paar Tage verstecken würde, würde er es nicht vermissen.
    Wenn ich es ihm wieder gebe, erkennt er es aber sofort. Die Erinnerung ist zweifellos gespeichert, aber sozusagen inaktiv.

    Das mit dem Ball wäre aber nicht bei jedem Hund so.
    Deshalb bin ich mir auch nicht sicher, ob die Schlussfolgerung wirklich stimmt. Ich denke, das muss die Wissenschaft noch herausfinden.

    Ich denke nicht, dass er am Vorabend auf dem Sofa lag und sich gefragt hat, wie es dem See geht.
    In der Sofasituation war nur das Sofa aktuell.
    Beim Fressen ist es sein Futter.
    Und beim Spielen eben das Spielzeug.

    Der Hund kann aber z.B. spielen und gleichzeitig Hunger haben.

  • Hunde haben zwischen erleben, empfinden und Erinnerung keine zeitliche Verknüpfung. Sie kennen Zeit nicht wie wir anhand von Stunden oder Tagen. Die Uhr ist eine menschliche Erfindung, deshalb sind wir in der Lage einen zeitlichen Zusammenhang zu einer Situation zu haben. Hunde nicht.

  • Ohh sehr interessantes Thema, mit dem ich mich auch schon etliche Male auseinandergesetzt habe, seit mir in der Schule erstmals gesagt wurde, dass Tiere eben nicht dieselben Gefühle haben wie wir.

    Ich für mich bin inzwischen der Überzeugung, dass Tiere Gefühle in dem Sinne haben, dass der Körper dieselben Hormone ausschütten in bestimmten Situationen. Sie können als meiner Meinung nach all das Empfinden, was wir auch empfinden können.
    Ich seh das wie auch einige von euch, dass der Hauptunterschied darin liegt, dass Menschen über ihre Taten reflektieren können. Sie können erlebtes quasi "bewerten" und im Nachhinein darüber nachdenken, dies ist Hunden und allen anderen Tieren (soweit ich weiß) nicht möglich.
    Sie erinnern sich gewiss an alles, was sie erlebt haben, genau wie wir und verarbeiten es auch in ihren Träumen, jedoch denken sie halt niemals aktiv drüber nach. Sie können nicht denken "das schmeckt mir", sondern sie essen Dinge einfach, weil sie gelernt haben, dass sie genießbar sind, ohne jemals einen Gedanken daran verschwendet zu haben.

    Aber natürlich denke ich trotzdem gerne, dass mein Hund mich auf gleiche weise liebt wie ich ihn :ugly:

  • Sie können nicht denken "das schmeckt mir", sondern sie essen Dinge einfach, weil sie gelernt haben, dass sie genießbar sind, ohne jemals einen Gedanken daran verschwendet zu haben.

    Das verstehe ich jetzt gar nicht. Warum kann der Hund nicht denken "das schmeckt mir" ? Sie unterscheiden doch ganz klar nach eigenen Vorlieben und ihrem Geschmack, wenn man z.B. eine Reihe von Leckerlis zur Auswahl hinlegt.

  • Das bezweifle ich

    Es ist ja nur eine Theorie, wie ich sie mir vorstelle.

    Also zu Urzeitmenschen-Zeiten gab es nur kleinste Gruppen, jeder hatte seinen "Job" zu erfüllen, es gab keine Konkurrenz wenn man so will.
    Jeder tat, was er am besten konnte?

    Erst viel später, als der Mensch sesshaft wurde, baute, Handel betrieb und "Ansprüche" stelle, so glaube ich, kamen auch mehr "Empfindungen" dazu, die es im Ursprung vielleicht nicht gab?

    Neid z.B.

    Ob es stimmt :ka:

  • Ich glaube Hunde steuern ihre Vorlieben nicht im Sinne von “das schmeckt besser“ sondern gehen eher nach dem Geruch. Wenn sie den Geruch als gut (=essbar) einstufen wird es gefressen. Ob sie dafür dann eine Vorliebe entwickeln hängt wohl auch mit den Hormonen zusammen die beim Verzehr ausgeschüttet werden. Je mehr “Glückshormone“ beim fressen im Gehirn ankommen, desto schmackhafter findet der Hund das Futter.
    Geschmacksnerven haben Hunde glaube ich keine, ausser für bitter (giftig) und scharf (schmerzhaft).
    Mein Hund würde jedenfalls alles fressen, wenn ich ihn liesse. Aber riechen tut er vorher immer dran.
    :ugly:

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