Hündinnen-Keilereien -- Hilfe!

  • Zur praktischen Umsetzung: Du mußt ihr einfach sagen, was sie tun soll. Bei meinen Hunden ist das ein "weiter!", verbunden mit einem Bogen, den ich gehe. Fremdhunde werden dann geblockt, ich gehe zügig weiter, sodaß diese auch sehen, ich hab keine Zeit für sie, Herkommen wäre nicht zielführend.

    Bisher hat sie Begegnungen selbst geregelt, weil von Dir nix kam, bzw. zumindest Nix, mit dem sie was anfangen konnte. Also hat sie sich ne Lösung ausgedacht - die Dir jetzt aber net so ganz gefällt.... Verständlich *gg

    Zeig ihr, daß Du ne Lösung parat hast. Sobald sie nen andern Hund sieht, sag ihr WEITER und nimm sie mit, sodaß sie merkt, sie muß nicht zu jedem hin und irgendwelche Sachen "klären", sondern kann sich auf Dich verlassen. Mach Bögen um Fremdhunde. Schau Dir bei den Fremdhunden an, was ihr nicht gefällt. Bei meiner Biene ist es zB, wenn sich ihr einer zu aufdringlich oder heftig nähert. Samstag erst wieder: Mali Nummer 1, kriegt eins auf die Nase, weil er voll neugierig war und ihr (wenn auch freundlich!) immer näher kam, obwohl sie nach hinten auswich (beide leinenlos ziellos am Rumdackeln, keiner aufgedreht oder so). Biene hat eigentlich deutlich Abstand gesucht, indem sie auswich, der war ihr zu schnell. Hinterher heißts dann "jaja, immer die Kleinen!" - aber daß der Große davor belästigt hat, sehen in solchen Situationen die wenigsten Halter..... In dem Fall aber schon, der HF hat abgerufen und gut war.
    Mali Nummer 2 kommt, bleibt höflich vor ihr stehen, schnuppert ganz vorsichtig, und zieht sich zurück, wenn Biene zurückweicht. Mit der konnte sie, die durfte Biene dann auch etwas intensiver beschnuppern, ohne daß sie krätzig geworden wäre.

    Weiß man also, daß der Hund zB so stürmische Hunde nicht mag, dann kann man diese von vornherein blocken. Die Halter kapieren es oft nciht, aber auch hier hilft es oft, schneller zu werden ("hab keine Zeit"), den Hund ranzurufen, auf die andere Seite zu nehmen, und v.a. nen Bogen zu laufen und deutlich auszuweichen. und wenn der Hund rüberschaut und zu pöbeln beginnen möchte, ganz deutlich und laut sagen "Nein, HIER spielt die Musik", oder "Nein - wir fressen jetzt keine anderen Hunde!" dann schnallt hoffentlich auch das dümmste Gegenüber, daß Du möchstest, daß Dein Hund bei Dir bleibt. Und Dein Hund merkt, daß Du Dich kümmerst. So wird sie auf Dauer merken, sie kann sich auf Dich verlassen und muß net selbst aktiv werden.

    Wichtig ist aber, daß Du ihr die Lösung rechtzeitig gibst - wenn sie schon am Pöbeln ist, oder schon in die Leine springt, dann ist es zu spät, dann wird sie Dich nimmer wahrnehmen in der Aufregung. Da hilft dann nur noch Leine packen und weitergehen, Hund notfalls mitziehen. Wenn Du ihr aber vorher sagst, welches Verhalten Du von ihr jetzt erwartest, dann kann sie sich drauf einstellen, und sieht, daß es klappt, und der Fremdhund nicht herkommt. Dann ist sie vom Streßlevel her noch in der Lage, auf Dich zu achten, und das kommando, was sie tun soll, auch umzusetzen.

    @O2wotan: wenn Du geschrieben hättest, WIE Du das schaffst, würde es ihr bestimmt besser helfen *gg

  • Aber viele Wege führen nach Rom. :D

  • Mein Zwerg ist auch fast 2 und hält von anderen Hündinnen nicht mehr so wahnsinnig viel. Dafür findet sie Rüden mittlerweile sehr viel netter als früher (Hormone sind schon was Schönes :hust: ...).

    Zu fremden Hündinnen lasse ich sie kaum mehr. Gestern hats fast geknallt, da lief ein freilaufender Hund zu ihr, ca. ihre Größe und war dann auch eine Hündin. War aber nur ein Abschnappen, da ich gleich dran war und abgebrochen habe (meine hat sofort drauf gehört, die andere Hündin habe ich dann abgedrängt als sie nachgehen wolle).

