Malassezien, Allergien und Hotspots - wir wissen nicht mehr weiter...

  • @BeardiePower
    Danke für den Link zu Herrmanns. Aber es stimmt schon, ich stehe diesbezüglich jedoch auch schon mit dem Hersteller selbst in Kontakt und habe deren Ernährungsberatung mal in Anspruch genommen. Ich habe jedoch aufgrund der Symptomatik vorerst keine weiteren Sorten ausprobieren wollen.


    Wirklich enttarnt haben wir als Allergene nur eindeutig Huhn, Rind und Ente. Minimal hat er auch auf Kartoffel reagiert. Auf Ente hat er mit massivem Erbrechen und wässrigem Durchfall reagiert, allerdings war es ein Versuch mit einer Rinti Dose nicht als Reinfleisch. Da aber lediglich Ente die einzig neue Komponente auf seinem Futterplan war, riskiere ich mit Ente keinen Versuch mehr.


    Anfangs haben wir auch die Reinfleischdosen genommen, nachdem wir vom Pferdefleisch von Haustierkost auf Dosen umgestiegen sind, damit Barney mal wieder besseren Appetit bekommt und er das Fleisch ja eh nicht roh gefressen hat. Die Ausschlussdiät haben wir dann auch mit Reinfleischdosen von Herrmanns durchgeführt, dazu dann immer Süßkartoffel gegeben.


    @Sarah1
    Die Allergene im Futter umgehen wir ja derzeit. Daran liegt es ja momentan nicht.


    @Audrey II
    Nein, die Hausstaubmilben sind eine Vermutung der Tierklinik, weil es im Herbst erstmalig auftrat. Ich persönlich habe es dann von den Maßnahmen alles durchgeführt, um eine eventuelle Hausstaubmilbenallergie zumindest nicht außer Acht zu lassen. Klar ist aber inzwischen ja auch, dass es ganzjährig auftritt.


    Was das Getreide angeht: Ich habe mir eine Liste erstellt mit Futter- und Leckersorten, die er im letzten Jahr vermehrt bekommen hat. Das waren zum einen sehr viel Leckerchen mit Huhn, Rind aber auch mal von uns hier und da mal ein getrocknetes Brötchen. Im Rahmen der Ausschlussdiät haben wir uns erst auf das Testen der Fleischsorten spezialisiert und lediglich Kartoffel getestet. Darauf reagiert er nicht stark, aber ohne Symptome war er auch nicht. Reis verträgt er jedoch auch.


    Von einem Futtermitteltest hat man mir in der Tierklinik Ahlen abgeraten, es hieß ganz klar, dass die Ergebnisse nicht verwertbar seien. Und da die Tierklinik gern Geld macht, war ich irritiert und fand die Aussage recht glaubwürdig. Aber es ist natürlich verlockend, zu wissen, man macht nen Test und hat danach die Ergebnisse. EIne Ausschlussdiät gibt jedoch ein klares Ergebnis, m.E. ist es aber auch wirklich ne harte Angelegenheit für das Tier.


    Von wo würde man denn einen professionellen Futterplan bekommen? Ihc habe mal eine Seite einer Tierheilpraktikerin gelesen, da ging es mir aber zu sehr um ihre Präparate, die sie an den Mann bringen wollte. Achso, und ganz klar, ums Geld gehts mir eh nicht mehr. Was glaubt ihr, wieviel Geld mich der ganze Spaß mit Barney seit letztem Jahr gekostet hat.
    Den Ratgeber werde ich mir dazu aber auch gleich noch bestellen.


    Was das füttern einzelner Komponenten angeht, so sind wir ja schon einen Schritt weiter und sind nun bei den Herrmanns Dosen als Menü mit Komponenten, die er eindeutig verträgt. Daher mein Gedanke, dass die Allergene derzeit nicht im Futter stecken.


    @muecke
    Ja, es wurde im Rahmen der Kastration ein großes Blutbild gemacht, dort war aber alles in Ordnung.


    Was zu dem ganzen Übel noch dazukommt ist ja auch die Entwurmung und die Floh-/Zeckenprohylaxe. Die hielt man in der Tierklinik für enorm wichtig und gab ihm Nexgard Spectra. Das hat er anfangs auch vertragen, mittlerweile möchte ich nicht ausschließen, ob er darauf nicht auch reagiert hat. Und was ist enthalten: Rind.
    Jetzt brauche ich natürlich noch eine Flohprophylaxe weil man oft bei Allergikern auch eine Flohspeichelallergie sieht. Flöhe hatte er letztes Jahr im Herbst und ich hab so den Verdacht, dass ab da alles anfing. Aber das ist natürlich nur so im Kopf.


    Bei der Haustierärztin gab es noch eine Fehldiagnose Demodex Milben. Daraufhin wurde er noch mit einem desinfizierendem Shampoo 2x wö gebadet, was er ja jetzt auch wird wegen der Malassezien. Ich bin dennoch nicht überzeugt von dieser Behandlungsmethode. Wenn es wirklich auch eine Immunschwäche ist, kann es doch nicht gut sein, einen Hund 2x wö mit so einem scharfem Zeug zu baden..

