Malassezien, Allergien und Hotspots - wir wissen nicht mehr weiter...

  • Hallo,


    ich muss diesen Beitrag mal verfassen, da ich so langsam am Ende meiner Kräfte bin, was unseren kranken Barney angeht.


    Wir kämpfen seit letztem Jahr mit seinen Hautproblemen, waren bereits in der Tierklinik in längerer Behandlung und konnten auch schon deutliche Erfolge sehen. DIe Diagnosen waren atopische Dermatitis, Malassezien Dermatitis und Pyodermie. Vermutet wurde am ehesten eine Hausstauballergie sowie eine Futtermittelallergie. Im Haus wurde die Couch durch eine Ledercouch ersetzt, sämtliche Teppiche (bis auf einen Fußabtreter an der Tür) entfernt und Barney schläft in einem Kunstlederbettchen. Hinsichtlich der Futtermittelallergie haben wir einen großen Teil von Allergenen identifizieren können und füttern aktuell Futter, unter dem er wochenlang beschwerdefrei blieb.


    Nun wurde er vor einigen Wochen kastriert und seitdem gab es einen wahnsinnig heftigen Schub. An den Lefzen hatte er knallrote nässende Hotspots, die wir erfolgreich behandeln konnten und nun einigermaßen abgeheilt sind. Wir haben sehr stark das Antibiotikum in Verdacht, was er 2 Wochen einnehmen sollte zur Prophylaxe nach der Kastration. Nun sind zwar die nässenden Hot Spots etwas besser, aber das Gesicht ist durch seinen noch massiven Juckreiz total wund und um die Augen ist er wieder total kahl. Er riecht auch wieder extrem, was ja wieder auf einen starken Malassezien Befall schließen lässt. Wir sind ständig in der Tierklinik in Behandlung und werden so langsam arm bei der ganzen Sache. Unser Haustierarzt kennt sich leider nicht aus an der Stelle, deutete nur an, dass manche Hunde auf das Narkosemittel reagieren. Die Tierklinikbesuche kosten uns bei minimaler Behandlung mit geringen Erfolge knapp 600 Euro im Monat..


    Wir baden Barney derzeit mit 1%igem HexoCare Shampoo, wie es uns in der Tierklinik auch angeraten wurde. Die noch übrigen Hotspots werden mehrfach täglich desinfiziert, was er sich ungewöhnlich gut gefallen lässt, da er stark unter dem wirklich massiven Juckreiz leidet.


    Ich muss zugeben es fällt mri so langsam echt schwer ihn so leiden zu sehen ohne zu wissen was wir noch tun können.
    Als Nahrungsergänzung bekommt er noch Viacutan. Seitdem ist zumindest der Haarausfall besser.


    Was kann diesen komischen Wandel ausgelöst haben? Können die Malassezien so hartnäckig sein oder kämpft er noch immer mit irgendwelchen Allergenen, die wir nicht feststellen?
    Was machen wir falsch? Er ist vom Allgemeinzustand derzeit viel am schlafen, wobei ich auch den Eindruck habe, dass ihn die Kastration zumindest dahingehend etwas hat zur Ruhe kommen lassen. Vorher war er ein sehr überdrehter Hund, der wegen der läufigen Hündinnen keine Sekunde still sitzen konnte..


    Hat jemand einen Rat? Gern auch eine Tierklinik für eine 2. Meinung, die ggf. nicht unbedingt den 3fachen Satz nimmt.


    Lg
    Ramona

  • Vielleicht hab ich es überlesen : Aber was füttert ihr? Mein großer war auch richtig schlecht beieinander am Anfang- Auslöser war eine Unverträglichkeit gegen das Fertigfutterzeug.

  • Die Futtermittelallergene sind lange im Rahmen einer Ausschlussdiät enttarnt worden, auch auf Empfehlung der Tierklinik. Nun bekommt Barney ein sehr hochwertiges Nassfutter, Pferd mit Süßkartoffel.

