Leinenaggression - Hintergrundwissen
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Womit lenkst du die Aufmerksamkeit deines Rüden um?
Ich hab jetzt eine Hündin, früher hatte ich Rüden und die pöbeln ab einem bestimmten Alter eigentlich alle recht gern.
Bei allen Hunden hab ich am Blickkontakt gearbeitet, das heißt, die Hunde müssen sich auf mich konzentrieren und natürlich Hundeübungsplatz.
Zeigen und benennen find ich auch nicht schlecht, vielleicht liest du dich da mal durch.
Machst du irgendwas in Richtung Unterordnung, Gehorsamkeitsübungen mit ihm? - Vor einem Moment
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Hallo,
hast du hier Leinenaggression - Hintergrundwissen schon mal geschaut ?*
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kennt dein Hund das Kommando "schau"?
ich habe es bei meinem erst am Hundeplatz aufgebaut, da waren halt die anderen Hunde Übungsobjekt.
in weitem Abstand hinstellen, der Hund steht/sitzt neben mir und normalerweise guckt er ja eh zu den anderen Hunden - da hab ich gefragt "wo ist der Hund?". er guckt hin. dann kam "schau" und der Moment an dem er den Kopf zu mir drehte wurde geclickert. ich hab anfangs das Schau noch mit Leckeren unterstützt, so dass er den Blick zu mir wendet. und immer nur dieses abwenden vom Hund geklickert und belohnt.
langsam habe ich das dann auch beim Gassi mit eingebaut. wenn der Hund zu nahe war habe ich ihn ins sitz beordert und mich zwischen ihn und Hund gestellt und wieder dasselbe abgespult, mit Leckerli vor der Nase. -
gute Quellen für Hintergrundwissen
Empfehlenswert:
"Das Aggressionsverhalten des Hundes" von James O'Heare.Arbeitet sich systematisch durch alle möglichen Ursachen und bietet dann Lösungshilfen.
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Wenn Hunde verfressen sind, klappt die Ablenkung mit Leckerchen ganz gut.
Meinen letzten Rüden hat Essbares aber überhaupt nicht interessiert. Ihm hab ich eine Aufgabe gegeben: wenn ich mit ihm in hundeüberlaufende Gebiete mußte, hat er eine Frisbeescheibe ins Maul bekommen.
Mit dem Teil im Gesicht hat ihn überhaupt kein Hund mehr interessiert, er konnte damit sogar an seinem größten Feind vorbeilaufen, ohne einen Mucks zu machen.
Manchmal muß man trickreich sein.
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gut, kommt auf den Hund drauf an, bei meinem ist es Futter.
ein Schäfi aus der alten Nachbarschaft bekam immer einen ball ins Maul gestopft bei Hundesichtung.
da muss jeder selber wissen was sein Hund mag :) -
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Ich würde bei sowas aber aufpassen, denn das ist ja kein richtiges Training in dem Sinne. Der Hund lernt so gar nicht mit der Situation oder seinen Ängsten besser umzugehen. Wenn dann mal die Frisbee nicht dabei ist oder das Futter alle oder man nicht schnell genug ist, was dann?
Das kann man sicherlich mal machen, wäre für mich aber keine Dauerlösung, deswegen fällt das "Locken" und "Ablenken" bei mir nur unter Management. Richtiges Training hat für mich aber den Sinn, dass der Hund langfristig ohne Hilfsmittel stressfrei bleibt bei Hundesichtung. -
.........Wie gesagt, er geht so lange wir uns dem Hund nähern locker an der Leine (aber in dieser Drohhaltung),........
Da ist m. E. nach Dein Fehler...... In dem Moment, wo der Hund zu drohen beginnt, ist seine Wohlfühldistanz ja schon unterschritten. Und Du tolerierst diese Drohhaltung einfach (das bestätigt ihn in seinem Handeln!), indem Du sie zuläßt (ich würde das sofort abbrechen - das geht auch mit freundlichen Kommandos, zB einem freudigen "Komm mit!" - böse werden ist in der Situation doof - er fühlt sich eh net wohl, und dann mault Fraule auch noch, das geht natürlich nicht), und führst den Hund dann auch noch weiter in diese Richtung. Sprich, er kann in keinster Weise erkennen, daß Du seine unangenehme Lage erkannt hast, weil Du nicht darauf reagierst. Also muß er ja selbst aktiv werden... Er weiß, er soll an der Leine anständig laufen, aber nachdem er eh schon angespannt ist, und die Anspannung mit jedem Schritt steigt (weil eine Distanzverringerung stattfindet, obwohl er ja eigentlich den Fremdhund mit der Drohhaltung zum Abstand mahnen möchte), explodiert er halt, sobald der Hund für ihn erreichbar ist. Der Andre kann nicht ausweichen, der wird an der Leine zu ihm hergeführt. Will heißen, der fremde Hund reagiert nicht angemessen auf sein Drohverhalten (kann er ja nicht an der Leine, wenn der Halter ihn einfach weiterführt in Eure Richtung), also muß Deiner halt ne Nummer deutlicher werden. Das ist der Moment, in dem es eskaliert.
