Erste Hundebegegnungen des Welpen

  • gorgeous2000: Unser Welpe oder Junghund (?) ist ein temperamentvoller weißer Schäferhund mit starkem Charakter. In der Welpenschule - während des Freilaufs - muss sie immer wieder angeleint werden, da sie nicht aufhört, die anderen Welpen zu bedrängen, sogar wenn diese sich auf den Rücken legen bzw. warnend knurren. Ähnliches habe ich bei einigen Hundebegegnungen gemerkt, bei denen beide Seiten angeleint waren: Sie drängt zu dem anderen Hund hin, bellt und würde die Auseinandersetzung mit ihm suchen, wenn ich sie zu diesem ließe. Auch wenn dieser Hund starr wird und ein deutliches Knurren hören lässt.
    Ein HH meinte: "Lassen Sie die Hunde das doch unter sich ausmachen. Wenn Ihr Hund gebissen wird, dann lernt er daraus." Nun ja, ich teile diese Auffassung nicht und will ja nicht, dass mein Hund verletzt wird.

    Aber dann ist es bei euch höchste Eisenbahn. Ich will damit nicht sagen: "Die klären das unter sich." Aber wenn man jedes Mal seinen Hund wegzieht, wenn der gemaßregelt wird, lernt er keine Grenzen. Das muss auch schon mal sein (in Maßen und gerecht). Ich kann dir nur dringend raten, such dir souveräne große Althunde, lass deinen Hund mal eine gewischt bekommen wenn es fair und zurecht war, statt das immer vorher abzubrechen. Was besseres kann euch echt nicht passieren :tropf:
    Die Hunde musst du dir aber gut aussuchen, es geht ja nicht um Verletzungen. Es geht um punktgenaues Maßregeln, was dann auch das unerwünschte Verhalten abbricht. Dein Hund muss auch andere Hunde respektieren lernen. Wenn er erst mal lernt, dass andere Hunde nicht nur Spiel und Spaß bedeuten, geht er auch mit einer ganz anderen Erwartungshaltung ran.

  • @Lockenwolf: Ich wäre gern in einer "Welpenschule" mit dir als Trainer! Deine Aussagen zum Welpentraining überzeugen mich und lassen ein durchdachtes Konzept erkennen. Allerdings kann ich schlecht meinen Hundetrainern sagen, wie sie ihre Arbeit machen sollen, jedoch bekam ich durch deinen und ähnliche Beiträge nun Material für einige Anfragen, die ich beim nächsten Termin stellen werde.

  • Ich glaube, Du würdest Deinem Hund mehr Sinnvolles beibringen, wenn Du Dir ein paar Leute suchst, mit denen Du regelmäßig spazieren gehst. Darunter dürfen auch Gleichaltrige sein, es sollten aber auch viele ältere, souveräne Hunde sein, die kein Interesse am Spiel haben und auch ihre Grenzen aufzeigen.


    Statisches Rumstehen auf einem Hundeplatz bietet einfach zu viel Raum für Eskalationen. Draußen laufen entzerrt alles - territoriales Verhalten fällt weg, man hat mal was anderes zu Schnuppern, durch das Weiterlaufen hat man nicht so viel Zeit irgendwas hochkochen zu lassen, man kann den, der sich nicht benimmt leichter rausnehmen ...

  • @flying-paws: Du hast völlig recht: Das wäre die beste Lösung. Wieso du allerdings von territorialem Verhalten auf dem Hundeplatz sprichst, ist mir unklar, schließlich sind alle dort herumtollenden Hunde auf "fremdem Gebiet".
    Alle HH, die ich kenne, leinen ihre Hunde nach ca. 50m auf dem "Gassiweg" ab - nur ich nicht. Dass hängt damit zusammen, dass meine Kleine alles fressen will, was vor der Schnauze ist und inzwischen auf ein "Aus" bzw. "Pfui" reagiert, ich andernfalls ja in ihrer Nähe bin und sie wegziehen kann. Wie soll das aber im Freilauf gehen? Heute war ich einen Moment unaufmerksam und damit die Leine zu lang und schon hat sie sich wieder eine am Wegesrand liegende tote Maus gegriffen und verschluckt. Wir sind nun einmal auf dem Land...