  • Hallo!
    Als meine Hündin ein Junghund war, hatte sie auch Malassezien gehabt. Selbst mit Medikation kam es wieder. Meine TÄ hat uns dann gesagt, daß bei Malassezien am besten BARF / Kochen oder sonstig selbstgemachtes Futter am besten helfen würde, daß man damit die besten Erfahrungen machen konnte. Denn es müssen nicht immer irgendwelche Unverträglichkeiten / Allergien der Zutaten sein, sondern auch ganz einfach Konservierungsstoffe und andere künstliche Dinge.
    Seit sie selbstgemachtes Futter bekommen hatte, hatte sie keine Malassezien mehr. Gab ich ihr Fertigfutter, vor allem TroFu, dann hatte sie nach kurzer Zeit wieder Malassezien.
    Nur verträgt sie jetzt auf einmal TroFu am besten, seit sie dank AB Clostridien gehabt hat.
    Aber das nur mal als Tip.
    Alles Gute!

  • Ja, diese Frischfutter-Gedanken hatte ich selbst auch schon, daher bekam Barney auch lange Zeit über selbstgekochte Süßkartoffel und Pferdefleisch habe ich von haustierkost.de gefroren bezogen. Das Problem bei Barney ist aber, dass BARF für ihn nicht in Frage kommt, da er weder Knochen frisst noch rohes Fleisch. Er rührt es einfach nicht an. Das Pferdefleisch von Haustierkost musste also in Brühe gekocht werden, bis er es gefressen hat.


    Unter dem jetzigen Futter war er aber bis zur Kastration und bis zur AB Gabe beschwerdefrei, daher halte ich es für unwahrscheinlich, dass das Futter im Zusammenhang mit den derzeitigen Symtpomen steht.


    Insgesamt gebe ich euch natürlich recht, dass BARF sicherlich gut für ihn wäre, aber er hat mir in meinen Plänen zu barfen leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. 8 Wochen lang Pferdefleisch in Brühe kochen war eine echt harte Zeit, aber was tut man nicht für seinen Hund.


    Meine Frage wäre eher, kann eine massive allergische Reaktion auf das Antibiotikum oder das Antibiotikum selbst nicht auch Malassezien fördern?


    Trockenfutter bekommt Barney schon seit über einem Jahr nciht mehr, das verträgt er komplett garnicht mehr, egal welches. Hier sagte man mir, dass eine Futtermilbenallergie oft auch zusammen mit einer Hausstauballergie auftritt. Also, Allergiker ist er so oder so.

  • Antibiotika verändert den PH-Wert unter anderem auch der Haut. Frauen, die zu Hefepilzen neigen, können durch die Antibiotikagabe welche bekommen. Bei meinen Katzen ist nach wochenlanger Gabe, der böse Katzenpilz ausgebrochen. Mallassezien sind doch auch Hefepilze, oder? Wenn ja, kann ich mir vorstellen, das es durch das Antibiotika kommt

  • Die Wahrscheinlichkeit, dass das irgendeinen Zusammenhang mit seinen Problemen hat, ist zwar sehr sehr gering, aber um welches Nassfutter handelt es sich denn da, wenn ich fragen darf? Sind da Zusätze drin oder auf andere Weise alle Nährstoffe abgedeckt? Bei Hautproblemen könnten z.B. Zinkmangel oder Mangel an bestimmten Fettsäuren eine Rolle spielen (wenn auch wahrscheinlich eher eine Neben- als eine Hauptrolle.)

  • Hi,


    das klingt ganz danach als wäre das Grundproblem ein gestörtes Immunsystem (vermutlich Stress, möglicherweise begonnen mit den läufigen Hündinnen), woraus alle anderen Symptome resultieren.


    Stress durch läufige Hündin - Allergien - Stress - Medikation? - Kastration - Medikation - Stress...



    Malassezien sind eigentlich harmlose Hefepilze, die sich auf jeder Haut befinden. Wenn der Tierarzt also welche findet, ist das erst einmal kein Grund zur Sorge, die gehören da hin. Sie vermehren sich erst dann übermäßig und führen zu Problemen, wenn das körpereigene Abwehrsystem nicht mehr ordentlich funktioniert. Die Gründe hierfür sind vielfältig.


    Cortison z.B. hemmt das Immunsystem. Hat er das zufällig mal bei einem Allergieschub (Überreaktion des Immunsystems) bekommen?



