Zwergpinscher zum Parson - der pure Wahsinn, oder?

  • Hallo ihr Lieben,

    ich brauch mal Brainstorming mit Feedback...

    Im weiteren Bekanntenkreis soll ein Hund abgegeben werden: Zwergpinscher, 6 Monate alt. Angeblich haben die Besitzer zu wenig Zeit. Und fragen nun, ob wir ihn nehmen.

    Ich kannte nur einen Zwergpinscher und das ist lange her. Hat mir gut gefallen vim Typ her. Nun hab ich zig Rassebeschreibungen gelesen... :ugly: ... Entspricht in etwa meinem Parson. Jagdtrieb, territorial, viel Hund klein verpackt, Energie ohne Ende. Mag ich alles. Aber mal zwei? 6 und 13 Monate alt? Dazu zwei Rueden? Vertragen die sich auf Dauer? Vor allem diese Rassen?

    Dazu ja noch die Kinder, Pferd und Co.

    Ich wuerde gerne, aber die Vernunft sagt nein. Vielleicht spaeter ein Zweithund. Und dann eine einfachere Rasse. Oder ist der Zwergpinscher gar nicht so extrem? Was meint ihr? :hilfe:

  • Vielleicht kann da @bad_angel helfen? Hat sie nicht Pinscher?

    Ich würde mir es so oder so unabhängig von der Rasse (von der ich keine Ahnung habe) nicht antun. Aber ich bin auch kein Welpe/Junghund Mensch. Hier werden (in hoffentlich weiter) Zukunft nur noch Hunde einziehen, die mindestens 2 Jahre alt sind. Ich bin also nicht wirklich objektiv.

  • Ich habe eine JRT und eine Zwergpinscher/Chi Hündin.
    Letztere ist der einfachste Hund, den wir je hatten.
    Sie kann zwar durchaus mal zuhacken (wenn sie sich bedroht fühlt) und leise ist auch was anderes, aber ansonsten ist sie einfach nur ein toller Hund.
    Jagdtrieb hat sie gar keinen.
    Sie ist der wachsamste Hund hier im Rudel, keiner kommt unbemerkt auf's Grundstück.
    Für 's Grobe pfeift sie dann die anderen ran und hält sich im Hintergrund.

  • Zu den rassen kann ich nichts sagen, aber zum Thema zwei junghunde: das ist echt ne Hausnummer.
    Meine zwei haben den gleichen Altersunterschied und das darf man echt nicht unterschätzen. Neben Kind und Pferd würde ich mir das nicht auch noch aufhalsen.
    Bei mir macht die Größe der Hunde einen Faktor aus, das ist bei deinen rassen wohl einfacher. Dafür hast du u.u. zwei Meisterjäger an der Backe, was wahrscheinlich genau so schwierig ist. Getrennte Spaziergänge sind ein muss, um auf den jeweiligen Hund einzugehen, wenn er Baustellen zeigt.

    Ist die Frage, ob man dazu die Zeit und Energie aufbringen kann.

  • Zum Zwergpinscher an sich kann ich nichts sagen, ich kenne nur einen, der ist recht wachsam, ansonsten aber sehr angenehm.

    Zum Thema Zweithund: Ich habe ja unlängst die knapp 1-jährige Bolonkette meiner Eltern übernommen. Dass ich sie irgendwann dauerhaft würde nehmen müssen war klar - dass es so bald sein würde nicht.

    Mittlerweile bin ich insofern ganz froh, dass ich sie jetzt schon habe, weil sie durchaus ein paar Baustellen mitbringt: Sie ist recht unsicher anderen Hunden und Menschen gegenüber, kläfft gerne und viel und hat Probleme mit dem Alleinsein. Ist allerdings von Typ her recht leichtführig und will gefallen.

    Andererseits bin ich deswegen auch ganz froh, dass der Terrier (und den Cairn empfinde ich noch mal eine Stufe gemäßigter als einen Parson) mittlerweile aus dem Gröbsten raus ist und man sich auf ihn im Normalfall* so einigermaßen verlassen kann. So mit 18 Monaten fand ich ihn rückblickend am schwierigsten.

