Was ist Trauer und warum trauern wir?

  • Katzen können auch stark trauern. Meine Tante hatte einen Kater, den sie stark abgemagert aus dem TH geholt hat. Er verweigerte das Futter, nachdem sein Halter verstorben war. Selbst bei ihr brauchte es noch eine Weile bis er wieder fraß und aus seiner Apathie herauskam.


    Bei Hunden habe ich es nicht nur einmal hautnah miterlebt. Chucky z. B. trauerte anfangs sehr stark um ihre Kira. Ich habe noch Bilder von einem Schneespaziergang kurz nach Kiras Tod, auf denen blickt Chucky wie ein Häufchen Elend drein, und dass obwohl sie Schnee über alles liebte. Kira fehlte ihr so sehr, dass sie auf Biegen und Brechen zu jedem mittelgroßen, weißen Hund hinwollte, egal ob die sie zum Fressen gern hatten. Das blieb auch so. Einer meiner Bekannten verlor innerhalb einer Woche beide Hunde, zuerst den Sohnemann dann die Mutter.

  • Es ist ein gravierender Unterschied, ob man sie zuläßt und be- und verarbeitet, oder ob man sich ihr ergibt, nicht mehr in der Lage ist (mittel- und langfristig) nach vorne zu schauen, weiter zu leben und in Depressionen verfällt.

    In der Anfangsphase ist das doch völlig normal, dass man in ein tiefes Loch fällt, dass nichts mehr geht, weil die Trauer einen auffrisst. Da ist ja auch die Verarbeitung noch emotional blockiert.
    Ich sehe den Unterschied eher darin, ob man aus dieser Phase wieder rauskommt.
    Aber ich denke, dass wir das Geiche meinen.


    Weil man sich an den Verstorbenen erinnert hat, sich Anekdoten erzählte, Dinge berichtete, die einen lächeln ließen.

    So isses!
    Bei verstorbenen Menschen klappt das meistens sehr gut.
    Mit dem Tod von geliebten Tieren bleibt man aber meistens alleine.

  • Tatsächlich haben Anfangs viele Anteil genommen. Die Familie hat sich um mich gekümmert und mir auch bei den finanziellen Aspekten geholfen (2 Kliniken + 4 Tierärzte kosten und die OP Versicherung hat nichts übernommen) Mein Vater der mit Valentino wirklich nichts am Hut hatte hat bei der Heimfahrt aus der Klinik sogar mit mir geweint.


    2 Wochen war ich wegen der gebrochenen Schulter krank geschrieben und meine Arbeitskollegen haben es auch verstanden, als ich danach weitere 3 Wochen Urlaub nahm (ich wollte für meinen Großen da sein, ihm auf den letzten Weg begleiten und ihn auch davor nicht alleine lassen). Wusste ja auch jeder wie nah wir uns standen :( Nur inzwischen versteht es kaum einer mehr, denn "es ist ja nur ein Pferd". Dabei standen wir uns näher als ich sonst jemanden (ausgeschlossen meinem Partner) stehe.

  • Nur inzwischen versteht es kaum einer mehr,

    Doch.
    Wir hier. Das ganze, große DogForum versteht dich.


    :streichel: Ein furchtbarer Unfall den ihr da hattet. Ob es nie wieder ein Pferd in deinem Leben gibt wird die Zeit zeigen, denn nun brauchst du erstmal Heilung und Zeit.
    Heilung für die Seele, für das Herz das sich schmerzhaft nach dem sehnt, was nicht mehr da ist.
    Zeit, um völlig akzeptieren zu können das es so ist, wie es ist.


    Er wird immer bei dir sein. Die Zeit die ihr hattet wird dich nie verlassen und irgendwann ist man einfach nur noch dankbar für jeden Tag den man mit dem geliebten Wesen verbringen durfte.
    Dir wurde das Geschenk zuteil mit Valentino diese tiefe Bindung einzugehen. Sein Vertrauen, seine Liebe zu haben.
    Der Preis für so etwas wunderbares und kostbares ist leider hoch. dieser Schmerz, die Trauer ist der Preis den wir zahlen. Bei jedem geliebten Wesen, ob Tier oder Mensch.


    Und wir, die wir diesen Schmerz kennen, wir sind privilegiert.
    Denn wir wissen um die Liebe, das Vertrauen, die Verbundenheit, dieses Tiefe das da war.
    Viele Menschen haben keinen blassen Schimmer. Das isnd die, die meinen "War doch nur ein Pferd/Hund/Katze/Maus..." Sie sind unwissend. Sie wissen nicht wieviel Wärme ein Tier geben kann, wieviel Halt, wieviel Liebe und Freude. Sie haben das nie erlebt und können darum unseren Schmerz nicht verstehen.
    Nimm es ihnen nicht übel, aber lass dich davon auch nicht runterziehen. Du hast einen Freund verloren. Er hatte Fell, 4 Beine und wieherte. Er war ein Freund.

  • Ich habe gestern überlegt einen solchen Thread aufzumachen, wo man sozusagen gemeinsam trauern kann. Da ich mir nicht sicher war wo ich den am besten hinplatziere hab ich erstmal eine Mod gefragt. Heute morgen gucke ich hier rein um zu schauen ob ich eine Antwort habe und entdecke diesen Thread... Vielen Dank dafür!


    Bei mir war es gestern vor einer Woche dass ich meine Basha habe einschläfern lassen (müssen).


    (Werde grad mal absenden und gleich noch was ergänzen)

  • Oh eine Woche, das ist dann ja noch ganz frisch :( Träumst du schlecht? ich musste mein Pferd im Traum oft einschläfern lassen, meist war es die Entscheidung dazu von der ich geträumt habe, auch auch meine Katzen hab ich im Traum verlorgen :( Aber langsam wird das mit dem träumen besser :)

  • ich musste mein Pferd im Traum oft einschläfern lassen, meist war es die Entscheidung dazu von der ich geträumt habe, auch auch meine Katzen hab ich im Traum verlorgen :( Aber langsam wird das mit dem träumen besser :)

    Im Deinem Traum spiegeln sich Verlustängste.

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