  • Mich würde mal interessieren, ob es dazu eine ernst zu nehmende wissenschaftliche Studie gibt.
    Das handelsübliche Colostrum ist doch die Erstmilch der Kuh und wird vom menschlichen oder hündischen Organismus einfach verdaut und ausgeschieden. Bioverfügbarkeit also gleich null. Ich habe es übrigens bereits selbst genommen und auch meiner Hündin eine zeitlang gegeben, und konnte keine besondere Wirkung feststellen (außer einigen Euros weniger). Für angeblich gutes Colostrum zahlt man für 60 Kapseln bis zu 70,00 €. Da gibt es günstigere und vor allem effektivere Möglichkeiten.

    Nach einer Studie habe ich nicht recherchiert, habe nur
    Erfahrungen aus der Welpenaufzucht und da wären Babys
    ohne Colostrum ein Todeskandidat, also jene, die einfach
    Hilfe brauchen wegen zu wenig Gewicht oder zu schwach sind. Auch sind Organe noch nicht perfekt ausgebildet,
    so dass hier eine Überbrückung gegeben werden muss.
    Das Immunsystem ist meist am Boden, dazu kommen
    Bakterien die übriges tun und all das wird gefährlich.


    Ich gebe also Colostrum pur über die ersten Stunden hinaus,
    solange bis sie über den Berg sind, dann wird zurückgefahren
    und gemischt mit normaler Welpenmilch, bis sie bei Welpen-
    milch pur angelangt sind. Natürlich sind Multivitamine und
    Glucose im Wechsel mit dabei. In schweren Fällen auch Puppy-AB. Man kann auch Ziegen-Colostrum nehmen, geht auch.
    Das es nichts bewirkt, kann ich mir nicht vorstellen.
    Vielleicht war Euer Immunsystem soweit in Ordnung ?

  • die Hausstaubmilben sind eine Vermutung der Tierklinik

    Das solltest du unbedingt abklären. Es ist sinnvoll, bei diesen vielen Vermutungen systematisch vorzugehen.
    Es gibt z.B. den Allercept Screening Test ( Blut). Der beinhaltet:
    Milben
    Flohspeichel
    Gräser/Kräuter
    Bäume


    Danach weißt du mehr und bist bei der Diagnose einen Schritt weiter. :smile:



    Von einem Futtermitteltest hat man mir in der Tierklinik Ahlen abgeraten

    Ja.....hier sind die TÄ auch kritisch gewesen. Trotzdem habe ich einen Test machen lassen. Ich hatte auch nur "Vermutungen" und eine Ausschlussdiät wollte ich aus unterschiedlichen Gründen nicht.
    Der Futtermitteltest mag Schwächen haben, aber er war mir nützlich.
    Hier die Info:


    "Als dermatologisches Hauptsymptom beim Hund wird Pruritus mit oder ohne Sekundäreffloreszenzen beobachtet, wobei 40% der Hunde eine sekundäre Pyodermie und 15% eine sekundäre Malassezia-Dermatitis aufweisen. Auch eine pyotraumatische Dermatitis („hot spot“) kann Symptom einer FH sein."



    http://www.laboklin.de/pages/h…/aktuell/lab_akt_1306.htm


    Von wo würde man denn einen professionellen Futterplan bekommen?

    Die großen Vet-Unis bieten Futterpläne an. Dann gibt es auch noch Futtermedicus.
    So ein Futterplan bietet Sicherheit, wenn du dir ein selbstverantwortliches Füttern nicht zutraust. Er funktioniert aber nur, wenn du weißt, was dein Hund verträgt und was nicht. Wenn du nur 3 Futterkomponenten zur Verfügung hast, wird der beste Ernährungsexperte kein ausgewogenes Menü daraus zaubern können. ;)


    Übrigens sind Wurm-Zecken und Flohmittel ( Insektizide/Anthelmintikum) nicht von jedem Immunsystem zu meistern und ein heruntergefahrenes Immunsystem bietet Demodex-Milben ungeahnte Möglichkeiten der Vermehrung. Die haben dann nämlich "Tag der offenen Tür" beim Hund ( Schnauze, Augen, böser Juckreiz) und sind wirklich lästige Biester.


    Es ist also sinnvoll, zukünftig auch das Immunsystem zu stärken (...wurde hier ja schon erwähnt). Das bedeutet, dass der Hund auch vom Stress befreit werden sollte. Juckreiz = Stress......wobei wir wieder am Anfang sind. :smile:

  • aber mal ne ganz doofe frage:


    Wenn der Hund roh nicht verträgt- ist überbrühen so ein Problem?


    Rein fütterungstechnisch sollte das kein Problem sein, solange man es nicht totkocht.

