Leinenaggression - Hintergrundwissen
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Ich brauche mal gute Quellen für Hintergrundwissen.
Bei Humphrey kommt es immer häufiger zu unschönen Szenen an der Leine, wenn wir anderen Hunden begegnen. Das hat sich leider so gesteigert, dass ich mittlerweile von einer Leinenaggression sprechen muss.
Also ohne Leine ist er total verträglich, sucht keinen Streit, lässt sich aber auch nicht die Butter vom Brot nehmen. Auf jeden Fall kam es noch nie zu Konflikten, die von ihm aus gingen. An der Leine ist das anders. Er ist super leinenführig, trottet mit durchhängender Leine an meiner Seite. Kommt uns allerdings ein Hund entgegen ist er mega angespannt. Bei den wenigen Hunden, die ihn nicht beachten, beruhigt er sich und wir können normal vorbei (wobei er sie trotzdem nicht aus den Augen lässt). Aber der andere Hund braucht nur auch zu schauen und schon fängt er an zu fixieren, stellt die Ohren auf und senkt den Kopf. Dabei geht er weiter locker an der Leine. Also zieht nicht und bellt nicht.
Meine Taktik war bisher, möglichst den Abstand zu Erhöhung, so dass er sich wieder entspannt. Das klappt oft gut. Geht es mal nicht, weil zu kurzfristig (so wie heute
) nehm ich ihn auf die andere Seite und versuche, während wir an dem Hund vorbei gehen, mit meinem Körper verhindern, dass er vor oder hinter mir zu dem Hund hinzieht. Im besten Fall sind wir mit Geschirr unterwegs, so kann ich ihn gut halten und vorbeiführen.Wie gesagt, er geht so lange wir uns dem Hund nähern locker an der Leine (aber in dieser Drohhaltung), zieht also nicht und bellt auch nicht. Und sobald wir auf der selben Höhe sind, springt er mir mit Getöse in die Leine, es sei denn ich kann ihn vorher mit meinem Körper abblocken oder am Geschirr halten. Manchmal geht es übrigens auch gut und er tänzelt mit aufgestellten Ohren vorbei.
Ich kann nicht genau sagen, wie der andere Hund sein Verhalten beeinflusst (also fixiert er auch stark oder nicht), weil ich dann so auf Humphrey achte.
Ich gehe auch gerne, wenn ich Zeit habe, ein paar Schritte zur Seite, lass ihn absitzen und stell mich vor ihn. Dabei darf ich nicht weggucken, sonst geht er an mir vorbei. Also ich muss ihn fest angucken und das Kommando "Bleib" geben und ihn blocken.
Ich werde mir für dieses Problem eine Trainerin holen müsen, um daran zu arbeiten. Aber mich würde vorab interessieren, wie das kommt?! Was geht da in seinem Köpfchen vor? Er ist dann wie ein anderer Hund... Könnte ihr mir dazu Infos geben? Oder Literaturtipps oder links empfehlen, dass ich mich einlesen kann?
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Hallo,
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Ich sehe das Problem schon darin, dass er sich anspannt, sobald er andere Hunde sieht. Er nimmt deiner eigenen Aussage nach eine Drohhaltung ein und mit dieser gehst du mit ihm in die Begegnung - auf in den Kampf

Wenn du es noch nicht versuchst, würde ich dir raten, dich ins Thema "Zeigen und Benennen" einzulesen - er ist alles, aber nicht entspannt - mit Hilfe dieser Technik kannst du ihn dazu bringen, entspannt an anderen Hunden vorbeizugehen.An Literatur kann ich zu diesem Thema etwas Leichtes empfehlen:
. Das Buch ist sehr schön und einfach geschrieben und man kann sehr einfach umsetzen, was vorgegeben wird.Schau es dir einfach mal an, vielleicht ist es ja hilfreich :)
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Kannst du nicht versuchen, die Aufmerksamkeit auf dich zu lenken, sodaß er erst gar nicht geduckt und fixierend auf den anderen Hund zugeht?
Ich hab sowas mit meinen Rüden auf dem Übungsplatz trainiert, das funktioniert recht gut. Man kann dort trainieren an den anderen Hunden vorbeizulaufen, die Hunde voreinander absitzen zu lassen, durch grössere Mensch- Hundgruppen hinduchzulaufen usw. -
Ach danke. Ich werde mir den Ratgeber gleich mal als Leseprobe aufs Kindle laden...
Die Begegnung heute war so unglücklich. Wir sind um die Ecke und da war der andere Hund. Keine Zeit mehr auszuweichen. Ich hätte umkehren können, dachte aber es wird schon gut gehen. Nun es war die volle Katastrophe. Er nur am Zugstopphalsband (mit Stopp) an ner Leine. Hat mich leider beim Abblocken unglücklich am Arm erwischt. Also ich hatte Schmerzen, war völlig überrumpelt, war wütend über ihn und hab mir gleichzeitig Vorwürfe gemacht, ihn in solch eine doofe Situation gebracht zu haben (und so ne blöde 6 Köpfige Familie bleibt schön stehen und glotzte uns die ganze Zeit an )
Jaja, der böse große schwarze Hund. Dabei ist er so ein Lämmchen

