Begegnungen mit Kühen auf Alm

  • Hallo liebe Wanderer und Dogtrekking-Begeisterte!

    Gestern waren mein Lebensgefährte, ich und unsere Hündin Amy (1,5 Jahre) auf der Tauplitzalm in der Steiermark wandern. Wir gingen einen wohl nicht so oft begangenen aber beschilderten Wanderweg, dieser ging auch über eine Weide, wo Jungrinder in ca. 200m Entfernung lagen. (keine Kälber und Mutterkühe, soweit ich das sehen konnte) Ich nahm unsere Hündin an die kurze Leine, zwischen meinem Lebensgefährten und mir und wir wollten zügig an der Herde vorbei. Die ersten Rinder erhoben sich und schnauften, daraufhin versuchten wir die Lage zu entschärfen und gingen Richtung der Kiefern auf der anderen Seite der Weide, das Gesicht haben wir jedoch nicht von den Rindern abgewendet. Unsere Hündin zeigte sich neutral. Plötzlich kam Schwung in die Herde und sie galoppierten auf direktem Weg auf uns zu. Ich leinte daraufhin unsere Hündin ab und wir benutzten unsere Wanderstöcke zum Distanz halten zu den Kühen. Amy lief eine Runde um die Weide, ca. 10 Rinder hinterher, mein Lebensgefährte konnte sich in einen dichten Nadelwald "retten", mir wurde leider der Weg von weiteren Rindern abgeschnitten. Sie drängten mich zurück und ich fand mich mit meinem Rücken an einen Baum gedrückt und die Wanderstöcke waagrecht vor mir wieder. Amy lief inzwischen noch immer Runden und die Kühe hinterher. Als ich auch irgendwie in den Wald gelang, riefen wir unsere Hündin und machten uns durchs Dickicht auf und davon.

    Wir sind oft in den Bergen unterwegs, und wir hatten auch schon zahlreiche Rinder-Begegnungen, aber sowas ist uns noch nie passiert!

    Was meint ihr? Hätten wir uns anders verhalten sollen? Hattet ihr auch schon solche Erlebnisse?

    Liebe Grüße,
    das Mädchen, das in Zukunft Kühe meiden wird :flucht:

  • Ja, ist uns auch schon passiert, allerdings nur mit zwei Kühen, die schnaubend und mit gesenkten Köpfen auf uns zugerannt kamen. Hund von der Leine ist wohl das Wichtigste, dann kann sich der Hund schnell wegbewegen und man selbst ist nicht mehr ganz so im Visier. Aber ich habe auch sehr sehr großen Respekt inzwischen und wandere oft Umwege um nicht durch eine Kuhherde durch zu müssen. Manchmal geht das aber nicht.

    Bei euch muss das bei einer ganzen Herde ja sehr beängstigend gewesen sein :shocked:

  • Ich habe letzte Woche einen Beitrag darüber gesehen, wie man sich in solchen Situationen verhalten soll.
    Man sollte den Hund auf jeden Fall erstmal an der Leine haben, wenn man an Kuhherden vorbei muss, damit er nicht zu den Kühen läuft und diese aufschreckt. Wenn allerdings die Kühe "angreifen" sollten, sollte man den Hund von der Leine lassen, da die Kühe i.d.R. eher auf den Hund "scharf" sind als auf die Menschen. Was man selbst bei einem Angriff machen soll wurde leider nicht gesagt.

    Wir werden wohl heuer auch wieder mit dem Problem konfrontiert sein, wenn wir im Allgäu auf den Bergen unterwegs sind. Ich werde aber meine kleine Dackelhündin rechtzeitig auf den Arm nehmen, sodass sie von den Kühen erst gar nicht wahrgenommen wird.

  • Man, ich glaub ich würd mich nie wieder auf einen Berg rauftrauen wenn mal ne ganze Herde auf mich zugaloppieren würd! :shocked:

    Ich wollte Vorgestern an einer Kuhweide vorbei.
    Hund hab ich angeleint da der Weg zwischen Bohnenfeld und Zaun nicht so breit war, und der Zaun genau aus zwei dünnen "Metallfäden" bestand. (Und ich glaub die Jura wär vorher schon dreimal fast reingerannt! :hust: )

    Nach 5 Metern ist die erste Kuh aufgestanden und mit hoch erhobenen Kopf in unsere Richtung getrabt. Die Kühe sind großteils nicht enthornt, und für mich sah das riesen Tier seeehr nach Stier aus (hab im Nachhinein erfahrn das auf der Weide Ochsen und Kühe, ohne Kälber!!, stehn)

    Ochse trabt her, Jura bellt, ich versuch noch ruhig zu bleiben - Kühe machen mir Angst, obwohl ich auf einem Bauernhof aufgewachsen bin und sie "kenne" :ops: , Ochse muht, mehr Kühe stehen auf, Kopfkino spielt sich ab wie der Zaun von den Kühen einfach umgerannt wird, ...

    Bin also nach 5 m am Weg wieder umgedreht und durch die hohe Wiese zurück auf die Straße!