  • Ich denke nicht, dass die erneuten Probleme von der jetzigen Fütterung kommen, denn diese hat er ja gut vertragen und war symptomlos - bis zu Kastration und den ganzen Medikamenten.

  • Meine Hündin hat von Nexgard Magen- und Darmprobleme bekommen. Und es ist laut meiner Tierärztin bekannt, daß die Tabletten (Nexgard, Bravecto und co) auf Magen und Darm gehen können. Vielleicht ist das alles ja dieses Mal von Nexgard und den anderen Medikamenten? Vielleicht hat er auch eine verrückte Darmflora davon bekommen? Vielleicht solltest du das mal überprüfen lassen? Denn im Darm liegt ja der größte Teil des Immunsystems.

  • Ja, Nexgard sehe ich inzwischen ja auch recht kritisch, allerdings hat er das Zeug ja auch monatelang vertragen. Wobei es ja nich heißt, dass Unverträglichkeiten später kommen können. Daher ist es ab diesem Monat dann auch eh nicht mehr das Mittel der Wahl. Nur da ich ein Krabbelkind habe, müssen wir weiterhin zumindest konsequent entwurmen, diesmal aber mit einem Mittel, was auch für Allergiker eher geeignet ist. Nexgard wurde ja von der Tierklinik verschrieben, da ist Sinn und Zweck der Ausschlussdiät auch etwas fraglich gewesen, wenn man Tabletten verschreibt, die aus Rindfleisch bestehen.


    Magen- und Darmprobleme zeigt Barney mir immer sofort, indem er alles, was oben reingeht konsequent wieder erbricht oder eben meist sogar wässrigen Durchfall bekommt.


    @Lendril
    Barney war ja sowohl mit dem gekochtem Pferdefleisch als auch mit dem jetzigen Dosenfutter symptomfrei. Am Futter kann es also derzeit absolut nicht liegen. Und BARF ist wirklich nichts für Barney, da er ja nicht nur rohes Fleisch verweigert sondern auch Knochen, sodass es ein ständiges hinzufügen von Ergänzungsmitteln wäre, wo wieder potenzielle Allergene enthalten sein können. Zudem war bei ihm nicht nur von ,,kurz überbrühen" die Rede, sondern es musste komplett durchgegart werden, damit er es frisst. Somit ist Dosenfutter für ihn eh die bessere Wahl, denn sonst sind Mangelerscheinungen echt vorprogrammiert, wenn er sie nicht zu der Zeit sogar schon hatte. Ganz davon abgesehen hat er unter dem gekochten Pferdefleisch auch Tage gehabt, wo er das Zeug nicht angerührt hat, da er es eh nur ,,widerwillig" gefressen hat. Ich möchte ihm bei der vielen Diät nicht auch noch komplett den Genuss am Fressen nehmen.


    Das kommt ja auch noch dazu. Es ist ja sicherlich auch purer Stress plötzlich zu erleben, dass Frauchen keine Käsewürfel mehr dabei hat, es keine Belohnung im vorherigen Sinne mehr gibt und er sich dann auch noch ständig kratzen muss. Mittlerweile habe ich zumindest Leckerchen gefunden, die aus 100% Pferdfleisch bestehen und er auch gern frisst.


    Eine potenzielle Allergiequelle habe ich im übrigen die letzten Tage auch noch überlegt: Wir haben Meerschweinchen. Darauf reagiert er vermutlich nicht, denn die haben wir schon immer. Aber das Heu und Streu in dem Raum könnte ihm ja vielleicht auch noch Sorgen machen. Der Raum mit den Tieren ist derzeit ein Rückzugsraum für ihn, dort kann er sich auf den Schaukelstuhl setzen und hat Ruhe vor unserer Tochter, denn ein Krabbelkind kann recht anstrengend sein.


    Nochmal zum Thema professioneller Futterplan:
    Bei den am meisten vertretenen Fleischsorten, auf die er allergisch reagiert, bleiben eh nicht mehr viele Sorten übrige, aus denen man einen abwechslungsreichen Plan erstellen könnte. Ein Allergiker läuft ja fast zwangsläufig Gefahr, einseitig ernährt zu werden.


    Zur aktuellen Situation:
    Die Hotspots sind prima abgeheilt und werden auch nicht großflächiger. Der Juckreiz ist gleichbleibend schlimm. Gibt es etwas pflanzliches, was den Juckreiz minimieren kann und direkt auf die Haut aufgetragen wird? Wir haben jetzt mal Dermacool Spray bestellt, die Lieferung dauert aber noch etwas. Ich habe derzeit nämlich das Gefühl, dass es ihn hauptsächlich im Gesicht juckt. Da ist es ja sogar naheliegend, dass es eher die Pilze auf der Haut sind, die ihn jucken und vielleicht garnicht irgendwelche Allergene? Allerdings hat er sich die Wunden ja durch das Kratzen hinzugezogen, weil es auch ohne Wunden schon juckte. Es ist ein nerviger Teufelskreis..

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