Das Leben von Großstadthunden und deren Menschen :-)

  • Lustig, wie unterschiedlich man ein und dasselbe Umfeld wahr nehmen kann.
    Wir wohnen in München, am *ähm* westlichen Rand im ersten Stock mit Balkon (und Aufzug) auf ca. 100qm und ich würde am liebsten gestern schon weeeeeeeeeit weg ziehen.


    Zu viele Menschen, zu viele Hunde, zu viele Autos, zu laut, zu hektisch, zu egozentrisch...


    Ich bin auf dem Land aufgewachsen.
    In einem Kaff mit mehr Kühen als Einwohnern- ich komm mit der Stadt nicht klar.
    Smartie macht es dagegen ganz gut.
    Allerdings merkt man uns beiden an, wie viel entspannter wir sind, wenn wir mal wieder in der alten Heimat zu Besuch sind.


    Gassi geht hier eigentlich schon sehr grün.
    In 5 min. Fußweg sind wir an einem Spazierweg entlang einem Bach (sehr frequentiert).
    In 20min Fußweg an einem Stadtwäldchen.
    Wenn wir raus fahren erreichen wir in 20-30 min. Schöne und auch ruhigere Ecken.


    Weiter raus ziehen kommt aufgrund der Verkehrsdichte für uns aktuell nicht im frage - es wäre aber schon mein Traum: ein kleines Häuschen mit Garten im grünen.
    Wenn man draußen ist hört man nur die Vögel und das rascheln des eigenen Hundes im Laub *hach*

  • Ich denke, es kommt halt auch sehr auf den individuellen Hund an.


    Und darauf, wie genau er vorher gelebt hat.


    Einen Hund, der zB jahrelang hauptsächlich in Außenhaltung auf dem platten Land gelebt hat, ohne allzu viele Außenreize kennenzulernen, würde ich wohl nicht hier nach Wien in unsere Wohnung ohne Garten und in eine Gegend mit sehr hohe Hundedichte holen, das wäre mir zu riskant.


    Ich würde sagen, es kommt nur auf den Hund an. Meine Hunde kannten alle nur das Tierheim (bzw. die längste Zeit ihres Lebens), und die kamen und kommen hier alle prima zurecht. Sogar die ängstliche. Die ist lieber hier in der Stadt als draußen im Sommerhäuschen.
    Man kann es wirklich nicht pauschal sagen.

  • (...)


    - es wäre aber schon mein Traum: ein kleines Häuschen mit Garten im grünen.
    Wenn man draußen ist hört man nur die Vögel und das rascheln des eigenen Hundes im Laub *hach*

    Herrliche Vorstellung, oder?


    Am liebsten wäre mir gerade ein Haus im Nirgendwo. Eine Hütte in Österreich auf einem Berg, wo ich nur Kühen und Murmeltieren begegne, manchmal vielleicht ein paar Ziegen... Menschen ein Mal pro Woche, wenn der Bauer mir frische Milch von seinen Kühen bringt :ugly:

  • Herrliche Vorstellung, oder?
    Am liebsten wäre mir gerade ein Haus im Nirgendwo. Eine Hütte in Österreich auf einem Berg, wo ich nur Kühen und Murmeltieren begegne, manchmal vielleicht ein paar Ziegen... Menschen ein Mal pro Woche, wenn der Bauer mir frische Milch von seinen Kühen bringt :ugly:

    ooh ja,
    das setzt mir wirklich zu.
    Als "Landei" habe ich den Lärm unterschätzt - und das der wirklich überall ist - selbst in der Mitte des (größeren) Stadtwalds hört man Kinder schreien, die Nordic-Walker rumklappern oder die Mountain Biker ihre Bahnen ziehen.
    Wenn wir raus fahren hören wir immer noch Autos, Autobahn, Züge, Flugzeuge - wirklich still ist es nie.


    Dazu die Hektik.
    In meinen ersten Wochen "in der Stadt" war ich fasziniert, wie schnell die Städter immer von A nach B laufen - mittlerweile hab ich in der Mittagspause dasselbe Tempo drauf.
    Und auch, wie zickig und unfreundlich die Leute sind - das sie zu nix Zeit haben - nicht mal, die Verkäuferin beim Bäcker anzulächeln ... Mittlerweile ertappe ich mich oft selbst, dass ich es nicht schaffe, beim Bäcker "guten Morgen" zu sagen.


    Es ist für uns zum Ritual geworden, dass wir an der ersten Tankstelle nach der Autobahn auf dem Weg in die Heimat zu meiner Mom anhalten und tanken (selbst wenns gar nicht nötig wäre) - einfach, weil mir der Stopp hilft, den "Kulturschock" zu verarbeiten - danach gehts dann in entspanntem "Landtempo" weiter die 30 km über Landstraßen bis ins nirgendwo.


    Wenn ich mit Smartie Samstag morgens um halb 8 (also noch nicht wirklich "Rush hour") in den Park laufe begegnen mir in den ersten 15 minuten zwischen 3 - 10 Hunde (Radler und Jogger hab ich nie gezählt - sind zu viele).
    Mich wundert mittlerweile nicht mehr, dass mein Hund ein Leinen-Pöbel-Problem hat - ich glaube, er ist einfach für die schiere Anzahl an fremden Hunden nicht gemacht - so wie ich nicht für die endlose Menge an fremden Menschen gemacht bin.