Bossi hat das auch gemacht - ich hab bei ihm damit gearbeitet, ihm eine Alternative zu geben. Bei ihm der Quietscheball, auf den fährt er total ab. Er sah also den Hund, und bevor er hochgehen konnte, hab ich kurz gequietscht mit dem Balli. Er guckte her, weil er aufmerksam wurde, und dafür hab ich dann mit dem Quietschie-Überlassen und einem starken verbalen Lob- und Freuanfall bestätigt. Während des Spiels war der andere Hund egal (hab anfangs auch auf größere Distanz geachtet zum Ausprobieren). Paar Sekunden spielen haben bei ihm gereicht als Bestätigung (ich hab das Ding nicht gern bei ihm, weil wenn ein anderer Hund sich nähert, gäbe es mit dem Ding u.U. ein Ressourcenproblem noch dazu....). Nach nur wenigen Malen hat er kapiert, daß er statt zu pöbeln zu mir gucken soll, und ich brauchte nicht mehr zu quietschen, um seine Aufmerksamkeit zu kriegen. Dann hat er einfach das Balli bekommen. Und mit der Zeit hab ich erst verbal bestätigt und dann immer länger gewartet mit dem Übergeben des Balls, damit wir erst komplett ordentlich vorbeigehen konnten am Fremdhund, bevor die Bestätigung kam. Dazu etwas Bogenlaufen, damit man nicht frontal drauf zuläuft auf den Fremdhund, Hund auf die abgewandte Seite nehmen, notfalls bissel schneller werden (signalisiert "wir gehen schnell vorbei" und hilft, die Aufmerksamkeit des Hundes auf Dich zu fokussieren) etc. - so sieht er, daß man aktiv wird, um das Unangenehme der Situation für ihn zu lösen. So braucht er nicht mehr aktiv zu werden.
Wichtig war für Bossi, daß ich seine Emotionen in dem Moment wahrgenommen habe und darauf umgehend mit einem Lösungsvorschlag reagiert habe. Den hat er dann dankbar angenommen. Verbieten bringt nix, Hund grummelt ja und baut sich auf, weil er sich nicht gut fühlt in der Situation, wo er ohne Leine nicht gescheit kommunizieren und agieren kann, und nicht, um uns zu ärgern. :-)
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Dieser Artikel fasst ganz gut Gründe für die Pöbelei und Trainingsansätze zusammen - auch wenn natürlich darauf hingewiesen wird, dass nur der Profi wirklich helfen kann *hust:
Meldung Details - Martin Rütter DOGS Hundetraining und Hundeschulen
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Oha, da stimmt irgendwie alles auf meinen Hund in dem Artikel
Hunden gegenüber unsicher, Katzen müssen vertrieben werden und Leckerlis bewacht. Juhu. -
Ranger fixiert ja auch jeden Hund sehr stark. Bei uns hilft nur Blickkontakt brechen. Inzwischen gut er mich ganz gut auf Kommando an, aber wenn das nicht geht (wenn z.B. der andere Hund auch stark fixiert), hab ich verschiedene Methoden:
1. An die Seite gehen, absitzen lassen, ich stell mich vor ihn um Blickkontakt zu brechen. Er kriegt Leckerlie wenn er sich auf mich konzentriert. Vorteil ist hier dass ich einfach mehr Kontrolle habe als wenn er läuft und dann eventuell "vorschießt". Hab ich am Anfang hauptsächlich gemacht und mit viel Distanz, dann mit weniger Distanz, etc. Inzwischen oft nur wenn Ranger eh schon so aufreget ist (morgens z.B. die ersten 10 Min draußen) oder der andere Hund auch schon stark fixiert, etc.
2. Ich "tanze" mit ihm, also ich bin vor ihm und lade ihn zu mir ein, dann richt ich mich mehr auf und schicke ihn rückwärts, dann wieder vorwärts, etc. er muss sich also auf mich konzentrieren und da ich im Blickfeld stehe kann er nicht fixieren.
Den "Tanz" habe ich natürlich vorher zuhause aufgebaut mit viel Freude und Spaß an der Sache.3. Geht jetzt neuerdigs bei manchen Hunden dass ich mich nur halb eindrehen muss und nur leicht blockieren muss um seine Konenzentration zu kriegen, oder immer nur wieder oben eindrehen ihn mich anschauen lass und mit Lecerklie bestätige.
4. Wenn es ganz doof ist finde ich es auch nicht schlimm ihm mal ein Leckerli vor die Nase zu halten und damit nur dran vorbei. Kommt aber eigentlich immer auf den anderen Hund an (wenn der z.B. von der Leine ist und HH ihn nicht einsammelt, etc.)
Inzwischen sind wir soweit dass wir eigentlich an fast allen Hunden gut vorbeikommen und bei manchen inzwischen sogar wo ich normal laufen kann und ihn nur verbal bei mir halte. Allerdings ist meiner auch ein etwas stärkerer Pöbler als deiner

Nur so als Ideen noch.
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