Aber als ich eben den Post schrieb, ist es mir auch bewusst geworden, dass er gar nicht anders kann, als Ausflippen, weil ich ihn ja zur vermeintlichen Bedrohung hin führe. Am liebsten würde ich micht jetzt tausendmal entschuldigen, vor allem weil ich so sauer war ...

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Kannst du nicht versuchen, die Aufmerksamkeit auf dich zu lenken, sodaß er erst gar nicht geduckt und fixierend auf den anderen Hund zugeht?
Ich hab sowas mit meinen Rüden auf dem Übungsplatz trainiert, das funktioniert recht gut. Man kann dort trainieren an den anderen Hunden vorbeizulaufen, die Hunde voreinander absitzen zu lassen, durch grössere Mensch- Hundgruppen hinduchzulaufen usw.Ich weiß nicht. Ich kann es mir gerade nicht vorstellen... Ich glaube es ist schon zu fortgeschritten. Er geht sofort in diese Drohhaltung. Eigentich hilft nur Bögen laufen oder weiter entfernt absitzen lassen.
Womit lenkst du die Aufmerksamkeit deines Rüden um?
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"wird schon gutgehen" geht meistens in die Hose.
Das ist heut blöd gelaufen und natürlich ärgert dich das, aber jetzt atme mal tief durch und schüttel die gesamte blöde Begegnung heute (samt 6köpfiger Familie) ab. Du kannst dich noch den Rest des Tages und noch länger ärgern, aber lass mal - das nützt nichts
Es macht mir schon den Eindruck, als könntest du deinen Hund sehr gut lesen - aber du möchtest mehr, als er zu leisten vermag. Verlange weniger von ihm. Sorge für größeren Abstand zu Fremdhunden und trainiere so, dass er noch aufnahmefähig ist. Kann er Fremdhunde auf großen Abstand gelassen hinnehmen, kannst du den Abstand verringern, Schritt für Schritt. Das ist aufwändig und anstrengend, aber so kann dein Hund ohne Druck lernen, wie man sich bei Hundebegegnungen zu benehmen hat. -
Danke!

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Huhu,
du schreibst du lässt ihn auch mal absitzen und das funktioniert recht gut. Bei meinen Hunden klappt es meist mit Absitzen auch besser als beim Vorbeigehen. Aufs Frauchen konzentrieren geht meist beim Laufen schwerer, da geht der Blick dann doch öfter mal zum anderen Hund und es schaukelt sich so hoch. Es kommt da aber wirklich auf den Hund an, aber wenn es ihm leichter fällt zu warten, als zu passieren, dann nutze das doch erst mal.
Erst mal stehen bleiben, statt wie im Duell aufeinander zu gehen (und manchmal ist es bei fixierenden Hunden auch mit Bogen wie im Duell), nimmt ja schon auch mal Spannung aus der Situation.
Ansonsten Aufmerksamkeitstraining ist das A und O. Clickert ihr? Mit Klick für Blick kann man das ganz einfach aufbauen oder eben mit Markerwort und vielen Leckerlies.
Da kannst du auch anfangen indem du ihn einfach auf Entfernung Hunde anschauen lässt und fürs Abwenden/ zu dir Wenden gibt es Belohnung. Später dann mit "Guck mal" oder "Schau" verbinden. Falls ihm das auch noch schwer fällt, stell dich hinter ihn, sodass er dich nicht sieht. Dann muss er sich komplett umdrehen, weil sein Blickwinkel nicht so weit reicht. Das würde ich aber mit Sicherheitsabstand üben zum Beispiel am Rande der Hundewiese.
Sonst kann ich dir noch raten sehr hochwertig zu belohnen und auch mal mit der Leberwursttube an der Nase den Hund vorbei führen. Ist zwar kein Training aber so kannst du die Situation managen, falls du keine Chance hast noch Distanz aufzubauen. -
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@lemmingstyle Ja, wir clickern (also momentan nicht aktiv aber er kennt das System). Beim Aufmerksamkeitstraining sind wir schon dran, in dem er seinen Ball z.B. erst holen darf, nach "Schau". Das machen wir aber noch nicht so lange.
Hunde gucken und abwenden clickern klingt nach einer guten Übung.
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