  • Bin im Ruhrgebiet groß geworden, habe knapp 4 Jahre das Landleben in der Nähe von Oldenburg probiert und bin dann vor 12 Jahren wieder zurück nach Dortmund.
    Das Landleben habe ich recht schnell gehasst und nach der Rückkehr gefeiert in 10 Minuten sowohl in der City zu sein als auch im Grünen.
    Wir wohnen am Stadtrand, Eigentum, mit Garten, tolle Verkehrsanbindung, kurzer Weg zur Arbeit, Felder, Wälder, Seen und den Kanal in unmittelbarer Nähe - eigentlich perfekt.
    Nur sucht man Ruhe und Entspannung in den Feldern und Wäldern oftmals vergeblich, da gefühlt die halbe Stadt bei gutem Wetter dort unterwegs. An der Müllmenge abseits der Wege kann ich inzwischen recht exakt bestimmen wie das Wetter in den letzten Tagen war... :stock1:
    Inzwischen bin ich mir sicher, dass ich in den nächsten Jahren wieder aufs Land ziehe, gerne so richtig weitab vom Schuss. Eigentlich müsste das genau mein Ding sein und inzwischen brauche ich die Stadt einfach nicht mehr.


    Luna kommt vom Land. Hat die ersten 1,5 Jahre auf nem Bauernhof gelebt. Mir war klar, dass die Stadt für sie einiges an Veränderung bringt. Das es so viel wird hätte ich jedoch nicht gedacht. LKW, Busse, die Masse an Fahrradfahrern, Nordic-Walkern... überall Geräusche, überall Bewegung und kaum Ausweichmöglichkeiten.
    Da sie mich auf Außentermine begleitet war das direkt unsere erste Baustelle und ist es noch immer. Manchmal bemerkt man, wie bei einem kurzer Spaziergang, zum Beispiel zum Bäcker, noch so viel auf sie einwirkt, dass sie irgendwann durch ist und daheim erstmal pennt.
    Als größte Belohnung dient Luna derzeit eine Auszeit im Garten, wenn sie in aller Ruhe auf der Terrasse liegt, sich die Sonne auf den Bauch scheinen lässt und die Hühner vom Nachbarn beobachten kann.

  • Mich wundert mittlerweile nicht mehr, dass mein Hund ein Leinen-Pöbel-Problem hat - ich glaube, er ist einfach für die schiere Anzahl an fremden Hunden nicht gemacht - so wie ich nicht für die endlose Menge an fremden Menschen gemacht bin.

    Das denke ich auch oft. Dakota sind die Hunde hier zuviel, aber vielleicht sind auch eigentlich nur mir die Menschen zuviel. Jobbedingt habe ich viele Menschen um mich, das genieße ich sehr, ich liebe meine Arbeit. Danach allerdings würde ich mehr Ruhe sehr begrüßen. Vor allem die Nachmittagsrunde unter der Woche bei schönem Wetter, kann manchmal sehr anstrengend sein. Überall Menschen, überall Autos, überall Lärm.


    Inzwischen bin ich mir sicher, dass ich in den nächsten Jahren wieder aufs Land ziehe, gerne so richtig weitab vom Schuss. Eigentlich müsste das genau mein Ding sein und inzwischen brauche ich die Stadt einfach nicht mehr.

    Das ist es tatsächlich:
    Nicht mehr brauchen.


    Ich finde es schön, dass wir fix einkaufen gehen können und irgendwie ist es auch nett, dass die City mit Kino & Co nah ist. Aber wir nutzen es einfach nicht. Und selbst dann, wenn wir Essen gehen, fahren wir mit den Öffentlichen, weil Parkplätze & Co teuer, eng oder belegt sind. Dann sind wir genauso lang unterwegs, als wenn wir von außerhalb etwas fahren müssten.


    Das Stadtflair, dieses lärmende, lebendige, immer wache - das ist schön, aber es ist auch anstrengend. Inzwischen überwiegt die Anstrengung das Schöne leider oft.

  • Potsdam ist auch deutlich sauberer als Berlin, das merkt man schon, bei uns ist es mit dem Glasbruch gerade wieder sehr extrem,da muss man immer mit offenen Augen durch die Welt laufen.

    Glasbruch haben wir auch sehr viel. :verzweifelt: Es ist ein Wunder, dass Dakota nicht noch viel öfter kaputte Pfoten hat.


    Allgemein ist der allgegenwärtige Müll einfach extrem. Extrem fies.

  • Ja, der Müll. Eigentlich stört er mich gar nicht, aber seit meine Hündin auf Dauerdiät ist, findet sie hier leider auf jedem Quadratmeter was zu fressen. :/

  • Interessanter Weise sind meine Hunde hier in der Stadt um Längen entspannter was Hundesichtungen angeht, als auf dem Land :ka: Also die genau gegenteilige Beobachtung.

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