    Grundsätzlich werden freilaufende Hunde abgeblockt oder von mir auch mal festgehalten (letzteres eher ungern). Ansonsten früh genug anleinen, die meisten hier wollen eh nicht unbedingt Kontakt. Und im Freilauf, z.B. im Stall, verbiete ich bereits erste Annäherungen (Starren, groß machen,...). Wenn da eine andere Hündin ist, die dem Zwerg nicht "zum Gesicht steht", darf sie halt nicht hin. Und aus. Wenn sie angeleint warten muss und andere lassen ihren Hund hin, blocke ich so schnell ich kann ab. Das klappt ganz gut.

    Hier ist es bislang eher ein "wer ist der größte Schulhofrowdy am Platz?" Und da spiele ich dann den Oberaufpasser und Spielverderber ;). Mehr als einmal Ohr getackert beim Zwerg war noch nicht, sie hat noch niemanden verletzt.

  • Danke an alle!

    Da ist vieles dabei, worüber ich nachdenken werde.

    Maja kann übrigens jederzeit bei mir Schutz suchen und dann vertreibe ich den anderen Hund. Auch wenn ich merke, dass ihr was zu viel wird, rufe ich sie zu mir und lass den anderen Hund nicht mehr dran. Also es ist nicht so, dass ich sie grundsätzlich "im Stich lasse".

    Und sie muss auch gar nicht jeden Hund toll finden. Voll ok. Kurz schnüffeln und weitergehen wäre dann aber die entspanntere Lösung |) die sie ja durchaus auch kennt.

    @Plattnase wie wählst du die Hunde denn aus? :???:

  • Kurz schnüffeln und weitergehen wäre dann aber die entspanntere Lösung die sie ja durchaus auch kennt.

    Aber genau das ist es ja, wo viele Fremdhunde schon zu weit gehen und Antipathien und das Gefühl, die Situation jetzt selbst regeln zu müssen, ausgepackt werden.

  • Aber genau das ist es ja, wo viele Fremdhunde schon zu weit gehen und Antipathien und das Gefühl, die Situation jetzt selbst regeln zu müssen, ausgepackt werden.

    ja, ist wohl so :/
    aber da kann ich ja auch gar nicht anders "regeln" als grundsätzlich keinen Kontakt zuzulassen. ich weiß ja vorher nicht, ob Maja den nun sympathisch finden wird oder nicht.

  • Ja das ist ja genau das, was hier empfohlen wird, dass du anderen Hunden eben aus dem Weg gehst und Kontakt nicht zulässt, wenn deine Hündin, wie du selbst sagst, eh nicht so auf Fremdhunde steht. Kontakt gibt es hier meist nur zu Hunden, die ich kenne, Hunde im Freundeskreis, Hunde in der Hundeschule, Hunde im Hundeverein, oder auch selten mal beim Gassi gehen, wenn ich ein gutes Gefühl habe. Ein Hund braucht ja nicht auf jedem Spaziergang Sozialkontakte.

  • Wie reagierst DU denn bei einer Hundebegegnung im Freilauf? Bei Diego habe ich festgestellt, dass es einen sehr starken Unterschied macht, wie ich reagiere.

    - nicht stehen bleiben
    - nicht direkt auf die Hunde zu gehen
    - einen möglichst großen Bogen gehen
    - den Hund auf Entfernung sanft aufmuntern mitzukommen (nicht rufen)

    Das waren die Punkte, die dazu geführt haben, dass mittlerweile 99% aller Rüdenbegegnungen so aussehen:

    Kurz schnüffeln und weitergehen

  • Was heißt denn sie war nie eine großer Freund von Fremdhunden und eher unsicher, also wie sieht das bei euch konkret aus?

    Geht sie von sich aus überhaupt auf andere Hunde zu, ob an der Leine oder ohne?

    Wir kommen ja auch aus Berlin, weiß nicht in welchen Freilaufgebieten du unterwegs bist, aber selbst im Grunewald kann man ja strecken laufen wo man seeeehr wenige Hunde trifft. Wenn sie da also eh keinen Wert drauf legt und es dir nur um den Freilauf geht, vielleicht eher in die Ecken die nicht so stark frequentiert sind.

    Bei uns gibt es Leinenkontakt und das auch schon beim Pilzchen. Beim Pilz war jeder positive Kontakt ein Gewinn, auch wenn nur an der Leine. Kami darf größtenteils selbst entscheiden, wenn das Gegenüber an der Leine auch Kontakt haben darf. Leinenkontakt ist hier ja recht üblich in der Stadt.