    Des Weiteren üben wir zwar den Rückruf - erst einmal im Garten -, aber wir sind wirklich noch in der Übungsphase. Ich denke, dass ich den Hund erst ableinen kann bzw. sollte, wenn dies klappt.
    Oder siehst du das anders?


    LG Mara

  • Hatte der Hund als Welpe nie Hundekontakte? Wie sind die abgelaufen?
    Warst du von Anfang an in der Welpenstunde? War sie da auch von Anfang an so?


    Für mich hört es sich so an, als bräuchte dein Hund wirklich dringend mal ein paar erwachsene Hunde, die ihm vermitteln, wie man sich adäquat und respektvoll verhält.
    Was du an Verhalten beschreibst ist schon echt ganz schön frech.


    Dein Hund ist ja schon länger keine Welpe mehr, scheinbar fehlen da einige wichtige Erfahrungen im Umgang mit Hunden. Ich würde wirklich zusehen, dass du ein paar Kontakte organisieren kannst, die deinem Junghund gut tun und wo er in seinem Verhalten auch mal eingeschränkt wird.
    Im Umgang mit einem sauberen Althund brauchst du keine Angst haben, da passiert nichts, auch wenn junge Hunde aus Schreck manchmal ganz schön schreien.


    Und im Zweifel würde ich auch einen Kratzer in Kauf nehmen, als wenn du jetzt die nächsten Wochen/Monate versuchst, deinen Hund davor zu beschützen, dass er mal einen auf die Mütze bekommt.


    Wie sieht es denn inzwischen zwischen dir und deinem Hund aus? Nimmt sie dich ernst, kannst du Verhalten abbrechen, kannst du sie auch mal maßregeln, wenn sie übertreibt?
    Du hattest ja anfänglich einige Problem mit dem Hund, wenn ich mich richtig erinner, da ist ja einiges an Erziehungsarbeit auf der Strecke geblieben. Umso wichtiger wäre es jetzt im Bezug auf andere Hund da noch die Kurve zu bekommen. Sonst wird es spätestens ab Pubertät/1. Läufigkeit echt schwierig werden.


    Bei und haben alle Hundeschulen ihre eigenen Hunde mit in den Gruppen, das müsste es bei euch doch auch geben, notfalls muss man vielleicht etwas weiter fahren.
    Oder vielleicht gibt es eine Hundeschule, die so etwas wie einen "Spielplatz"/kontrollierten Freilauf in der Gruppe anbietet?


    Ansonsten kannst du deine Hundeschule sicher auch fragen, ob der Hund in die nächsthöhere Gruppe kann. Hier werden junge Hund, die einfach übertrieben mit Gleichaltrigen agieren, hochgestuft und werden dann zu den älteren Junghunden gesetzt. Oder sogar in erwachsene Hundegruppen, auch wenn sie nicht den gleichen Lernstand haben. Das ist aber erst mal egal.


    Da würde mir das Lernen von ordentlichem Umgang auch vor allem anderen Lernen gehen. Ein Trainer sollte das eigentlich sogar so entscheiden, auch wenn man in einem höheren Kurs noch nicht alle Übungen kann, aber der Trainer kann einem individuell die Übungen in einfach zeigen. Das ist ja kein Problem, denn es ist ja eh so, dass nicht jeder Hund jede Übung gleich macht, der eine kann schon in schwerer, der andere noch in leichter. Das ist doch egal.


    Der Freilauf mit passenden Hunden im kontrollierten Rahmen wäre aber erst mal das Wichtigste aus meiner Sicht. Und im Zweifel musst du halt auch lernen, deinen Hund richtig einzuschätzen und im Zweifel auch selbst abbrechen zu können.

  • @gorgeous2000: Ja, ich war von Anfang an in der Welpenschule, wo sie zu Beginn sehr ängstlich zwischen den Beinen irgendeines HHs sitzen blieb, wenn die Rennerei und Rauferei der Welpen im Freilauf begann. Dann traute sie sich immer mehr hervor und nun ist sie diejenige, die die anderen am meisten mit Schnappen angeht und sie über den Platz jagt.
    Einige erwachsene Hunde kamen ihrer Spielaufforderung manchmal nicht nach, so dass sie weiter diese bedrängte, bis es eben zum Warnknurren des anderen Hundes kam. Aber insgesamt gab es nicht viele Begegnungen mit erwachsenen Hunden. Die Gründe dafür nannte ich ja bereits.