    Was den Zeitfaktor angeht: Ich brauche z.B. beim gemeinsamen Spazierengehen mit 2 Hunden im Durchschnitt 3 Mal so lang wie mit einem Hund. Liegt aber sicher auch daran, dass das Bolönkchen eine lahme Schnecke ist und immer mal wieder sitzen und gucken muss. Aber irgendwie wollen sie nie an den selben Stellen schnüffeln und sich lösen, so zieht sich das dann hier in die Länge.

    Wiederum andererseits empfinde ich zwei Hunde, die sich verstehen, schon als Bereicherung füreinander.

    Was sind denn deine Hauptgründe fürs "würde gern"?


    (* Gruppendynamik ist halt auch nicht zu unterschätzen, mir ist endpeinlich, was mir eben passiert ist:

    Beide Hunde abgelegt/-setzt, damit ich schnell das Kacketütchen zum Mülleimer bringen kann. Die Kleine kann das weder zuverlässig noch lang und als dann ein angeleinter Labbi um die Ecke kam, kriegt sie einen Kläffanfall. Und was macht der Rüde, der das mit der Ablage normalerweise ziemlich gut kann und in seinem Leben noch nicht grundlos knurrend auf einen anderen Hund zugeschossen ist? Genau das - sehr halbherzig zwar, man merkte, dass er gar nicht wusste, warum die Else sich so aufregte, aber dann handelt man nach Terrierart eben erst, bevor man mal nachdenkt.

    Gott war das peinlich, direkt mal wieder alle Kleinhund-Klischees bestätigt.)

  • Felix ist ja noch so super jung. Der ist echt nicht ohne und da wird vielleicht noch einiges kommen, auch wenn du das sicherlich sehr gut hinkriegen wirst. Ob man sich dann nochmal einen zweiten Hund anschaffen möchte...?

    Ich habe ja gerade 6 Monate aufgeweckten und energiegeladenen Junghund hier und der ist durchaus sehr kooperativ und eigentlich auch recht einfach. Ich finde es einfach nur suuuper angenehm, dass meine "Alte" so toll ist und sie einfach nur mitläuft. Sie erzieht die Kleine, bringt ihr Benehmen bei, im Freilauf muss ich nicht auf sie achten... Das gibts dann bei euch eher nicht, Felix ist halt ein Hund, wo man immer ein Auge drauf haben muss (jedenfalls jetzt noch).

    Die Frage ist halt auch : Ich selbst muss immer ein bisschen mit dem Kopf schütteln bei Hunden, die mit 6 Monaten wieder abgegeben werden. Hätte man nicht mal ein paar Monate in die Zukunft schauen können und sich das mal vorher überlegen? Kriegt man dann einen Hund an der Schwelle zur Pubertät und fängt jetzt erst bei Null an..? Hier ist der Grundstock ja schon mehr oder minder gelegt, wenn ich mir vorstelle, ich kriege jetzt erst den "Rohling" und in wenigen Wochen gehts dann erst richtig los...Dann lieber einen, der vom Kopf her schon reif ist.

    Ich traue dir das auf jeden Fall zu. Ist halt nur die Frage, ob du dich echt darauf einlassen möchtest... Ich selbst bin ja eher der gemütliche Typ für nette Hunde und wenig Stress im Alltag. Ich würde es deswegen nicht wagen.

  • Huhu,

    da ich ja markiert wurde...

    Also ich habe ja nun zwei Pinscher, in der Familie haben wir zwei Jack Russell und im Freundeskreis einen Parson.
    Und beide Rassen sind meinen Hunden die liebsten Spielkumpel wenn es keinen ihrer Rasse gibt.
    Temperament haben die Zwerge.
    Die Reizschwelle ist auch nicht immer die Höchste. Sie sind halt permanent mit ihrer Umwelt in Verbindung, reagieren schnell und manchmal auch überzogen. Pinscher kommt nicht umsonst von "to pinch". So ist es auch bei Rufus, der ist schnell mit den Zähnen dabei aber das ist mehr Show als alles andere. Der wehrt sich mit den Zähnen hat dabei die Schnauze aber meißt offen. Viel Getöse und Geschrei runden das Schauspiel ab^^ Bisher immer viel Wind um nix, ehrlich. Wenn man dann sagt "da musst du jetzt durch, halt die Klappe" gibt er schnell nach.