    Du wirst mit der Zeit sicher ein Gefühl dafür bekommen, ich würde sie aber generell bei schon angespannter Körpersprache nicht zum anderen Hund lassen oder den an sie ranlassen.

    Bei uns sieht das aktuell so aus:

    Gegenüber freilaufend, entspannt, höflich,...:
    Ich gebe Kami Leine, sie kann entscheiden ob sie einen Bogen laufen mag oder "Hallo" sagen will. Will sie "Hallo" sagen halte ich die Leine locker über den Hunden, gehe aber weiter, weil ich weiß sie will meist auch nur kurz schnüffeln und dann ebenfalls weiter gehen. Diese Kategorie Hunde würde uns dann auch nicht hinterherlaufen, ich achte aber drauf das die das auch wirklich nicht machen.

    Gegenüber freilaufend, fröhlich aufdringlich oder angespannt:
    Wird von uns geblockt, Kami wird mit "weiter" vorwärtsgeschickt. Da hat sie keinen Bock drauf, würde der kommen würde sie versuchen zu "flüchten" und würde der "kleben bleiben" und sie könnte nicht weg, gäbe es auch einen Ansage von ihr, in solche Bedrängnis will ich sie aber gar nicht erst bringen

    Gegenüber angeleint, HH lässt Leinenkontakt zu, entspannt,...:
    Kami darf wieder entscheiden, will sie "Hallo" sagen OK, alles bei lockerer Leine, damit keine Spannungen aufgebaut werden. Will sie offensichtlich nicht, läuft sie einen Bogen und wir gehen einfach weiter und ich schaue, das der andere dann auch nicht von hinten an sie rankommt (Stichwort Stoppknopf Flexi)

    Gegenüber angeleint, HH lässt Leinenkontakt zu, fröhlich aufdringlich oder angespannt:
    - Kami läuft entweder einen Bogen oder ich schick sie mit "weiter" vorbei und kommuniziere auch, dass der andere Hund bitte nicht rangelassen werden soll. Funktioniert der Stoppknopf nicht, gebe ich ihr Leine, damit sie sich Raum verschaffen kann.

    Ebenso wird sie nicht an ängstliche,... Hunde rangelassen. Auch wenn die Situation nicht passt gibt es ein "weiter" oder der andere HH offensichtlich keinen Leinenkontakt wünscht. Leinenkontakt gibt es idealerweise nur im Park oder im Freilaufgebiet, an der Straße, Bahnhof,... nicht.

    Unterhalten wir uns mit anderen HHs bekommt sie auch mehr Leine, nimmt diese auch gern an und setzt sich oder legt sich mit etwas Entfernung hin. Stellt sich auch teils hinter mich, dann lasse ich den anderen Hund während des Gespräches auch nicht an sie ran.

    Angespannt würde ich sie generell zu keinem Hund lassen.

    Klar Leinenkontakte sind im Forum nicht sehr beliebt, aber es gibt sie da draußen. Du wirst mit der Zeit mitbekommen, auf was deine Hündin Wert legt, was die Ursache ist, wo du Kontakte zulassen kannst, wo geblockt werden sollte und man einfach weiterschickt.

    Ich sag mal an 70% der Hunde will unsere Hündin einfach vorbei und das unterstütze ich, gebe ihr auch Leine für einen Bogen,... Ich unterstütze sie also in ihrer Körpersprache. Würde sie sich aber steif machen, würde es keinen Kontakt geben, punkt. Sie will nie spielen, es geht wirklich nur um das "Hallo" sagen.

    Bei einem Hund der generell keinen Kontakt will, lasse ich auch keinen ran. Bei einem Freuhund ebenso, damit die Erwartungshaltung an der Leine nicht zunimmt, es bei nicht gewährten Kontakten nicht zu Frust und letzendlich zur Leinenaggression kommt. Und vorallem bringt das bei denen ja auch nix, weil die an der Leine dann eh nicht spielen können, gibt ja so Hunde, das dreht die bloß auf.

    Da gibt es je nach Mensch, Wohnort, Charakter des Hundes sicher viele unterschiedliche Wege. Wie gesagt angespannt würde ich keinen Kontakt zulassen, ist auch für den anderen Hund doof. Ich sehe das mit den Leinenkontakten nun nicht sooo eng, das kommt aber eben sehr auf den eigenen Hund an.

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