    Hund der sowieso oft verunsichert ist hat gelernt das Frauchen bei Kühen nicht so gelassen bleibt wie sonst, und die Kühe hatten eine spannende Nachmittagsbegegnung! :ugly:


    Ich glaub ich werd das ganze jetzt bei der Freundin, von der ich meine Jura hab, üben. Die haben die Kühe auch draußen, und die kennen Hunde eigentlich. :tropf:

  • Ihr habt Euch im Grunde ganz richtig verhalten - zumindest nach den Regeln, die lange Zeit gegolten haben. Abstand halten, Hund angeleint lassen und erst ableinen, wenn tatsächlich eine Attacke durch die Rinder erfolgt. Erstens ist der Hund ohne Menschen dabei besser in der Lage, zu fliehen, zweitens lassen die Rinder in der Regel vom Menschen ab, wenn der Hund weg ist.
    Wenn auf eine Distanz von 200 Metern die Rinder unruhig werden, wenn ein Hund dabei ist, würde ich davon ausgehen, dass die Herde durch irgendwas sehr nervös war. HIlfreich wäre es, wenn Ihr Eure Erfahrungen dem Touri-Büro dort mitteilt - dann können z. B. ggf. Wanderwege ausgezäunt werden oder Hinweisschilder aufgestellt werden, damit nicht noch jemand in Schwulitäten gerät.

    In Wolfsregionen - dazu gehört allmählich auch wieder die Steiermark Wölfe besiedeln wieder die Steiermark - steiermark.ORF.at -
    muss man künftig sicher vermehrt damit rechnen, dass dort weidende Rinder auf mitgeführte Hunde gar nicht mehr gut zu sprechen sind. Auch Rinder werden deutlich nervöser und verteidigungsbereiter, wenn sie mit grossen Beutegreifern leben müssen.

    Auch kann es gut sein, dass die Rinder in letzter Zeit mit einem oder mehreren unerzogenen Hund konfrontiert waren, der sie bellend gehetzt hat, davon gibt es genug, ich wohne selbst in einem Touri-Gebiet, deshalb weiss ich leider, auf was für Klopfer manche Wanderer, Spaziergänger und HH aus Gedankenlosigkeit und Unwissenheit so kommen.

    In der Schweiz gibt es testweise Apps und interaktives Kartenmaterial, mit dessen Hilfe man sich informieren kann, wo Mutterkuhherden unterwegs sind, oder wo mit Herdenschutzhunden gearbeitet wird. Vllt. zieht Österreich da ja mal nach und entwickelt auch so etwas.

    LG, Chris

  • Ich hatte als Kind beim Wandern mit den Eltern schon einige böse Begegnungen mit (zum Teil verletzten) Kühen auf Almen. Das hat mich echt geprägt. Ich würde NIE mit Hund durch Weiden gehen, da dreh ich lieber um. Höchstens mit einem kleinen Hund, den man unterm Pulli versteckt tragen kann. Nicht jeder Hund ist flink und fit und klug genug, angemessen zu flüchten.....

  • Wir hatten vorletztes Wochenende so eine Situation mit zwei Kühen.

    Mein Glück, dass ich einen ziemlich besonnenen und ruhigen Weggefährten hatte, der hat uns nach hinten "abgeschirmt". Er hat eigentlich nichts weiter gemacht, als sich gross zu machen, Ruhe bewahren und langsam zum Ausgang zu bewegen. Die beiden Kühe hat dies wohl genug beeindruckt, als das sie wieder langsamer wurden und uns dann auch nicht weiter verfolgten
    Mir selber ist das Herz ehrlich gesagt in die Hose gerutscht und ich wüsste nicht, wie ich alleine reagiert hätte bzw. wenn eine ganze Herde gekommen wäre.

    Mein Partner meinte nachher übrigens nur "Ach, die waren doch bloss neugierig" :ugly:
    War mir trotzdem nicht wohl, wenn da zwei halbe Tonnen auf einen zugaloppieren :dead:

  • Ich stell mir grad vor, man hat nen Border oder so und leint den ab. Und der freut sich und fängt an, die Viecher zusammen und zum Halter zu treiben, weil ers gut meint :ugly:

    Mein Territier würd ich glaub ich net loslassen - das würde die Kühe in Spielhaltung zum Rennspiel auffordern (hat er mal mit Pferden hinterm Zaun gemacht, die fanden ihn lustig und haben vor seiner Nase weiter Gras gezupft, direkt am Zaun), oder versuchen, die zu erlegen, glaub ich. Das wär dann glaub nimmer spaßig....

  • :shocked: gruselig... Die ganze Herde.
    Sowas ähnliches hatte ich auch schon, nur nicht ganz so dramatisch. Zwei junge Kühe hatten es eindeutig auch nur auf den Hund abgesehen. Meine Mitwanderer haben die Kühe dann abgeschirmt und ich bin schnell mit Hund auf die andere Seite. War gottseidank eine schmale Koppel.
    Alleine würde ich mich nicht mehr mit Hund über ne Koppel trauen....

  • Echt komisch - in meiner Erinnerung sind wir (Familie) in jedem Österreich-Urlaub (und die fanden jedes Jahr statt) über irgendwelche Kuhweiden gewandert, und hatten nie Probleme. Aber gut - meine Eltern hatten auch keinen Hund dabei, das mag wohl ein klitzekleiner Unterschied sein*gg

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