    Die durch die Kastration bedingte Hormonumstellung plus Antibiotika haben das Immunsystem noch mal ordentlich durcheinander gerüttelt, was vermutlich auch der Grund für die Hot-Spots ist (Malassezien findet man übrigens auch auf den Schleimhäuten).



    Ja, Antibiotika können Allergien auslösen.
    Im Grunde töten Antibiotika Mikrooranismen - und zwar nicht nur die Schlechten. Deshalb sind die Hauptnebenwirkungen Allergien, Verdauungsstörungen und Pilzinfektionen.



    Ich würde an eurer Stelle das Immunsystem wieder auf Vorderman bringen und das Ganze homöopathisch angehen.

  • Danke schonmal für eure Gedanken und Anregungen zu meinem Problem.


    Ja, ich fürchte auch, dass dieses dauerhafte aufgedreht sein wahnsinnig stressig für ihn war. Er ist durch die Wohnung fiepsend Kreise gelaufen und wir haben leider auch nicht besonders schnell gehandelt, immerhin ist es eine OP mit Narkoserisiko. Seitdem ist er wie ausgewechselt, schläft sehr viel und ist absolut ausgeglichen und anhänglich, wenn der Juckreiz nicht wäre.


    Ich versuche mal alle Fragen zu beantworten.


    @anfängerinAlina
    Essenzielle Fettsäuren fehlen ihm nicht, er bekommt Viacutan, das ist extra ein spezielles Diätergänzungsmittel, um die Hautbarriere zu stabilisieren. Dies gab es auf Anraten der Tierklinik. Und seitdem (oder seit der Kastration) verliert er kein Fell mehr. Vorher brauchte er sich nur schütteln und die Wohnung war voller Hundehaare. Wobei natürlich auch noch die Futtermittel, auf die er reagiert, Ursache gewesen sein können.
    Als Nassfutter bekommt er Herrmanns getreidefreies Futter mit Pferdefleisch und Süßkartoffeln. Da wären bis auf Eierschalen und Brühe keine Zusatzstoffe drin und er verträgt das Futter super.
    Mangelerscheinungen waren natürlich auch immer meine Sorge, da wir schon lange eine Ausschlussdiät machen und letztendlich ja sogar bei dem Futter der Ausschlussdiät geblieben sind.


    Zudem könnte er m.E. auch etwas mehr auf den Rippen haben, aber Getreide möchte ich nicht zufüttern und weitere Experimente mittels Ausschlussverfahren gehen derzeit aufgrund der Hautprobleme nicht.


    Ich habe noch Luposan Kräuter da, aber auch da bin ich wieder zu vorsichtig, da er ja auch da wieder allergisch reagieren könnte.


    @Fjana
    Nein, Kortison hat er nie bekommen, da die Tierklinik auch ganz klar gesagt hat, dass die Malassezien Dermatitis eine sekundäre Erkrankung sei und durch eine gestörte Hautbarriere entstanden ist. Er bekam zur Juckreizlinderung stattdessen Apoquel, was wirklich gut geholfen hat und eben bereits frühzeitig mit Fettsäuren gegeben wurde. Zu der Zeit gab es natürlich eine deutliche Symptomlinderung, weil er sich nicht gekratzt hat und sein Gesicht abheilen konnte.


    Daher hatte ich auch jetzt dieses Antibiotikum und die Kastration so sehr im Kopf, ob es zusammenhängen kann. Blöderweise stellt sich halt von allein keine Besserung ein und ich weiß nicht, wie ich sein Immunsystem stärken kann ohne ihm wieder unbewusst Allergene zuzuführen.
    Ich könnte natürlich nochmal das Apoquel geben, dass er wieder zur Ruhe kommt und sein kratzen besser wird. In der Hoffnung, dass ich in der Zeit sein Immunsystem gestärkt bekomme?


    Gerstengraspulver merke ich mir schonmal. Ggf. werde ich Luposan Kräuter auch nochmal versuchen. Das habe ich ihm letztes Jahr gegeben, als das ganze anfing, es brachte aber natürlich aufgrund der Allergene nichts. Vielleicht hilft es ja jetzt?

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