    So wie sie im Spielmodus mit Hunden keine Grenze kennt, so müssen wir immer wieder Spiele abbrechen, wenn sie nach uns schnappt oder Spielaufforderungen abweisen, was manchmal bedeutet, dass sie auf ihre Matte gehen muss bzw. in den welpensicheren Raum gebracht wird. Dies klappt recht gut, obwohl sie dann sehr "beleidigt" ist und noch einen "Wutbeller" von sich gibt. Sie ist ruhiger geworden, da wir viel Ruhe in den Alltag gebracht haben. Es vergeht aber kein Tag ohne kleine Wunden, weil sie z.B. nach etwas schnappt, was wir in der Hand haben, um es zu bekommen oder wenn sie schnappend auf uns zukommt, weil sie irgendetwas will bzw. nicht will.
    Immer wieder müssen wir sie zur Ruhe bringen, wenn sie zu sehr hochdreht und die Erziehungsarbeit fordert nach wie vor viel Zeit, Geduld und Konsequenz. Nun, das soll ja normal sein.
    Die Idee mit dem Wechsel in den Junghundekurs nehme ich auf und werde am Samstag mal fragen.


    Viele Grüße, Mara

  • Einige erwachsene Hunde kamen ihrer Spielaufforderung manchmal nicht nach, so dass sie weiter diese bedrängte, bis es eben zum Warnknurren des anderen Hundes kam.

    Und dann? Habt ihr sie eingepackt und seid gegangen? Irgendeine Konsequenz musste doch daraus folgen oder hat sie das Knurren einfach ignoriert und es ging endlos weiter?

  • @lemmingstyle: Nun, im Gelände sind wir in so einem Fall mit ihr weitergegangen, haben also die Hunde getrennt. ich denke, das ist doch klar. Unsere Kleine hat sich vom Knurren nicht beeindrucken lassen, so dass zu befürchten war, dass der andere Hund sie maßregelt und beißt.

  • bisher kommt sie doch überall durch mit ihrem Benehmen weder ihr sagt ihr mal deutlich stop so nicht und wenn andere Hunde es tun würden, nehmt ihr sie da auch weg. Irgendwer sollte dem Mädel mal Grenzen setzen. Im Idealfall seid ihr das. Sie hat nicht hochzuhüpfen und euch in die Hände zu beissen, tuts sie es doch wird es eben mal unangenehm. Spielen ist was anders da darf mal auch mal in einem gewissen Rahmen grob werden aber wenn mich einer meiner Jungs so behandeln würde gäb es eine gepflegte Reise. Kurz und knackig aber heftig und das muss man dann auch nicht wiederholen. Ihr habt das ganz zu anfnag einfach verpasst und nun müsst ihr da eben mal etwas härter durchgreifen. Sie immer nur nehmen und wegführen ist nicht unbedingt eine Maßnahme die so einen Hund beeindruckt.

  • Unsere Kleine hat sich vom Knurren nicht beeindrucken lassen, so dass zu befürchten war, dass der andere Hund sie maßregelt und beißt.

    Wieso sollte der gleich beissen? Da kennen Hunde noch einige Zwischenstufen, wenn es um die massregelung unverschämter Jungspunde geht. Bisher hat dein Hund nur gelernt, dass es keine Folgen hat, wenn er ein Knurren eines Althundes ignoriert. Da ist es höchste Zeit, dass er von einem selbstsicheren Althund gemassregelt wird, der dabei weiss was er tut und nicht überreagiert.


    Massregelungen sind in der Regel keine Bisse. Es kann sich aber recht heftig anhören, denn es soll dem Jungspund ja zeigen, dass es unangenehme Folgen hat, wenn er Warnungen ignoriert. Der Teenie muss dringend Grenzen gezeigt kriegen!

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