    Also was die Energie angeht steht der Zwerg dem Parson in nichts nach ABER ich persönlich denke er ist leichter zu führen.
    Ein Parson ist, wie so viele Terrier, eigensinniger und vielleicht auch sturer. Rufus will mir in erster Linie gefallen, ist nah bei mir und eifrig bei allen Abenteuern dabei.
    Was dir klar sein muss, es kann sein das der Zwerg alles kommentiert. Aber auch hier muss ich sagen, in der Wohnung ist Rufus total angenehm. Meine Pinscher haben generell die Angewohnheit mich zu begleiten, überall hin. Aber sie bleiben problemlos alleine.
    Rufus braucht und sucht meine Nähe, immer, auch nachts. Ich persönlich finde das sehr angenehm.
    Im Haus verschmust und verpennt er die meißte Zeit, wenn ich aber zum Angriff blase ist er der erste an der Tür. So waren bisher alle Zwerge, die wir hatten.
    Jagdtrieb...ja, aber sehr sehr gut händelbar. Am liebsten stöbert und scheucht er Rebhühner auf, das war es dann schon. Mit einem Ohr ist er immer bei mir.
    Was wichtig ist, bring ihm Ruhe bei. Auf 180 hast du ihn schnell gedreht, aber vor allem draußen sollte er lernen das einfach mal auch nix passiert.
    Sie haben viel Energie und Ausdauer, sind daher auch tolle Begleiter. Ich kenne auch welche die z.B. am Pferd laufen und das beständig und stundenlang.
    Er wird Felix auch im nix nachstehen.

    Territorial geht so...er passt schon auf und meldet was die Wohnung angeht, ist draußen aber echt entspannt.
    Aber kann natürlich passieren, dass sie den Stall und so als ihr Revier betrachten und melden wenn jemand kommt.
    Das war auch einfach die Aufgabe der Zwerge und auch der Dt. Pinscher. Bewachen und melden, aber halt nicht verteidigen.

    Kinder, Pferde und Co. sehe ich nicht als problem. Du musst es ihm zeigen, dann geht das alles. Überhaupt ist es oft so, dass mein Zwerg vieles ok findet wenn ich ihm sage es ist ok.

    Ich denke Felix und der Zwerg können sich gut ergänzen.

    Rufus gerät selten in Streit mit den Russelln, wenn dann ist es eher so das de Russell etwas nicht passt und Rufus eins über die Mütze bekommt. Da steckt er aber zurück, wehrt sich halt.

    Zwei Rüden...tja nun. Ich denke sie werden sich verstehen, du musst dann nur aufpassen das sie kein dynamisches Duo werden und gemeinsame Feinde suchen. Rechne auch damit das sie zusammen Blödsinn aushecken.

  • Danke euch allen für eure Gedanken dazu!

    Ich habe auf jeden Fall gesagt, dass ich mir das überlegen muss und seitdem nichts mehr gehört. Vielleicht bin ich jetzt der doofe deutsche Bedenkenträger, aber mir lieber als hinterher ein Problem im Haus.

    Ich gehe mal in der Reihe nach drauf ein. Hier übrigens ein Link zu einer wirklich abschreckenden Rassebeschreibung: Zwergpinscher

    @Zucchini Klingt ja grundsätzlich gut.

    Getrennte Spaziergänge sind ein muss, um auf den jeweiligen Hund einzugehen, wenn er Baustellen zeigt.

    Das könnte zeitlich wirklich schwierig werden. Guter Punkt, danke!

    Andererseits bin ich deswegen auch ganz froh, dass der Terrier (und den Cairn empfinde ich noch mal eine Stufe gemäßigter als einen Parson) mittlerweile aus dem Gröbsten raus ist und man sich auf ihn im Normalfall* so einigermaßen verlassen kann. So mit 18 Monaten fand ich ihn rückblickend am schwierigsten.

    Genau das schreckt mich auch ab derzeit. Felix ist jetzt 13 Monate. Vieles klappt schon gut, ein paar Baustellen sind aber noch da. Und er verändert sich auch gerade wieder heftig. Wird ernster und streitlustiger. Nicht mit mir, aber mit anderen Hunden. Das wird in den nächsten Monaten noch Zeit und Arbeit kosten.

    Was sind denn deine Hauptgründe fürs "würde gern"?

    Rein für mich - ich mag diese Art Hunde einfach. Zwergpinscher stand eh auf der Liste der "könnte-ich-mal-haben"-Rassen. Außerdem habe ich ja vor ein paar Monaten hier zu berichtet, dass uns die Spielpartner ausgehen und daher die Zweithund-Idee im Raum schwebt. Eigentlich wollen wir bei einem bleiben, aber wenn es auch für Felix besser ist... also schon auch als Spielpartner für Felix und eben für mich und meine Große.

    Das gibts dann bei euch eher nicht, Felix ist halt ein Hund, wo man immer ein Auge drauf haben muss (jedenfalls jetzt noch).

    Ja, das stimmt. Das unterschätze ich vielleicht im Moment. Ich muss schon jede Sekunden bei ihm sein draußen - das dürfte mit einem Zweithund, der ja auch noch nichts kann zum Problem werden. Wichtiger Punkt, danke.

    Ich selbst muss immer ein bisschen mit dem Kopf schütteln bei Hunden, die mit 6 Monaten wieder abgegeben werden. Hätte man nicht mal ein paar Monate in die Zukunft schauen können und sich das mal vorher überlegen? Kriegt man dann einen Hund an der Schwelle zur Pubertät und fängt jetzt erst bei Null an..? Hier ist der Grundstock ja schon mehr oder minder gelegt, wenn ich mir vorstelle, ich kriege jetzt erst den "Rohling" und in wenigen Wochen gehts dann erst richtig los...Dann lieber einen, der vom Kopf her schon reif ist.

    Die Bekannte hat einen neuen Job und geht wieder arbeiten. Und da wird der Hund zu viel. Nun ja, muss man nicht verstehen. Aber ja, es fehlen im Grunde 3 Monaten Grunderziehung, die man aufholen müsste. Aber ich zweifle halt, ob ich einen Hund im reiferen Alter als Zweithund finden würde, der schon top erzogen ist. Hier in GB haben die vielen Tut-Nixe viel Freiheit.
    Wäre Felix schon reifer, ja, dann könnte ich mir den kleinen mit 6 Monaten schon gut vorstellen.

    Gleich Teil 2...

  • Also ich habe ja nun zwei Pinscher, in der Familie haben wir zwei Jack Russell und im Freundeskreis einen Parson.
    Und beide Rassen sind meinen Hunden die liebsten Spielkumpel wenn es keinen ihrer Rasse gibt.

    :herzen1: Ja und nun zweifle ich wieder am Nein!
    Die Beschreibung klingt auf jeden Fall so, als wären sich die Rassen recht ähnlich.

    Also was die Energie angeht steht der Zwerg dem Parson in nichts nach ABER ich persönlich denke er ist leichter zu führen.
    Ein Parson ist, wie so viele Terrier, eigensinniger und vielleicht auch sturer. Rufus will mir in erster Linie gefallen, ist nah bei mir und eifrig bei allen Abenteuern dabei.

    Das wäre schon toll. Felix hat auch nichts gegen Abenteuer ohne mich. :hust:

    Was wichtig ist, bring ihm Ruhe bei. Auf 180 hast du ihn schnell gedreht, aber vor allem draußen sollte er lernen das einfach mal auch nix passiert.
    Sie haben viel Energie und Ausdauer, sind daher auch tolle Begleiter. Ich kenne auch welche die z.B. am Pferd laufen und das beständig und stundenlang.
    Er wird Felix auch im nix nachstehen.

    Ruhe ist Zuhause absolute Pflicht. Das ist ja bei Felix auch wichtig, weil der so leicht hochdreht. Der, den ich früher kannte, der lief auch immer am Pferd mit. Stimmt, Jagdtrieb hatte der auch kaum.

    Zwei Rüden...tja nun. Ich denke sie werden sich verstehen, du musst dann nur aufpassen das sie kein dynamisches Duo werden und gemeinsame Feinde suchen. Rechne auch damit das sie zusammen Blödsinn aushecken.

    Ich kann es mir bildlich vorstellen. |)

    Alles in allem - dein Post bestärkt mich pro Pinscher. Aber vielleicht nicht unbedingt jetzt und in den nächsten Monaten oder Jahren. Erst mal Felix entwickeln lassen und dafür sorgen, dass er gut hört. Und dann vielleicht nach einem Pinscher-Mädchen suchen. Das nimmt die Rüdenproblematik.
    Ich warte jetzt mal ab, ob der Kleine auch ohne mich ein neues Zuhause findet. Falls ja, bin ich froh, falls nein, bin ich wieder hier. :roll:

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